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Ich bin... reines Bewusstsein



Alles, was uns im Leben widerfährt, gehört zum Plan unserer Seele.

Viele Sätze beginnen wir mit „Ich bin...“ und setzen sie auf unterschiedlichste Weise fort – mit Rollenbildern, Berufsbezeichnungen oder Gefühlszuständen. Doch wer sind wir wirklich? Was ist dieses „Ich“, das in der Hülle unseres Körpers steckt? Wie bewusst nehmen wir unser reines Sein – ganz unabhängig von Verpflichtungen, Mustern, Erfahrungen und Erlebnissen – überhaupt wahr?

von Tanja Seehofer

Eine Vipassana-Reise brachte für mich klare Antworten auf diese Fragen. Es handelt sich dabei um eine Meditationstechnik zur Reinigung des Geistes, die 10 Tage dauert und den Menschen zu den tiefsten Schichten seines Bewusstseins führt. Der Zeitplan ist streng geregelt, absolute Selbstdisziplin gefordert. Der Tag beginnt vor der Morgendämmerung mit der ersten Meditation und endet um 21.00 Uhr mit absoluter Bettruhe. Weitere Meditationen und ein Vortrag folgen. Das Mittagessen ist die letzte Mahlzeit, die eingenommen werden darf. Gespräche sind untersagt, sowie absolut alle Annehmlichkeiten und Ablenkungen, die wir aus unserem Alltagsleben kennen.

Buddha brenkee/pixabay 53
© brenkee/pixabay


Ich bin reines Sein – so schlicht und klar war meine Erkenntnis aus dieser Reise. Ich bin und weiß, dass mir der Körper Hülle ist. Ich weiß ohne Zweifel, dass ich immer sein werde und mir als reines Bewusstsein diesen Körper gewählt habe, um meine Erfahrungen zu machen. Alles, was mir widerfährt, was ich entdecke und erlebe, gehört zum Plan meiner Seele! Unsere Eltern sind ganz bewusst gewählt. Auch unser Äußeres ist entsprechend unserer Aufgaben bewusst gewählt. Die Prägungen, die wir als Kind durch die Erziehung mitbekommen, die Denkmuster, unsere Ängste...alles ist Teil des für uns vorgesehenen Weges!

Auch den Partner, den wir finden, hat die Seele auserwählt, um uns das erleben zu lassen, was uns unserer Lebensaufgabe näher bringt. Eine Frau mit wenig Selbstbewusstsein, sucht sich einen Mann mit großem Selbstbewusstsein. An der Seite des Alpha-Tieres fühlt sie sich wertvoll. Dies ist kein authentisches Empfinden, da es nicht von ihrem Innersten kommt, sondern nur durch den "großen" Partner so empfunden wird. Im Laufe der Zeit wird so eine Partnerschaft unweigerlich aus dem Gleichgewicht geraten: Er wird immer größer und sie fühlt sich immer kleiner, bis der seelische Zustand einen Aufbruch in der Beziehung bringt.

Nicht immer zeigt sich unsere Lebensaufgabe in der Beziehung mit einem Partner. Auch Krankheit und Burnout können den Aufbruch der Seele anzeigen. Sie dienen als Vehikel, um Muster zu verändern, unseren Weg zu finden und selbstbestimmt zu leben. Auch ich habe ein Burnout erlebt. Es war der Plan meiner Seele, mich aufzurütteln. In meiner Unbewusstheit war ich der Meinung, ich bin von allen verlassen und hatte kein Vertrauen mehr ins Leben. Unser Ego ist Meister darin, die Wirklichkeit zu verzerren. Durch das Erleben des reinen Bewusstseins hingegen, finden wir zu unserer wahren Größe, vergessen Ängste und zweifelnde Fragen, wie „Schaffe ich das?“ oder „Bin ich das überhaupt wert?“

Achtsamkeit ist hierbei ein heilsames Stichwort, denn sie kann uns zum Zustand reinen Bewusstseins führen. Wenn wir die Prägungen und Muster nicht mehr mit unserer Energie nähren, können wir den Kreis unserer Emotionen, die nicht unserem wahren Selbst entspringen, durchbrechen. Dem Zustand des reinen Bewusstseins steht die wertfreie und neutrale Wahrnehmung gegenüber. Das soll nicht heißen, dass wir uns unserer Empfindungen nicht mehr bewusst sind, jedoch schwingen diese als Energie durch den Körper und wieder hinaus. Wir sind nur Beobachter. Wir spüren die Wirkung, aber wir lassen uns davon nicht mitreißen und bewahren eine gleichmütige Haltung.

