ANZEIGE
42
Stand:

Neues Jahr: Neues Glück: Wie du deinen inneren Schweinehund endlich an die Leine legst


von Personal Coach Katri Dietz

Der Weihnachtsbaum ist abgeschmückt, die Deko wieder auf dem Dachboden verstaut, die Feiertage zum Jahresende sind vorbei. Der Blick geht nach vorne, auf das neue Jahr. Der graue Alltag hat uns wieder. Vorsätze, die mit einem Glas Sekt am Silvesterabend noch so heroisch erschienen, schmecken schon nach der ersten Januarwoche nur noch nach Magerquark, schlechter Laune und Salat ohne Dressing. Joggen im Regen macht auch noch weniger Spaß als befürchtet. Die Anmeldungen in Fitnessstudios explodieren Anfang Januar, bevor ab März die meisten Neu- oder Wiedereinsteiger lieber zu Hause bleiben.

Eine Studie der Fitness-App-Strava unter 800 Millionen Beteiligten ergab, dass 80 % aller gefassten Vorsätze am 19. Januar bereits aufgegeben sind.


Neues Jahr: Neues Glück: Wie du deinen inneren Schweinehund endlich an die Leine legst
© 165106/pixabay.com


Nach Angaben der Internetseite www.statista.com liegen bei den Neujahrsvorsätzen in Deutschland auch für das Jahr 2025 wieder ganz vorne: 1. mehr Sport treiben, 2. mehr Geld sparen, 3. gesünder ernähren.

Gefolgt von den üblichen Verdächtigen wie Mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen und abnehmen.


Aber wie gut haben diese Vorsätze jemals funktioniert?


Ich bin - wie die Statistik ja auch zeigt - nicht die Einzige, die in den vergangenen Jahren ungefähr am dritten Januarwochenende eine „Ach komm, das eine Stück Kuchen!“ – Haltung an den Tag legte. Und aus dem einen Stück Kuchen wurden dann zwei, jemand hatte Geburtstag, und Sekt gab es auch, ach ist das schön, so jung kommen wir nicht wieder zusammen, und dann war es auch egal, dann gib mir mal bitte noch was von der Nusstorte. Wenn schon, denn schon. Das Leben ist ja zum Leben da! (Hier bitte Party-Emoji vorstellen)

Nusstorte monika1607/pixabay 2
© monika1607/pixabay.com


Spätestens am nächsten Morgen folgte dann das böse Erwachen: die drei vernünftigen Wochen zuvor waren für die Katz, beziehungsweise für den Kater, der auf den Sekt folgte. Am Spiegel vorbeischleichend redete ich mir ein, ich müsste nicht abnehmen, ich wäre ja auch schön, so wie ich war.

Und zwar genau bis zum nächsten Silvesterabend, denn über das Jahr sammelten sich dann doch wieder vier bis zehn Kilo an, gleichzeitig wurde der Alkoholkonsum nicht weniger, sondern eher mehr.

Die Couch war abends sehr verlockend, und tagsüber war auch wenig Zeit für Sport. Man hat auch noch so viel anderes zu tun.

Die Ausreden kennen wir alle, die Gründe auch: Das Gehirn ist ein Muskel, der sich nicht gut trainieren lässt. Das kostet Zeit, Geduld, Selbstvertrauen und die Fähigkeit, immer wieder aufzustehen und es erneut zu versuchen.

Das Altvertraute ist immer netter als das Neue. Das gemütliche Elend hält uns in der Abhängigkeit. Wir bleiben also schlaff, unzufrieden, übergewichtig, ignorieren dieses aber gekonnt, und irgendwann stellen sich Schmerzen ein. Um die Schmerzen nicht spüren zu müssen, trinken wir mehr, essen mehr, arbeiten mehr und jammern mehr, wie schlecht es uns geht. So entfernen wir uns immer weiter von unserem wahren Ich und unseren Gefühlen. Kommen Krankheiten ins Spiel, wird die Lage ernst. Trotzdem ist der innere Schweinehund schon so gut gefüttert, dass er auf nichts verzichten will. Wer schon einmal erfolglos Diät gemacht hat, weiß, wie wild dieser Hund werden kann.


