Hochsensibilität:Oh du fröhliche Weihnachtszeit- GRENZEN wahrnehmen, FREUDE genießen…

von Sabine Waßmann
Viele hochsensible Menschen, ich eingeschlossen,
mögen die besinnliche Zeit,
mögen ein friedvolles, liebevolles Miteinander.

Sich an diesen Tagen im Kreise der Lieben oder auch guten Freunde auszutauschen, miteinander zu singen, zu speisen und das ein oder andere Geschenk auszutauschen, ist an sich ja auch etwas Wundervolles.

Gerade aus diesem Grund,
weil Weihnachten etwas so Schönes ist und ich diese Tage gerne immer auch genießen wollte, ist es mir persönlich über viele Jahre nicht gelungen, während der Feiertage
meine ganz persönlichen (hochsensiblen) Bedürfnisse wahrzunehmen und zu berücksichtigen.

Vor allem im Vergleich zu den anderen wollte ich nicht hintenanstehen,

wollte nicht als anders oder als Nörgler gelten, bzw. Worte hören wie...
"was hast du denn schon wieder, alle sind so lustig, nur du wieder nicht."

Viel zu oft bin ich, um nicht aufzufallen, über meine eigenen Grenzen hinausgegangen, meist ohne diese selbst rechtzeitig wahrzunehmen oder im Vergleich zu anderen anerkennen zu können.

Vor allem durch den Vergleich, habe ich mich, vor allem in der Zeit als ich nicht wusste, dass ich ein hochsensibler Mensch bin, oft schlecht gefühlt.

Ich wusste ja nicht oder wagte nicht zu sagen, dass mich persönlich, die Vielfalt der mit den Feierlichkeiten einhergehenden Reizen, unterschiedlichen Stimmungen, Geräuschen und Lichtern usw. neben aller Freude eben auch, in einem nicht zu unterschätzenden Maße, überreizt.


Spätestens am 2. Weihnachtstag oder am Tag danach, lag ich mit einer schweren Migräne im Bett.Viele Jahre ging das so, bis ich irgendwann davon erfahren habe, dass ich ein hochsensibler Mensch bin.

Mit dem Bewusstsein, hochsensibel zu sein und damit zu erkennen, dass ich viel mehr Eindrücke wahrnehme und auch sehr viel tiefer verarbeiten muss, als viele meiner Mitmenschen, konnte ich jedoch endlich mit mir selbst in den Frieden kommen und endlich damit aufhören, mich mit anderen zu vergleichen.
Ich lernte meine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und nötige Grenzen wahrzunehmen sowie zu artikulieren.


Auch das Bewusstsein, dass auf hochsensible Menschen positive Eindrücke genauso wirken wie negative, half mir dabei, mich, meine Bedürfnisse und meine Verhaltensweisen besser zu verstehen.

Heute kann ich von mir sagen, dass ich mich auf die Weihnachtstage freue, denn ich habe gelernt, mich selbst zu lieben mit all dem was mich ausmacht,
habe gelernt meine Bedürfnisse und Grenzen wahrzunehmen und meinen Mitmenschen gegenüber zu artikulieren, warum ich öfter mal eine Pause zwischendurch benötige.



Solltest du persönlich noch mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Feiertage zugehen, so wünsche ich dir von Herzen, dass du dich auf deine Mitte besinnst, wahrnimmst, was dir guttut und deine Grenzen achtest sowie diese anderen gegenüber im positiven Sinne artikulierst.

Ich wünsche uns allen eine besinnliche Zeit voller Freude und liebevoller Selbstfürsorge im Kreise der Lieben.