Superfood MCT-Öl: Was steckt dahinter?

Der Begriff MCT-Öl ist die Abkürzung für mittelkettige Triglyceride (MKT) und basiert auf ihrer englischen Bezeichnung „medium-chain triglycerides“. Vereinfacht ausgedrückt beschreibt er mittelkettige Fettsäuren, die wir durch Nahrung oder als Nahrungsergänzungsmittel aufnehmen können. Zu den mittelkettigen Triglyceriden gehören unterschiedliche Fettsäuren, wie:

• Capronsäure,
• Caprylsäure,
• Caprinsäure und
• Laurinsäure.

Wie wird MCT-Öl gewonnen?

Gesättigte Fettsäuren wie MCTs kommen in verschiedenen Pflanzenfetten vor. Viele von ihnen stammen aus den Tropen, wie Kokosfett oder Palmkernöl. Aber auch Butter und Milchfett enthalten mittelkettige Fettsäuren.

In seinem reinen Zustand kommt das MCT-Öl nicht in der Natur vor. MCT-Öl wird industriell durch die Hydrolyse von Kokosfett und Palmkernöl gewonnen. Bei dieser chemischen Spaltung durch Wasser wird das reine MCT-Öl aus dem Pflanzenfett extrahiert.

Das Ergebnis ist ein farbloses bis gelbliches Öl mit neutralem Geruch und Geschmack. Im Handel kann man es als pflanzliches Öl deklariert kaufen.


Auch wenn Fett häufig als negative Zutat verstanden wird, sind verschiedene Fette lebenswichtige Bausteine unserer Ernährung und unseres Körpers. Dabei unterscheiden wir grob zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren.

• Lange Zeit waren gesättigte Fettsäuren als ungesund verschrien, während ungesättigte Fette eine positive Wirkung auf uns haben sollten. Tatsächlich haben beide Klassen an Fetten das Potenzial, uns bei falscher Dosierung zu schaden, und sind zeitgleich wichtige Bausteine für Körperprozesse, wie die Wartung unserer Zellen.

Welche Wirkung eine Fettsäure genau hat, wird nicht nur durch diese Einteilung vorgegeben, sondern auch ihre Länge. Sie ist primär bei gesättigten Fettsäuren relevant.

Sie existieren als kurz-, mittel- oder langkettige Fettsäuren. Die Länge beschreibt die Anzahl an Kohlenstoffatomen. Mittelkettige Fettsäuren bestehen aus 6 bis 12 Gliedern, während kurze und lange Fettsäuren jeweils darunter oder darüber liegen.

Die langen Fettsäuren unterscheiden sich von kurzen und mittelkettigen Fettsäuren vorwiegend dadurch, dass sie bei der Verdauung erst durch unseren Körper modifiziert werden müssen und die Verwertung ihrer Nährstoffe deshalb mit mehr Aufwand verbunden ist.

Bei der Verdauung von MCTs sind im Gegensatz keine Gallensalze notwendig. Daher wird keine Energie darauf verwendet, die Fette zu verdauen, zu verarbeiten und zu speichern.


Mit aktuellen Trend-Produkten wie CBD-Öl entsteht auch neue Aufmerksamkeit für MCT-Öl, obwohl es schon lange genutzt wird. Wie das CBD-Öl, das aus Cannabis gewonnen wird, wird dabei auf die positiven Wirkungen geachtet, die die mittelkettigen Fettsäuren auf uns Menschen haben sollen.

• Aufgrund der leichten Aufnahme der mittelkettigen Fettsäuren finden sie hauptsächlich in medizinischen Diäten Gebrauch. Menschen, die an bestimmten Darmerkrankungen leiden, können diese Fette besser verwerten als langkettige Fettsäuren.

Verschiedene Studien untersuchen derzeit noch weitere Vorteile und Wirkungsmechanismen des MCT-Öls.

Da diese Studien noch sehr kurzfristig sind, sind die Wirkungen noch nicht endgültig bewiesen und es bedarf noch weiteren Untersuchungen.

Mögliche positive Wirkungen, die entdeckt wurden, sind:

• Energiesteigerung 
   
  MCT-Öl wird durch unseren Körper schnell aufgenommen und verarbeitet. Im Gegensatz zu langkettigen Fettsäuren muss dafür keine Energie aufgewendet werden. Im Gegenteil soll das Öl unseren Kreislauf sogar antreiben. Deshalb können sich Menschen dank des MCTs energiereicher fühlen. Viele geben deshalb einen Schuss MCT-Öl in ihren Kaffee oder Espresso.
• Gewichtsabnahme 
   
  Zeitgleich zu dem angekurbelten Kreislauf bringt das MCT-Öl ein längeres Sättigungsgefühl und enthält weniger Kalorien. Da wir so weniger Kalorien aufnehmen und mehr Kalorien verbrennen, soll MCT dazu beitragen können, Gewicht zu verlieren. Da das Fett Insulin-unabhängig verwertet wird, entstehen weniger Schwankungen in unserem Kreislauf und der Zuckerversorgung, die sonst zu Heißhungerattacken führen können.
• Behandlung von Krankheiten
   
  Aktuell wird die positive Wirkung von MCT bei Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer untersucht. Die Beweislage der Studien ist aber noch zu dünn, um aussagekräftige Ergebnisse zu zeigen. Hier soll das MCT beispielsweise dazu beitragen können, die Gedächtnisleistung zu steigern. Zudem steigert das MTC den Cholesterinwert nicht, weshalb es sich positiv auf den Herzkreislauf auswirken kann.

MCT-Öl benutzen: Was ist zu beachten?

Wer das Öl falsch dosiert oder zu schnell auf mittelkettige Fettsäuren umsteigt, kann gesundheitliche Probleme entwickeln.

• Für den Einstieg wird mit maximal 20 g begonnen und dann täglich um 5 mg gesteigert. Die maximale Tagestoleranz liegt bei 50 bis 100 g MCT-Fett.

Bei unkontrollierter Einnahme kann MCT-Öl Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen auslösen.

Es gibt zudem gesundheitliche Einschränkungen, wie eine Ketoacidose oder Oxidationsstörungen bei mittelkettigen Fettsäuren, die eine Einnahme von reinem MCT-Öl ausschließen.

• Egal, ob man MCT für medizinische Behandlungen oder wegen der positiven Effekte zu sich nehmen möchte, sollte man die Einnahme mit Medizinern besprechen.

Zudem sollte man beachten, dass MCT-Öl nur bedingt als Speiseöl zum Kochen genutzt werden kann. Es hat einen sehr niedrigen Rauchpunkt, der zu einem bitteren Geschmack führt, wenn man Speisen brät, schmort, dünstet oder lange erwärmt.


MCT-Öl ist eine mittelkettige Fettsäure, die im Vergleich zu langkettigen Fetten leichter durch unseren Körper verwertet werden kann. So sparen wir Energie und erhalten schneller positive Vorteile durch die Aufnahme des Öls. Laut ersten Erkenntnissen verschiedener Studien kann MCT-Öl genutzt werden, um den Energiekreislauf zu steigern und Gewicht zu reduzieren. Bei manchen Erkrankungen wird der Ersatz anderer Öle durch MCT notwendig, da es auf anderen Wegen und leichter aufgenommen sowie verarbeitet wird.

Wer das Öl aufgrund der positiven Effekte ausprobieren möchte, sollte nur langsam auf den Konsum umsteigen. Zu hohe Mengen, die zu schnell aufgenommen werden, führen sonst zu Durchfall. Wer das Öl korrekt in seinen Ernährungsplan einführt, kann stattdessen von den positiven Wirkungen profitieren.