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Viel Stadt – viele Möglichkeiten: das Leben mit einer Behinderung in der Großstadt
Stadtluft macht frei, ist ein geflügeltes Wort. Doch mit einer Behinderung sieht die Sache schon ganz anders aus. Denn viele große Städte in Deutschland sind alles andere als behindertengerecht. Das beginnt in der eigenen Wohnung, fällt einem sofort auf, wenn man zum Beispiel mit einem Menschen im Rollstuhl von A nach B kommen muss. Und spätestens bei der Suche nach einer barrierefreien Bar ist meistens schnell Schluss mit lustig. Deswegen haben wir fünf Tipps für das Leben mit einer Behinderung in der Großstadt zusammengestellt.
Das barrierefreie Zuhause
Auch wenn es einen Aufzug in dem Haus gibt, das man bewohnt und die Türen ausreichend groß sind: die wenigsten Wohnungen sind für einen Rollstuhlfahrer oder einen Menschen, der auf einen Rollator angewiesen ist, ungeeignet. Deswegen ist es immer angeraten, einen Pflegegrad bei der Pflegeversicherung zu beantragen. Denn mit einem Pflegegrad stehen dem behinderten Menschen einmalig 4.000 Euro zu, um die eigenen vier Wände barrierefrei zu gestalten. Mit dem Geld kann man einen Treppenlift teilweise finanzieren, eine Dusche ohne Stufe oder auch einen Wannenlifter. Die Pflege- bzw. Krankenkassen müssen die Maßnahmen zwar noch abnicken. Aber mit diesem Betrag lassen sich viele Hindernisse zuhause ausräumen.
© Marcus Aurelius/pexels.com
Die Pflege daheim
Sich in einem Pflegeheim betreuen zu lassen: das wollen die wenigsten, die auf die Hilfe von anderen angewiesen sind. Aber auch auf die Angehörigen möchte man möglichst wenig zurückgreifen müssen. Deswegen sollte man sich über die Möglichkeiten einer ambulanten Pflege informieren. Es gibt in vielen größeren Städten auch Pflegedienste, die sich hierauf spezialisiert haben. Der Vorteil ist, dass diese Dienste eng mit den Ärzten und den Angehörigen zusammenarbeiten. Sie können auch medizinische Leistungen erbringen können die Angehörigen punktuell anleiten. In Berlin werden diese Services der ambulanten Betreuung auch von Assistenzdiensten wie Futura angeboten. Der Vorteil hierbei ist, dass es hier eine konkrete Bezugsperson gibt. Und diese sich auch ausreichend Zeit für den einzelnen Menschen nehmen kann.
Mit einem Rollstuhl in der City unterwegs
Der Öffentliche Personennahverkehr soll seine Leistungen in allen größeren Städten durchgängig barrierefrei anbieten. Leider hapert es immer wieder mit Aufzügen, die entweder noch gar nicht installiert sind oder immer wieder ausfallen. Auch der Schienenersatzverkehr mit Bussen ist in den meisten Fällen ein echtes Ärgernis, wenn man im Rollstuhl unterwegs ist. Deswegen sollte man sich mit Services wie Wheelmap vertraut machen, eine App, die sehr genau sagen kann, wo die nächste barrierefreie Haltestelle im U-Bahn oder S-Bahnnetz wartet und welche Knotenpunkte man besser weiträumig umfahren sollte. Viele Verkehrsverbünde haben inzwischen auch auf die Bedürfnisse von behinderten Menschen reagiert und bieten spezifische Services für Rollstuhlfahrerinnen an.
Veranstaltungen mit Rollstuhl
Das Gute an der Stadt: Hier wird einem praktisch nie langweilig. Ob es nun um Sportevents, Konzerte, Kino oder Theater geht. Die Liste der Veranstaltungen ist lang – nicht nur in Städten wie Berlin, Hamburg und München. Wer als Rollstuhlfahrer auf eine Begleitung angewiesen ist, kann sich den Eintrittspreis mit ihm der Begleitung teilen. Denn in der Regel muss die Begleitung keinen Eintritt zahlen. Viele Institutionen aus dem kulturellen Leben bieten darüber hinaus bestimmte Kulturveranstaltungen für Menschen mit Behinderung an. Dabei geht es nicht nur um Rollstuhlfahrer. Auch Menschen, die schlecht hören oder sehen können, finden hier spezielle Veranstaltungen. Diese Events findet man sehr schnell über die Kulturbehörde der jeweiligen Stadtverwaltung.
© Polina Tankilevitch/pexels.com
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Sicherheit im Straßenverkehr
Gerade wer allein im Rollstuhl in der Innenstadt unterwegs ist, sollte sich so verhalten, dass er weder für andere ein Risiko darstellt und selbst sicher unterwegs ist. Das gilt vor allem, wenn man mit dem Rollstuhl im Bus mitfährt. Hierfür gibt es von verschiedenen Stellen viele praktische Tipps, die gerade für Neulinge besonders empfehlenswert sind. Zum Beispiel hat das Verkehrsministerium einen Ratgeber für Rollstuhlfahrer herausgegeben, den man sich hier herunterladen kann.
Natürlich kann auch der Pflegedienst eine Menge Tipps und Tricks geben, wie man am besten und sicher von A nach B kommt. In der Regel kennen die Mitarbeiter auch die unmittelbare Umgebung der behinderten Menschen gut, gerade wenn es sich um einen Assistenzdienst handelt.
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