Ungekürztes Hörbuch "Vaters Kiste"
Eine Geschichte über das Erben
Das Erbe seines Vaters hat Lukas Bärfuss ausgeschlagen: Es waren vor allem Schulden. Die markante Nase seines Vaters hat er dagegen schon an seinen eigenen Sohn weitervererbt. Den Genen entkommen wir nicht, doch wie steht es um ein auf Privatvermögen zielendes Erbrecht, das uns, obwohl kaum hundert Jahre alt, wie ein Naturgesetz vorkommt? Wie steht es um die Verantwortlichkeit jenseits der familiären Bindung, wie steht es um die Teilhabe der Nachgeborenen, deren Schicksal wir bestimmen mit dem, was wir ihnen hinterlassen, unser Erbe, unseren Müll? Antworten werden sich nicht finden lassen, solange das planende Denken vor dem Wegfall aller Selbstverständlichkeiten die Augen verschließt, solange es sich einer Enttäuschung verweigert, die uns die wichtigen Fragen erst ermöglichen würde: Wollen wir weiter so leben wie bisher? Und wenn nicht: wie dann?
Es gibt sie, diese Sekunden, die das ganze Leben verändern, die einem jede Gewissheit rauben. Und auf einmal ist die Gegenwart eine andere. Zehn Jahre lang lebt die Journalistin Gabriele von Arnim mit ihrem Mann in seiner Krankheit. Zwei Schlaganfälle haben ihn zerstört. Er kann nicht richtig sprechen, nicht gehen, nicht lesen, nicht schreiben - und ist doch hellwach im Kopf. Ohne Effekthascherei, empathisch, aber ohne Larmoyanz, reflektiert, mit einer kühlen, doch auch zärtlichen Sprache schreibt Gabriele von Arnim über das Leben und Sterben ihres Mannes und davon, wie es ist, übrig zu bleiben.
Das neue Hörbuch von Arno Geiger − aufrichtig und lebensklug.
Frühmorgens bricht ein junger Mann mit dem Fahrrad in die Straßen der Stadt auf. Was er dort tut, bleibt sein Geheimnis. Zerschunden und müde kehrt er zurück. Und oft ist er glücklich. Jahrzehntelang hat Arno Geiger ein Doppelleben geführt. Jetzt erzählt er davon.
"Wenn man jung ist, ist alles einfach wie Messer und Gabel." Und doch bleibt die Frage, die sich jeder stellt: Wie finde ich meinen Weg durchs Leben? Arno Geiger erzählt von seinem sehr persönlichen Umgang damit. Wie er Dinge tat, die andere unterlassen. Wie gewunden, schmerzhaft und überraschend Lebenswege sein können, auch der Weg zur großen Liebe. Wie er als Schriftsteller gegen eine Mauer rannte, bevor der Erfolg kam. Und von der wachsenden Sorge um die Eltern.
Ein Bericht voller Lebens- und Straßenerfahrung, voller Menschenkenntnis, Liebe und Trauer. Pointiert, auch voller Witz und mit großer Offenheit berichtet Arno Geiger von Anläufen und Enttäuschungen, vom Finden und Wegwerfen und schließlich vom Glück des Gelingens − kongenial gelesen von Matthias Brandt.
"Ich schreibe am eigenen Leben entlang, ein anderes Schreiben kenne ich nicht."
Eine Kindheit in unkonventionellen Verhältnissen, das geteilte Berlin, Familienbande und Wahlverwandtschaften, lange, glückliche Sommer am Meer. Judith Hermann spricht über ihr Schreiben und ihr Leben, über das, was Schreiben und Leben zusammenhält und miteinander verbindet. Wahrheit, Erfindung und Geheimnis – wo beginnt eine Geschichte und wo hört sie auf? Wie verlässlich ist unsere Erinnerung, wie nah sind unsere Träume an der Wirklichkeit.
Wie in ihren Romanen und Erzählungen fängt Judith Hermann ein ganzes Lebensgefühl ein: Mit klarer poetischer Stimme erzählt sie von der empfindsamen Mitte des Lebens, von Freundschaft, Aufbruch und Freiheit.
Ein Café und seine Menschen. Ein Mann, der seiner Sehnsucht folgt. Robert Seethalers neuer Roman.
