Geruchspsychologie: Der Duft und seine Auswirkung auf das Bewusstsein

Die Auswirkung von Gerüchen auf den Menschen ist bekannt, wird aber im Großen und Ganzen vernachlässigt. Dabei können Gerüche jede Menge beeinflussen: Sie können Gefühle auslösen, wie z. B. Freude, Entspannung aber auch Ekel, können sich direkt auf den Körper auswirken und Organsysteme aktivieren, wie z. B. das Hungergefühl oder tieferen Atem und können Erinnerungen auslösen. Menschen verknüpfen unbewusst viele Orte und Menschen mit dem Geruch, so kennt das jeder, dass man an einem Ort ist und schlagartig in die Kindheit versetzt wird, weil der Körper sich an den Geruch erinnert. Wie genießen Gerüche von Menschen und Tieren, die wir lieben, von Blumen, dem Regen, den Bäumen, leckeren Speisen oder frischen Getränken, dem Meer und auch dem Elternhaus. Warum sollte man die Kraft der Düfte nicht auch dazu einsetzen, das eigene Wohlbefinden und die Lebensqualität zu steigern?


Möglichkeiten, eine aromatische Vielfalt ins Leben zu integrieren

  •  Duftkerzen und Räucherstäbchen

Die meisten Menschen, die sich grundsätzlich mit dem eigenen Körper, der Psyche und Entspannung befassen, haben ihre Erfahrungen mit Duftkerzen gemacht. Häufig ist es ein Fehler, günstige, unnatürliche Kerzen aus dem Drogeriemarkt zu nehmen. Verträgt man diese, können sie gern genutzt werden, doch viele bekommen Kopfschmerzen oder empfinden den Geruch als lästig und schwerfällig. In dem Fall sollte man einen erneuten Versuch mit hochwertigen, natürlichen Kerzen und Duftstäbchen wagen. Alternativ kann man Duftkerzen selbst gestalten.

  •  Shisha

Shisha rauchen unterscheidet sich vom Zigarettenrauch vor allem dadurch, dass das Rauchen einer Wasserpfeife etwas Tiefsinniges, Meditatives und Geselliges hat. Man genießt den Geschmack und den Geruch des Tabaks bewusst und konzentriert und teilt das Erlebnis mit Menschen, die man gern hat. Shishatabak bietet verschiedenste Duftnoten, es kann frisch, süß, fruchtig sein, anregen oder entspannen, für Wachheit sorgen oder das Gemüt beruhigen. Wichtig ist die Wahl von einem hochwertigen Tabak, der angenehm verglüht und einen aromatischen, dichten und weißen Rauch bildet. Auch die Wasserpfeife selbst sollte optimal verbaut, von passender Größe und intuitiver Handhabung sein.

  •  Ölbäder

Beim Baden kann man die Sinne kombinieren und über verschiedene Kanäle auf die Psyche über den Körper zugreifen. Durch die Vielfalt der eingesetzten Sinne kann eine tiefgründige Verarbeitung stattfinden und die Reize entfalten ihre Wirkung auf eine wohltuende Art und Weise. So wirkt sich ein Aromabad nicht nur entspannend auf die Muskeln aus, es hilft auch, den Kopf zu befreien, Gedanken zu sortieren, den Kreislauf anzuregen und gleichzeitig die Haut zu pflegen. Dafür sollte man ausschließlich hochwertige, ggf. handgemachte Badesalze und Öle verwenden.




Welche Wirkung erreicht man mit welchem Aroma?

Verschiedene Düfte wirken sich unterschiedlich auf den Körper aus, es ist dennoch sehr individuell. Manche Gerüche sind neutral, andere mit Menschen, Orten oder Situationen verknüpft. Das Empfinden der einzelnen Düfte ist genauso vielseitig, wie das Geschmacksempfinden unterschiedlicher Speisen. Dennoch gibt es Geruchsrichtungen, die für eine gewünschte Wirkung eingesetzt werden. Um zu entspannen sind z. B. Düfte wie Rose, Lavendel, Anis, Kamille, Sandelholz, Vanille oder Jasmin geeignet. Anregend und motivierend wirken fruchtige Düfte wie Pfirsich, Apfel oder Orange. Wer seine Konzentration fördern möchte, wird mit Minze, Zitrone, Limette oder Zitronengras fündig.

Mit gezielt gewählten Aromen kann man auch die Stimmung anderer Menschen beeinflussen, sofern man die einzelnen Abneigungen und Vorlieben kennt. So verschafft der Duft nach frisch gekochtem Kaffee und Gebäck eine gemütliche Atmosphäre, während Fichtenadeln und Zimt eine winterliche und etwas freudige Stimmung hervorrufen können.


Bewusst genießen

Eine höhere Sensibilität und Empfängnis für Gerüche kann man durch bewusstes Training erreichen. Als eine kleine Übung kann man die Düfte bewusst wahrnehmen und abspeichern, sich an Aromen erinnern und auch das Gefühl, was man dabei empfunden hat, reflektieren. Eine Sensibilität für die Geruchswelt macht den Menschen achtsamer, ausgeglichener und empfänglicher für die schöne Wirkung, die winzige Geruchsmoleküle im Kopf und Körper auslösen können. Verknüpft man diese Gerüche bewusst mit Tätigkeiten und Gefühlen, kann man sie gezielt einsetzen, wenn man einen bestimmten Zustand erreichen möchte. Dabei handelt es sich um eine klassische Konditionierung: Wenn man zum Beispiel beim Zeichnen oder Schreiben immer den Duft der Lieblingsfrucht bei sich trägt, wird früher oder später möglich sein, die eigene Kreativität mit diesem Duft bewusst hervorzurufen.