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Männlich. Weiblich. Menschlich.


von René Hug


Über spirituelle Reife, psychologische Dynamiken und das Miteinander statt Gegeneinander.


Immer mehr fällt auf, dass in spirituellen Räumen eine feine, aber spürbare Spaltung entsteht: Frauen halten sich untereinander, bilden starke Kreise, ermutigen sich gegenseitig – was kraftvoll und wichtig ist. Doch zugleich kann an manchen Orten der Eindruck entstehen, dass Männer dort weniger sichtbar sind. Dass sie sich erst einfügen oder beweisen müssen, bevor sie wirklich wahrgenommen werden – als ob ihre Präsenz nicht selbstverständlich dazugehört hätte.

In einigen Fällen könnte dies auch unbewusste Erwartungen widerspiegeln, dass Menschen sich mit bestimmten Werten oder Praktiken „messen“ müssen, bevor sie als gleichwertig anerkannt werden. Hier wäre es wert, sich selbst zu hinterfragen:

Was sind die Gründe, warum diese Barrieren entstehen? Welche unbewussten Dynamiken spielen dabei eine Rolle?

Oft entsteht daraus ein unterschwelliger Tenor, der nicht immer ausgesprochen wird, aber mitschwingt: Männer sind nicht reif genug. Männer fühlen weniger. Männer sind spirituell noch nicht „so weit“. Und Frauen – so scheint es – sind da weiter, vernetzter, empathischer, ganzheitlicher unterwegs.


René Hug: Männlich. Weiblich. Menschlich.
© www.rene-hug.ch

Diese Sichtweise jedoch verkennt die Komplexität des menschlichen Wachstums und reduziert die vielfältigen Wege spiritueller Reifung auf ein zu einfaches Bild.

Gerade in spirituellen Kreisen könnte es sinnvoll sein, mehr Raum für Menschen zu schaffen, sich emotional zu zeigen – ohne Angst vor Verurteilung oder dem Gefühl, sich beweisen zu müssen. Es geht nicht darum, in extreme Rollen zu verfallen oder eine bestimmte Form von Stärke zu zeigen. Vielmehr geht es darum, die eigene Verwundbarkeit und Unsicherheit zu akzeptieren, um eine tiefere, ehrlichere Verbindung zu sich selbst und anderen zu ermöglichen.

Diese Anerkennung der eigenen Emotionalität kann zu einem ausgleichenden und respektvollen Miteinander führen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass es für Männer in vielen spirituellen Kontexten immer noch eine gewisse „Schwelle“ gibt, an spirituellen Themen teilzuhaben, die auf kulturellen und gesellschaftlichen Stereotypen basiert.

Während Frauen seit jeher als die „emotionaleren“ und „reflektierteren“ Geschlechter gelten, ist es für Männer oft nicht selbstverständlich, sich mit Themen wie Selbstreflexion, spirituellem Wachstum und emotionaler Öffnung auseinanderzusetzen.



René Hug: Yin & Yang Yogatherapie: Lebe & Entscheide mit deiner Intuition
René Hug (Autor)

Yin & Yang Yogatherapie

Lebe & Entscheide mit deiner Intuition
Dieses Buch inspiriert und ergänzt die Bibliothek aller Lehrer für Yoga, Bewegung und Körperarbeit. René Hug führt den Leser durch eine Reise auf dem Weg zurück zur eigenen Intuition. Die sanften Praktiken des Yin und Yang Yoga, Mudra-Flows sowie Meditation und Innenschau unterstützen den Leser und Schüler darin, die Sprache des Körpers wieder hören und lesen zu können. Sind wir in unserer eigenen Kraft und Präsenz verankert, stehen uns alle Möglichkeiten für die nächsten Schritte offen. Wer nicht in der Vergangenheit oder in Zukunfts-Ängsten gefangen sein möchte, sondern sich in jedem Moment frei entscheiden will, für den ist dieses Buch ein guter Wegweiser. Nur wenn wir uns als Ganzes wahrnehmen und akzeptieren können, sind wir wirklich frei. Jeder Mensch ist ein wundervolles, komplexes Geschöpf bestehend aus dem physischen Körper mit all seinen Organen und Systemen, dem Geist geprägt von Gedanken und Mustern sowie dem Nervensystem und einer innewohnenden Energie, die uns Leben einhaucht. All diese Teile beeinflussen und bedingen sich gegenseitig und führen zu sowohl Krankheit als auch Gesundheit. In diesem Buch lässt René Hug dich an seinem langjährigen Wissen aus dem Yin Yoga, der Yogatherapie und verschiedenen Therapien und Ausbildungen teilhaben. Er inspiriert mit seinen Gedanken über die großen und kleinen Fragen unseres Lebens. Seit über 17 Jahren begleitet er Schüler während seiner Ausbildungen, Immersions und Retreats und möchte in diesem Buch sein Wissen an dich weitergeben. Mehr über René und sein Angebot erfährst du auf www.reneyoga.ch


