ANZEIGE
19

Der Mythos der Schönheit


von Veruschka Normandeau

Veruschka Normandeau (1)
© Friedman Haus
Bin ich schön und wenn ja: Was bedeutet meine Schönheit für mein Leben? Diese Frage begleitet mich seit meiner frühen Jugend. Als 16-Jährige wurde ich auf der Straße in Hamburg angesprochen von Modelscouts oder Passanten, denen ich mit meiner körperlichen Größe, meinen blonden Haaren und meinem gleichförmigen Gesicht aufgefallen war. Ich freute mich über das Interesse, es fühlte sich gut an, von Fremden schön gefunden zu werden. Aber die Agenturen, denen ich meine Fotos schickte, wollten mich nicht. Bin ich doch nicht schön oder nicht schön genug, dachte ich? Ist Schönheit bloße Geschmacksache oder geht meine individuelle Schönheit auf Fotos verloren? Ich war verunsichert.

Mit siebzehn zog ich nach Los Angeles. Auf einmal rissen sich die großen Mode-Agenturen um mich, dabei hatte ich mich ganz in mich selbst zurückgezogen und mit dem Thema Modeln innerlich schon abgeschlossen.
 
Ich wollte lieber meinen High-School-Abschluss machen. Irgendwie ließ mich das Thema nicht los, die Versuchung war groß. Welche junge Frau möchte nicht gesehen und schön gefunden werden?

Ich kam zu einer der namhaftesten Modelagenturen der Welt – Elite Models – und wurde sofort gebucht. Die angesagtesten Fotografen porträtierten mich in den folgenden Jahren für die britische und die deutsche Vogue, für Harper’s Bazaar, das Los Angeles Times Magazine und viele andere Hochglanzmagazine. Ich wurde das internationale Aushängeschild für Ray Ban und zog nach Paris.

Veruschka Normandeau (3)
© Friedman Haus
Die Modewelt liebte mich. Ich war ganz oben angekommen. Aber das Verrückte war: Ich fühlte keinen Stolz und keine innere Zufriedenheit. Mein Erfolg fühlte sich nicht an, als hätte ich wirklich etwas geleistet. Es fühlte sich an, als wäre ich mit den richtigen Körpermaßen auf die Welt gekommen, aber ohne selbst etwas geschaffen zu haben. Während meine modelnden Kolleginnen in ihren Erfolgen aufgingen, kam ich mir wertlos vor. Fast so, als stünde mir der große Erfolg nicht zu.

Fand ich mich selbst schön? Touché! Mein Busen war mir zu klein, mein Po zu groß, meinen Fingernägeln sah man an, dass ich sie abkaute.
 
Meine Stimme war leise, mein Auftreten zurückhaltend und meine Liebe zu mir selbst nicht vorhanden. Ich war, vielleicht genau deshalb, eine wunderbare leere Leinwand für die großen Fotografen – aber mein Herz und meine Seele blieben passiv.
Das war mir zu wenig. Ich wollte mich selbst in meiner Arbeit zeigen, ich wollte etwas beitragen zu meinem Leben und nicht nur Projektionsfläche für die Träume anderer sein. Wenn ich schon mein Geld mit meinem Aussehen verdiente, dann hatte ich den Wunsch, mich wenigstens selber schön zu fühlen. Aber davon war ich weit entfernt.


Veruschka Normandeau (4)
© Richard Litt
Meine Kindheit war schwierig gewesen. Ich wuchs auf Hawaii auf, meine Eltern trennten sich, als ich keine zwei Jahre alt war, mal wohnte ich bei meiner Mutter, dann bei meinem Vater, der mit Drogen dealte und mit sechs Jahren landete ich auf einmal in Deutschland bei meiner Großmutter. Wo ich hinkam, war ich die Neue, die Ausländerin. Nirgendwo gehörte ich hin. Meine innere Leere und die Leere des Modeljobs waren zu viel Leere auf einmal. Ich war fotogen, aber was ist das schon für ein Wert?, dachte ich. Als ich mich mit Anfang zwanzig auf dem Cover der wichtigsten Modemagazine sah, dachte ich: Bin das wirklich ich? Es war, als würde ich einen fremden Menschen bewundern.

Es dauerte noch viele Jahre, ehe ich begriff, was Schönheit wirklich bedeutet. Dass Schönheit von ganz tief innen kommt und kein äußerer Glanz ist. Ich gab das Modeln auf und reiste nach Indien, um nach dem Sinn des Lebens zu suchen. Und dann passierte etwas Entscheidendes: Ich entdeckte die Astrologie. Und lernte, dass die Positionen der Planeten in einem engen Zusammenhang stehen mit unserer Grazie und unserer Schönheit und vor allem auch damit, wie wir beides wahrnehmen. Faszinierend, dachte ich. Die Bedeutung der Astrologie ließ mich nie wieder los. Gleichzeitig entdeckte ich die unglaublich intensive Wirkung von Hot Yoga für mein Leben und die Bedeutung des Atems für die Wahrnehmung meines Körpers. Hatte ich vorher nur in meinem Kopf gewohnt, fing ich über das Yoga an, mich in meinem gesamten Körper zuhause zu fühlen. Es war eine intensive, eine wunderschöne Erfahrung und die Voraussetzung für körperliche Selbstliebe.

Dann ließ ich mich zur Heilpraktikerin ausbilden mit Spezialisierung auf EFT, Emotional Freedom Technique in Verbindung mit einer Klopftherapie. Die schmerzhaften Erfahrungen meiner Kindheit, meine tiefe Unsicherheit und das Gefühl von Wertlosigkeit und Verlust, das mich mein Leben lang begleitet hatte, kamen allmählich an die Oberfläche und konnten anfangen zu heilen. Und dann begann ich zu malen, zu fotografieren und mich selbst als Kunstwerk zu inszenieren.

