Gekürztes Hörbuch "Moskauer Tagebücher"
Wer wir sind und wer wir waren
"Nachdenken über Christa T." begründete den Weltruhm von Christa Wolf und zählt zu den wichtigsten Werken der deutschen Nachkriegsliteratur.
Moskau, 1936. Die deutsche Kommunistin Charlotte ist der Verfolgung durch die Nationalsozialisten gerade noch entkommen. Im Spätsommer bricht sie mit ihrem Mann Wilhelm und der jungen Britin Jill auf zu einer mehrwöchigen Reise durch die neue Heimat Sowjetunion. Alle drei sind Mitarbeiter des Nachrichtendienstes der Komintern, wo Kommunisten aller Länder beschäftigt sind. Umso schwerer wiegt, dass unter den "Volksfeinden", denen gerade in Moskau der Prozess gemacht wird, einer ist, den Lotte besser kennt, als ihr lieb sein kann.
Nach dem internationalen Erfolg von "In Zeiten des abnehmenden Lichts" kehrt Eugen Ruge zurück zur Geschichte seiner Familie. Metropol folgt drei Menschen auf dem schmalen Grat zwischen Überzeugung und Wissen, Loyalität und Gehorsam, Verdächtigung und Verrat.
Eindrucksvoll gelesen von Ulrich Noethen unter Mitwirkung von Ulrike Krumbiegel.
Als Christa Wolf 2002 die Erzählung "Leibhaftig" veröffentlichte, kam es bei der ersten Lesung zu einem Massenansturm. Die Geschichte einer namenlosen Ostberliner Schriftstellerin, die beinahe an einer Krankheit stirbt, gilt als eine Abrechnung mit der DDR.
Der Körper der Patientin wird zur Metapher eines allgemeinen Zusammenbruchs, und erst die Erkenntnis, dass politische Verhältnisse sie in diese lebensbedrohliche Lage gebracht haben, führt zu ihrer persönlichen Rettung. Eine Erzählung darüber, wie Politisches und Privates einander durchdringen - gelesen von der Autorin selbst.
Welches Feld spannen die Begriffe Macht und Masse auf? Und wie bedingen sie einander? Elias Canetti seziert in seinem soziologischen Hauptwerk "Masse und Macht", wie der Gehorsam der Einzelnen und der Vielen entsteht, worin Führerkulte begründet liegen, wie Machtfiguren Menschenmassen bewegen, aber auch wie im Gegenzug Menschenmassen Macht ausüben. Durch Elias Canettis sprachliche Genauigkeit, die stilistische Brillanz seiner essayistischen Ausführungen und den interdisziplinären Ansatz entwickeln die Thesen des Autors eine besondere Kraft und treffen damals wie heute einen Nerv.
Der Klassiker der Weltliteratur - Lampedusas Leopard neu übersetzt und kongenial vertont.
Genau sechzig Jahre nach seinem ersten Erscheinen in Deutschland hat Der Leopard nichts von seiner Aktualität verloren und zieht das Publikum bis heute in seinen Bann. Nun erscheint der Klassiker der modernen italienischen Literatur in einer bestechenden Neuübersetzung. Mit melancholischer Ironie schildert Guiseppe Tomasi di Lampedusa, inspiriert von der eigenen Familiengeschichte, den Niedergang des sizilianischen Adelsgeschlechts um Don Fabrizio, Fürst Salina. Die alte Ordnung ist in Gefahr: Tancredi, der Neffe und Ziehsohn des Fürsten, heiratet die bürgerliche, aber verführerische Angelica - das Ende der Feudalherrschaft kündigt sich an.
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Nach dem von Publikum und Presse gefeierten Debüt Der Apfelbaum - der neue Roman von Christian Berkel.
In seinem neuen Roman erzählt Christian Berkel die Geschichte von Ada: Mit ihrer jüdischen Mutter aus Nachkriegsdeutschland nach Argentinien geflohen, vaterlos aufgewachsen in einem katholischen Land, kehrt sie 1955 mit ihrer Mutter Sala nach Berlin zurück. In eine ihr fremde Heimat, deren Sprache sie nicht spricht. Dort trifft sie auf den lange ersehnten Vater Otto, doch das Familienglück bleibt aus. In einer noch immer sehr autoritär geprägten Gesellschaft wächst Adas Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit. Die Studentenbewegungen der sechziger Jahre werden ihre Rettung. In Paris lernt sie bei ihrer Tante Lola die Mode- und Kunstwelt kennen. Am Ende steht Woodstock, das für Ada ein dreitägiges mystisches Erlebnis wird, das sie verändert.
