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Ildikó von Kürthy im Interview: "Ich überprüfe meine Träume auf ihre Realitätstauglichkeit."



MORGEN KANN KOMMEN lautet der verheißungsvolle Titel des neuen Romans von Nummer-1-SPIEGEL-Bestsellerautorin Ildikó von Kürthy. Ein lebenskluger Roman (Erscheinungsdatum 12. April) für und über Frauen, die aus dem Schatten treten, zerstörerische Beziehungen beenden und endlich die Bühne ihres eigenen Lebens erobern.

Ein zerrissenes Foto bringt die Wahrheit ans Licht. Es ist die Momentaufnahme eines Verrats, der vier Schicksale miteinander verbindet, sie zusammenführt und mit den unbequemen Fragen der Lebensmitte konfrontiert: loslassen oder festhalten? Wer bin ich, wenn ich niemandem mehr gefallen will, und wo will ich hin, wenn ich mir von niemandem mehr sagen lasse, wo es langgeht? Ruth flieht mit dem Foto und ihrem viel zu großen Hund in die alte Villa der Großeltern. Dort trifft sie nach Jahren des Schweigens auf ihre Schwester, erkennt die Lüge, die sie entzweit, und das Verbrechen, das ihr Leben bestimmt hat. Sie schließt Rudi in ihr Herz, der sich im ersten Stock mit sanftmütiger Tapferkeit auf seinen Tod vorbereitet, aber vorher noch ein letztes Mal für Ordnung sorgen will. Sie begegnet Erdal, der unter Wechseljahresbeschwerden leidet und aus Versehen eine folgenschwere Entscheidung trifft, als er seine Cousine in die Villa einlädt. In schneller Abfolge gehen eine Nase und etliche Illusionen zu Bruch. Ruth tritt aus dem Schatten ihrer Vergangenheit. Und das Ende ist eigentlich erst der Anfang. 


Auch im nachfolgenden Interview vermittelt Ildikó von Kürthy viel Lebensfreude und Zuversicht mit einer ordentlichen Portion Realitätsbewusstsein. 


Ildikó von Kuerthy
© Sonja Tobias

Ildikó von Kürthy von LEBE-LIEBE-LACHE- Interview mit Annette Maria Böhm



LEBE-LIEBE-LACHE: So platt es klingen mag: Jedes Ende hält einen Neuanfang bereit. Warum lösen sich Frauen häufig nicht aus längst überlebten Beziehungen?

ILDIKÓ VON KÜRTHY: Mein Eindruck ist, dass sie genau das mir zunehmendem Alter tun. Sie ziehen Bilanz und fragen sich: Wer bin ich, und wer könnte ich sein? Gefalle ich mir selbst? Oder gefalle ich anderen? Wo bin ich, und wo wollte ich eigentlich hin? Worauf warte ich und wie lange noch? Das Alter radikalisiert die Eigenschaften und so manche Ehe, manche Freundschaft, manch überholter Lebensentwurf hält dieser neuen Strenge nicht stand. Das bringt die zunehmende Reife und bei Frauen der abnehmende Östrogenspiegel mit sich. Die Kuschel- und Nestbauhormone machen sich vom Acker. Zurück bleibt das gute alte Testosteron. Frauen werden kritischer, kämpferischer, aggressiver, radikaler, egoistischer. Das ist sehr anstrengend.



LEBE-LIEBE-LACHE: Wie können wir lernen, uns der eigenen Vergangenheit zu stellen?

ILDIKÓ VON KÜRTHY: Schonungslos oder behutsam? Ich weiß es selbst nicht und ringe täglich darum. Sollen wir die Leichen in den Kellern unserer Kindheit lieber ruhen lassen oder sie ans Licht der Wahrheit zerren? Zumal Wahrheit ja immer objektiv ist. Ich neige zur radikalen Idealisierung meiner Vergangenheit. In meiner Erinnerung scheint im Sommer immer die Sonne, an Weihnachten lag stets Schnee, ich habe mich nie gelangweilt und bin in einer lichtdurchfluteten Villa aufgewachsen. Das stimmt aber alles nicht. Ich denke, es ist wichtig und in jedem Fall hilfreich, zu lernen, die eigenen Eltern als Menschen mit eigenen Problemen, Traumata und Sorgen wahrzunehmen. Das tut man ja als Kind nicht. Die Vermenschlichung von Vater und Mutter entlastet alle an der eigenen Vergangenheit Beteiligten und bietet Raum für Verstehen und inneren Frieden.



