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Sport-Influencer: Warum sie uns immer wieder im Alltag begegnen
Artikel-Kategorie: Gesundheit & Wellness
Heutzutage sind längst nicht mehr nur Ironman-Sieger, Olympioniken und Weltcup-Medaillenträger die medial präsenten Superstars unserer Szene. Bloß: Wieso haben sportlich teilweise deutlich weniger erfolgreiche Personen eine solche Omnipräsenz?
© jakobowens1/unsplash.com
Nur Erfolg generiert Publicity? Von wegen! Auch in der Laufszene tummeln sich mittlerweile jede Menge Influencer, die nicht zwingend zur Elite ihres Sports gehören, aber vielfach deutlich mehr Menschen erreichen – und beeinflussen.
Lucy Charles-Barclay. Derzeit (Sommer 2024) amtierende Ironman-Weltmeisterin und definitiv eine der besten Triathletinnen unserer Zeit, angesichts einer imposanten Liste von Erst- und Zweitplatzierungen. Aber Lucy Charles-Barclay als Influencerin? Nicht wirklich.
Mit 505.000 Followern bei Instagram und 110.000 Abonnenten des zusammen mit ihrem Ehemann Reece Barclay betriebenen YouTube-Kanals hat die Ausnahme-Athletin zwar auf den Laufsport bezogen recht viele Follower. Dies dürfte allerdings primär ihrer sportlichen Popularität geschuldet sein.
Denn Frau Charles-Barclay agiert auf diesen Plattformen definitiv nicht wie eine Influencerin, dagegen spricht schon die geringe Schlagzahl ihrer Posts – ohne der Triathletin im Geringsten nahetreten zu wollen.
Nein, da sind andere Sportler deutlich stärker in digitalen Sphären unterwegs, auch weit jenseits von allem, das mit Laufsport zu tun hat. Menschen, deren Zahlen von Followern, Abonnenten, Subscribern die Millionengrenze weit überschritten haben. Menschen, die verblüffend oft keine entsprechenden sportlichen Wettbewerbsleistungen vorzuweisen haben, aber dennoch mitunter erheblich mehr Einfluss ausüben als die allermeisten Vorzeigeathleten der Welt.
Stellt sich die Frage: Woran liegt das? Wie kann jemand, dessen sportliche Meriten sich mitunter lediglich auf reine Teilnahme oder sogar nur Hobbytätigkeit beschränken, dennoch eine solche Reichweite, einen solchen Einfluss erhalten? So viel sei bereits verraten: Es ist definitiv ein Phänomen unserer Zeit und keines, das man zu negativ sehen sollte.
Disclaimer: Natürlich gibt es immer wieder Ausnahmen. Daher seien uns notwendige Verallgemeinerungen bitte verziehen.
Leistungssportler ≠ Sport-Influencer
Fangen wir einmal damit an:
- Ein Leistungssportler, speziell einer von Weltrang, fokussiert sich vornehmlich bis ausschließlich auf den Sport. Dieser ist vielfach sein Lebensmittelpunkt, nicht selten Beruf.
- Ein Sport-Influencer dagegen betreibt zwar ebenfalls Sport, allerdings häufig mit einer wenigstens nicht ganz so großen Intensität. Dafür jedoch arbeitet er viel stärker daran, eine wie auch immer geartete Öffentlichkeit für sich einzunehmen.
Zugegeben, die Grenzen zwischen beidem können verschwimmen. So gibt es eine ganze Menge Elite-Sportler, die ebenso Markenbotschafter sind wie Sport-Influencer. Ganz grob lässt sich jedoch sagen, dass bei Ersteren der Sport und die Leistung an sich überwiegen, während bei Letzteren das „sportliche Drumherum“ die größere Rolle spielt.
Zwei Karrieren nach einer Abzweigung
Sportler und Sport-Influencer haben vielfach deckungsgleiche Wurzeln. Irgendwann haben Sie mit einer bestimmten Disziplin als Hobby angefangen. Dann jedoch kam früher oder später ein „Scheideweg“.
- Diejenigen, die heute zur Leistungs-Elite gehörten, machten das Training und den Wettbewerb zu ihrem Fokus. Alles zwischen Ernährung und Eigenmarketing drehte und dreht sich also nur darum, sportlich besser zu werden.
- Diejenigen, die heute als Sport-Influencer Erfolge feierten, feilten nicht mehr in einem solchen Maß an ihrem sportlichen Ich, sondern entdeckten und bauten andere Fähigkeiten aus. Vielfach machten sie sich selbst zu einer Marke, generierten geschickt Alleinstellungsmerkmale (bekannt als USPs) wie bei einem beliebigen Produkt. Dadurch trat die eigentliche sportliche Leistung in den Hintergrund, wohingegen die „Marke“ nach vorn rückte.