Vor dem Hintergrund großer historischer Ereignisse erzählt Christian Berkel von der Schuld und der Liebe, von der Sprachlosigkeit und der Sehnsucht, vom Suchen und Ankommen - und beweist sich einmal mehr als großer Erzähler.
Eindringlich und genau liest Axel Milberg Lion Feuchtwangers großes Panorama des deutschen Exils. Es erzählt von denen, die kämpfen, von denen, die zerbrechen - und vom Verrat. Ein epochaler Roman, der vom Autor kurz vor Kriegsausbruch 1939 vollendet wurde.
Gregors Verwandlung ist ein stiller Aufschrei gegen Ohnmacht und Unmenschlichkeit in der modernen Welt. Wie kaum ein anderes Werk hat Kafkas berühmteste Erzählung die Leser zugleich begeistert und verstört.
Berichte, innere Monologe, Dialogfragmente verbinden sich zu einem Wirbel von Informationen. Doch am Ende bleiben alle Szenarien doch Mutmaßungen, nicht nur über Jakobs Leben, sondern auch über die Verfasstheit des Landes, in dem er lebte und starb.
In der Lesung von Gert Haucke entfaltet Johnsons berühmter Roman seine ganz eigene Kraft.
"Nachdenken über Christa T." begründete den Weltruhm von Christa Wolf und zählt zu den wichtigsten Werken der deutschen Nachkriegsliteratur.
Die Großeltern haben noch für den Kommunismus gebrannt, als sie aus dem mexikanischen Exil kamen, um ein neues Deutschland aufzubauen. Der Sohn kehrte aus der Sowjetunion heim: mit einer russischen Frau, der Erinnerung ans Lager und dennoch mit dem Glauben an die Möglichkeit, alles besser zu machen. Dem Enkel bleibt nur ein Platz in der Realität der DDR. Sie wird ihm immer enger, und er geht in den Westen: an eben dem Tag, an dem sich Familie, Freunde und Feinde versammeln, um den neunzigsten Geburtstag des Patriarchen zu begehen.
Hannah Arendt und Mary McCarthy lernen sich 1945 in einer Bar in Manhattan kennen, werden Freundinnen und schreiben sich über fünfundzwanzig Jahre lang Briefe: Dokumente eines unverbrüchlichen Vertrauens, zugleich ein beispiellos offener Dialog zweier intelligenter Frauen, die beherzt und unvoreingenommen über alles sprachen, was sie bewegte: Politik, Moral, ihre Bücher, ihre Männer. Hier begegnen sich Judentum und Katholizismus, europäische Bildung und politische Kultur Amerikas, deutsche Universitätstradition und Upper-Class-College-Erziehung. Und es begegnen sich zwei Frauen die aneinander auch die Respektlosigkeit des nüchternen Blicks und der offenen Rede schätzen.
Briefwechsel 1949-1975
Vor 10 Jahren erschien dieses Buch und wurde zum "Kinder vom Bahnhof Zoo" der Handygeneration. Drogenstrich, Missbrauch, Leben in einer Parallelwelt zu der behaglichen bürgerlichen. Was uns Natascha zu erzählen hat, sollte niemanden ungerührt lassen.
"Ich habe mir immer gedacht, wenn ich Drogen nehme, dann können sie ruhig meinen Körper ficken, dann sollen sie mit mir machen, was sie wollen. Denn ich hasse meinen Körper, der ist so fett und hässlich und unförmig und sowieso habe ich es nicht besser verdient. Doch in den Momenten, wenn die Drogen aufhören zu wirken, merke ich, dass die Leute auch meine Seele ficken. Das tut weh, nein, mehr noch, das zerstört, ohne zu zerstören, man bleibt übrig und weiß, dass man kaputt ist, unheilbar, und dass man damit leben muss."
Gerade volljährig geworden, erzählt die Autorin von ihrer Kindheit im Heim, von den ersten Drogen mit zwölf und dem Drogenstrich, dem harten Leben zwischen Freiern, Zuhältern, Dealern und der Schule. Ungeschönt, unerbittlich ehrlich zeigt sie uns, wie das Leben in Deutschland auch aussehen kann, fernab von Behaglichkeit und Familie.
Audible weist darauf hin, dass dieser Titel für Hörer unter 18 Jahren nicht geeignet ist.
