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Zen - Geschichten




Mit schiefgetretenen Schuhen,
wenn man Berge und Flüsse durchschritten hat
und endlich angekommen ist,
kann man verstehen,
daß unsere Augen uns irregeführt haben.

Taisen Deshimaru  



Zen - Geschichten  - ERWECKUNG IN EINER EINZIGEN NACHT(vergl. Koan)

Yoka (Yungchia Hsüanchüeh)(665-713) wurde Mönch, als er noch sehr jung war. Er verließ seine Familie in der Absicht, den Buddhismus zu studieren sowie die Gedanken des Laotse und des Konfuzius. Er studierte besonders die Lehren der TendaiSchule, wobei er sich auf die Übung von Zazen konzentrierte und auf die vier Verhaltensweisen: 'Gehen, Stehen, Sitzen, Liegen'.
Nachdem er vom sechsten Patriarchen Eno gehört hatte, begab er sich auf den Berg Sokei, um die wahre Essenz des Zen zu verstehen. Vor dem Patriarchen angekommen, ging er dreimal um ihn herum und blieb stehen, ohne zu grüßen.


Eno sagte zu ihm: »Ein Mönch muß genau die achttausend Handlungen und die dreitausend Verhaltensweisen verkörpern. Woher kommt Ihr? Warum habt Ihr einen solchen Stolz?«
»Ich habe keine Zeit zu verlieren. Das Leben und der Tod sind eine ernste Sache, und der Tod folgt auf das Leben mit einer entsetzlichen Geschwindigkeit«, antwortete Yoka unwillig.



»Warum«, erwiderte Eno, »verwirklicht Ihr nicht das Prinzip der NichtGeburt, um das Problem der Unbeständigkeit des Lebens zu lösen?«
»Wenn man die NichtGeburt verstanden hat und das Hier und jetzt erfaßt hat«, sagte Yoka abrupt, »ist nichts mehr da.«
»Das ist es, das ist es!« rief Eno aus.

Eno bestätigte Yoka, der noch eine Nacht bei ihm blieb. Deshalb gab man ihm den Beinamen »Der in einer einzigen Nacht erweckte Mönch«. Er hatte zahlreiche Schüler, aber seine Linie setzte sich nicht fort.

Er schrieb das Shodoka, einen der wesentlichen Texte des SotoZen.




Zen - Geschichten : Ein alter Zen-Meister, bei dem nur noch ein Mönch lebte, züchtete Pferde. Eines Tages lief sein wertvollster Hengst davon. Die Nachbarn kamen, um ihr Bedauern auszudrücken, doch der Zen-Meister sagte nur: "Woher wißt ihr, daß dies ein Unglück ist ?" Am nächsten Tag kam der Hengst, begleitet von einigen Wildpferden zurück, und die Nachbarn kamen wieder, um zu dem Glücksfall zu gratulieren, doch der Zen-Meister sagte nur: "Woher wißt ihr, daß dies ein Glücksfall ist ?" Am nächsten Tag wurde der Mönch beim Versuch, eines der Tiere zuzureiten, abgeworfen und brach sich ein Bein. Wieder kamen die Nachbarn, um ihr Mitleid zu bekunden, doch der Zen-Meister sagte nur: "Woher wißt ihr, daß dies ein Unglück ist ?" Kurz darauf kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen, doch da der Mönch verletzt war, wurde er nicht als Soldat einberufen. Doch wer weiß schon, ob es ...


Zen - Geschichten : Ein Zen-Schüler der die Erleuchtung suchte beklagte sich bei seinem Meister ständig darüber, daß dessen Erläuterungen unvollständig seinen und der Meister ihm irgendeinen entscheidenden Hinweis vorenthalte. Der Meister versicherte, daß er ihm nichts vorenthalte. Der Schüler bestand darauf, daß es etwas gebe, was der Meister ihm vorenthalte. Der Meister bestand darauf, daß er ihm rein gar nichts vorenthalte. Etwas später gingen die beiden auf einem Pfad durch die Berge spazieren. Plötzlich sagte der Meister(vergl. Zen Buddhismus ): 'Riechst Du den Duft des Berglorbeers?' Der Schüler sagte 'Ja.' 'Siehst Du,' antwortete der Meister, 'ich enthalte Dir gar nichts vor.


