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Der feine Unterschied: Resonanz, Reflexion und die Würde des eigenen Erlebens
In einer Zeit, in der „Resonanz“ und „Selbstverantwortung“ fast wie neue Glaubenssätze durch unsere Köpfe wirbeln, entsteht ein feiner, aber wichtiger Unterschied. Viele spüren ihn tief: Die ständige Aufforderung, alles, was uns begegnet, als Spiegel unseres Inneren zu sehen – kann ganz schön anstrengend werden. Es ist, als ob wir unentwegt die Brille der Selbstschuld aufsetzen, auch wenn manches einfach Teil eines größeren Ganzen ist.
Dabei geht es nicht darum, die Kraft der Resonanz kleinzureden oder Selbstreflexion abzuwerten. Im Gegenteil: Sie sind wertvolle Werkzeuge, um zu wachsen und bewusst zu leben. Aber: Sie sind keine Recht-fertigung für Selbstvorwürfe oder das Gefühl, immer an allem schuld zu sein.
Dabei geht es nicht darum, die Kraft der Resonanz kleinzureden oder Selbstreflexion abzuwerten. Im Gegenteil: Sie sind wertvolle Werkzeuge, um zu wachsen und bewusst zu leben. Aber: Sie sind keine Recht-fertigung für Selbstvorwürfe oder das Gefühl, immer an allem schuld zu sein.

Resonanz verstehen
Resonanz bedeutet, dass wir auf einer tieferen Ebene mit Menschen, Situationen und Erfahrungen schwingen. Es ist dieses spürbare „Klingen“, das sich einstellt, wenn etwas in uns mitschwingt oder berührt wird. Doch Resonanz ist kein Urteil – sie ist ein Gefühl, eine Einladung zur Wahrnehmung. Sie zeigt uns, wo etwas in uns lebendig wird, wo wir reagieren, wo wir wachsen können. Aber nicht jede Reaktion ist ein Spiegel unserer Schuld oder Versäumnisse.
Gesunde Reflexion vs. Übertriebene Selbstschuld
Reflexion ist der liebevolle Blick auf uns selbst, der uns hilft, Muster zu erkennen und bewusst zu entscheiden, wie wir leben wollen. Sie ist ein kraftvoller Kompass auf dem Weg zu mehr Klarheit und Freiheit. Selbstschuld hingegen engt ein, belastet und hält uns in einem Gedankenkarussell gefangen. Sie ist ein trügerisches Gefühl, das uns oft von der echten Heilung abhält.
Wenn „Verdienen“ und „Schuld“ zu Fallen werden
Immer wieder hören wir Sätze wie „Du bekommst, was du verdienst“ oder „Das ist deine Schuld“. Diese Gedanken können zu echten Triggern werden, die unser Nervensystem in Alarmbereitschaft versetzen. Statt Heilung zu fördern, erzeugen sie Angst, Scham und Rückzug. Psychologisch gesehen kann diese Haltung zu einem Teufelskreis führen: Wir fühlen uns verantwortlich für alles Schlechte, ziehen uns zurück oder versuchen krampfhaft, Kontrolle zu gewinnen – was uns in der Verbindung und im Vertrauen schwächt.
Es braucht deshalb eine Balance: Verantwortung übernehmen, ja – aber ohne sich selbst zu zerbrechen. Ohne die Last, die Welt allein tragen zu müssen. Denn oft sind Herausforderungen und Begegnungen auch einfach Teil eines größeren Systems, eines Zeitgeistes, den wir nur zum Teil steuern können.

Der Einfluss des Zeitgeists
In unserer schnelllebigen Welt, in der Verantwortung oft wie eine Bürde erscheint, wachsen die Erwartungen an uns selbst ins Unermessliche. So neigen wir dazu, uns zu schnell selbst die Schuld zu geben, wenn etwas nicht passt – anstatt des Ganzen mit einer größeren Perspektive zu betrachten. Der Zeitgeist fordert uns heraus, achtsam zu sein, uns selbst zu schützen und gleichzeitig offen zu bleiben.