Ein Buch über das Reisen in einer Zeit ohne festen Wohnsitz: Mithilfe von tagebuchartigen Notizen, die sich Handke während seiner Nomaden-Zeit zwischen November 1987 und Juli 1990 machte, lässt er sein Treiben durch Jugoslawien, Griechenland, Ägypten, durch ganz Europa bis nach Japan und mehrfach in den slowenischen Karst wiederaufleben. Dabei sind es nicht nur die physischen Reisen, sondern auch die mentalen, an denen Handke den Leser teilhaben lässt.
Aufzeichnungen November 1987 bis Juli 1990
Von Virginia Woolfs herzzerreißendem Abschiedsbrief an ihren Mann bis zum höchsteigenen Eierkuchen-Rezept von Queen Elizabeth II. an US-Präsident Eisenhower; von Gandhis Friedensersuch an Adolf Hitler bis zu Iggy Pops wundervollem Brief an einen jungen weiblichen Fan in Not, zelebriert und dokumentiert "Letters of Note" die Faszination der geschriebenen Korrespondenz mit all dem Humor, der Ernsthaftigkeit, der Traurigkeit und Verrücktheit, die unser Leben ausmachen. Prominente Autoren, Schauspielerinnen und Schauspieler lassen die Briefe durch ihre Stimmen lebendig werden.
Briefe, die die Welt bedeuten
Zärtlich umgarnend, frech zugespitzt und maßlos übertrieben, Tratsch und lebenswichtige Ereignisse mitteilend: Die Vielfalt der Tonlage in den Briefen von Katia und Thomas Mann mit ihren sechs Kindern ist grenzenlos. Tilmann Lahme legt hier zusammen mit Holger Pils und Kerstin Klein eine Sammlung von Briefen vor, die einen ganz unverstellten, intimen und oft überraschenden Einblick in den Familienbetrieb bietet und gleichzeitig individuelle Porträts der einzelnen Briefeschreiber darstellt.
Zusammengestellt von Ruthard Stäblein; gelesen von acht Schauspielern, die jedem einzelnen Familienmitglied der Manns eine individuelle Stimme verleihen.
Ein Familienporträt
1842 brach der junge und schon gefeierte Autor Charles Dickens zu einer Lesereise nach Amerika und Kanada auf - von Boston bis St. Louis, von Richmond bis Quebec, mit Bahn oder Schiff. Zunächst stellte er sich ein Amerika vor, in dem eine tolerante und demokratische Zukunftsgesellschaft entstehen würde, ohne den Dünkel der englischen Aristokratie. Umso enttäuschter war er über den amerikanischen Kapitalismus und vor allem über die Sklaverei. Seine Kritik an Land und Leuten formulierte er unmittelbar und nicht ohne Ironie in seinen Aufzeichnungen aus Amerika, gelesen von Christian Brückner.
*** TRIGGERWARNUNG: Dieses Hörbuch enthält Inhalte, die triggern können. Diese sind: häusliche Gewalt, Kindesmissbrauch, sexueller Missbrauch. ***
Von ihrer frühesten Kindheit an ist Amelie dem Hass der Frau ausgeliefert, die sie "Mama" nennen muss. Nach außen hin sind die Sanders die perfekte Familie. Doch Amelie bekommt kaum zu essen und zu trinken, wird eingesperrt, gequält und erniedrigt. Wenig, das ihr nicht bei Strafe verboten ist. Erst spät findet Amelie heraus, was mit ihrer leiblichen Mutter geschehen ist. Als sie schon fast alle Hoffnung verloren hat, gelingt ihr mit 21 Jahren endlich die Flucht ...
Verwahrlost und misshandelt im eigenen Elternhaus
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832) war ein deutscher Dichter und Naturforscher. Er gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer deutschsprachiger Dichtung.
Johann Peter Eckermann (1792 - 1854) war ein deutscher Dichter, Schriftsteller und enger Vertrauter Goethes.
Der greise Goethe setzte Eckermann gegen eine Gewinnbeteiligung testamentarisch zum Hauptherausgeber seines literarischen Nachlasses ein. Daraus resultierten fünfzehn Nachlassbände, die Eckermann nach Goethes Tod (1832) veröffentlichte. 1836 erschienen endlich seine lange vorbereiteten Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens in zwei Bänden, ein bis heute anerkanntes, in zahlreiche Sprachen übersetztes Werk.
Vom Leben und anderen Komplikationen – Moderatorin Bettina Tietjen zieht Bilanz.
