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Himmelhoch sensibel – 10 neue Wege, mit Deiner sensiblen Seite umzugehen



von Katri Dietz

Es ist schon wieder alles zu laut. Wo sind meine Ohrstöpsel? Alle reden durcheinander, niemand hört den anderen zu, einige lachen und übertrumpfen sich gegenseitig mit Anekdoten. An der Fensterscheibe versucht eine Fliege zu entkommen. Ich wünsche ihr Glück. Ein Kellner lässt Besteck auf den Terrazzoboden fallen, ein anderer ruft etwas auf Italienisch. Alles ist laut und in Bewegung. Die Sonne scheint durch die etwas verstaubten Fenster. Im Restaurant befinden sich ca. achtzig Gäste, allein an unserer Feier nehmen dreißig Verwandte und Freunde teil, und ich höre jeden einzelnen von ihnen atmen, lachen, reden, schniefen. 

Die Geräuschkulisse ist enorm. Ich atme tief ein, tief aus, lächle und rede, und höre mir aber selbst kaum zu. Und ich rieche jeden hier im Saal. Unter dem wabernden Dunst von Knoblauch und Fisch, Pasta und Rotwein, Kaffee und Tiramisu nehme ich Parfums in meiner Nähe wahr: Jil Sander Sun, Angel, Sunflower und wie sie alle heißen, Namen von Sonne, Unschuld und Leichtigkeit, die wir Frauen uns angeblich wünschen. Und auf der anderen Seite männliche Düfte, die die menschlichen Ausdünstungen überdecken sollen: Guilty, Boss, Ombre Leather…es soll laut Herstellern die Damen „um den Verstand bringen“ ,das klappt auf jeden Fall bei mir gut, meine geistige Gesundheit scheint sich immer weiter zu entfernen, je länger ich hier sitze.


Himmelhoch sensibel - 10 neue Wege, mit Deiner sensiblen Seite umzugehen
© Andrea Piacquadio/pexels.com

Als ich noch nicht wusste, dass ich hochsensibel auf Gefühle, Gerüche und Geräusche reagiere, dachte ich, das wäre normal und habe mich immer gewundert, warum niemand etwas unternimmt, oder wie andere es aushalten, dass es so laut ist, so hell, und dass es überall so unangenehm riecht. Heute weiß ich, dass ich meistens die Einzige bin, die sich daran stört, weil meine Wahrnehmung eine andere ist. Und das ist heute okay für mich.

Familien um mich herum scherzen miteinander oder halten Smalltalk. Onkel, Tanten, Nichten, Neffen, Schwestern und Cousinen haben sich lange nicht gesehen, es soll überall eine schöne Feier werden – ich höre die lauten Stimmen aber auch das Schweigen der unausgesprochenen Worte. Was ich im Außen sehe und was bei mir innen ankommt, ist nicht immer identisch. So viele Familien, so viele Gefühle, in einem ganz normalen Restaurant in der niedersächsischen Tiefebene. Früher habe ich viel zu viel wahrgenommen, oft wurde mir sogar schwindelig oder übel. Heute kann ich energetische Grenzen ziehen, und trotzdem fühle ich anderer Menschen Anspannung, Ärger, Wut, Stress, innere Mauern – aber auch Licht, Freude, Liebe, Verbundenheit, Fürsorge, Dankbarkeit. Jeder Mensch strahlt so viel aus. Die Gefühlswellen überfluten mich. Ich bin heute froh über mein emotionales Rettungsboot.


Viele Situationen, in denen andere Spaß haben, ausgelassen feiern, öffentlichen Nahverkehr nutzen, beim Friseur oder einfach nur in Wartezimmern sitzen, sind für hochsensible Menschen schwer zu ertragen.

Viele Situationen, in denen andere Spaß haben, sind für hochsensible Menschen schwer zu ertragen.
© Sam J/pexels.com


Hochsensible Personen (HSP) nehmen Reize ohne Filter wahr. Häufig fühlen sie auch die Gefühle der anderen und möchten unbewusst dazu beitragen, dass es allen um sie herum einfach gut geht – denn dann geht es ihnen selbst ja auch am besten. Wut, Frust oder Stress von Freunden und Familie fühlen sie so, als wären es ihre eigenen. Kein Wunder also, dass HSP sich oft anstrengen, um lustig, unterhaltsam, einfühlsam und angepasst zu sein: so gibt es weniger Konflikte und allen anderen geht es gut, wenn sie mit dabei sind. HSP sind beliebte Gäste, kümmern sich um andere und gelten oft als Sonnenschein.

Doch viele Hochsensible leiden darunter, ihre Kräfte dafür einzusetzen, dass alle anderen sich wohlfühlen. Sie haben ohne das Erkennen ihrer eigenen Bedürfnisse noch nicht gelernt, sich innerlich (emotional) und äußerlich (räumlich und zeitlich) abzugrenzen.

