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Mit Yoga Glaubenssätze umkehren und alte Wunden heilen
von Tanja Seehofer
Yoga ist eine wunderbare Methode, um in Kontakt dem eigenen Körper zu kommen, unsere Grenzen zu erspüren und jeden Augenblick bewusst zu erleben. Eine bewusste Atem-, Achtsamkeits- und Asana-Praxis unterstützt uns dabei, unseren Körper von Moment zu Moment wahrzunehmen und uns unseren Körperempfindungen und Emotionen zu stellen.
Der Fokus auf den gegenwärtigen Moment hilft uns dabei, Ängsten aller Art entgegenzuwirken und uns sicher zu fühlen. Wenn wir die Aufmerksamkeit auf Atem, Herzschlag, Muskeln, Faszien, Knochen und Gelenke bringen, stärken wir gleichzeitig das Vertrauen in unseren Körper. Die Wahrnehmung im Außen (Propriozeption) kann dabei schneller gespürt und verarbeitet werden als jene im Inneren (Interozeption).

© Nick Wehrli/pexels.com
Was bedeutet Propriozeption?
Propriozeption bezeichnet die Wahrnehmung des eigenen Körpers nach dessen Lage im Raum, den Stellungen von Kopf, Rumpf und Gliedmaßen zueinander sowie deren Veränderungen als Bewegungen mitsamt dem Empfinden für Schwere, Spannung, Kraft und Geschwindigkeit. Sie ist ein wesentlicher Teil der Eigenwahrnehmung. Wir sprechen hier auch von der sogenannten Tiefensensibilität.
Bei Erkrankungen wie chronischen Rückenschmerzen, Aufmerksamkeitsdefizit /ADHS oder myofaszialen Schmerz-Syndromen kann die Propriozeption unter anderem mit Berühren, Reiben, Klopfen sowie Balance- und Achtsamkeitsübungen angeregt werden.
Beispiele:
- Tänzer*Innen bürsten sich am Tag des Wettkampfs mit harten Pferdebürsten, um mehr an der Oberfläche zu spüren.
- Hochleistungsschwimmer*Innen rasieren sich am Tag vor dem Wettbewerb, um die Hautoberfläche wie eine Flosse wahrzunehmen.

© cottonbro studio/pexels.com
Ein Versuch, der den Zusammenhang zwischen Propriozeption und Achtsamkeit aufzeigt:
Probanden mit einem Gipsarm wurde 10 Minuten täglich der Handteller stimuliert. Die Hand befand sich hinter einer undurchsichtigen Trennwand. Einem Teil der Studienteilnehmer wurde während der Stimulation ein Foto ihrer Hand gezeigt. Ihre Achtsamkeit war also auf das Foto und die Stimulation gerichtet. Der andere Teil der Teilnehmer las während der Stimulation ein Buch und war somit abgelenkt. Die Probanden mit Achtsamkeit auf das Geschehnis waren nach ca. 4-5 Wochen schmerzfrei. Bei den übrigen Probanden zeigte sich erst nach ca. 2 Monaten eine Verbesserung.
Tanja Seehofer (Autor)
Yoga gegen Burnout
Gelassen und selbstsicher im Stress - mit Übungs-CD
Was bedeutet Interozeption?
Interozeption ist der Teil der Sensibilität, der Vorgänge aus dem Körperinneren erfasst. Diese wird auch als Voraussetzung für emotionales Empfinden gedeutet. Wir lernen, den Körper von innen heraus zu spüren: Wärme und Kälte, Hunger und Durst sowie das Pulsieren des Herzschlags. Durch das Wahrnehmen von Gefühlen können Stresssymptome frühzeitig erkannt werden.
Das Gehirn im Dünn- und Dickdarm kommuniziert mit dem zentralen Nervensystem und teilt die Empfindungen mit dem Bindegewebe. Das innere Spüren und Fühlen über die Faszien fördert das Gleichgewicht von Psyche und Seele. Bei interozeptiven Störungen wie Reizdarm, Angst- und Zwangsneurosen, Süchte sowie posttraumatischer Stressbelastung und Traumatas kann deshalb gezielt mit dem Fasziengewebe gearbeitet werden.