Die Adventszeit sollte nach christlichem Glauben, aber auch in nicht kirchlichen Ritualen dafür genutzt werden, bewusst in uns hineinzuhorchen. Die Zeit um die Wintersonnenwende lädt ein zur Besinnlichkeit, zur Besinnung. Doch viele Menschen frönen im Gegenteil wie von Sinnen dem Konsum von Geschenken, Alkohol und Zucker und kappen damit alle Verbindungen zu ihrer Intuition oder ihrer Spiritualität.

Spätestens am 27. Dezember halten wir uns die Bäuche, und nach dem Raclette zu Silvester wird endlich die Notbremse gezogen: „Jetzt ist aber Schluss! So geht es nicht weiter!“

Ab dem 1. Januar kippen viele dann ins entgegengesetzte Extrem – fasten, joggen, auf alles verzichten, was Spaß macht. Bei minus drei Grad im matschigen Wald als untrainierte Person zu rennen, macht definitiv keinen Spaß und ist zudem nicht ungefährlich. Nach dem ersten Muskelkater und einer Erkältung bleibt uns oft nichts anderes übrig, als uns unser vermeintliches Versagen einzugestehen und zerknirscht auf ein Wunder zu hoffen. Bis wir am nächsten Silvesterabend beschließen: JETZT aber wirklich. Und dann heißt es: The same procedure as every year! Prost Neujahr!


Bei minus drei Grad im matschigen Wald als untrainierte Person zu rennen, macht definitiv keinen Spaß
© Pavel Danilyuk/pexels.com


Aber wie erreichen denn andere Menschen ihre Ziele? Es gibt sie ja, diejenigen, die Marathon laufen, nach langen Jahren als Raucher*innen auf den Glimmstängel verzichten, viel weniger Alkohol trinken und dauerhaft abnehmen – was machen die anders als die „Normal-Bekloppten“?

Viele dieser Überflieger nutzen bestimmte Strategien, sei es bewusst oder unbewusst.

Die anderen (wir „Normal-Bekloppten“) brauchen dafür eher einen Impuls von außen.



Das erste heißt:


Mini-Steps - Microhabits. Oder auch: die Kraft der kleinen Schritte.

Wir hören das nicht gern, aber alles im Leben erfordert Übung. Und es ist anstrengend, sich zu verändern. Also fokussieren wir uns darauf, mit ganz kleinen Einheiten anzufangen. Beim Lauftraining starten Sportler und Personal Fitness-Coaches je nach Beschaffenheit des Klienten mit einer bis zwei Minuten langsamem Laufen, zwei bis drei Minuten Gehen – diese Einheit wird zweimal wiederholt, zweimal die Woche.

Bei chronisch kranken Menschen reicht vielleicht eine Einheit von fünf Minuten spazieren gehen. Es geht darum, immer nur ein kleines bisschen mehr zu machen, als wir sowieso schon können. Da stecken viele Glaubenssätze dahinter. Oft glauben wir von uns, wir seien unsportlich. Dabei sind es nur unsere Schranken im Kopf, die uns verbieten, erfolgreich Sport zu treiben. Oder der Schweinehund, wir erinnern uns. Natürlich scheitern wir, wenn wir unsere Ziele zu hoch ansetzen. Das bestätigt unser negatives Denken über uns. Unreflektierte Scham, Selbstmitleid und Versagensangst bleiben bestehen, als Folge wird wieder mit Süßigkeiten, Alkohol, Fernsehen gedeckelt.


Mini-Steps - Microhabits. Oder auch: die Kraft der kleinen Schritte
© JESHOOTS.com/pexels.com


Oder wir lassen uns darauf ein, dass der Prozess konkretes Umdenken und Handeln erfordert, holen uns Hilfe und starten mit einer anderen Haltung und wertschätzen unsere persönlichen Ressourcen.


Es gibt eine Coaching-Methode, die mir geholfen hat und die ich gerne bei meinen Klientinnen anwende.


Sie heißt SMART zielen. Im Folgenden erkläre ich das Akronym.

S= Ein spezifisches Ziel ist ein Ziel, das nur für dich gilt, und das genau das ist, was DU möchtest. Wenn ein Ziel auf dem Glauben beruht, es wäre gut für irgendeine andere Person, oder „die Gesellschaft“, wirst du sehr großen Widerstand haben, es umzusetzen. Wenn dein Gedanke ist „Ich SOLLTE weniger rauchen, weniger essen, mehr Sport treiben“, weil man das nun mal so macht und es gesünder wäre, und du es aber nicht wirklich willst, ist der Vorsatz zum Scheitern programmiert.