Wien im Jahr 1966. Robert Simon verdient sein Brot als Gelegenheitsarbeiter auf dem Karmelitermarkt. Er ist zufrieden mit seinem Leben, doch zwanzig Jahre nach Ende des Krieges hat sich die Stadt aus ihren Trümmern erhoben. Überall wächst das Neue, und auch Simon lässt sich mitreißen. Er pachtet eine Gastwirtschaft und eröffnet sein eigenes Café. Das Angebot ist überschaubar, und genau genommen ist es gar kein richtiges Café, doch die Menschen aus dem Viertel kommen, und sie bringen ihre Geschichten mit – von der Sehnsucht, vom Verlust, vom unverhofften Glück. Sie kommen auf der Suche nach Gesellschaft, manche hoffen sogar auf die Liebe, und während die Stadt um sie herum erwacht, verwandelt sich auch Simons eigenes Leben.
Das Café ohne Namen ist ein Roman über den menschlichen Drang zum Aufbruch. Mit einem Reigen unvergesslicher Figuren und seiner besonderen Aufmerksamkeit für die Details des Lebens erzählt Robert Seethaler davon, wie eine neue Welt entsteht, die wie alles Neue ihr Ende schon in sich trägt. Gelesen von Star-Schauspieler und Hörbuchpreisträger Matthias Brandt.
Die Erzählfigur in Blutbuch identifiziert sich weder als Mann noch als Frau. Aufgewachsen in einem Schweizer Vorort, lebt sie nun in Zürich, ist den engen Strukturen der Herkunft entkommen und fühlt sich im nonbinären Körper und in der eigenen Sexualität wohl. Doch dann erkrankt die Großmutter an Demenz, und das Ich beginnt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen: Warum sind da nur bruchstückhafte Erinnerungen an die eigene Kindheit? Wieso vermag sich die Großmutter kaum von ihrer früh verstorbenen Schwester abzugrenzen? Und was geschah mit der Großtante, die als junge Frau verschwand? Die Erzählfigur stemmt sich gegen die Schweigekultur der Mütter und forscht nach der nicht tradierten weiblichen Blutslinie.
Dieser Roman ist ein stilistisch und formal einzigartiger Befreiungsakt von den Dingen, die wir ungefragt weitertragen: Geschlechter, Traumata, Klassenzugehörigkeiten. Kim de l'Horizon macht sich auf die Suche nach anderen Arten von Wissen und Überlieferung, Erzählen und Ichwerdung, unterspült dabei die linearen Formen der Familienerzählung und nähert sich einer flüssigen und strömenden Art des Schreibens, die nicht festlegt, sondern öffnet.
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2022 und dem Schweizer Buchpreis 2022
Das abenteuerliche Leben der Sehnsuchtsbilder von Caspar David Friedrich – mitreißend erzählt von Florian Illies.
Kein deutscher Maler löst solche Emotionen aus wie Caspar David Friedrich: Seine abendlichen Himmel sind bis heute Ikonen der Sehnsucht, er inspirierte Samuel Beckett zu Warten auf Godot und Walt Disney zu Bambi – Goethe jedoch machte die rätselhafte Melancholie seiner Bilder so wütend, dass er sie auf der Tischkante zerschlagen wollte.
In seiner groß angelegten Reise durch die Zeiten erzählt Florian Illies erstmals die Geschichte der Bilder Friedrichs: Zahllose seiner schönsten Gemälde sind verbrannt, erst in seinem Geburtshaus und dann im Zweiten Weltkrieg, andere, wie der Kreidefelsen auf Rügen tauchen hundert Jahre nach Friedrichs Tod aus dem Nebel der Geschichte auf.
Illies erzählt, wie Friedrichs Bilder am russischen Zarenhof landen, zwischen den Winterreifen in einer Autowerkstatt der Mafia und in der Küche einer hessischen Sozialwohnung. Von Hitler so verehrt wie von Heinrich von Kleist, von Stalin so gehasst wie von den 68ern – am Beispiel von Friedrich werden 250 Jahre deutsche Geschichte sichtbar.
Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten
Zwei Frauen, die Jahrhunderte trennen – der Wunsch nach Selbstbestimmung, der sie verbindet.
Marschlande ist der neue Roman der Bestseller-Autorin Jarka Kubsova.
Im Hamburger Marschland lebt ums Jahr 1580 Abelke Bleken. Sie führt allein einen Hof, trotzt Jahreszeiten und Gezeiten. Und sie versucht, sich gegen ihre Nachbarn zu behaupten, in einer Zeit, die für unabhängige Frauen lebensgefährlich ist. Fast fünfhundert Jahre später zieht Britta Stoever mit ihrem Mann und ihren Kindern in die Marschlandschaft. Ihre Arbeit als Geografin hat sie für die Familie aufgegeben, das neue Zuhause ist ihr noch fremd. Sie unternimmt lange Spaziergänge durch die karge Landschaft, beobachtet die Natur und lernt, in Bracks und Deichlinien die Spuren der Vergangenheit zu lesen. Dabei stößt Britta auf das Leben der Abelke, auf Ausgrenzungen und Ungerechtigkeiten, die beängstigend aktuell sind. Fasziniert taucht sie tiefer und tiefer ein – und merkt, wie viel sie im Leben der anderen Frau über sich selbst erfährt.
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31. Dezember. Steuererklärung, Wohnung putzen, Bett für die Tochter zusammenschrauben, Lebenswerk schreiben, mit dem Rauchen aufhören – eigentlich wollte Lars, neunundvierzigjähriger Vieldenker und angehender Schriftsteller, die Lücke zwischen den Jahren dafür nutzen, endlich alles zu erledigen, was in den letzten Dekaden so auf der Strecke geblieben ist. Doch die Woche, in der noch alles zu schaffen gewesen wäre – plötzlich ist sie aufgebraucht. Der letzte Tag des Jahres hat begonnen – mit Nieselregen, wie sonst? Das Haus ist immer noch chaotisch. Das Leben sowieso. Und als Lars den ersten Punkt seiner To-do-Liste ansteuert, fühlt es sich an, als müsse er nicht nur sich selbst, sondern eine ganze Welt neu erfinden.
Einer der Größten des Kinos, vielleicht der größte Regisseur seiner Epoche: Zur Machtergreifung dreht G.W. Pabst in Frankreich; vor den Gräueln des neuen Deutschlands flieht er nach Hollywood. Aber unter der blendenden Sonne Kaliforniens sieht der weltberühmte Regisseur mit einem Mal aus wie ein Zwerg. Nicht einmal Greta Garbo, die er unsterblich gemacht hat, kann ihm helfen. Und so findet Pabst sich, fast wie ohne eigenes Zutun, in seiner Heimat Österreich wieder, die nun Ostmark heißt. Die barbarische Natur des Regimes spürt die heimgekehrte Familie mit aller Deutlichkeit. Doch der Propagandaminister in Berlin will das Filmgenie haben, er kennt keinen Widerspruch, und er verspricht viel. Während Pabst noch glaubt, dass er dem Werben widerstehen, dass er sich keiner Diktatur als der der Kunst fügen wird, ist er schon den ersten Schritt in die rettungslose Verstrickung gegangen.
Daniel Kehlmanns Roman über Kunst und Macht, Schönheit und Barbarei ist ein Triumph. Lichtspiel zeigt, was Literatur vermag: durch Erfindung die Wahrheit hervortreten zu lassen.
"So mitreißend, feinsinnig und schonungslos, dass es mich einfach nicht loslässt." - Alena Schröder, Autorin von Junge Frau am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid.
In der DDR geboren, im wiedervereinigten Deutschland aufgewachsen. Als die Mauer fällt, ist Stine gerade einmal drei Jahre alt. Doch die Familie ist tief verstrickt. In ein System, von dem sie nicht lassen kann, und in den Glauben, das richtige Leben gelebt zu haben. Bestechend klar und kühn erzählt Anne Rabe von einer Generation, deren Herkunft eine Leerstelle ist.
