Wissenswertes zur männlichen Sexualität
Es gibt viele Klischees, die Männer als sexbesessen darstellen. In Büchern, Fernsehsendungen und Filmen tauchen oft Figuren und Handlungsstränge auf, die davon ausgehen, dass Männer jederzeit verrückt nach Sex seien, während es Frauen eher um Romantik geht. Aber ist das wirklich so? Dieser Artikel sieht sich neun Stereotypen zur männlichen Sexualität etwas genauer an.
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1. Männer sind offener für Gelegenheitssex
Eine 2015 durchgeführte Studie deutet darauf hin, dass Männer eher bereit sind, sich auf Gelegenheitssex einzulassen als Frauen. In der Studie sprachen 6 Männer und 8 Frauen 162 Männer und 119 Frauen entweder in einem Nachtclub oder auf einem Campus an, und fragten sie, ob sie Sex haben wollten. Ein deutlich höherer Anteil der Männer nahm das Angebot an als die Frauen. Im zweiten Teil derselben Studie zeigten sich die Frauen jedoch eher bereit, Einladungen zu Gelegenheitssex anzunehmen, wenn sie sich in einer sicheren Umgebung befanden.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass kulturelle Faktoren wie soziale Normen einen großen Einfluss auf die Art und Weise haben können, wie Männer und Frauen sexuelle Beziehungen anstreben.
2. Männer denken den ganzen Tag an Sex
Eine an der Ohio State University durchgeführte Studie mit 283 Befragten entkräftet den weit verbreiteten Mythos, dass Männer alle sieben Sekunden an Sex denken. Das wären 8.000 Gedanken in 16 wachen Stunden! Die jungen Männer in der Studie gaben an, im Durchschnitt 19 Mal pro Tag an Sex zu denken. Bei den jungen Frauen waren es durchschnittlich 10 Mal.
Heißt das, dass Männer doppelt so oft an Sex denken wie Frauen? Das ist damit noch nicht gesagt. Es könnte auch sein, dass es Männern leichter fällt, freimütig zuzugeben, dass sie oft an Sex denken.
3. Männer masturbieren häufiger als Frauen
In einer 2009 durchgeführten Studie an 600 Erwachsenen in der chinesischen Provinz Guangzhou gaben 48,8 Prozent der Frauen und 68,7 Prozent der Männer an, dass sie masturbieren. Die Umfrage ergab auch, dass eine beträchtliche Anzahl von Erwachsenen eine negative Einstellung zur Masturbation hat, insbesondere Frauen.
4. Männer brauchen normalerweise nur zwei bis sieben Minuten bis zum Orgasmus
Gemäß dem Vier-Phasen-Modell von Masters und Johnson durchlaufen sowohl Männer als auch Frauen den folgenden Zyklus, wenn sie sexuell aktiv sind:
- Erregung
- Plateau
- Orgasmus
- Auflösung
Die Dauer der einzelnen Phasen ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Es ist schwierig zu bestimmen, wie lange ein Mann oder eine Frau braucht, um zum Orgasmus zu kommen, da die Erregungsphase und die Plateauphase mehrere Minuten oder mehrere Stunden vor dem Höhepunkt beginnen können.
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5. Schwule Männer haben besonders viel Sex
Dieser Mythos ist schwer zu beweisen oder zu entkräften. Schwule Männer und lesbische Frauen haben genauso wie heterosexuelle Männer und Frauen eine Vielzahl sexueller Erfahrungen. Alleinstehende schwule Männer, die in Großstädten leben, stehen in dem Ruf, sehr viele Partner zu haben. Aber schwule Männer gehen alle Arten von Beziehungen ein.
6. Männer sind weniger romantisch als Frauen
Wie das schon erwähnte Vier-Phasen-Modell von Masters und Johnson nahelegt, ist die sexuelle Erregung bei jedem Menschen anders. Die Quellen der Erregung können von Mensch zu Mensch äußerst unterschiedlich sein. Sexuelle Normen und Tabus üben häufig einen großen Einfluss darauf aus, wie Männer und Frauen Sexualität erleben, und können sehr stark beeinflussen, wie sie in Umfragen darüber berichten. Das macht es schwierig, wissenschaftlich zu erforschen, wie sich Romantik bei Männern äußert.
