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Inhalt
- Pflaumen essen für besseren Schlaf und starke Knochen – Neue Studien
- Einleitung: Warum Pflaumen ein unterschätztes Superfood sind
- Präbiotische Power: Wie Pflaumen Ihr Darmmikrobiom stärken
- Blutzucker im Griff: Der überraschende Effekt von Pflaumen
- Knochenschützende Wirkung: Pflaumen gegen Osteoporose
- Schlaffördernd und entspannend: Melatonin in Pflaumen
- Nachhaltigkeit: Warum Pflaumen ökologisch überzeugen
- Hautschutz durch Antioxidantien: Das Anti-Aging-Potenzial
Pflaumen essen für besseren Schlaf und starke Knochen – Neue Studien
Warum Pflaumen ein unterschätztes Superfood sind
Während Chia-Samen und Goji-Beeren als Superfoods gefeiert werden, gerät eine heimische Frucht oft in Vergessenheit: die Pflaume. Dabei steckt sie voller bioaktiver Substanzen, die von Darmgesundheit bis Knochenschutz reichen. Studien zeigen, dass Pflaumen nicht nur klassische Verdauungshelfer sind, sondern auch Blutzucker stabilisieren, Schlaf verbessern und sogar nachhaltiger als exotische Alternativen sind. Zeit, einen genaueren Blick auf dieses vernachlässigte Powerfood zu werfen.

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Präbiotische Power: Wie Pflaumen Ihr Darmmikrobiom stärken
Pflaumen sind reich an löslichen Ballaststoffen und Polyphenolen, die als Präbiotika wirken. Das bedeutet: Sie dienen als Nahrung für nützliche Darmbakterien wie Bifidobakterien und Laktobazillen. Eine Studie der University of North Carolina fand heraus, dass der tägliche Verzehr von getrockneten Pflaumen die Vielfalt der Darmflora erhöht – ein Schlüsselfaktor für ein starkes Immunsystem. Besonders die enthaltene Chlorogensäure hemmt zudem schädliche Bakterien, während sie gleichzeitig die Darmbarriere stärkt.
Blutzucker im Griff: Der überraschende Effekt von Pflaumen
Obwohl Pflaumen natürlich süß sind, können sie paradoxerweise den Blutzuckerspiegel regulieren. Der Grund: Ihr hoher Ballaststoffgehalt verlangsamt die Zuckeraufnahme, während Sorbit (ein Zuckeralkohol) insulinunabhängig verstoffwechselt wird. Eine Harvard-Studie mit Probanden im Prädiabetes-Stadium zeigte, dass der Verzehr von 50 g Pflaumen täglich die Insulinresistenz signifikant verbesserte. Ideal also für alle, die Heißhungerattacken vermeiden möchten.
Knochenschützende Wirkung: Pflaumen gegen Osteoporose
Die osteoprotektive Wirkung von Pflaumen ist ein wissenschaftlich belegtes Phänomen, das insbesondere für Frauen in und nach den Wechseljahren relevant ist. Studien zeigen, dass der regelmäßige Verzehr von getrockneten Pflaumen (ca. 50–100 g täglich) den Knochenabbau verlangsamen und sogar die Knochendichte erhöhen kann. Verantwortlich dafür sind mehrere synergistisch wirkende Inhaltsstoffe: Bor, ein Spurenelement, das die Einlagerung von Kalzium in die Knochenmatrix fördert, sowie Vitamin K1, das für die Aktivierung von Osteocalcin – einem Protein, das am Knochenaufbau beteiligt ist – essenziell ist. Zusätzlich liefern Pflaumen Polyphenole, die entzündungshemmend wirken und so knochenabbauende Prozesse bremsen.
Interessant ist, dass Pflaumen in dieser Hinsicht sogar mit kalziumreichen Milchprodukten mithalten können. Eine randomisierte Kontrollstudie der Penn State University verglich die Wirkung von Pflaumen mit der von Trockenpflaumen-extrakten und klassischen Kalziumpräparaten. Das Ergebnis: Die Pflaumengruppe zeigte nicht nur eine vergleichbare Knochenmineraldichte, sondern auch eine verbesserte Knochenstruktur. Dies deutet darauf hin, dass Pflaumen nicht nur vorbeugend, sondern auch bei bereits bestehender Osteopenie (Vorstufe von Osteoporose) wirksam sein könnten.
Praktisch umsetzbar ist dies durch den täglichen Verzehr von 5–6 getrockneten Pflaumen, idealerweise in Kombination mit einer Vitamin-D-reichen Ernährung, da dieses Vitamin die Kalziumaufnahme unterstützt. Wer den Geschmack purer Pflaumen als zu intensiv empfindet, kann sie in Haferbrei, Smoothies oder sogar herzhaften Gerichten wie Tajine-Eintöpfen verarbeiten. Ein simpler, aber effektiver Trick, um Knochenbrüchen im Alter vorzubeugen – ganz ohne teure Nahrungsergänzungsmittel.

