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Unser Körper betrügt uns nie
von Monika Richrath
Stell dir vor, du bekommst von einer „guten“ Fee die traumhafte Möglichkeit, einen anderen Körper zu bekommen. Wie würde dieser aussehen? Schlanker, jünger, drahtiger, fitter oder muskulöser? Milliarden von Menschen jagen diesem Traum auf der Suche nach Anerkennung nach. Ein Traum, der ganze Industrien am Laufen hält. Ich bin diesem Traum übrigens selbst lange Zeit hinterher gejagt, wollte mich nicht damit abfinden, dass sich mein Körper durch die längerfristige Einnahme von Antidepressiva und die Wechseljahre dauerhaft verändert hatte – zu meinem Nachteil, wie ich fand. Ich konnte nicht aufhören, meinen superschlanken 55 kg hinterherzutrauern.
© MART PRODUCTION/pexels.com
Erst vor vergleichsweise kurzer Zeit habe ich verstanden:
Jede:r hat genau den Körper, den er/sie braucht.
Und unser Körper ist unser allerbester und loyalster Freund.
Er steht wirklich bedingungslos hinter uns und betrügt uns nie.
Oft lehnen wir unseren Körper ab
Wir nehmen es unserem Körper übel, wenn er nicht so funktioniert, wie er soll. Und das, obwohl wir häufig die elementarsten Bedürfnisse unseres Körpers nach ausreichend Schlaf, gesundem Essen, Bewegung, Entspannung und Ausdruck ignorieren. Tatsächlich behandeln wir unseren Körper häufig viel, viel schlechter als unsere technischen Geräte! Erstmal sieht es ja so aus, als würde der Körper alles mitmachen und uns gewisse Sünden verzeihen, aber das ist ein Trugschluss. Dies merken wir vielleicht erst aber dann, wenn unsere unterdrückten Bedürfnisse durch eine ernsthafte Erkrankung auf ihre Vernachlässigung aufmerksam machen.
© Polina Zimmerman/pexels.com
Der natürliche Bewegungsdrang von Kindern wird irgendwohin anders kanalisiert
Kannst du dich noch daran erinnern, wie selbstverständlich du dir als Kind mit dem Körper Räume erobert hast? Ich bin Jahrgang 1962, komplett ohne Fernseher, Handy und Computer aufgewachsen. Für die Kinder meiner Generation war es selbstverständlich, den ganzen Tag draußen und in Bewegung zu sein, ohne Aufsicht durch Erwachsene. Dies ist ein Privileg, was Kinder heutzutage nicht mehr selbstverständlich zu haben scheinen. (Ich selbst habe das natürlich lange Zeit auch nicht als Privileg betrachtet, sondern eher als ein Ausdruck von Vernachlässigung, aber mittlerweile bin ich doch zu der Erkenntnis gelangt, dass es ein Privileg ist.) Wie auch immer: dies sind technische „Errungenschaften“, die dazu führen, dass Kinder sich Räume weniger aneignen mit dem Körper, schon ganz zwangsläufig dadurch, dass sie sich mit den Geräten beschäftigen und sich weniger bewegen. Und dies geschieht vermutlich zu immer früheren Zeitpunkten, so dass der natürliche Bewegungsdrang von Kindern irgendwohin anders kanalisiert wird.
Bewegung stärkt unser Gefühl für unseren Körper und für uns selbst. Insgesamt gesehen hat eine äußerst betrübliche Entwicklung stattgefunden: Wir vernachlässigen unsere Körper (häufig aufs sträflichste), während wir unser Gehirn und unsere Denkprozesse auf groteske Weise verehren. Wir glauben, dass das, was in unserem Kopf vor sich geht, „wahr“ und „wirklich“ ist. Wir glauben Fakten und rationalen Erklärungen. Nichts könnte falscher sein. Was in unserem Kopf tatsächlich abläuft sind vor allen Dingen Bewertungen, Vorstellungen, Ideen und Gedanken, die samt und sonders auf Glaubenssätzen beruhen, die zu 95 % aus unserem Unterbewusstsein stammen und die wir in den Lebenserfahrungen unserer ersten sieben Kindheitsjahre gebildet haben (auf der Grundlage der uns damals zur Verfügung stehenden Beurteilungsmöglichkeiten).