Stine kommt Mitte der 80er Jahre in einer Kleinstadt an der ostdeutschen Ostsee zur Welt. Sie ist ein Kind der Wende. Um den Systemwechsel in der DDR zu begreifen, ist sie zu jung, doch die vielschichtigen ideologischen Prägungen ihrer Familie schreiben sich in die heranwachsende Generation fort. Während ihre Verwandten die untergegangene Welt hinter einem undurchdringlichen Schweigen verstecken, brechen bei Stine Fragen auf, die sich nicht länger verdrängen lassen. Anne Rabe hat ein ebenso hellsichtiges wie aufwühlendes Buch von literarischer Wucht geschrieben. Sie geht den Verwundungen einer Generation nach, die zwischen Diktatur und Demokratie aufgewachsen ist, und fragt nach den Ursprüngen von Rassismus und Gewalt.
"Eine junge Frau will die Gewalt verstehen, die ihre Familiengeschichte durchdringt – und entlarvt dabei die brutale Selbstlüge einer ganzen Elterngeneration. Wie Anne Rabe eine eigene Sprache für diese Sprachlosigkeit findet – das ist ganz große Kunst." - Alena Schröder.
Kenntnisreich und detailliert verknüpft er die Linien der großen Menschheitsfragen und verfolgt die Entfaltung der wichtigsten Ideen - von den Ursprungsgefilden der abendländischen Philosophie an der schönen Küste Kleinasiens bis in die Klöster und Studierstuben, die Kirchen und Machtzentren des Spätmittelalters.
Dabei bettet er die Philosophie in die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen der jeweiligen Zeit ein und macht sie auf diese Weise auch für eine größere Leserschaft lebendig.
Ein Hörbuch, das hilft, sich einen tiefen Einblick in die Geschichte der Philosophie zu verschaffen und die Dinge zu ordnen. Tauchen Sie ein in die schier unerschöpfliche Fülle des Denkens!
Eine Geschichte der Philosophie 1
Vor dem Hintergrund der norwegischen Landschaft, dem Meer, den Fjorden, erzählt Jon Fosse in diesem ersten Band seines Dreiteilers auf eindringliche, geradezu betörende Weise von den existentiellen Fragen des Lebens, von Liebe und Einsamkeit, Leben und Tod, von Licht und Schatten, Glaube und Hoffnungslosigkeit.
Asle, ein Maler, lebt seit dem Tod seiner Frau allein in einem kleinen Ort bei Bergen. Er will nicht mehr malen, was er sieht, sondern will bis zu einem Punkt vordringen, der hinter dem Gegenständlichen liegt. In seinem gerade vollendeten Ölgemälde etwa, auf dem sich zwei breite Pinselstriche kreuzen, bringt er ein besonderes Licht zum Vorschein, ein beinahe göttliches Leuchten. Seine einzigen Freunde sind sein alter Nachbar, ein Junggeselle und Fischer, sowie sein Galerist, der in der Stadt lebt. Dort lebt auch ein anderer Asle, der ebenfalls Maler, aber dem Alkohol verfallen und sehr einsam ist – zwei Versionen eines Menschen, zwei Versionen eines Lebens. Dass sie einander in der Weihnachtszeit begegnen, ist das Herzstück des Romans.
Heptalogie I-II
Erinnerungen an Marion Dönhoff
Aus dem Vorwort: "[...] die Zeit gibt die Bilder, ich spreche nur die Worte dazu, und es wird eigentlich nicht so sehr mein Schicksal sein, das ich erzähle, sondern das einer ganzen Generation [...] in diesem halben Jahrhundert hat sich mehr ereignet an radikalen Verwandlungen und Veränderungen als sonst in zehn Menschengeschlechtern, und jeder von uns fühlt: zu vieles fast!" Berührend, gefühlvoll, fesselnd in Szene gesetzt von Schauspieler Peter Vilnai.
Erinnerungen eines Europäers
Eine Führung durch das Haus der Poesie
Eine heitere Psychologie bedarf des unverstellten Blickes, der "fröhlichen Wissenschaft", der offenen phänomenologischen Schau. Auch wenn man bei einigem in diesem Buch, wie z. B. den Ausführungen über das Bild des Sokrates, zurückschrecken mag, die Einforderung Nietzsches des unbedingt freien Blicks steht - bis heute - spannungsvoll im Raum.
