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Wabi Sabi - ein japanisches Konzept der Ästhetik



Wabi Sabi, ein sehr eng mit Japan und dem Zen Buddhismus verbundenes Konzept der Ästhetik, ist eine eine Art und Weise, Dinge wahrzunehmen.

Nach Leonard Koren ist Wabi-Sabi das auffälligste und charakteristischste Merkmal der traditionellen japanischen Schönheit. Es "nimmt etwa die gleiche Position im Pantheon der japanischen ästhetischen Werte ein, wie die Ideale des antiken Griechenlands von Schönheit und Perfektion dies im Westen tun.



Es nährt alles, was authentisch ist, da es drei einfache Wahrheiten anerkennt:
nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt. Leonard Koren

"Beschränke alles auf das Wesentliche, aber entferne nicht die Poesie. Halte die Dinge sauber und unbelastet, aber lasse sie nicht steril werden."


Wabi


Wabi ist buchstäblich Armut, bezieht sich aber nicht auf das Fehlen von materiellem Besitz, sondern auf die Nicht-Abhängigkeit davon. Wabi ist Einfachheit, welche von Besitz und Hingabe an Schnörkel und Pomp entledigt in direkter Beziehung zu Natur und Realität steht. Die Konnotation von Wabi ist das Alleinsein und die Bescheidenheit des asketischen Einsiedlers, dessen selbst auferlegte Isolation und die Zufriedenheit mit einfachen Dingen den spirituellen Reichtum ermöglicht. Damit übertrifft Wabi materiellen Reichtum. Kurz gesagt, Wabi ist ein Lebensweg und spiritueller Pfad.


Die Grundsätze von Wabi stammen aus dem Zen-Buddhismus und fokussieren auf die Beweggründe des Einsiedlers:

Die Überwindung künstlicher Trennung, wie sie sich zeigt in der Idee von Geist und Körper oder materieller und geistiger Welt sowie die Wertschätzung der Vergänglichkeit des Lebens als Aufforderung zu einem erfüllten Leben in Harmonie mit der Natur.


Sabi

Wiederum zuerst im wörtlichen Sinne: Sabi ist Einsamkeit. Sen no Rikyū san, verband mit der japanischen Tee-Zeremonie den Weg des Wabi mit Objekten und Aktionen als äusserem Ausdruck innerer Haltung.

Sabi bezeichnet die Qualität dieser Objekte und überträgt mit ihnen die spirituellen Prinzipien des Zen in künstlerische und materielle Qualitäten. Sabi-Objekte sind gestaltet von natürlichen Prozessen, unregelmässig, unprätentiös, und zweideutig. Sie widerspiegeln den universellen Fluss von Entstehen und Vergehen, den Kreislauf von kommen und zurückkehren.


Sabi-Objekte sind authentisch, weil sie drei einfache Wahrheiten anerkennen:


Nichts bleibt
nichts ist abgeschlossen
und nichts ist perfekt.


Das Bewusstsein der Vergänglichkeit aller Dinge beinhaltet den Unterton einer sanften Traurigkeit und bewirkt Kontemplation und Sensibilität. Durch dieses ästhetische Erleben führt Sabi zum Weg des Wabi.


Flechte | Landschaft & Natur » Pilze | Karin Schumann / pixelio
© Karin Schumann/PIXELIO
Wabi Sabi lädt den Betrachter dazu ein, die kleinen Dinge des alltäglichen Lebens neu zu entdecken und so die Schönheit des Unauffälligen und leicht zu Übersehenden in der Natur wahrzunehmen.

Gegenwartsorientiert und vertraut mit Uneindeutigkeit und Widersprüchlichkeiten, nimmt unperfekte Simplizität und Bescheidenheit eine neue Bedeutung an und wird zur Grundlage eines Schönheitsideals von organischer Formen und persönlichen, individuellen Lösungen.

Wabi Sabi ist ein ästhetisches Konzept, das sehr eng mit Japan und dem Zen Buddhismus verbunden ist. Dabei ist es jedoch keine "Kunstrichtung", sondern vielmehr eine Art und Weise, Dinge wahrzunehmen: die hochentwickelte Kultur des Unperfekten, Unbeständigen und Unvollständigen, die sich in einer großen Freiheit an Formen, sublimen Farben und in formaler Einfachheit ausdrückt.


Patina tdfugere/pixabay 20
© tdfugere/pixabay

Dinge, die Wabi Sabi Qualität besitzen, sind unprätentiös und unanmaßend, dennoch haben sie Präsenz und stille Autorität und beschreiben so die Vergänglichkeit des Seins, eine existentielle Einsamkeit und wehmütige Traurigkeit, kurz: die Essenz des Zen.