Bewusstsein geralt/pixabay 169
© geralt/pixabay


Auf dem Weg zu unserem wahren Selbst werden wir immer wieder hinterfragt, bevor sich die nächste Türe öffnet. Für mich war der siebte Tag meiner Vipassana-Meditation ein wichtiger Wendepunkt. Ich spürte Müdigkeit, Trägheit und das bewegungslose Sitzen in der Meditation wurde zunehmend zur Qual. Jede Minute dehnte sich zu einer Stunde aus. Ein Gefühl der Enge hielt mich in meinem Körper gefangen und sämtliche schlummernden Blockaden wurden spürbar. Ich wusste, die Lösung wäre Gleichmut gegenüber all diesen Empfindungen, doch ich spürte Panik, den Boden unter den Füssen und mich selbst in der Meditation zu verlieren. Alte Muster, Ängste tauchten auf, ich konnte kaum atmen. Am liebsten wäre ich nach Hause gefahren und doch hielt ich aus und war froh um die nahende Bettzeit. Am achten Tag erwachte ich mit überraschender Klarheit, voller Freude und Energie. Die Meditationen und jeder meiner Schritte fielen mir leicht. Ich verspürte den Wunsch nach Bewegung und nutzte die Zeit nach dem Mittagessen für einen Spaziergang durch den Garten. In dieser Bewegung voller Stärke erkannte ich: „Ich bin.“

In diesem Augenblick wurde mir klar: Ich befinde mich als reines Bewusstsein in meinem Körper, aber ich bin nicht dieser Körper! Ich hatte die komplette Identifizierung mit meinem Körper, meinen Mustern und Prägungen aufgegeben. Ich war in Kontakt mit meinem höheren Selbst. Auf alle Fragen gab es eine Antwort. Ich spürte weder Verlangen noch Abneigung. Ich war in einem Zustand der kompletten Wahrhaftigkeit. Plötzlich spürte ich reine Liebe in mir und musste weinen. Alles im Leben machte Sinn, genau so wie es war. Ich war voller Vertrauen für alles was ist, was war und was sein wird. Ich, Tanja, stand in diesem Garten. Ich war das Werkzeug für das reine Bewusstsein. Ich konnte es nicht erklären, ich wusste nur, dass ich gerade nicht Tanja und nicht mein Körper war. Ich hatte eben etwas so Unbegreifliches erlebt. Ich fühlte mich komplett erleichtert, vollkommen leicht und frei.

Ich bin. Dahinter verbirgt sich die Erkenntnis, dass diese beiden Worte ausreichen, um das wahre Bewusstsein zu beschreiben. Wir müssen diesen Satz nicht mit Rollen, Emotionen und Erlebnissen vervollständigen. Er ist bereits komplett, so wie er ist. Wir müssen keine Antworten auf so viele Fragen suchen, weil wir jede einzelne davon bereits in uns tragen. Es geht nicht darum, unter großer Anstrengung das Rätsel unseres reinen Bewusstseins aufzudecken. Es genügt, in Achtsamkeit und Geduld einen Schritt vor den anderen zu setzen und den für uns bestimmten Weg zu gehen.


Tanja Seehofer
© www.tanjaseehofer.de
Tanja Seehofer
ist Bewusstseinsforscherin, Dipl. Intuitions- Mental- und Wingwavecoach (u.a. Traumatherapie), Entspannungstherapeut mit dem Fokus Stressmanagement und  Humanenergetik. Sie unterrichtet Yogaklassen, Retreats, Workshops sowie Weiterbildungen im In- und Ausland und ist erfolgreiche Autorin der Bücher "Yin Yoga des Herzens" und  "Yoga gegen Burnout - gelassen und selbstsicher im Stress".

Ihr neues Buch "Innerer Friede durch Yoga - In Harmonie mit den eigenen Gefühlen leben" (AT) ist ab Frühjahr 2017 im Handel erhältlich.

„Wie heilsam und schön ist es doch im Leben, sich selbst zu begegnen …“ Was genau damit gemeint ist, lernte sie auf sehr unsanfte Weise kennen. Nach einem tiefen Burnout und einer schweren Depression erfuhr sie auf ihrem Weg zur Heilung wie sehr Yoga - vor allem Yin Yoga und Vipassana Meditation - den Weg zur Gesundung beeinflussen. Sie kündigte nach 19 Jahren ihren Job als Casterin bei einer sehr  bekannten Filmproduktion München und widmete sich ganz dem Yoga mit Schwerpunkt YIN YOGA, Yoga Nidra, Burnout-Prävention, Meditation und Stressmanagement. Tanja ist Ausbilderin im Fachbereich „Restoratives Yoga und Yoga Nidra“ und leitet Yin Yoga Teacher Trainings in Deutschland, Österreich, Schweiz. Ebenso wirkt sie als Yogacoach  bei Filmproduktionen mit. 

Homepage: www.tanjaseehofer.de


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