"Ich mißtraue allen Systematikern und gehe ihnen aus dem Weg. Der Wille zum System ist ein Mangel an Rechtschaffenheit." (Friedrich Nietzsche: Götzen-Dämmerung)
Nicht zuletzt bedeutet dies auch ein neues Nachdenken über, womöglich auch eine Revision eigener hartnäckiger Vorurteile bezüglich Nietzsches Verhältnisses zum Christentum. Nietzsches tiefes Bekenntnis zur Person Jesu, welches gerade im "Antichrist", im "Fluch auf das Christentum" seinen beredtesten Ausdruck erfährt, wahrzunehmen, auch dafür wäre es an der Zeit: "... im Grunde gab es nur einen Christen, und der starb am Kreuz. Das "Evangelium" starb am Kreuz. Was von diesem Augenblick an "Evangelium" heisst, war bereits der Gegensatz dessen, was er gelebt: eine "schlimme Botschaft".
Dieser "frohe Botschafter" starb wie er lebte, wie er lehrte - nicht um "die Menschen zu erlösen", sondern um zu zeigen, wie man zu leben hat. (...) Die "Sünde", jedwedes Distanz-Verhältnis zwischen Gott und Mensch ist abgeschafft, - eben das ist die 'frohe Botschaft'" (Friedrich Nietzsche: Der Antichrist).
Die hellsichtige Prosa, die unkonventionellen Einsichten des Heinrich Heine in die Grundzüge, die Mentalitäten der abendländisch-christlichen Kultur sind bis heute gültig - und wenig gelesen. Auch das ist ein Movens für diese Volltextausgabe des onomato-Verlags: Sprache und Gedanken des stilistisch "begeisternden" Textes in der Fortführung des Ältesten, der "oral tradition", zu erinnern.
"An einer Theorie ist wahrhaft nicht ihr geringster Reiz, dass sie widerlegbar ist: Gerade damit zieht sie feinere Köpfe an. Es scheint, dass die hundertfach widerlegte Theorie vom 'freien Willen' ihre Fortdauer nur noch diesem Reize verdankt: Immer wieder kommt jemand und fühlt sich stark genug, sie zu widerlegen." (Friedrich Nietzsche: Jenseits von Gut und Böse - Erstes Hauptstück)
Eine Streitschrift
"Alle wirken innerlich blitzblank, nur in unserem Inneren sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa", denkt sich Kioskbesitzer Armin, als er vergeblich versucht, erfolgreich zu meditieren. Und auch im Inneren der anderen Figuren dieser literarischen Kolumnen herrscht Unordnung: Frau Wiese kann nicht mehr schlafen, Herr Pohl ist nachhaltig verzagt, Lisa hat ihren ersten Liebeskummer, Vadims Hände zittern, Frau Schwerter muss ganz dringend entspannen, ein trauriger Patient hat seine Herde verloren, und Psychoanalytiker Ulrich legt sich mit der Vergänglichkeit an. Kummer aller Art plagt die Menschen, die sich, mal besser, mal schlechter, durch den Alltag manövrieren. Aber der Kummer vereint sie auch, etwa, wenn auf Spaziergängen Probleme zwar nicht gelöst werden, aber zumindest mal an die Luft und ans Licht kommen.
Klug, humorvoll und mit großem Sinn für Feinheiten und Absurditäten porträtiert Mariana Leky Lebenslagen von Menschen, denen es nicht an Zutraulichkeit mangelt, wohl aber am Mut zur Erkenntnis, dass man dem Leben nicht dauerhaft ausweichen kann.
Die in Kummer aller Art versammelten Texte erschienen erstmals als Kolumnen in PSYCHOLOGIE HEUTE.
Das neue Hörbuch der SPIEGEL-Bestseller-Autorin Katja Eichinger.
Furiose Essays über die Liebe von einer der originellsten Stimmen der Gegenwart.
Wen begehren wir? Und was erzählt unser Begehren über uns? Wie hängen Lust, Leidenschaft und Liebe zusammen? In ihrem neuen Band Liebe und andere Neurosen schreibt Katja Eichinger in zehn elektrisierenden Essays über das Wechselspiel zwischen Verlangen und Verunsicherung. Sie erzählt Familiengeschichten wie die ihrer Urgroßmutter, die ihre Leben lang unter dem Apfelbaum stand und von dem armen Handwerker träumte, den sie nicht heiraten durfte. Und sie erzählt von eigenen Begegnungen, in denen sich ihr das Wesen der Liebe offenbarte. Ein radikal vergnügliches Hörbuch, geschrieben mit wachem Blick für die Magie und Macht von Liebe heute.