Die verwendeten Materialien sind organisch, nicht synthetisch. Holz, Metall, Papier, Textilien, Stein und Lehm sind vorteilhafte Materialien. Die Textur bleibt in Übereinstimmung mit den Materialien rau, uneben, zufällig und vielfältig. Durch natürliche Prozesse und Gebrauch unterliegt sie zeitlichen Veränderungen, es entsteht Schönheit durch Benutzung.


Unsere Buchempfehlung:

Wabi Sabi - Nicht perfekt und trotzdem glücklich! Der asiatische Weg zu mehr Gelassenheit
Christopher A. Weidner (Autor)
Wabi Sabi - Nicht perfekt und trotzdem glücklich!
Der asiatische Weg zu mehr Gelassenheit

Der Weg zu mehr Gelassenheit - ein verlockendes Versprechen, sowohl für gestresste Manager als auch für geplagte Mütter und alle anderen, denen Job, Familie oder Schwiegermutter die letzen Nerven rauben. Wabi Sabi heißt der neue Königsweg, und das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und den Kontakt zu sich selbst nicht zu verlieren.

Der Systemtherapeut, Astrologe und Autor gibt mit Wabi Sabi. Nicht perfekt und trotzdem glücklich dem Leben eine neue Richtung. Mit zahlreichen Übungen zur Achtsamkeit, Ritualen und Beispielen bekommt der Leser mit diesem Buch eine Anleitung, bisherige Lebenseinstellungen zu überdenken. Sandra-Kathrin Buck



Nur wo Schrammen und Kratzer sind, ist auch Leben

Es sind die Kratzer, die Beulen und Schrammen, die Persönlichkeit verleihen. Den Menschen genauso wie den Dingen. Einzigartig ist, was lebendig ist und die Vergänglichkeit akzeptiert. Das Perfekte, das Fertige ist dagegen leblos. Auf diesen Grundannahmen der japanischen Kultur des Wabi Sabi entwickelt Christopher A. Weidner die Perspektive für ein entspanntes und bewusstes Leben in der modernen Welt.


Wabi Sabi: Nicht perfekt - Schwamm drüber


Sich an der Vergänglichkeit des Augenblicks erfreuen

Der Blick von außen ermöglicht immer wieder neue Sichtweisen auf scheinbar Altbekanntes. Sehr gut gelingt dies Christopher A. Weidner mit dem Rückgriff auf die in Japan heute noch präsente Kultur des Wabi Sabi. Entstanden als Gegenbewegung gegen die prunkvollen Teezeremonien Chinas, entwickelte Sen no Rikyu im 16. Jahrhundert eine ästhetisch auf das Wesentliche reduzierte Kultur. Im Zentrum steht die Achtsamkeit auf den Augenblick. Das bedeutet das bewusste Wahrnehmen des Vergänglichen. Berühmtestes Beispiel dafür sind die abgefallenen Kirschblüten auf dem sauber gerechten Kieselweg.


Gegen die Illusion, irgendwann einmal mit etwas "fertig" zu sein

Aus dieser Perspektive erschließt sich das Potenzial dieser sehr alten japanischen Kultur. Sie setzt ein Gegengewicht zum materialistischen Primat der Quantität, indem sie den Fokus auf die Qualität setzt. Als Beispiel dient ein schönes Abendessen mit Freunden. Lebensfreude und Lebenszufriedenheit wird nur finden, wer den Augenblick und damit auch die Vergänglichkeit des Augenblicks wahrnehmen und genießen kann. Wer dagegen gleich an eine Wiederholung (und damit Vervielfachung) des Essens und der Stimmung denkt, wird immer einer Schimäre hinterherjagen.


Die Kunst des Lebens


"Nicht perfekt und trotzdem glücklich" heißt das Buch im Untertitel. Das Versprechen löst der Autor Christopher A. Weidner ein, indem er seine Leser durch viele Fragen und Anregungen dazu anleitet, die wahren Motive und Werte zu erkennen. Dazu führt er auch in einem Schnelltest durch die 16 Lebensmotive des amerikanischen Psychologen Steven Reiss. Ziel ist es, aufgrund des individuellen Persönlichkeitsprofils eine eigene Lebenskultur zu entwickeln, die auf den Prinzipien des Wabi Sabi beruht.

Eine gute Hinführung zur japanischen Wabi-Sabi-Kultur und eine Einladung, die Welt aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.


Wabi-sabi für Künstler, Architekten und Designer Japans Philosophie der Bescheidenheit
Leonard Koren (Autor)
,
Matthias Dietz (Herausgeber)

Wabi-sabi für Künstler, Architekten und Designer

Japans Philosophie der Bescheidenheit



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