Zen garten rotten77/pixabay 35
© rotten77/pixabay

Ein junger Mann suchte einen Zen-Meister auf. 'Meister, wie lange wird es dauern, bis ich Befreiung erlangt habe ?' 'Vielleicht zehn Jahre', entgegnete der Meister. 'Und wenn ich mich besonders anstrenge, wie lange dauert es dann ?', fragte der Schüler. 'In dem Fall kann es zwanzig Jahre dauern', erwiderte der Meister. 'Ich nehme aber wirklich jede Härte auf mich.



Ich will so schnell wie möglich ans Ziel gelangen', beteuerte der junge Mann. 'Dann', erwiderte der Meister, 'kann es bis zu vierzig Jahre dauern.'



Zen - Geschichten : Einige Würdenträger der Stadt waren in einem Zen-Kloster zu einem einfachen Mal geladen. Um den Zen-Meister zu beeindrucken, unterhielten sie sich über höchst spirituelle Themen, über Wiedergeburt und Karma. Schließlich ergriff der Bürgermeister das Wort: 'Verehrter Meister, uns würde vor allem Ihre Meinung zum Thema Wiedergeburt interessieren'. Der Meister schaute von seinem Teller auf und sagte: ' Haben Sie schon gekostet ? Der Rettich schmeckt ausgezeichnet.' Zen-Meister Bokaju wurde einst von einem Mönch gefragt: "Wir müssen uns jeden Tag anziehen und essen; wie können wir von all dem loskommen?" Bokaju antwortete: "Wir ziehen uns an; wir essen." Der Mönch(vergl,Koan) sagte: "Das verstehe ich nicht." Da sagte Bokaju:"Wenn Du es nicht verstehst, zieh Deine Kleider an und iß Deine Mahlzeiten."


Zen - Geschichten :Die  Frau am Fluß

(Folgende Geschichte bringt zum Ausdruck , wie man im eigenen Geist an Vorstellungen haftet)

Zwei Mönche(vergl. Meditation) waren unterwegs von einem Kloster zu einem anderen. Nach einiger Zeit kamen sie zu einem Fluß. Dort begegneten sie einer jungen Frau, die wie sie an das andere Ufer gelangen mußte. Die junge Frau zögerte jedoch, das Wasser zu betreten, denn sie trug ein sehr schönes Kleid und wollte nicht, daß es naß wurde.

Da sagte der eine Mönch zu ihr: "Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen helfen, über den Fluß zu kommen." Sie war angenehm überrascht und nahm das Angebot an. Da nahm der Mönch die junge Frau in die Arme, trug sie über den Fluß und stellte sie am anderen Ufer wieder ab. Sie bedankte sich, und die beiden Mönche (vergl. Zen Buddhismus)setzten ihren Weg fort.


Nach einem langen Marsch in Schweigen, als sie fast im Kloster angekommen waren, sagte der eine Mönch zum anderen: "Du hast die Frau über den Fluß getragen, aber du weißt doch, daß wir als Mönche das Gelübde abgelegt haben, nie eine Frau zu berühren."
Da antwortete der andere Mönch:"Ich habe die Frau nur über den Fluß getragen, aber du hast sie bis hierher getragen."



Die meisten Menschen sind wie dieser Mönch. Sie tragen Dinge mit sich herum über Vergangenes und Zukünftiges und ihr Kopf wird schwer. In Zazen sitzend ist man hingegen hier und jetzt konzentriert. Erweckung ist, alles loszulassen. Wenn man losläßt, wird man vollkommen frei. Manchmal müssen wir selbst das loslassen, von dem wir denken, daß es richtig ist und einfach in der Realität von Hier und Jetzt leben. Denn wenn man nicht im gegenwärtigen Augenblick lebt und zu viele Vorstellungen hat, kann man nicht mit der jeweiligen Situation übereinstimmen und in Harmonie ( Gedichte, Lebensgeschichten) )mit dem Leben sein.