7. Männer haben eine stärkere Libido als Frauen
Der auf die sexuelle Befriedigung gerichtete Trieb wird auch als Libido bezeichnet. Es gibt keine Möglichkeit, die Libido zu messen. Stattdessen lassen sich Verhaltensweisen wie das Interesse an Sex beobachten.
Im Gehirn ist die männliche Libido in zwei Bereichen angesiedelt: in der Großhirnrinde und im limbischen System. Diese Teile des Gehirns sind für den Sexualtrieb und die Potenz des Mannes von entscheidender Bedeutung. Sie machen es sogar möglich, dass ein Mann einen Orgasmus haben kann, wenn er nur an ein sexuelles Erlebnis denkt oder davon träumt.
Die Großhirnrinde besteht aus einer grauen Substanz. Sie bildet die äußere Schicht des Gehirns. Dieser Bereich ist für höhere Funktionen wie Planung und abstraktes Denken zuständig. Auch Gedanken an Sex gehören dazu. Wenn ein Mann sexuell erregt ist, können Signale aus der Großhirnrinde mit anderen Teilen des Gehirns und des Nervensystems interagieren. Dadurch beschleunigen sich die Herzfrequenz und der Blutfluss zu den Genitalien, was beides für den Prozess gebraucht wird, der zu einer Erektion führt.
Das limbische System umfasst mehrere Teile des Gehirns, zum Beispiel den Hippocampus, den Hypothalamus und die Amygdala. Diese Teile sind an Emotionen und Antrieben wie dem Sexualtrieb beteiligt. Forscher fanden heraus, dass das Betrachten erregender Bilder die Aktivität der Amygdala bei Männern stärker erhöht als bei Frauen. Weil an der sexuellen Erregbarkeit viele Bereiche des Gehirns beteiligt sind, bedeutet das aber nicht zwangsläufig, dass Männer leichter erregbar sind als Frauen.
8. Wenn ein Mann älter wird, ändert sich sein Sexualleben
Etwa ab dem 40. Lebensjahr braucht ein Mann länger, um eine Erektion zu bekommen und die Erektionen werden nicht mehr ganz so fest. Auch reichen Fantasien nicht mehr aus, um sofort erregt zu werden. Ältere Männer brauchen mehr Streicheleinheiten und sie lassen sich leichter ablenken, etwa durch ein klingelndes Telefon. Diese Veränderungen sind völlig normal und haben nichts mit einer erektilen Dysfunktion zu tun.
Wenn ein Mann älter wird, treten Leiden wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein zu hoher Cholesterinspiegel öfter auf, welche die Erektion tatsächlich beeinträchtigen können. Glücklicherweise gibt es inzwischen medizinische Lösungen für die meisten Fälle von erektiler Dysfunktion, wie man hier und hier nachlesen kann.
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Testosteron ist tatsächlich das Hormon, das am engsten mit dem männlichen Sexualtrieb verbunden ist. Es wird hauptsächlich in den Hoden gebildet und spielt eine Rolle bei einer Reihe von Körperfunktionen:
- Entwicklung der Geschlechtsorgane
- Wachstum der Körperbehaarung
- Aufbau von Knochenmasse und Muskeln
- Vertiefung der Stimme in der Pubertät
- Produktion von Spermien
- Produktion von roten Blutkörperchen
Niedrige Testosteronwerte stehen im Zusammenhang mit einer geringen Libido. Der Testosteronspiegel ist normalerweise morgens höher und nachts niedriger. Im Laufe des Lebens erreicht der Testosteronspiegel eines Mannes seinen Höchststand in den späten Teenagerjahren. Danach beginnt er langsam zu sinken.
Fazit
Die meisten Klischees über die männliche Sexualität haben einen wahren Kern: Männer sind etwas offener für unverbindliche sexuelle Begegnungen und sie geben eher zu, an Sex zu denken. Auch masturbieren sie etwas häufiger als Frauen. Was die verschiedenen Phasen während des Liebesaktes und die Bedürfnisse nach Fantasien und Romantik betrifft, sind sich Männer und Frauen jedoch ähnlicher, als viele zugeben würden.
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