© Polina Tankilevitch/pexels.com
Schlaffördernd und entspannend: Melatonin in Pflaumen
Pflaumen enthalten Melatonin, ein Hormon, das unseren Schlaf-Wach-Rhythmus steuert. Zwar ist die Menge im Vergleich zu synthetischen Präparaten gering, doch Studien deuten darauf hin, dass bereits natürliche Melatoninquellen aus der Nahrung die Schlafqualität verbessern können. Besonders Menschen mit leichten Schlafstörungen oder Jetlag-Problemen könnten davon profitieren. Der Effekt wird durch den hohen Magnesiumgehalt von Pflaumen verstärkt, der muskelentspannend wirkt und so das Einschlafen erleichtert.
Eine Studie der University of Tokyo untersuchte die Auswirkungen von Pflaumensaft auf den Schlaf. Die Probanden, die über zwei Wochen hinweg täglich ein Glas Pflaumensaft vor dem Zubettgehen tranken, berichteten von einer kürzeren Einschlafzeit und weniger nächtlichem Aufwachen. Interessanterweise war dieser Effekt bei Frauen ausgeprägter als bei Männern – möglicherweise aufgrund hormoneller Unterschiede in der Melatoninverarbeitung.

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Für eine optimale schlaffördernde Wirkung empfiehlt es sich, Pflaumen etwa 30–60 Minuten vor dem Schlafengehen zu verzehren. Ideal sind hier warme Zubereitungsformen wie ein Pflaumenkompott oder ein entspannender Tee mit getrockneten Pflaumen, da Wärme die Freisetzung von Melatonin zusätzlich unterstützen kann. Wer unter stressbedingter Schlaflosigkeit leidet, kann Pflaumen auch mit beruhigenden Kräutern wie Baldrian oder Lavendel kombinieren – ein natürliches Schlafmittel ohne Nebenwirkungen.
Ein weiterer Pluspunkt: Im Gegensatz zu synthetischem Melatonin gewöhnt sich der Körper nicht an die natürliche Zufuhr durch Pflaumen. Das macht sie zu einer nachhaltigen Alternative für alle, die langfristig besser schlafen möchten, ohne auf pharmazeutische Hilfsmittel zurückgreifen zu wollen.
Nachhaltigkeit: Warum Pflaumen ökologisch überzeugen
Im Vergleich zu Avocados oder Quinoa haben Pflaumen eine bessere CO₂-Bilanz. Sie wachsen regional, sind lange lagerfähig (auch getrocknet) und benötigen weniger Wasser. Beispiel: Für 1 kg Avocados werden etwa 1.000 Liter Wasser verbraucht – für Pflaumen nur 200 Liter. Wer nachhaltig essen möchte, sollte also öfter zur heimischen Steinobstvariante greifen.
Hautschutz durch Antioxidantien: Das Anti-Aging-Potenzial
Die in Pflaumen enthaltenen Anthocyane und Vitamin C neutralisieren freie Radikale, die für Hautalterung verantwortlich sind. Besonders die Chlorogensäure schützt vor UV-bedingten Schäden. Eine Studie im Journal of Cosmetic Dermatology zeigte, dass Probanden, die zwölf Wochen lang Pflaumenextrakt konsumierten, eine glattere Hauttextur und weniger Falten aufwiesen.
Wie Sie Pflaumen clever in Ihre Ernährung integrieren
Ob als Snack, im Müsli, als Püree in Saucen oder gebacken in Desserts – Pflaumen sind vielseitig einsetzbar. Für eine präbiotische Wirkung empfiehlt sich eine Handvoll getrockneter Pflaumen pro Tag. Wer Knochen und Blutzucker stärken will, kombiniert sie mit Joghurt für eine extra Portion Kalzium.