 


Zen - Geschichten :Drei heilige Männer gingen zusammen auf Reisen. Der eine war ein indischer Yogi(vergl.Dogen), der zweite ein Sufi-Derwisch, der dritte ein Zen-Mönch(vergl. Buddhismus ). Unterwegs kamen sie zu einem kleinen Fluss. Die Brücke, die ursprünglich darüber führte, war vom Schmelzwasser weggespült worden. «Ich zeige euch, wie man einen Fluss überquert», sagte der Yogi - und ging doch tatsächlich hinüber, und zwar direkt auf der Wasseroberfläche! «Nein, nein, so macht man das nicht», sagte der Derwisch. «Passt gut auf, Freunde.» Er fing an, sich im Kreis zu drehen, schneller und schneller, bis er nur noch ein verwaschener Fleck aus konzentrierter Energie war, und ganz plötzlich - peng! - sprang er ans anderer Ufer. Der Zen-Mönch(vergl. Zen Meditation)stand da und schüttelte den Kopf. «Ihr Dummköpfe», sagte er, «ich zeige euch, wie man einen Flussnüberquert.» Und damit hob er sein Gewand an und watete vorsichtig durch den Fluss.


Ein Zen-Schüler fragte seinen Roshi: »Was ist das Wichtigste im Zen?« "Aufmerksamkeit",, erwiderte der Roshi. Ach, vielen Dank, sagte der Schüler. Aber kannst du mir das Zweitwichtigste verraten? Und der Roshi antwortete: "Aufmerksamkeit".


Eine Tasse Tee | Essen & Trinken » Getränke | Georg Hartwig / pixelio
© Georg Hartwig/PIXELIO
Ein Professor
wanderte weit in die Berge, um einen berühmten Zen-Mönch zu besuchen. Als der Professor ihn gefunden hatte, stellte er sich höflich vor, nannte alle seine akademischen Titel und bat um Belehrung.

 'Möchten Sie Tee?' fragte der Mönch. Ja, gern, sagte der Professor. Der alte Mönch schenkte Tee ein.


Die Tasse war voll, aber der Mönch schenkte weiter ein, bis der Tee überfloß und über den Tisch auf den Boden tropfte. 'Genug! rief der Professor'. Sehen Sie nicht, daß die Tasse schon voll ist? Es geht nichts mehr hinein. Der Mönch(Gedichte) antwortete: Genau wie diese Tasse sind auch Sie voll von Ihrem Wissen und Ihren Vorurteilen. Um Neues zu lernen, müssen Sie erst Ihre Tasse leeren.



Zen - Geschichten : Milarepa hatte überall nach Erleuchtung gesucht, aber nirgends eine Antwort gefunden, bis er eines Tages einen alten Mann langsam einen Bergfpad herabsteigen sah, der einen schweren Sack auf der Schulter trug. Milarepa wußte augenblicklich, daß dieser alte Mann das Geheimnis kannte, nach dem er so viele Jahre verzweifelt gesucht hatte. »Alter, sage mir bitte, was du weißt. Was ist Erleuchtung(vergl. Zen- Buddhismus )?« Der alte Mann sah ihn lächelnd an, dann ließ er seine schwere Last von der Schulter gleiten und richtete sich auf. »Ja, ich sehe!« rief Milarepa. Meinen ewigen Dank! Aber bitte erlaube mir noch eine Frage: Was kommt nach der Erleuchtung(vergl. Zen Meditation, Dogen , Lebensgeschichten )? Abermals lächelte der Mann, bückte sich und hob seinen schweren Sack wieder auf. Er legte ihn sich auf die Schulter, rückte die Last zurecht und ging seines Weges.



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