Doch gerade hier liegt eine große Chance:


Wenn Männer mehr Raum und Ermutigung erhalten würden, sich mit spirituellen Texten, Praktiken und Selbstreflexion auseinanderzusetzen, könnten sie nicht nur mehr über sich selbst erfahren, sondern auch ein tiefes Verständnis für ihre eigene emotionale Landschaft entwickeln.

Spirituelle Bücher oder Praktiken müssen nicht nur als „weiblich“ oder „sanft“ betrachtet werden – sie können auch ein Ort für Männer werden, um sich mit ihren tiefsten Ängsten, Wünschen und ihrer Verwundbarkeit auseinanderzusetzen.

Lange Zeit waren es vor allem Frauen, die sich mit spirituellen Büchern, Themen und Praktiken auseinandergesetzt haben. Sie fanden dort Räume, in denen Intuition, Innenschau und Verbindung zum Inneren nicht nur erlaubt, sondern gewürdigt wurden. Männer hingegen waren oft außen vor – nicht, weil sie keinen Zugang gehabt hätten, sondern weil das gesellschaftliche Bild von Männlichkeit selten mit innerer Weichheit oder spiritueller Tiefe in Verbindung gebracht wurde.

Doch das beginnt sich zu wandeln. Immer mehr Männer hinterfragen alte Rollenbilder, spüren, dass sie mehr sind als äußere Stärke oder Kontrolle. Sie entdecken neue Dimensionen ihres Seins, nehmen ihre Weichheit, ihre Emotionalität, ihre „innere Weiblichkeit“ nicht mehr als Bedrohung wahr, sondern als Schatz.

Männer haben genauso das Bedürfnis, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen. Oft ist dieser Wunsch, sich selbst zu reflektieren und sich mit spirituellen Themen auseinanderzusetzen, nur nicht so offensichtlich.

Hier könnten wir uns gegenseitig unterstützen, indem wir den Raum für diese innere Entwicklung öffnen – für beide Geschlechter gleichermaßen. Es geht nicht darum, Männern eine bestimmte Praxis aufzuzwingen, sondern ihnen die Freiheit und das Verständnis zu geben, dass auch ihre Reise der Selbstfindung und emotionalen Reife genauso gültig ist wie die der Frauen.


René Hug: Spirituelle Bücher oder Praktiken müssen nicht nur als weiblich oder sanft betrachtet werden
© www.rene-hug.ch


Vielleicht hilft uns hier sogar ein Blick in die Natur.


Tief unten im dunklen Ozean, wo Begegnung selten ist, leben die Anglerfische. Wenn sich ein Männchen mit einem Weibchen verbindet, bleibt es nicht bei einem kurzen Austausch. Der männliche Fisch heftet sich an das Weibchen – nicht dominant, nicht kämpferisch, sondern im Akt der Hingabe.

Er verschmilzt mit ihr, wird Teil von ihr. Nicht als Schwäche, sondern als Überlebensstrategie. Ein Kreislauf entsteht, ein Miteinander auf radikalster Ebene – eine Symbiose, in der Leben weitergegeben wird.

Natürlich sind wir keine Tiefseefische. Und doch erinnert uns dieses Bild daran, dass Verbindung nicht Kontrolle bedeutet. Dass es Modelle von Zusammen‑Sein gibt, die jenseits von Macht und Abhängigkeit liegen. In denen Verschmelzung nicht Verlust ist – sondern kreatives Neuland.

Vielleicht könnten wir von der Natur mehr lernen, als wir denken. Nicht als Idealbild, sondern als Einladung zur Reflexion.