LEBE-LIEBE-LACHE: Das, wogegen wir inneren Widerstand leisten, bleibt. Widerstand bedeutet ja, wir steigen auf den Schlauch und schreien das Wasser an, weil es nicht fließt. Kennen Sie aus Ihrem eigenen Leben eine Situation, die auf dieses Bild passt?

ILDIKÓ VON KÜRTHY: Ich kenne das, ich finde das Bild auch interessant – aber das Konzept hat mir nie so ganz eingeleuchtet oder ich bin einfach zu schwach, um es umzusetzen. Widerstand aufgeben, um das Ziel zu erreichen. Akzeptieren, statt rebellieren. Klingt gut. Gelingt mir selten.



LEBE-LIEBE-LACHE: Warum machen viele von uns ihr persönliches Glück abhängig von der Anerkennung ihrer Mitmenschen?

ILDIKÓ VON KÜRTHY: Weil wir soziale Wesen sind. Weil wir lieben und geliebt werden wollen. Ohne Anerkennung und Wertschätzung würden wir seelisch verkümmern. Wichtig ist, dass man sich auf der Suche nach Anerkennung nicht selbst aus den Augen verliert. Gefalle ich anderen besser als mir? Lasse ich mir ständig sagen, wo es langgeht und verpasse so mein eigenes Ziel? Ich versuche mich immer wieder zu fragen: wessen Anerkennung ist mir wichtig und aus welchen Gründen?


ILDIKÓ VON KÜRTHY: Morgen kann kommen
ILDIKÓ VON KÜRTHY (Autor)

Morgen kann kommen

Roman
Der neue Roman von Nummer-1-SPIEGEL-Bestsellerautorin Ildikó von Kürthy: mitreißend, warmherzig und witzig. Ein lebenskluger Roman für und über Frauen, die aus dem Schatten treten, zerstörerische Beziehungen beenden und endlich die Bühne ihres eigenen Lebens erobern.

Ein zerrissenes Foto bringt die Wahrheit ans Licht. Es ist die Momentaufnahme eines Verrats, der vier Schicksale miteinander verbindet, sie zusammenführt und mit den unbequemen Fragen der Lebensmitte konfrontiert: loslassen oder festhalten? Wer bin ich, wenn ich niemandem mehr gefallen will, und wo will ich hin, wenn ich mir von niemandem mehr sagen lasse, wo es langgeht? Ruth flieht mit dem Foto und ihrem viel zu großen Hund in die alte Villa der Großeltern. Dort trifft sie nach Jahren des Schweigens auf ihre Schwester, erkennt die Lüge, die sie entzweit, und das Verbrechen, das ihr Leben bestimmt hat. Sie schließt Rudi in ihr Herz, der sich im ersten Stock mit sanftmütiger Tapferkeit auf seinen Tod vorbereitet, aber vorher noch ein letztes Mal für Ordnung sorgen will. Sie begegnet Erdal, der unter Wechseljahresbeschwerden leidet und aus Versehen eine folgenschwere Entscheidung trifft, als er seine Cousine in die Villa einlädt. In schneller Abfolge gehen eine Nase und etliche Illusionen zu Bruch. Ruth tritt aus dem Schatten ihrer Vergangenheit. Und das Ende ist eigentlich erst der Anfang.  

«Dieses Buch ist ein Befreiungsschlag! Mitreißend und bewegend, klug erdacht und ebenso warmherzig wie witzig geschrieben. Ein Roman für alle, die nicht länger gefallen wollen.» Maria Furtwängler

«Ildikó vermittelt in ihren Texten, wie auch im Leben, immer das berauschende Gefühl von Lebensfreude und Zuversicht. Sie nimmt sich ernst, aber nicht zu ernst. Sie wagt neue Wege und lädt uns dazu ein, sie zu begleiten. Ihre Botschaft: Lasst es uns probieren! Aufbruch und Neubeginn. Morgen kann kommen!» Bettina Böttinger


LEBE-LIEBE-LACHE: Träume verleihen Kraft, sie schenken Hoffnung, Zuversicht, Optimismus. Wie können wir wieder lernen zu träumen, ohne gleich abzuheben?