Die eine Person ist also im Hauptberuf Sportler. Die andere ist sozusagen eine Eigenmarke, die mit Sport zu tun hat.
Der Zeitfaktor bestimmt
Jeder, der ambitioniert läuft, weiß, wie wichtig das Training selbst auf niedrigster Ebene ist. Ebenso dürfte bekannt sein, dass bei Profis und Leistungssport-Amateuren ein Großteil der Tage damit gefüllt sind, an der eigenen Leistung zu feilen.
Daher ist es auch auffällig, wie viele Profis, die zu den größten Sport-Influencern gehören, sich entweder im „hinteren Teil“ ihrer Karriere befinden oder diese bereits beendet haben. Einige wenige befinden sich in früheren Teilen ihrer Karriere, agieren allerdings vielfach in Disziplinen, die von ausnehmend langen Pausen gekennzeichnet sind. Das ist etwa bei den Footballern der Fall.
Anders gesprochen: Ein echter Influencer zu sein, ist ein Fulltime-Job. Je nach Disziplin ist es extrem schwierig bis unmöglich, das mit einer auf lange Sicht angelegten Profikarriere zu verbinden.
Auf Publikumswirksamkeit getrimmt
Damit nähern wir uns der Kernfrage dieses Textes: Warum muss man viele Leistungssportler auf den üblichen Social-Media-Kanälen fast schon suchen, während einem die sportlichen Influencer vom Algorithmus oft schon dann in rauen Mengen angezeigt werden, wenn man nur einige wenige passende Suchbegriffe eingibt?
Die Antwort ist so simpel wie sie vielleicht unfair klingen mag: Viele Sportler sind „nur“ für ihre Leistungen bekannt. Aus Sicht „des Internets“ oder bezogen auf die Denk- und Funktionsweise von Social Media ist das zu wenig. Influencer sind dagegen in ihrem gesamten Auftreten viel mehr auf diese Welt zugeschnitten (vgl. dazu das angesprochene Kreieren einer Marke aus sich selbst).
Das soll nicht abwertend klingen. Ebenso, wie sich jeder das Ziel setzen kann, Profisportler zu werden, aber sehr hart daran arbeiten muss, verhält es sich mit Sport-Influencern: Der Wunsch ist schnell gehegt. Aber hinter den Hunderttausenden oder Millionen Followern steht ebenfalls eine lange Karriere des ständigen Trainings und der Arbeit an sich selbst. Nicht so sehr in sportlicher Hinsicht, sondern in allem, was in der „Disziplin“ namens Social-Media-Erfolg nötig ist. Das bedeutet etwa
- Das Erstellen von Fotos oder Videos
- Mitunter Schnitt und Vertonung
- Aufstellen von Zeit- und Veröffentlichungsplänen
- Jede Menge Eigenmarketing
- Ständige Kreativarbeit, um neuen Content zu produzieren
- Feilen an sich, um für die Zielgruppe attraktiver zu sein
Es ist also definitiv nicht damit getan, ein paar schnell aufgenommene Videos hochzuladen und schon rollen die Follower-Zahlen und Sponsorengelder. Ganz ähnlich wie beim Profisport kann man ohne Übertreibung sagen, dass von 10.000 Menschen, die Sport-Influencer werden wollen, lediglich eine kleine Handvoll durch Fleiß und Glück zu denjenigen gehört, die tatsächlich aufgrund ihres Erfolges vom Algorithmus ausgespielt werden, ohne aktiv nach diesen Menschen gesucht zu haben.
Wie der Sport profitiert
Nicht eben wenige sind dem „Influencertum“ reserviert bis ablehnend gegenüber eingestellt. Oft in der Annahme, diese Personen würden durch ihre Strahlkraft „richtigen“ Sportlern die verdiente Aufmerksamkeit vorenthalten.
Eine solche Einstellung ist jedoch bestenfalls fragwürdig. Denn kaum ein Profi hat die Zeit, um auch noch die ganze Influencer-Arbeit zu erledigen. Er wäre deshalb kaum sichtbarer, wenn auf einmal alle Influencer seiner Disziplin „weg“ wären. Umgekehrt sollten gerade Athleten eines bedenken: Längst nicht jede Sportart hat von sich aus genügend Zugkraft, um viele Menschen zu begeistern. Mitunter nur deshalb, weil sie von anderen Disziplinen überlagert wird.
Influencer können diesbezüglich oft genug eine Brücke schlagen: Indem Sie sich so virtuos selbst präsentieren und auf Social Media allen möglichen Menschen ausgespielt werden, können sie Interesse wecken, wo vorher vielleicht gar keines vorhanden war, und Informationen liefern, die kaum ein Sportler angesichts seiner kargen Freizeit selbst geben könnte. Insofern sind viele Sport-Influencer nicht nur Markenbotschafter, sondern vor allem Sportbotschafter; bloß eben den Gebräuchen der digitalen Ära entsprechend.
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