Wie viele Menschen davon in Deutschland betroffen sind, ist unbekannt. Die High- Sensitivity -Forschung steckt noch in den Kinderschuhen, allerdings verweist die HS-Autorin Elaine Aron in ihrem bekannten Werk „Das hochsensible Kind“ darauf, dass 15-20 % aller Kinder hochsensibel seien. Entsprechend könnte es also auch bei den Erwachsenen aussehen.



Dr. Elaine N. Aron: Das hochsensible Kind: Wie Sie auf die besonderen Schwächen und Bedürfnisse Ihres Kindes eingehen
Dr. Elaine N. Aron (Autor)

Das hochsensible Kind

Wie Sie auf die besonderen Schwächen und Bedürfnisse Ihres Kindes eingehen
Reagiert ein Kind ängstlich auf laute Geräusche, unbekannte Menschen oder Änderungen im Tagesablauf, könnte es hochsensibel sein.

15 bis 20 Prozent aller Kinder sind auf diese besondere Art und Weise empfindsam. Und oftmals sind es gerade die klugen, kreativen Kinder. Bei manchen führt die gesteigerte Sensibilität aber auch zu Schüchternheit oder Konzentrationsschwierigkeiten. Elaine N. Aron gibt in diesem Standardwerk Eltern Hilfestellungen, wie sie die Hochsensibilität ihres Kindes erkennen und es seiner besonderen Empfindsamkeit gemäß fördern und begleiten können


Manche HSP sind introvertiert, andere extrovertiert, und es gibt wiederum Hochsensible, die immer einen „besonderen Kick“ brauchen. Nach der deutschen Heilpraktikerin und Autorin Anne Heintze nennt man sie „High Sensation Seeker“. Andere scannen nach ihren Angaben ihre Umwelt und nehmen alles ungefiltert wahr; die sogenannten Scanner-Persönlichkeiten.

In den letzten Jahren hat sich das Feld der Praxen, Therapeuten und Coaches stark vergrößert. Die Bedürfnisse hochsensibler Personen werden erkannt, können benannt werden und mit Hilfe von außen in ein erfülltes, positives Lebensgefühl verwandelt werden. Wenn du zu ihnen gehörst, wirst du dich vielleicht in den folgenden Zeilen wiederfinden:



10 typische Muster von Hochsensibilität



Typische Muster von Hochsensibilität
© cottonbro studio/pexels.com



Hier sind ein paar neue Strategien für dich, wie du lernst, Deine Hochsensibilität besser anzunehmen und dich dadurch auf allen Ebenen mehr abzugrenzen - deine emotionale Sonnenbrille.


Hier sind ein paar neue Strategien für dich, wie du lernst, Deine Hochsensibilität besser anzunehmen
© Maria Orlova/pexels.com



Wenn du noch Fragen zum Thema Hochsensibilität hast, schreib mir gerne!

Du erreichst mich unter Coaching@katri-dietz.de



Neu: Enjoy the Silence mit Katri Dietz


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Katri Dietz


Katri Dietz
© Katri Dietz
ist staatlich geprüfte Rundfunkjournalistin, Autorin und zertifizierte Psychologische Beraterin/ Personal Coach für chronisch kranke Frauen mit dem Schwerpunkt Positive Psychologie.

Bis zu ihrer schweren Erkrankung 2017 mit Polymyositis hat die gebürtige Hannoveranerin als Freie Redakteurin und Presenterin für verschiedene Radiosender Norddeutschlands gearbeitet (z.B. radio ffn, NDR, R.SH)

Katri Dietz nutzt heute die Natur, Reiki, ihre eigenen Erfahrungen mit Traumaheilung sowie ihre fundierte Ausbildung, um anderen chronisch kranken Frauen Mut zu machen und neue Lebensfreude zu vermitteln. Voraussichtlich im September 2024 wird sie auch die Weiterbildung zur Resilienztrainerin erfolgreich abgeschlossen haben.

Im Heyne Verlag hat sie bereits zwei Romane veröffentlicht, Wickelkontakt (2011) und Härtetest (2012). Weitere Romane sind in Planung.

Die 47-jährige ist seit 2005 verheiratet und hat zwei jugendliche Kinder. Zur Familie gehören auch eine Hündin und zwei Katzen aus dem Tierschutz. Die Natur-Coachin lebt und arbeitet in ihrer Wahlheimat Schleswig-Holstein.



Unheilbar und unsichtbar


Polymyositis ist eine seltene rheumatische Autoimmunkrankheit der Muskeln. Katri Dietz möchte mehr Aufmerksamkeit und Verständnis für Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen schaffen.

Allein zum rheumatischen Formenkreis gehören über 400 Erkrankungen. Rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew, Lupus, Gicht und Vaskulitis sind die bekanntesten.

Direkt zu Homepage von Katri Dietz: www.katri-dietz.de


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