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Naturheilkunde und die Wiederentdeckung vergessener Heilpflanzen
Die Naturheilkunde erlebt seit geraumer Zeit eine Renaissance. In einer Welt, die von schnelllebigen Lösungen und synthetischen Medikamenten geprägt ist, suchen immer mehr Menschen nach sanfteren, ganzheitlicheren Wegen zur Förderung ihrer Gesundheit und zur Linderung von Beschwerden. Doch während einige Pflanzen wie Kamille, Johanniskraut oder Ingwer einen festen Platz im naturheilkundlichen Repertoire haben, birgt das reiche Naturheilkunde Lexikon noch viele Schätze, die in Vergessenheit geraten sind.

© Couleur/pixabay.com
Diese "vergessenen Heilpflanzen" sind keineswegs wirkungslos. Oft handelt es sich um Gewächse, die über Jahrhunderte hinweg in der Volksmedizin verschiedener Kulturen eine bedeutende Rolle spielten. Ihr Wissen um ihre heilenden Kräfte wurde von Generation zu Generation weitergegeben, bevor es im Angesicht moderner pharmazeutischer Entwicklungen in den Hintergrund trat. Doch gerade in diesen Pflanzen schlummert ein enormes Potenzial, das es wiederzuentdecken und wissenschaftlich zu erforschen gilt.
Ein Blick in ältere Kräuterbücher und das Naturheilkunde Lexikon offenbart eine beeindruckende Vielfalt an Pflanzen, deren Anwendungsspektrum erstaunlich ist. Nehmen wir beispielsweise den Echten Alant (Inula helenium).
Der Echte Alant (Inula helenium) ist eine imposante, bis zu 2 Meter hohe Staude mit großen, lanzettlichen Blättern und leuchtend gelben, sonnenblumenähnlichen Blüten. Ursprünglich in Süd- und Südosteuropa sowie Zentralasien beheimatet, findet man ihn heute oft in Bauerngärten als Zier- und gelegentlich noch als Heilpflanze.
Traditionelle Anwendung und Inhaltsstoffe:
Die Wurzel des Echten Alants, idealerweise von zwei- bis dreijährigen Pflanzen im Herbst geerntet, war in der Antike und im Mittelalter hoch angesehen. Sie enthält eine Vielzahl von bioaktiven Substanzen, darunter:
Ätherisches Öl: Hauptbestandteil ist Helenalin (auch Alantkampfer genannt) sowie Alantolacton und andere Sesquiterpenlactone, die für den charakteristischen aromatischen Geruch und viele der heilenden Eigenschaften verantwortlich sind.
Traditionell wurde die Alantwurzel innerlich und äußerlich bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt:
- Atemwegserkrankungen: Als schleimlösendes und auswurfförderndes Mittel bei Husten, chronischer Bronchitis und Asthma. Hildegard von Bingen empfahl Alantwein bei Lungenschwäche.
- Verdauungsbeschwerden: Zur Anregung der Verdauung, bei Blähungen, Völlegefühl und anderen Magen-Darm-Problemen. Die Bitterstoffe können den Appetit anregen.
- Harnwegsinfektionen: Volksmedizinisch wurde er auch bei Erkrankungen der Harnwege eingesetzt.
- Menstruationsbeschwerden: Die krampflösenden Eigenschaften wurden bei Menstruationsbeschwerden genutzt.
- Äußerlich: Zur Wundheilung, bei Hauterkrankungen wie Ekzemen und zur Linderung rheumatischer Beschwerden.
Warum geriet der Echte Alant etwas in Vergessenheit?
Obwohl der Echte Alant eine lange Geschichte als Heilpflanze hat, ist seine Bedeutung in der modernen Phytotherapie etwas in den Hintergrund getreten. Dies liegt an mehreren Faktoren:
- Allergiepotenzial: Die Sesquiterpenlactone, insbesondere Helenalin, können bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen und Kontaktdermatitis hervorrufen.
- Nebenwirkungen bei Überdosierung: Höhere Dosen können zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Krämpfen führen.
- Verfügbarkeit anderer Mittel: Es gibt heute viele andere, besser erforschte und möglicherweise sanftere pflanzliche und synthetische Medikamente für die gleichen Anwendungsbereiche.
- Fehlende offizielle Anerkennung: Aufgrund des Allergierisikos wird dem Echten Alant von Kommission E, ESCOP und EMA/HMPC keine offizielle Anerkennung seiner traditionellen Heilwirkungen erteilt.
Wichtiger Hinweis: Die Anwendung von Echtem Alant sollte mit Vorsicht erfolgen und bei bestehenden Allergien oder Schwangerschaft vermieden werden. Bei Unsicherheiten ist es ratsam, einen Arzt oder Heilpraktiker zu konsultieren.