Als Bettina Tietjen im Keller ihre alten Tagebücher wiederfindet, beginnt für sie eine aufwühlende Zeitreise. Sie begegnet ihrem 14-jährigen Ich wieder, das sich leidenschaftlich politisch positioniert, taucht ein in die ersten, manchmal auch nur heiß ersehnten Liebschaften, die Jahre der Abnabelung vom strenggläubigen Elternhaus und die große Suche nach dem Lebensglück. Konfrontiert mit den Träumen, Idealen und Ängsten ihres jüngeren Ichs, begibt sich die heute 61-jährige Moderatorin, Autorin und Talkmasterin auf eine höchst unterhaltsame, aber auch nachdenkliche Selbsterkundung und stellt fest: Auch wenn wir Jahrzehnte später ganz anders auf das Leben blicken, können wir einiges von unserem jüngeren Ich lernen!
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Eine Zeitreise durch meine Tagebücher
Frühjahr 1958: Ingeborg Bachmann ist gefeierte Lyrikerin, Preisträgerin der Gruppe 47 und "Coverstar" des Spiegel. Nun wird ihr Hörspiel Der gute Gott von Manhattan gesendet. Max Frisch, in dieser Zeit mit Inszenierungen von Biedermann und die Brandstifter beschäftigt, schreibt der jungen Dichterin, wie begeistert er von dem Hörspiel und wie wichtig der Blickwinkel der Frau, die Beleuchtung der "anderen Seite" sei. Mit Bachmanns Antwort im Juni 1958 beginnt ein Briefwechsel, der – vom Kennenlernen bis lange nach der Trennung – in fast 300 überlieferten Schriftstücken Zeugnis ablegt vom Leben, Lieben und Leiden eines der bekanntesten Paare der deutschsprachigen Literatur: Nähe und Distanz, Bewunderung und Rivalität, Eifersucht, Fluchtimpulse und Verlustangst, aber auch die Schwierigkeiten des Arbeitens in einer gemeinsamen Wohnung und die Spannung zwischen Schriftstellerexistenz und Zweisamkeit – die Themen der autobiografischen Zeugnisse sind zeitlos. Die Briefe zeigen einmal mehr, dass Leben und Werk nicht zu trennen sind, sie sind intime Mitteilungen und zugleich Weltliteratur.
Kommentiert von den Herausgeberinnen Renate Langer und Barbara Wiedemann, eröffnet dieser Briefwechsel eine neue und überraschende Perspektive auf die Beziehung von Ingeborg Bachmann und Max Frisch.
Herausgegeben von Hans Höller, Renate Langer, Thomas Strässle und Barbara Wiedemann.
Koordination: Barbara Wiedemann.
Der Briefwechsel
Die Terra Nova Expedition war eine Expedition in die Antarktis, die zwischen 1910 und 1913 stattfand. Unter der Leitung von Kapitän Robert Falcon Scott hatte die Expedition verschiedene wissenschaftliche und geografische Ziele. Scott wollte die wissenschaftliche Arbeit fortsetzen, die er bereits während seiner Discovery Expedition von 1901 bis 1904 begonnen hatte und wollte zudem als Erster den geografischen Südpol erreichen. Er und vier Gefährten erreichten den Südpol am 17. Januar 1912, wo sie allerdings feststellten, dass bereits ein norwegisches Team unter der Leitung von Roald Amundsen 34 Tage vor ihnen den Pol erreicht hatte. Auf der dramatischen Rückreise vom Südpol zur Küste verstarben Kapitän Scott und vier seiner Begleiter. Ihre Leichen, Tagebücher und Fotos wurden acht Monate später von einem Suchtrupp gefunden. Die Tagebuchaufzeichnungen Kapitän Scotts sind die textliche Grundlage dieses Hörbuchs.
Das tragische Ende der Terra Nova Expedition
"Es kenne mich die Welt, aber erst, wenn alles tot ist." (Thomas Mann)
Vom Frühstücksei bis zum Cocktail bei Präsident Roosevelt, vom gemütlichen Weihnachtsabend zu den Erfahrungen des Exils – Thomas Mann verbindet in den erhaltenen Journalen nahtlos das Alltägliche mit dem Weltgeschehen. Schonungslos erzählt er von familiärem Zwist, von Krankheit und Knabenliebe, von Politik und literarischen Projekten.