© Julia Malushko/pexels.com
Die Faszien – das reichhaltigste Sinnesorgan unseres Körpers
Als Faszie bezeichnet man die Weichteil-Komponenten des Bindegewebes, die den ganzen Körper als ein umhüllendes und verbindendes Spannungsnetzwerk durchdringen. Es ist verantwortlich für unsere Körperwahrnehmung. Eine Myriade an Dehnrezeptoren im körperweiten Fasziennetz stellt die Basis unseres „sechsten Sinnes“ dar. Das können wir für uns nutzen, indem wir Achtsamkeit üben und lernen, unseren Körper von innen heraus zu erspüren und zu erfühlen.
Dazu braucht es Zeit, Ausdauer und Geduld. Wie gut die Körpersinne eines Menschen funktionieren, hängt z.B. auch davon ab, wie viele Purzelbäume man als Kind gemacht hat. Wird dieser Sinn nicht benutzt, verkümmert er ebenso wie alle anderen Sinne, die nicht benutzt werden. Die meisten Bewegungsmelder unseres Körpers befinden sich in den Faszien. Dort befinden sich sechs Mal so viele Rezeptoren wie in den Muskeln! Auch die Nerven sind von einem faszialen Mantel umgeben. Klebt diese Hülle fest, entsteht Schmerz und der Nerv wird gereizt. Auch hier kann das Gewebe durch sanftes Dehnen und beispielsweise Yin-Yoga geschmeidig und elastisch gehalten werden.
Was ist eigentlich ein Trauma?
Das Wort Trauma stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Wunde“. Das Gehirn ist dafür verantwortlich, dass alle Erfahrungen, die wir im Leben machen, gut verarbeitet und in unserem Gedächtnis abgespeichert werden. Ein Trauma ist allerdings ein so mächtiges Ereignis, dass es unmöglich wird, dieses rasch und sortiert abzuspeichern. Was passiert also, wenn Emotionen, Stress und Traumata nicht sofort verarbeitet werden können? Sie verbleiben im Körper. Doch es gibt verschieden Möglichkeiten, diese seelischen Wunden wieder zu heilen:
1. Körperliche Verspannungen lösen
Kiefer und Hüften sind Körperbereiche, die zuerst auf solche bedrohlichen Ereignisse reagieren und Stress und unverarbeitete Emotionen speichern. Betroffene leiden oft unter Gefühlen wie Wut, können diese aber nicht ausdrücken.
Ziel einer traumasensiblen Yogapraxis ist es unter anderem, die Beweglichkeit im Hüftgelenk wiederherzustellen und dabei Kiefer und Zunge möglichst entspannt zu halten. Es kann sein, dass Emotionen hochkommen, insbesondere Trauer und Wut, wenn das Hüftgelenk befreit wird. Je mehr es den Yogaübenden gelingt, die Tränen fließen zu lassen, desto tiefer kann die Heilung gehen. Es geht dabei nicht darum, Erklärungen für die aufkommenden Emotionen zu finden, sondern einfach darum, diese wahrzunehmen und zuzulassen.
Tanja Seehofer (Autor)
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Doris Iding (Autor)
Yin Yoga des Herzens
Geschmeidiger Körper. Offener Geist
2. Glaubenssätze umkehren
Wer bin ich? Viele Sätze beginnen wir mit „Ich bin...“ und setzen sie auf unterschiedlichste Weise fort – mit Rollenbildern, Berufsbezeichnungen oder Gefühlszuständen. Doch wer ist dieses „Ich“, das in der Hülle unseres Körpers steckt? Wie bewusst nehmen wir unser reines Sein – unabhängig von Verpflichtungen, Mustern und Erlebnissen überhaupt wahr?
Die Wahrnehmung unseres Ichs wird von drei Faktoren beeinflusst:
- 1. von bisherigen Erfahrungen und Erinnerungen
- 2. von Meinungen, die andere von uns haben
- 3. von unseren eigenen Glaubenssätzen
„Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht durch unsere Gedanken. Mit unseren Gedanken gestalten wir die Welt.“ (Buddha)

