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Was ist Kunsttherapie? „Wenn Worte nicht mehr reichen…“



von Julia Eder

Was ist Gestalttherapie?


Die Gestalttherapie ist ein von Fritz und Lore Perls in Zusammenarbeit mit Paul Goodman begründeter, eigenständiger humanistischer Ansatz der Psychotherapie. Sie versteht sich als individueller Weg des Wachsens und Lernens an sich selbst und mit anderen. Die ganzheitliche phänomenologiche Herangehensweise, die Auseinandersetzung mit der persönlichen Lebenssituation und dem dazugehören Umweltfeld, ist hier von entscheidender Bedeutung. In der Therapie begleitet der Therapeut urteilsfrei und orientiert sich stets am Lebendigen, Individuellen. Daher verstehen wir auch den Therapieverlauf selbst als einen Prozess, anstatt einer linearen Abfolge von einzelnen Einheiten.

Im Zentrum steht das dialogische Gespräch und die Beziehungen in privatem und gesellschaftlichem Kontext. Es geht darum ein Gewahrsein, Achtsamkeit für innere und äußere Situationen zu fördern und den Kontakt zu sich selbst und zu anderen in den Mittelpunkt zu stellen. Es entsteht so ein besseres Beziehungsverständnis, welches dann in das alltägliche Erleben übertragen werden kann.


Was ist Kunsttherapie? Wenn Worte nicht mehr reichen…
© SHVETS production/pexels.com


Das was gerade im Vordergrund des Erlebens steht, wird bearbeitet. Manchmal ist es hier notwendig, aus der Vielzahl der Themen, das was vordergründig ist herauszuarbeiten.

Während der Therapie geht es darum, auftauchende Impulse, Gefühle und Bedürfnisse auf beiden Seiten, bei dem Klienten wie auch bei dem Therapeuten bewusst zu machen und die daraus neu hinzugewonnene Erkenntnis nutzbar werden zu lassen für weitere Interaktionen mit der Umwelt des Klienten. Hier unterstützt unter anderem die szenische Darstellung (abgeleitet aus dem Psychodrama) im geschützten Raum des Settings. Die Gestalttherapie führt also in das Erleben und in die Bewusstwerdung der eigenen Situation. Mit Hilfe weiterer Methoden und Übungen suchen wir experimentell nach einer individuellen Lösung für die akute Situation. Dabei legen wir verschüttete Ressourcen frei und stabilisieren das Vertrauen in die eigene Identität, fördern Selbstbewusstsein und Resilienz.


Was ist Kunsttherapie?


„Wenn Worte nicht mehr reichen….“

Die Kunsttherapie beginnt da, wo Gefühle über das Wort keinen Ausdruck finden können. Manche Erfahrungen sind größer als Begriffe das wiedergeben könnten. Suchen diese Emotionen einen Weg von innen nach außen und eine Ordnung, dann hilft die Kunsttherapie in Einbeziehung unterschiedlicher Materialien. Die Techniken unterstützen die individuelle Ausdrucksmöglichkeit. Wird die innere Gefühlswelt heraus gesetzt, dann ist diese zum Gegenüber geworden und bietet die Chance damit umzugehen. Es kann sich dazu vielfältig verhalten, eine Haltung durch Perspektivwechsel gefunden und eine eigene individuelle Lösung entwickelt werden.

Das Gute ist: dazu braucht es kein künstlerisches Talent. Jeder kann die Kunsttherapie für sich nutzbar machen, der sich darauf einlassen mag.


Die Kunsttherapie beginnt da, wo Gefühle über das Wort keinen Ausdruck finden können
© alicegrace/unsplash.com


Da mein Ansatz auch kreativ- und leibtherapeutisch ist, arbeite ich mit unterschiedlichen Mitteln zur Ausdrucksmöglichkeit wie: Farbe, Klang mit Hilfe von Instrumenten oder mittels der eigenen Stimme, Naturmaterialien und dem Körper. Letzterer ist innerer und äußerer Raum des Erlebens. Es können aber auch Bewegungen, Körpergesten und eigens erzeugte Klänge zum Einsatz kommen. Das was zuvor durch das Leiden verstummt oder erstarrt war, wird wieder sichtbar und hörbar. Eine ganzheitliche Erfahrung wird hinzugewonnen und kann Veränderungen ermöglichen, die dann in den Alltag integriert werden können. 

Damit gehe ich über das Feld der Kunsttherapie hinaus und integriere den Ansatz, der von Udo Baer und Gabriele Frick-Baer entwickelten, Kreativ-und Leibtherapie. Es geht in dem Therapieprozess darum, die durch alte Verletzungen der Würde entstandenen Verhaltensmuster zu durchbrechen und im Setting neue Handlungsvariationen zu erproben. Als Therapeut ist es hier meine Aufgabe in Resonanz mit dem Klienten zu gehen, achtsam Impulse zu setzen, eine Metaebene herzustellen und darin zu ermutigen eigene Bilder, Werte und Vorstellungen zu erarbeiten und diesen zu vertrauen.