Denn die spirituelle Reife eines Menschen zeigt sich nicht darin, dass er sich über das andere erhebt, sondern darin, dass er erkennt: Wir sind alle auf einer Reise.

Manchmal treffen wir uns in unseren Stärken, manchmal in unseren Schwächen. Doch die wahre spirituelle Weisheit kommt nicht davon, dass wir uns ständig in den „richtigen“ Kategorien zuordnen, sondern davon, dass wir sehen, was im anderen steckt – sowohl in seiner Männlichkeit als auch in seiner Weiblichkeit.

Wir dürfen auch anerkennen, dass hinter mancher Abwehr nicht Hochmut, sondern tiefes, unerkanntes Leid steht.

Viele Frauen haben schmerzhafte Erfahrungen gemacht – von subtiler Abwertung bis zu sexualisierter Gewalt. Und ebenso gibt es Männer, die in Beziehungen manipuliert, emotional erpresst oder gedemütigt wurden – oft still, oft unsichtbar.

Wenn wir einander begegnen, treffen nicht nur zwei Geschlechter aufeinander, sondern auch ihre Geschichten.

Spirituelle Reife bedeutet, diese Geschichten zu hören und zu verstehen, ohne sie für die Wahrheit des anderen zu verurteilen.



Miteinander ist ein Prozess.


Kein Gleichschritt, aber ein Gleichwert. Keine Verschmelzung um jeden Preis, aber ein geteiltes Feld. Kein spiritueller Wettstreit zwischen Yin und Yang, sondern ein Tanz, bei dem man sich nicht verliert, sondern findet. Immer wieder neu.



Und zum Schluss noch eine kleine Erinnerung:


Wenn du das nächste Mal das sanfte Zirpen einer Stimme hörst, die dir sagt, du seist zu zart oder zu wild – lächle.

Denn genau dieses Schattenspiel deiner Einzigartigkeit macht dich zu dem Menschen, der du bist.

In der Kunst des Miteinanders sind wir alle Künstler auf derselben Leinwand – und jedes Lächeln ist ein Pinselstrich, der unser Bild noch bunter macht.

René



René Hug über René Hug


René Hug 6
© René Hug
Als ehemaliger Finanzangestellter kenne ich den Teufelskreis von ständiger Leistung und minimaler Erholung. Trotz körperlicher Aktivität litt ich unter Gelenkschmerzen und Schlaflosigkeit, mein Körper und Geist konnten nicht abschalten. Ich fand mich in ständiger Erschöpfung wieder und fragte mich, warum ich so leiden sollte.

Viele Menschen erkennen nicht, dass sie in einem permanenten Stresszustand leben. Erschöpfende Aktivitäten oder sporadische Wellness-Tage reichen nicht aus. Tiefgreifende Regeneration und Heilung erfordern Ruhe, Achtsamkeit und die Fähigkeit, den Dingen ihren Lauf zu lassen.

Seit über 20 Jahren nutze ich verschiedene Formen der Alternativmedizin und integriere sie in meine Behandlungen.

Meine Erfahrungen in Arztpraxen und der Austausch mit anderen Therapeuten haben gezeigt, dass diese Ansätze einen wertvollen Ausgleich im Alltag bieten. Sie sind als Ergänzung zur Schulmedizin anerkannt und fördern einen ganzheitlichen Therapieerfolg.

Meine Methoden umfassen Bowen Therapie, Craniosacrale Manualtherapie, Manuelle Therapie, Kinesiologie, Faszientherapie und Akupunktur mit medizinischen Stimmgabeln. Diese Kombination ermöglicht vollständige Entspannung und Regeneration des Nervensystems.


Restorative Yogatherapie


Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wesentlich es ist, geistige Klarheit und Energie zu bewahren, um ein bewusstes und erfülltes Leben zu führen. Deshalb teile ich seit über 20 Jahren mein Wissen durch Yin und Yang Yogatherapie und Stimmgabeltherapie Ausbildungen und meine Bücher. Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie Menschen lernen, Entspannung zuzulassen und Verspannungszusammenhänge zu erkennen. Diese Erkenntnisse bestätigen den Wert meiner Arbeit und führen zu tiefgreifenden Veränderungen, die mit Freude weitergegeben werden.

Direkt zur Homepage von René Hug: www.rene-hug.ch


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