Veruschka Normandeau (5)
© Veruschka Normandeau

Aber nun wollte ich nicht mehr dem gängigen Schönheitsideal entsprechen, es bedeutet mir heute nichts mehr, anderen zu gefallen. Ich wollte in meinen Fotos mich selbst ausdrücken, meine Seele zeigen, meine Zerbrechlichkeit, meine Widersprüche und meine innere Schönheit.

In schwierigen Zeiten trifft man immer Menschen, die einem guttun. Und ich traf die Astrologin Thea Wirsching, eine Amerikanerin mit deutscher Abstammung.

Überrascht stellten wir fest, dass wir beide noch immer auf der Suche sind nach Selbstliebe und echter Wertschätzung unseres Körpers. In vielen Gesprächen über therapeutische Ansätze und unsere persönlichen Bedürfnisse erforschten wir die Wunden der Frauen, die von klein auf im Wettbewerb mit anderen Frauen eine Feindseligkeit gegeneinander entwickeln, anstatt ihre Seelen und Körper anzunehmen und sich gegenseitig Wertschätzung zu geben. Wir stellten fest, dass wir beide kaum Frauen kannten, die sich gut genug fühlen und niemals Geld ausgeben würden für Kosmetik, Schönheitschirurgie, Mode und Fitnesskram. Wir beschäftigten uns immer intensiver mit der Frage, welche Bedeutung das Sternzeichen für die Akzeptanz der eigenen Schönheit hat und fanden Lösungsansätze, wie Frauen sich selbst und ihr Gegenüber lieben lernen können.

Veruschka Normandeau (6)
© Veruschka Normandeau

Wir schwammen mit Delfinen und fragten uns, warum diese Tiere die Kraft und den Zauber haben, tiefes Glück in uns auszulösen und dazu beizutragen, dass wir Sonne im Herzen fühlen. Und wir erkannten, dass Schönheit mit Dankbarkeit gleichzusetzen ist und beschlossen, dass wir anderen Frauen helfen wollen, mit Dankbarkeit auf ihre Schönheit zu blicken.

Heute weiß ich: Erst wenn wir die versteckten Gefühle und ihre Ursprünge in uns finden, können wir unsere Seele enthüllen und uns selbst lieben. Thea und ich gründeten auf der Basis unserer jahrelangen therapeutischen und astrologischen Erfahrung einen Frauenkreis, um in der Solidarität der Gruppe unsere persönliche körperliche Skepsis aufzuarbeiten und zu verstehen und Gefühle wie Angst, Wut, Kleinheit und Selbsthass zu transformieren. Zusammen sind wir kraftvoller, in der Gruppe können wir besser ermutigen und unsere Umwelt beeinflussen und sogar auf unsere Vorfahren und die gesamte Familie Einfluss nehmen.

Am 9. Oktober
beginnt unser sechswöchiger Online-Kurs auf Englisch: „Mit deiner Venus in die Unterwelt!“ Wir freuen uns über jede Teilnehmerin, die über die Astrologie zu körperlicher und seelischer Liebe finden will.


Veruschka Normandeau, ist Heilpraktikerin, Therapeutin und Künstlerin, lebt auf Hawaii und war früher ein berühmtes Topmodel. Sie setzt sich seit Jahren mit dem Thema Schönheit auseinander - wie man seine innere Schönheit entdeckt und die äußere Schönheit lieben lernt.

Direkt zum Onlinekurs von Veruschka Normandeau:
www.theplutobabe.com/busting-the-beauty-myth-with-thea-and-veruschka


Magst Du, was wir bei LEBE-LIEBE-LACHE schreiben? Willst Du uns helfen, Menschen zu erreichen, denen das auch gefallen könnte? Wie? Ganz einfach: "teilen". Wir freuen uns sehr über Deine Wertschätzung.
19
ANZEIGE
Weitere Artikel:
Positive Psychologie: Das Leben mit Humor betrachten
Von innen strahlen: Ernährungstipps für mehr Energie und Lebensfreude
Gelassen durch den Alltag: Entspannung will gelernt sein
Unbedingte Nähe
Frühlingsfrisch statt Frühlingstief mit natürlichen Produkten von Sonnentor
Mit einem Glückstagebuch zu mehr Freude im Alltag: So funktioniert's!
Was ist Kunsttherapie? „Wenn Worte nicht mehr reichen…“
„Krise als Chance – Wie du in turbulenten Zeiten wächst“
Planlos glücklich: Warum es okay ist, kein klares Ziel zu haben
Wonnemonat Mai? ~ Was wir alle vom Stier lernen können
Schützt den Wortschatz!
Wenn der Job zur Last wird: Auswege aus der Hamsterrad-Falle
Unordentliche Menschen: Warum sie kreativer und intelligenter sind
5 Dinge die Sie über Panikattacken wissen sollten
DAS YOGASUTRA – TAPAS
Drei Zustände des Bewusstseins
VOM EIGENTLICH
Good news aus dem Hause Taoasis
Lebenstage-Rechner
Geburtstag:
Lebe-Liebe-Lache.com
ANZEIGE

Neueste Artikel:
Unsere TOP Hotel-Empfehlungen
Diese Hotels haben wir für Sie besucht

Nicht verpassen:
Lebe-Liebe-Lache.com
Unsere weiteren Projekte:
www.flowerofchange.de Webguide
Merken
schliessen
Newsletter Anmeldung
Regelmäßig tolle Tipps, die neuesten Artikel und viele Mind- und Lifestyle-Impulse
Ihre E-Mail:
Spam-Check:
Fenster nicht mehr zeigen