ANZEIGE

Magic Mushrooms und die Depression


Erleben die Kahlköpfe eine Renaissance in der Bekämpfung von Depressionen?
© ELG21/pixabay
Erleben die “Kahlköpfe” eine Renaissance in der Bekämpfung von Depressionen?

Der medizinische Wert von Cannabis wird inzwischen auch von konservativen Kreisen anerkannt. So darf es in Deutschland seit 2017 auf Rezept verschrieben werden, um chronischen Schmerzpatienten eine angenehmere Lebensqualität zu verschaffen.

Nun schicken sich Magic Mushrooms an, denselben Weg zu gehen. Sie sind vor allem als Rauschmittel bekannt, gelten jedoch als große medizinische und therapeutische Hoffnungsträger. Dieser Nutzen von Zauberpilzen soll sich laut Fürsprechern bei der Behandlung von Suchtproblemen, Depressionen und Stress-Syndromen positiv auswirken.


Magic Mushrooms und die Tradition

Unter Magic Mushrooms werden psychoaktive oder halluzinogene Pilze verstanden, die psychedelisch wirkende Substanzen wie Psilocybin und Psilocin enthalten. Sie gehören zur Gattung der Kahlköpfe und finden weltweit Verbreitung. Bekannt sind derzeit über 180 verschiedene Arten.

Wie Cannabis blicken die Pilze auf eine Jahrtausende währende Geschichte zurück. Die ältesten Höhlenmalereien, die die Verwendung von psychedelischen Pilzen bestätigen, wurden in Algerien entdeckt und sind ca. 7000 Jahre alt. Um 1000 vor Christus wurden in Südamerika von einheimischen Kulturen Tempel gebaut, die Pilz-Göttern gewidmet wurden. Erste schriftliche Dokumente fertigten die Spanier bei der Eroberung Mittelamerikas an.


Magic Mushrooms in der Neuzeit

Die Kulte überlebten die Inquisition und der Ethnobotaniker Richard Evans Schultes entdeckte 1938 eine heilige Pilz-Zeremonie in Mexiko, über deren Erfahrungen er in einer Broschüre des Harvard University Botanical Museums berichtete.

1955 nahm Gordon Wasson, ein Mykologe, diese Anregungen auf und reiste nach Zentralmexiko, um Schultes Angaben zu überprüfen. 1957 veröffentlichte er im Life Magazine einen Bericht, der mit Begeisterung die Tugenden der Zauberpilze pries. 1958 dann isolierte Albert Hofmann, der Schöpfer des LSD (Lysergsäurediethylamid), die Substanz Psilocybin und stieß damit die Hippie-Kultur an.


Wie wirken Zauberpilze?

Psilocybin wirkt auf den menschlichen Körper in ähnlicher Weise wie das Hormon Serotonin. Diese Glückshormon genannte Substanz wird vom Körper selbst produziert. In Verbindung können beide Wirkstoffe über Halluzinationen Glücksgefühle auslösen, sind aber auch für eventuelle Panikattacken verantwortlich.

Deshalb sind die Pilze seit Beginn der 1970er-Jahre verboten. Damit schlief auch das Interesse ein, die Substanzen auf ihre positiven gesundheitlichen Wirkungen zu untersuchen.


Psilocybin als Mittel gegen Depression?

Rückblickend führte das pauschale Drogentabu eher in eine Sackgasse. Die Pharmaindustrie schöpfte mit der Entwicklung von Imipramin Hoffnung. Das Medikament wurde als erstes Antidepressivum angepriesen, dem unzählige weitere folgten. Doch die “Glückspillen” enttäuschten die hochgesteckten Erwartungen. Zwar konnten die Nebenwirkungen der Krankheit damit gelindert werden, in Hinsicht auf Heilung wurden keine nennenswerten Erfolge erzielt. Das Problem der Depression scheint bis heute noch nicht eingedämmt zu sein, vielmehr explodierten die Zahlen der an “Melancholie” leidenden Betroffenen.