Trost finden. In einer Welt, die so überwältigend, ängstigend, fordernd sein kann. Trost finden im Empfinden von Schönheit, weil das, so Gabriele von Arnim, nicht weniger ist als Selbsterhalt. "Ich brauche Schönheit. Den Trost der Schönheit. Denn wenn ich Schönheit sehe, höre, lese, spüre, dann glaube ich an Möglichkeiten. An Wege, Räume, Purzelbäume."
Der Trost der Schönheit ist eine schillernde Verbindung aus autobiografischem und essayistischem Erzählen: keine Kulturgeschichte, die ihren Gegenstand mit Theorie einhegen will, sondern eine literarische Spurensuche. Gabriele von Arnim fragt nach den Formen und Wirkungen dessen, was wir schön nennen; nach dem Glück und den dunklen Seiten der Empfindsamkeit. Die Suche führt zurück in die Kindheit, zu einem Mädchen aus kühl geführtem Haus, das erst lernen muss, zu fühlen, um Schönheit – einen tröstlichen Moment lang – in all ihrer endlichen Fülle wahrnehmen zu können.
Ein Hörbuch, das den Blick weitet für die Welt um uns und ihre Vergänglichkeit, das Mut macht zum Aushalten von Ambivalenz.
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Eine Suche
"Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst", wusste schon Friedrich Schiller. Doch was ist Heiterkeit eigentlich? Und wie bekommen wir sie in unser ernstes Leben zurück? In Zeiten, in denen uns intuitiv erst einmal anders zumute ist, macht sich Bestsellerautor Axel Hacke auf die Suche nach einem fast vergessenen Gemütszustand. Und stellt bald fest, dass Heiterkeit viel mehr ist als das. Unterhaltsam, klug und persönlich erklärt er, warum Heiterkeit eine Lebensphilosophie ist, was sie vom Witz unterscheidet, und warum sie manchmal auch Arbeit macht. Denn "ein heiterer Mensch zu sein, bedeutet nicht, das Schwere zu ignorieren, sondern es in etwas Leichtes zu verwandeln." Wie das gelingt, verrät er uns in diesem heiteren Hörbuch.
Was haben wir denn hier für ein Buch?
Es sollte eigentlich "Zum Scheißen reicht's" heißen, aber so ein Titel führt zu sehr in die Irre. Gereon Klug beschäftigt sich ja richtig mit den Menschen und schreibt jeden Tag Reisewarnungen, Glückskekszettelpoeme, Kriegserklärungen und Latrinenpredigten. Also daraus ein Buch machen? Seine Psychiaterin riet ab.
Sehr begeistert war sie hingegen von seinen ZEIT-Kolumnen (gerade den abgelehnten) über Musik, von anderen dunkel-glänzenden Geschichten, von seinen besten Newslettern und exzentrisch wahren Listen: alles eindeutig Topmaterial, fantastische Horoskope des alltäglichen Wahnsinns! Sowas muss es als Buch geben, da waren sich alle einig, sogar er selbst.
Aus guten Gründen reicherte es dann Carsten "Erobique" Meyer zeichnerisch an und Jan Weiler bevorwortete das ganze. Dank einem Einband und Seitenzahlen fügt sich alles zu einem, nämlich diesem Buch zusammen. Nun kann das Gelese und Gestaune losgehen.
Gereon Klug ist übrigens der einzige Mensch, den Harry Rowohlt vom Deutschen ins Englische übersetzt hat (und nicht umgekehrt) – womit Klugs Welt ganz gut umschrieben ist: Seine Texte machen Ernst mit lustig und erfinden die Wahrheit.
Echt.
"Gereon Klugs 'Nachteile von Menschen' muss auf der kurzen Liste der Vorteile von Menschen vermerkt werden." – El Hotzo.
Beschädigungen aus dem reflektierten Leben