© Barbara Olsen/pexels.com
Unterm Strich bedeutet dies, wir sind sehr viel im Kopf, haben unsere Körper jedoch verlassen. Wir bewohnen unsere Körper nicht mehr. Das hat sehr weitreichende Auswirkungen. Mit dem Körper und der Stimme können wir uns z. B. Raum nehmen, wir können Grenzen setzen, Verbindung schaffen, mit uns selbst, mit anderen und mit dem All-Einen und vieles mehr. Für mich war es ein echtes Aha-Erlebnis festzustellen, dass es z. B. auch mit dem Manifestieren nicht klappen kann, wenn man nicht in seinem Körper ist. Da kann man noch so tolle Tools haben, die einen beim Manifestieren unterstützen sollen, wenn niemand da ist, der die Manifestationen in Empfang nehmen kann. Denn all das findet über den Körper, im Körper statt.
Die meisten Menschen richten ihren Lebensstil auf gesellschaftliche Anerkennung aus, also nach außen. Es geht um Anerkennung für das, was wir tun oder darstellen oder erreicht haben. Unser ureigenstes Bedürfnis danach, unser Selbst auszudrücken (also anderen zu zeigen, wer wir sind) bleibt dabei sehr häufig auf der Strecke. Und nicht nur das, wir beschneiden uns oft sogar selbst, denn dieser Ausdruck findet in seiner unmittelbarsten Form durch den Körper und die Stimme statt.
Viele, viele Menschen fühlen sich heutzutage weder gesehen, noch gehört. Dies liegt daran, dass wir uns selbst nicht hören und auch nicht sehen, den Ausdruck unseres Selbst beschnitten haben und beschneiden. Bewegung findet z. B. nur noch in sehr festgelegtem Rahmen statt, über Sport oder bestimmte Entspannungstechniken (bei denen man sich aber auch auf vorbestimmte Weise bewegt). Tanzen ist eine sehr gute Möglichkeit freier Bewegung, wird jedoch häufig ab einem gewissen Alter aufgegeben, oder wenn sich gewisse körperliche Schwierigkeiten einstellen.
Häufig hat unser mangelnder Ausdruck auch etwas zu tun mit mangelnder Selbstliebe
Auch unseren sprachlichen Ausdruck schränken wir (häufig schon in ganz jungen Jahren) ein, wenn wir lernen, dass es Dinge gibt, die wir besser für uns behalten sollten, vielleicht, weil das für alle Beteiligten einfacher ist. Ganz häufig hat unser mangelnder Ausdruck auch etwas zu tun mit mangelnder Selbstliebe, weil wir schon ganz früh im Leben gelernt haben, dass die Bedürfnisse der anderen wichtiger sind als unsere eigenen. So drücken wir unsere Bedürfnisse sehr häufig gar nicht aus.
Vor kurzem hatte ich die Eingebung, mal bei google die Stichworte „Bewegung und Stimme“ einzugeben. Dort kamen ausnahmslos Angebote für Kinder. Das hat mich auf die Idee gebracht, einen online Raum anzubieten, in dem man spielerisch mit angeleiteten Übungen (die aufeinander aufbauen) den Selbstausdruck stärken kann auf eine nicht zielgerichtete Art und Weise. Dies stärkt die Verbindung mit dem Körper, mit dem eigenen Selbst, entspannt (weil man aufhört, dabei nachzudenken). So kann man direkt erfahren, wie sich Selbstliebe anfühlt. Am 23. Mai 24 veranstalte ich um 19:00 Uhr ein kostenloses online Info Event (zweisprachig) zum Ausprobieren. Ich freue mich, wenn du dabei bist!
Monika Richrath
© Monika Richrath
Monika Richrath ist Autorin, Bloggerin, Coach, MentorinVon der Sozialphobikerin zur Leaderin. Herausfordernde Lebenserfahrungen haben Monika Richrath gezeigt, dass Veränderung immer nur über den Körper stattfinden kann, nicht über den Kopf. Durch intensive spirituelle innere Arbeit hat sich ein neuer Weg aufgetan, den sie gerne mit anderen teilen möchte.
Auf ihrem Blog www.eft-fuer-hochsensible-menschen.de beschäftigt sie sich mit den Themen Hochsensibilität, Gesundheit, Klopfakupressur, erfülltes Leben und alles, was für hochsensible Menschen noch interessant sein könnte.
Bodyfullsounds. Your body. Your sound.
Magst Du, was wir bei LEBE-LIEBE-LACHE schreiben? Willst Du uns helfen, Menschen zu erreichen, denen das auch gefallen könnte? Wie? Ganz einfach: "teilen". Wir freuen uns sehr über Deine Wertschätzung.
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