© Nennieinszweidrei/pixabay.com
Bibernelle (Pimpinella saxifraga):
- Beschreibung: Eine zierliche Pflanze mit feingliedrigen Blättern und kleinen weißen Blüten, die auf trockenen Wiesen und mageren Standorten wächst.
- Traditionelle Anwendung: Die Bibernelle wurde in der Volksmedizin vielfältig eingesetzt, insbesondere bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen und als harntreibendes Mittel. Auch bei Husten und Heiserkeit fand sie Anwendung. Ihre Wurzel hat einen scharfen, leicht pfeffrigen Geschmack.
- Warum vergessen? Ihre eher unscheinbare Erscheinung und die breite Palette anderer verfügbarer Mittel führten dazu, dass die Bibernelle in den Hintergrund trat. Ihr Potenzial als mild wirksames Mittel für verschiedene Beschwerden verdient jedoch eine erneute Betrachtung.

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Odermennig (Agrimonia eupatoria):
- Beschreibung: Eine krautige Pflanze mit gefiederten Blättern und einem langen Blütenstand mit kleinen, gelben Blüten, die an Wegrändern und sonnigen Hängen zu finden ist.
- Traditionelle Anwendung: Der Odermennig war im Mittelalter eine hoch angesehene Heilpflanze. Er wurde bei Leber- und Gallenleiden, Durchfall, Halsentzündungen und zur Wundheilung eingesetzt. Seine adstringierenden und entzündungshemmenden Eigenschaften machten ihn zu einem vielseitigen Mittel.
- Warum vergessen? Obwohl der Odermennig in einigen Bereichen der Naturheilkunde noch bekannt ist, hat seine frühere Bedeutung als "Allheilmittel" abgenommen. Seine sanfte, aber umfassende Wirkung könnte jedoch in der modernen Phytotherapie wieder mehr Beachtung finden.
Gänseblümchen (Bellis perennis):
- Beschreibung: Das unscheinbare Gänseblümchen, das auf fast jeder Wiese zu finden ist, wurde früher weit mehr als nur als Zierpflanze betrachtet.
- Traditionelle Anwendung: In der Volksmedizin galt das Gänseblümchen als wundheilend, blutreinigend, schleimlösend und krampflösend. Es wurde innerlich als Tee und äußerlich als Auflage verwendet.
- Warum vergessen? Seine Allgegenwart führte vielleicht dazu, dass sein Heilpotenzial unterschätzt wurde. Dabei enthält es wertvolle Inhaltsstoffe wie Saponine und Bitterstoffe, die seine traditionellen Anwendungen unterstützen.

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Die Wiederentdeckung und wissenschaftliche Untersuchung dieser und anderer vergessener Heilpflanzen kann unser Wissen über die Heilkraft der Natur erweitern und uns neue, sanfte und effektive Therapieansätze für die Zukunft eröffnen. Ein tieferer Blick in das Naturheilkunde Lexikon lohnt sich also allemal!
Doch warum gerieten diese und viele andere Heilpflanzen in Vergessenheit? Mehrere Faktoren spielten hierbei eine Rolle. Die Industrialisierung der Landwirtschaft und die Fokussierung auf ertragreiche Nutzpflanzen führten dazu, dass viele Wildkräuter und traditionelle Heilpflanzen weniger Beachtung fanden. Gleichzeitig verlagerte sich der Schwerpunkt der Medizin hin zu isolierten Wirkstoffen und synthetischen Medikamenten. Das traditionelle Wissen um die komplexen Wirkstoffgemische und synergistischen Effekte ganzer Pflanzen geriet in den Hintergrund.
Die Auseinandersetzung mit dem Naturheilkunde Lexikon und den vergessenen Heilpflanzen ist aber nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht relevant. Sie erinnert uns auch an die tiefe Verbundenheit des Menschen mit der Natur und an das immense Wissen, das über Generationen hinweg gesammelt wurde. Die Wiederbelebung dieser Traditionen kann uns helfen, ein tieferes Verständnis für die Heilkraft der Pflanzenwelt zu entwickeln und unser Repertoire an natürlichen Heilmethoden zu erweitern – für eine gesündere und nachhaltigere Zukunft. Es lohnt sich also, einen neugierigen Blick in die verborgenen Kapitel des grünen Lexikons zu werfen und die vergessenen Heilkräfte der Natur wieder zum Leben zu erwecken.
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