Die Würde des eigenen Erlebens bewahren
Jeder Moment unseres Lebens ist einzigartig und hat seine eigene Würde. Es ist wichtig, dass wir unser Erleben nicht kleinreden oder übergehen, nur weil es nicht perfekt in ein Resonanz- oder Reflexionsschema passt. Würde heißt, sich selbst anzunehmen – mit all den Stärken und Schwächen, den Fragen und Unsicherheiten. Diese Haltung schenkt uns echten Frieden und die Kraft, weiterzugehen.
Praktische Einladung
Vielleicht kannst du heute einen Moment innehalten und dir erlauben, das Erlebte nicht sofort bewerten zu müssen. Fühle hinein, was wirklich da ist, ohne es gleich zu interpretieren. Beobachte mit Neugier, wo Resonanz dich berührt und wo du vielleicht in alte Schuldgefühle abrutschst. Und erinnere dich daran: Du bist nicht allein mit deinen Fragen, und du bist würdig, dich selbst liebevoll zu begleiten.
Neurobiologische Hintergründe: Wenn Selbstschuld das Nervensystem blockiert
Unsere Psyche und unser Nervensystem sind eng miteinander verwoben. Immer wenn wir in Gedanken und Gefühlen in Schuld, Selbstvorwürfen oder dem „Verdienen“-Denken verharren, schaltet unser Nervensystem auf Alarm. Es aktiviert den Sympathikus – unseren Stressmodus –, der uns kurzfristig für Herausforderungen wappnet, aber langfristig erschöpft, blockiert und unsere Fähigkeit zur echten Begegnung und Heilung einschränkt.
Dieses ständige innere „Ich muss schuld sein“ aktiviert einen sogenannten „Selbstschutz-Modus“. Statt offen und verbunden zu sein, zieht sich unser System zurück oder reagiert mit Angst und Verteidigung. Das bedeutet, dass wir weniger empfänglich für echte Resonanz und tiefes Verstehen werden – genau das, was uns eigentlich weiterbringen und heilen könnte.
Deshalb ist es so wichtig, neben der Verantwortung auch Raum für Mitgefühl, Selbstakzeptanz und Entspannung zu schaffen. Nur so kann unser Nervensystem wieder ins Gleichgewicht kommen – in die sogenannte „Vagus-Aktivierung“ –, die uns Ruhe, Offenheit und echte Verbindung ermöglicht.
Dieser neurobiologische Blick zeigt uns, warum es kontraproduktiv ist, uns ständig selbst zu zerbrechen. Resonanz und Reflexion sind wertvolle Werkzeuge, aber sie brauchen einen sicheren, liebevollen Rahmen, in dem unser System sich geborgen fühlt und wachsen kann.
„Es ist ein Akt der Liebe, sich selbst nicht mit der Last der Welt zu überladen – sondern die Verantwortung für das eigene Erleben mit Würde, Klarheit und Mitgefühl zu tragen. Denn in dieser Balance wächst echte Freiheit.“
Diese Freiheit entsteht aber nicht von allein. Sie braucht den bewussten Umgang mit uns selbst – eine Einladung, immer wieder innezuhalten, zu reflektieren und unser Nervensystem liebevoll zu beruhigen. Denn nur aus einem ruhigen, zentrierten Raum heraus können wir klar unterscheiden, was wirklich unser Thema ist – und was der kollektive Puls unserer Zeit.