Daher bleibt der Bedarf an der Entwicklung von wirksamen Arzneimitteln gegen Depression weiterhin gegeben. Die großen Pharmaindustrien, die sich der Medizin verpflichtet fühlen, scheinen unfähig, sich aus dem Korsett des Drogenverbots zu lösen und bleiben alten Gewohnheiten verbunden. Die Erforschung althergebrachter Substanzen, die zudem verboten sind, stellen keine lukrativen Patente in Aussicht. Hoffnung bringen da moderne Bio-Startups, die an Psilocybin glauben und der psychiatrischen Medizin neue Impulse verleihen.


Umdenken in der Pharmazeutik?

Die Überwindung der beschriebenen Sackgasse scheint inzwischen auch von staatlichen Stellen in Angriff genommen zu werden. In immer mehr Ländern fällt das starre Tabu gegenüber bewusstseinserweiternden Substanzen.

Neben der Zulassung von Cannabis ist in der EU auch Ketamin erlaubt. Der Wirkstoff ist dem Drogenmilieu zuzurechnen, wird aber bei hartnäckigen Depressionen verabreicht, wenn die Patienten den Bereich der Suizidgefährdung betreten.


Drogentabu blockiert die Wissenschaft

Das strikte Verbot von als gesundheitsgefährdend eingestuften natürlichen Substanzen mag einige Leben gerettet haben. Auf der anderen Seite wurde damit verhindert, deren positiven Wirkungen auf die menschliche Gesundheit zu erforschen. Am Beispiel von Cannabis wird dieses Versäumnis täglich ersichtlicher.

Deshalb ist es erfreulich, dass hierzulande inzwischen auch von offizieller Seite Studien angeschoben werden, die zu einer Renaissance der Zauberpilze zu medizinischen Zwecken führen kann. Vorher war der Wirkstoff Psilocybin schon von Londoner Medizinern auf seine Wirkung auf Depressionen hin untersucht worden. Die Ergebnisse waren ermutigend und es bleibt zu hoffen, dass weitere Initiativen zum Wohle der Patienten in Gang gesetzt werden.



Magst Du, was wir bei LEBE-LIEBE-LACHE schreiben? Willst Du uns helfen, Menschen zu erreichen, denen das auch gefallen könnte? Wie? Ganz einfach: "teilen". Wir freuen uns sehr über Deine Wertschätzung.
ANZEIGE
Weitere Artikel:
Von innen strahlen: Ernährungstipps für mehr Energie und Lebensfreude
Gelassen durch den Alltag: Entspannung will gelernt sein
Frühlingsfrisch statt Frühlingstief mit natürlichen Produkten von Sonnentor
So gesund ist Bockshornklee
Brahmi – ayurvedisches Superfood für mehr Konzentration
Tipps für mehr Entspannung im Alltag
Was ist Gesundheit?
Das Boudoir - Vom Schmollwinkel zur Machtzentrale
Für mehr Ausgeglichenheit sorgen: Mit regelmäßigem Sport
Gewichtszunahme – alles hormonell bedingt?
Eat your way to happiness: Warum eine nährstoffreiche Ernährung letztendlich auch der Psyche zugutekommt
Prof. Rita Fasel: Mein Spezialgebiet: DIE AUGEN
Woher kommt und wozu brauchen wir die Angst?
Ruhrfestspiele: Lars Eidinger als Peer Gynt in Taten-Drang-Drama
Die Selbstliebe der inneren Frau: Toxische Beziehungen lösen
Natürliche Heilkräfte mit Grüntee aktivieren
Interview: Helene Bockhorst über Witze und Depressionen
Pflanzen: Mit viel Liebe und Aufmerksamkeit ein grünes Paradies schaffen
Lebenstage-Rechner
Geburtstag:
Lebe-Liebe-Lache.com
ANZEIGE

Neueste Artikel:
Unsere TOP Hotel-Empfehlungen
Diese Hotels haben wir für Sie besucht

Nicht verpassen:
Lebe-Liebe-Lache.com
Unsere weiteren Projekte:
www.flowerofchange.de Webguide
Merken
schliessen
Newsletter Anmeldung
Regelmäßig tolle Tipps, die neuesten Artikel und viele Mind- und Lifestyle-Impulse
Ihre E-Mail:
Spam-Check:
Fenster nicht mehr zeigen