ILDIKÓ VON KÜRTHY: Ich bin keine Träumerin. Ich überprüfe meine Träume auf ihre Realitätstauglichkeit. Ich träume nicht von Schlössern und Prinzen, von einer riesigen Schar Kindern, von der Großfamilie, den Geschwistern, den Eigenschaften und den lichtdurchfluteten Villen, die ich nicht habe. Ist das falsch? Meine Träume schenken mir nur dann Hoffnung und Energie, wenn sie die Möglichkeit in sich bergen, irgendwann wahr zu werden. Und nicht jeder Traum sollte wahr werden. Manche Träume tun gut daran, solche zu bleiben.



LEBE-LIEBE-LACHE: Jeder von uns hat ein unerschöpfliches Fass an Liebe in sich selbst – nämlich die Quelle der Selbstliebe. Welche Möglichkeiten haben wir Ihrer Meinung nach zum Nachjustieren?

ILDIKÓ VON KÜRTHY: Mir ist die Selbstliebe genauso wichtig wie der Selbstzweifel - und genauso suspekt, wenn sie überhand nimmt. Frauen wird oft vorgeworfen, dass sie zu kritisch mit sich seien. Das finde ich nicht. Zweifel ist wie Hefe. Er gärt, er blubbert, er lässt das Selbst wachsen, wenn er richtig dosiert wird. Wie immer geht es auch hier um die ausgewogene Mischung aus Selbstliebe und Selbstkritik. Eigentlich ist es wie bei der Beziehung zwischen Eltern und Kind: Urvertrauen entsteht durch Liebe. Sie schenkt die Wärme, die ein Leben lang hält und bildet das feste, unerschütterliche Fundament. In der Psychologie gibt es den Begriff der „Nachbemutterung“. Und das ist die große Herausforderung, vor der viele von uns stehen: dass wir uns nachträglich fehlende Liebe geben und ein Fundament ausbessern, das von Anfang an rissig war. Das ist eine Lebensaufgabe, die vor dem eigenen Spiegelbild beginnt.


Morgen kann kommen
Gewinnen Sie ein Exemplar unseres LEBE-LIEBE-LACHE-Buchtipps: MORGEN KANN KOMMEN von ILDIKÓ VON KÜRTHY:

Für die Teilnahme genügt eine E-Mail mit Betreff "Verlosung: MORGEN KANN KOMMEN" und der Angabe Ihrer Postanschrift an:
info@lebe-liebe-lache.com

Teilnahmeschluss ist der 15. April 2022




Ildikó von Kürthy

Ildikó von Kuerthy - Portrait
© Jan Rickers
Ildikó von Kürthy ist Rheinländerin, Mutter von zwei Söhnen, Journalistin und Kolumnistin bei der Brigitte. Sie lebt mit ihrem Mann und den Kindern in Hamburg, und besonders an Karneval hat sie schlimme Sehnsucht nach ihrer alten Heimat. Ildikó von Kürthys Romane wurden mehr als sechs Millionen Mal gekauft und in 21 Sprachen übersetzt. Sie ist eine der meistgelesenen deutschen Schriftstellerinnen, ihr erster Roman «Mondscheintarif» wurde fürs Kino verfilmt, und auch ihre Sachbücher, «Unter dem Herzen», «Neuland» und «Hilde» waren allesamt Bestseller. Zuletzt erschien ihr Roman und Nummer-1-Bestseller «Es wird Zeit».



MORGEN KANN KOMMEN - Die Show zum Buch!

Mit ihrem intelligenten Humor und ihrem treffsicheren Blick auf die Wahrheit begeistert Ildiko von Kürthy seit Jahren ihre Leser. Bald haben Sie die Gelegenheit, die sympathische Autorin bei einer ihrer Lesungen live auf der Bühne zu erleben. Sichern Sie sich Ihre Tickets - der Vorverkauf startet demnächst!



Termine: MORGEN KANN KOMMEN - Die Show zum Buch!


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