© Flávia Motta/pexels.com
Glaubenssätze, die in unserer Kindheit, im Laufe des Lebens oder auch schon in einem früheren Leben (Karma) entstanden sind, sind der Auslöser für Emotionen unterschiedlichster Art: Ich fühle mich wertlos, einsam, klein, schuldig usw. Wenn wir die Möglichkeit erkennen, unsere Glaubenssätze umzuwandeln, werden wir vom Opfer zur Schöpfer und zum Schöpfer unseres Lebens.
Übung:
- Erstelle eine Liste von einigen Glaubenssätzen und fühle in dich hinein!
- Alle, die du nicht fühlen kannst (die dich nicht triggern), sind nicht deine Glaubenssätze.
- Bei allen, die du fühlen kannst, mache einen Haken dahinter. (Tue dies in Anerkennung dessen, dass du manchmal so denkst.)
- Notiere neben jedem Glaubenssatz, woher er vermutlich kommt (Eltern, Fernsehen, Familie, Religion, Erlebnisse, usw.) und welchen Vorteil er dir gebracht hat. Notiere auch, ob er weiterhin hilfreich für dich ist oder nicht.
- Erstelle nun eine Liste mit neuen, positiven Gegensätzen aus allen nicht-hilfreichen Glaubenssätzen. Beispiel: Statt „Ich muss alles alleine machen“ schreibst du: „Ich darf Hilfe annehmen.“
- Notiere neben jedem positiven Glaubenssatz alle Erfahrungen oder Beobachtungen, die du gemacht hast, welche die Richtigkeit dieses Glaubenssatzes bestätigen.
Mit dieser Übung kannst du erstaunliche Einsichten über dein Bewusstsein gewinnen. Es geht lediglich um die Bewusstmachung deiner Muster und Prägungen. Denn nur das, was dir NICHT bewusst ist, kann dich kontrollieren.

© pmalleret/unsplash.com
3. „Not-Strategien“ identifizieren
Gelangen wir durch verschiedene Yoga-Übungen in einen tiefen Zustand der Entspannung, sind die aufsteigenden Bilder nicht Ausdruck einer willentlichen Vorstellung, sondern spiegeln emotionale Vorgänge wider, die in unserem Unbewussten schlummern. Diese Bilder symbolisieren unser Gefühlsleben. Im Yoga werden sie auch „Samskaras“ bezeichnet. Dies sind Symbole aus dem Unbewussten, die sich aus unserem Ego bilden.
Samskaras können alles Mögliche beinhalten: Hemmungen, Ängste, Komplexe, unerfüllte Wünsche, schmerzliche Erinnerungen etc. Die Samskaras wirken sich so stark auf unseren Geist aus, dass sie unsere Wahrnehmung und unsere Gedanken bestimmen. Sie zwingen uns dazu, in einer bestimmten Art und Weise zu denken und zu agieren. Oftmals handelt es sich hierbei um tief liegende unbewusste Ursachen, traumatische Erfahrungen, mentale Störungen, körperliche Krankheiten und emotionale Anspannung.
Beispiele für „Not-Strategien“: Erstarren, Flüchten, Rückzug, Verzicht, Schimpfen, Drohen, Schreien, Schweigen, sich klein machen, Gefühle unterdrücken, sich selbst verletzen, andere verletzen, unnahbar sein etc.
Diese „Not-Strategien“ sind auf unserer „Festplatte“ gespeichert und werden meist unbewusst angewendet. Geraten wir in eine Not-Situation reagieren wir impulsiv, anstatt mit Absicht. Wenn wir allerdings unsere gewohnten Strategien identifizieren und nicht mehr mit unserer Energie nähren, können wir den Kreis unserer Emotionen, die nicht unserem wahren Selbst entspringen, durchbrechen.
Traumabasiertes Achtsamkeits-Yoga - TAY:
Informationen: seehofer.tanja@web.de
- Online Weiterbildung mit Tanja Seehofer und Doris Iding
- 01.08.-04.08.2024 Online
- 12.12.-15.12.2024 Online
Informationen: seehofer.tanja@web.de
TANJA SEEHOFER

Inzwischen ist Tanja eine der renommiertesten Yin-Yoga- und Yoga-Nidra-Lehrerinnen und bildet zahlreiche Yoga Lehrer im gesamten deutschsprachigen Raum aus. In unserer schnellen und lauten Welt möchte sie ihre Schüler in die Ruhe und zu sich selbst führen, um wieder die eigene Stimme und Bedürfnisse hören und spüren zu können.
Als Yoga- und Mentalcoach, als Achtsamkeits-Trainerin mit dem Schwerpunkt Burnout Prävention leitet sie Workshops, Retreats und Ausbildungen (Live und auch Online) weltweit. Zudem ist sie Autorin von vier erfolgreichen Yogabüchern und schreibt für das Online-Magazin „Lebe-Liebe-Lache“. Ebenso moderiert Tanja für “Mystica.TV” die Sendung “Dein sechster Sinn”. Am Filmset berät sie bei Dreharbeiten als Yogacoach.
www.tanjaseehofer.de
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