René Hug (Autor)
Yin & Yang Yogatherapie
Lebe & Entscheide mit deiner Intuition
Dieses Buch inspiriert und ergänzt die Bibliothek aller Lehrer für Yoga, Bewegung und Körperarbeit. René Hug führt den Leser durch eine Reise auf dem Weg zurück zur eigenen Intuition. Die sanften Praktiken des Yin und Yang Yoga, Mudra-Flows sowie Meditation und Innenschau unterstützen den Leser und Schüler darin, die Sprache des Körpers wieder hören und lesen zu können. Sind wir in unserer eigenen Kraft und Präsenz verankert, stehen uns alle Möglichkeiten für die nächsten Schritte offen. Wer nicht in der Vergangenheit oder in Zukunfts-Ängsten gefangen sein möchte, sondern sich in jedem Moment frei entscheiden will, für den ist dieses Buch ein guter Wegweiser. Nur wenn wir uns als Ganzes wahrnehmen und akzeptieren können, sind wir wirklich frei. Jeder Mensch ist ein wundervolles, komplexes Geschöpf bestehend aus dem physischen Körper mit all seinen Organen und Systemen, dem Geist geprägt von Gedanken und Mustern sowie dem Nervensystem und einer innewohnenden Energie, die uns Leben einhaucht. All diese Teile beeinflussen und bedingen sich gegenseitig und führen zu sowohl Krankheit als auch Gesundheit. In diesem Buch lässt René Hug dich an seinem langjährigen Wissen aus dem Yin Yoga, der Yogatherapie und verschiedenen Therapien und Ausbildungen teilhaben. Er inspiriert mit seinen Gedanken über die großen und kleinen Fragen unseres Lebens. Seit über 17 Jahren begleitet er Schüler während seiner Ausbildungen, Immersions und Retreats und möchte in diesem Buch sein Wissen an dich weitergeben. Mehr über René und sein Angebot erfährst du auf www.reneyoga.ch
Kleine Einladung zur Nervensystem-Beruhigung
Bevor du tief in Selbstreflexion und Resonanz eintauchst, nimm dir einen Moment, um bei dir anzukommen und dein Nervensystem zu beruhigen:
- Setze dich bequem hin und schließe sanft die Augen.
- Atme langsam und tief ein – zähle dabei bis 4.
- Halte den Atem kurz an, zähle bis 2.
- Atme langsam aus, zähle bis 6.
- Wiederhole diese Atemübung 5-mal.
Spüre, wie dein Körper ruhiger wird und du dich mehr zentrierst:
- Reflektiere: Was hat das mit mir zu tun – und was ist Zeitgeist?
- Bevor du dich selbst bewertest oder in Schuldgefühle hineingleitest, frage dich liebevoll:
„Ist das wirklich mein Thema – oder spiegelt es eine kollektive Entwicklung oder gesellschaftliche Dynamik wider?“
René Hug über René Hug

Viele Menschen erkennen nicht, dass sie in einem permanenten Stresszustand leben. Erschöpfende Aktivitäten oder sporadische Wellness-Tage reichen nicht aus. Tiefgreifende Regeneration und Heilung erfordern Ruhe, Achtsamkeit und die Fähigkeit, den Dingen ihren Lauf zu lassen.
Seit über 20 Jahren nutze ich verschiedene Formen der Alternativmedizin und integriere sie in meine Behandlungen.
Meine Erfahrungen in Arztpraxen und der Austausch mit anderen Therapeuten haben gezeigt, dass diese Ansätze einen wertvollen Ausgleich im Alltag bieten. Sie sind als Ergänzung zur Schulmedizin anerkannt und fördern einen ganzheitlichen Therapieerfolg.
Meine Methoden umfassen Bowen Therapie, Craniosacrale Manualtherapie, Manuelle Therapie, Kinesiologie, Faszientherapie und Akupunktur mit medizinischen Stimmgabeln. Diese Kombination ermöglicht vollständige Entspannung und Regeneration des Nervensystems.
Restorative Yogatherapie
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wesentlich es ist, geistige Klarheit und Energie zu bewahren, um ein bewusstes und erfülltes Leben zu führen. Deshalb teile ich seit über 20 Jahren mein Wissen durch Yin und Yang Yogatherapie und Stimmgabeltherapie Ausbildungen und meine Bücher. Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie Menschen lernen, Entspannung zuzulassen und Verspannungszusammenhänge zu erkennen. Diese Erkenntnisse bestätigen den Wert meiner Arbeit und führen zu tiefgreifenden Veränderungen, die mit Freude weitergegeben werden.
Direkt zur Homepage von René Hug: www.rene-hug.ch
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