M= Messbar


Wie kannst du deine Erfolge messen, woran merkst du es, wenn du erfolgreich bist?

Wenn du abnehmen möchtest, gibt es andere Möglichkeiten als die Zahl auf der Waage. Diese ist eher frustrierend und keine freundliche Maßeinheit. Sie gibt Wassereinlagerungen an, ohne Rücksicht auf deine Disziplin beim Essen, Muskeln können schwerer sein als Fett, und daher ist dein Gewicht nur in größeren zeitlichen Abständen eine verlässliche Maßeinheit. Frust über fehlende Erfolge verhindert nämlich wieder, die Kraft zur Veränderung aufzubringen.

Du könntest aber z.B. dein Fitnessgefühl auf einer Skala von 1-10 am Anfang deines Projekts messen und dann im Abstand von zwei Wochen, oder messen, ob du wieder in deine alte Jeans passt. Es geht vor allem um Dein Gefühl, und auch das ist messbar. Ebenfalls messbar sind die Zeiten, in denen du dich sportlich betätigst. Zehn Minuten am Anfang können bald zu einer Stunde werden. Probiere dich aus, erfahre deine Grenzen. Grenzen sind messbar.


Attraktiv:


Gestalte dein Ziel so attraktiv wie möglich: wie fühlst du dich, wenn du es erreicht hast? Was ist toll daran? Hast du Schmetterlinge im Bauch, wenn du dir vorstellst, wie dein Leben mit deinem erreichten Ziel aussehen wird? Wie wird sich deine Lunge fühlen, wenn du nicht mehr rauchst?


Gestalte dein Ziel so attraktiv wie möglich
© Ron Lach/pexels.com


Das Ziel ist niemals „weg von etwas“. Also nicht „ich möchte aufhören zu rauchen“. Du wirst dann immer ans Rauchen denken.

Das Ziel wird formuliert, indem du dich auf etwas zubewegst. Dein Zielsatz könnte sein: „Ich möchte meine Lungen nur mit gesunder Luft versorgen.“

Oder:

„Ich möchte meinen Körper nur mit gesunder Nahrung versorgen und mich mit nährenden Kontakten umgeben“.

Auch zwei Ziele in einem Satz sind möglich.

Finde deinen individuellen Zielsatz.


R = Realistisch


Leider denken wir oft in unrealistischen Dimensionen.

Natürlich gibt es diese Supermänner und -frauen, die dreißig Kilo in sechs Monaten abnehmen, weniger als ein Jahr trainieren, um den New-York-Marathon zu laufen, genug sparen, um nächstes Jahr auf die Malediven zu fliegen. Das sind die Beispiele, über die Filme gemacht werden, weil sie so selten passieren. Wenn es auch für dich passt, ist das toll.

Für die meisten (80 %) ist es nicht realistisch. Bleib bei deinen eigenen Grenzen. Ein Gewichtsverlust von zwei Kilo pro Monat ist der Durchschnitt einer Abnahme. Du brauchst für dein Projekt also vor allem diese drei Dinge: Geduld, Geduld und Geduld. Die schnelle, sofortige Lösung ist – rate mal – unrealistisch. 😉


T = Terminiert


Bis wann möchtest du welches Ziel erreichen?

Hier ist es hilfreich, eine genau Zeitspanne im Blick zu behalten. Irgendwo zwischen Marathon und Couch liegt vermutlich deine Erfolgsquote.

Bis wann möchtest du welches Ziel erreichen?
© hudsoncrafted/pixabay.com


Lobe dich für jeden kleinen Fortschritt und nutze deine neuen Gewohnheiten nicht, um den Schweinehund zu füttern! Es gibt Coaches, die dich unterstützen, du kannst dich aber auch mit einer Freundin verabreden, Euch gegenseitig zu helfen. Erinnert Euch immer wieder an Eure attraktiven Ziele!

Wie so oft im Leben gilt auch bei der Umsetzung der (Neu-)Jahresziele: Gemeinsam ist man weniger allein!