Eine Metaebene herzustellen und darin zu ermutigen eigene Bilder, Werte und Vorstellungen zu erarbeiten
© Polina Tankilevitch/pexels.com


In dem Prozess begleite ich urteilsfrei und respektiere die Einzigartigkeit in körperlichem, geistigem und emotionalem Erleben wie auch die Entscheidungen des Klienten. Das soziale Umfeld und kulturelle Wurzeln werde ich während der Therapie einbeziehen.

Ich möchte dabei unterstützen, Zugang zu eigenen Ressourcen wiederzuerlangen oder/und neu zu entdecken, Selbstbewusstsein zu stärken und Eigensinn zu fördern.

Das theoretische Fundament der Kreativen Leibtherapie sind die humanistische Psychologie, insbesondere die phänomenologische Philosophie ( M. Merlau-Ponty und T. Fuchs), die Entwicklungspsychologie ( nach David Stern) und die neuesten Erkenntnisse aus der Neurobiologie (M.Spitzer und G. Hüther).

Um einen Zugang zu den Therapieformen erhalten oder Achtsamkeit im Alltag üben zu können, biete ich jeden dritten Donnerstag im Monat kunst- und gestalttherapeutische Abende von 19 bis 21 Uhr an. Die Themen wechseln und sind über meine Homepage www.juliaeder.com in Erfahrung zu bringen. Anmeldungen können über per Mail (post@juliaeder.com)oder telefonisch (0671/ 92088490 /AB) erfolgen.

Der nächste Themenabend am 16. Mai trägt das Thema „Dem eigenen Herzen lauschen…“ Einen Abend lang widmen wir uns dem Herz durch Tanz, künstlerischem Selbstausdruck und einer Herzmeditation. Zum Schluss geht der/die TeilnehmerInnen mit einem selbst entwickelten Bewegungsritual zur pflegerischen Geste für den persönlichen Alltag.

Die Teilnahmegebühr beträgt 30 Euro pro TeilnehmerIn.




Julia Eder


Julia Eder ist Gestalttherapeutin, Kunsttherapeutin, Heilpädagogin und Erzieherin
© Julia Eder


Julia Eder, Gestalttherapeutin, Kunsttherapeutin, Heilpädagogin und Erzieherin ist Jahrgang 1978 und geboren in Bad Kreuznach. Ihre Ausbildung zur Erzieherin an der Sophie Scholl Schule absolvierte sie in Mainz 2000, das Studium zur Heilpädagogin am RSI in Kassel im Jahr 2004, die Ausbildung zur Gestalttherapeutin am GISW bei Landau in 2021, die zur Kunsttherapeutin bei der zukunftswerkstatt in Emmendingen im Jahr 2023. Augenblicklich ist sie in Ausbildung zur Kreativ- und Leibtherapeutin mit dem zukünftigen Schwerpunkt Traumatherapie bei Bettina Klarmann „Raum für Eigensinn“ in Karlsruhe.

"Mein Interesse an der Psychotherapie und schließlich auch meine jetzige therapeutische Arbeit entwickelte sich über die jahrzehntelange soziale Arbeit in unterschiedlichen Wirkungsbereichen. Angefangen von der Tätigkeit in der Krippe und im Kindergarten über die Heimarbeit mit Kindern aus der Inobhutnahme sowie mit schwerst- mehrfach behinderten Menschen und als Streetworkerin in Brennpunktgebieten. Der Mensch galt für mich schon immer als individuelles Rätsel, der eine ganzheitliche Anschauung bedarf, um ihn verstehen zu können. Die intensive Auseinandersetzung mit der frühkindlichen Entwicklung, insbesondere mit dem frühkindlichen Bindungsverhalten, zeigte mir auf welche Bedeutung diese/s für das spätere Kontaktverhalten im Jugend- und Erwachsenenalter hat. Durch die enge Zusammenarbeit mit Familien und der später folgenden gestalttherapeutischen Ausbildung wurden mir systemische und transgenerative Zusammenhänge deutlicher und dieses Wissen lasse ich heute zusätzlich in meine therapeutische Begleitung einfließen.

Seit 2021 bin ich in der eigenen Praxis für Gestalttherapie, Kunsttherapie und Erziehungsberatung tätig und darüber hinaus in der Hamm-Nahetalklinik für onkologische Rehabilitation angestellt."


Direkt zur Homepage von Julia Eder: www.juliaeder.com




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