Die interessantesten Einträge hat Hermann Kurzke für diese Edition ausgewählt. Mit gekonnter Balance und fein nuanciert bringt sie kein geringerer als Hanns Zischler zu Gehör. Und so entsteht vor unserem geistigen Auge nicht nur das innere Portrait Thomas Manns, sondern das Bild einer ganzen Epoche.
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Die Bühnenstücke des Heinrich von Kleist gehören nach wie vor zum festen Repertoire aller großen Theaterhäuser weltweit. Im direkten Schriftverkehr mit Angehörigen, Freunden, ehemaligen Weggefährten und und und offenbart sich nicht nur der Mensch Kleist mit seinen Bedürfnissen, Wünschen, Ansichten und Hoffnungen, sondern auch ein sehr außergewöhnlicher Intellekt und unglaublich reger Geist. In tief- und feinsinnigen Gedankengängen werden Überlegungen reflektiert und Ereignisse geschildert, die aufgrund ihrer farbenprächtigen Wortwahl ein genüssliches und gemütliches Abtauchen in die deutschsprachige Welt vor knapp über 200 Jahren ermöglichen, in eine Zeit im Umbruch also, in welcher die französische Revolution die Gemüter aller europäischen Freigeister begeisterte und inspirierte und Napoleon als Fleisch gewordener Franzosen-Gott Europa in Angst und Schrecken versetzte. Durch den endgültigen Zusammenbruch des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, welches fast 1000 Jahre Bestand und nie funktioniert hatte standen die Zeichen auf neuen Sturm, was Kleist als Soldat nur zu gut bekunden kann. Der Drang sich fortzubilden und zu studieren – auch gegen jede Wahrscheinlichkeit damit seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können – war für Kleist zu stark, als dass er es schaffte sich dagegen zu wehren. Der Zeitgeist hatte sich bereits ein anderes Schicksal für einen der größten Bühnenautoren deutscher Sprache ausgewählt. Seien sie herzlich eingeladen in das Universum Heinrich von Kleist, das sich durch dessen Briefe in anregender und emotionaler Weise mitteilt. Der Briefe Kleists dritter Teil.
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Sie war so kompliziert wie ein Puzzle, das aus Tausenden Stücken zusammengesetzt ist - und ich mußte diese Teile finden und ineinanderfügen", schreibt Angelika Schrobsdorff über ihre Mutter.
Die Teile, die sie benutzt, sind Briefe, Fotoalben, Erinnerungen von Freunden und für die spätere Zeit gemeinsam gelebtes Leben. Begonnen hat alles voller Harmonie in einem begüterten jüdischen Geschäftshaus im Berlin des Jahrhundertbeginns. Else Kirschner, sprühend vor Charme, mit dunklen Locken und leuchtenden Augen, liebte die rührend um sie besorgten Eltern, und sie liebte das Leben, das ihr Jahre des Wohlstands bescherte, angefüllt mit Theater und Konzerten, Ferien im Sommerhaus am See und großen Leidenschaften.
Doch die Nazis setzen dem ein jähes Ende. Else, inzwischen mit dem preußischen Junker Erich Schrobsdorff verheiratet, flieht mit ihren beiden Töchtern nach Bulgarien...
Voller Leidenschaft, aber ohne Pathos, voller Mitgefühl und Bewunderung und dennoch mit kritischem Blick erzählt Angelika Schrobsdorff von den beiden Leben ihrer Mutter.
Otto Julius Bierbaum, der als erster Mensch den Brenner mit einem Automobil überquert hat (zusammen mit seiner Frau und Chauffeur), findet in der Cassette seines Großvaters schriftliche Relikte (fast) längst vergangener Tage und lässt anhand dieser seine Twen- und Studienjahre Revue passieren. Verflossene Liebschaften, Männerfreundschaften, Rauf- und Saufgelage, amouröse Stelldicheins, verwegene Helden- wie Schandtaten und Abenteuer aus (fast) vergessenen oder verdrängten Zeiten. War vor etwas über 100 Jahren die Jugend groß anders als heute? Welche Generation war wilder und verrückter und welche langweiliger und biederer? Was für Unterschiede und was für Parallelen gibt es? Wurde man früher schneller alt oder ist man heute länger jung oder ist es genau umgekehrt? Sind manche heute schon nach der Schule reif für die Rente oder werden manche einfach nie erwachsen und war es früher anders? Zeit hin Zeit her – ein spaßiger Hörbuch-Trip mit dem Schwerpunktthema "Ex-Freundinnen" für Junge und jung Gebliebene!
Der Studentenbeichten erster Teil.
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