Nutze Communities, suche Gleichgesinnte und verbinde dich. Zusammen geht alles leichter.

Ich wünsche allen ein gesegnetes, frohes und gesundes Jahr 2025 und viel Erfolg und Glück durch Selbstwirksamkeit!

Katri Dietz




Katri Dietz


Katri Dietz
© Katri Dietz
ist staatlich geprüfte Rundfunkjournalistin, Autorin und zertifizierte Psychologische Beraterin/ Personal Coach für chronisch kranke Frauen mit dem Schwerpunkt Positive Psychologie.

Bis zu ihrer schweren Erkrankung 2017 mit Polymyositis hat die gebürtige Hannoveranerin als Freie Redakteurin und Presenterin für verschiedene Radiosender Norddeutschlands gearbeitet (z.B. radio ffn, NDR, R.SH)

Katri Dietz nutzt heute die Natur, Reiki, ihre eigenen Erfahrungen mit Traumaheilung sowie ihre fundierte Ausbildung, um anderen chronisch kranken Frauen Mut zu machen und neue Lebensfreude zu vermitteln. Voraussichtlich im September 2024 wird sie auch die Weiterbildung zur Resilienztrainerin erfolgreich abgeschlossen haben.

Im Heyne Verlag hat sie bereits zwei Romane veröffentlicht, Wickelkontakt (2011) und Härtetest (2012). Weitere Romane sind in Planung.

Die 47-jährige ist seit 2005 verheiratet und hat zwei jugendliche Kinder. Zur Familie gehören auch eine Hündin und zwei Katzen aus dem Tierschutz. Die Natur-Coachin lebt und arbeitet in ihrer Wahlheimat Schleswig-Holstein.



Unheilbar und unsichtbar


Polymyositis ist eine seltene rheumatische Autoimmunkrankheit der Muskeln. Katri Dietz möchte mehr Aufmerksamkeit und Verständnis für Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen schaffen.

Allein zum rheumatischen Formenkreis gehören über 400 Erkrankungen. Rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew, Lupus, Gicht und Vaskulitis sind die bekanntesten.

Direkt zu Homepage von Katri Dietz: www.katri-dietz.de


Magst Du, was wir bei LEBE-LIEBE-LACHE schreiben? Willst Du uns helfen, Menschen zu erreichen, denen das auch gefallen könnte? Wie? Ganz einfach: "teilen". Wir freuen uns sehr über Deine Wertschätzung.
42
ANZEIGE
Weitere Artikel von Katri Dietz:
Herbstlich willkommen!
Gelassenheit ist keine Hexerei
Himmelhoch sensibel – 10 neue Wege, mit Deiner sensiblen Seite umzugehen
Von Mücken, Magie und Mitternachtssonne - Roadtrip zum Nordkap
Mit Gummistiefeln ins Glück – Mein heilsamer Garten
ADHS – noch so eine Modekrankheit?
Weitere Artikel:
DER LÖWE - Der Regisseur
FRÖHLICH AUFGEFRISCHT - Susannes kleine Yogawerkstatt
Engel reden Klartext in Liebe
Federn als Zeichen für Sanftheit und Leichtigkeit
Der Lauf meines Lebens! Wie ich mein Leben radikal verändert habe
Die kosmische Reise durchs Sonnensystem - Teil 1
Handlettering: Das neue Gehirnjogging für geistige Fitness
Selbstmanagement leicht gemacht: Neue Gewohnheiten entwickeln
Die heilende Kraft der Natur: Pflanzen als Wohlfühlfaktor
Wie aus Schmerzen Perlen werden
Konsum versus Spiritualität?
Trauma und Beziehungen: Wie unser Bindungssystem uns in ungesunde Muster führen kann
Coaching trifft Therapie
Lebenstage-Rechner
Geburtstag:
ANZEIGE

Neueste Artikel:
Unsere TOP Hotel-Empfehlungen
Diese Hotels haben wir für Sie besucht

Nicht verpassen:
Lebe-Liebe-Lache.com
Merken
schliessen
Newsletter Anmeldung
Regelmäßig tolle Tipps, die neuesten Artikel und viele Mind- und Lifestyle-Impulse
Ihre E-Mail:
Spam-Check:
Fenster nicht mehr zeigen