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Selbstliebe: Warum sie so wichtig ist und alle Lebensbereiche beeinflusst


Selbst­lie­be, die – der Duden beschreibt dieses feminine Substantiv als „egozentrische Liebe zur eigenen Person; Eigenliebe“. Das Wort ist ganz leicht im wohl größten Nachschlagewerk zur deutschen Grammatik und Rechtschreibung zu finden, doch das Ausleben der Selbstliebe klappt häufig gar nicht so leicht. Dabei sind sich Psychologen sicher: Die Liebe zum eigenen Ich stärkt das Selbstbewusstsein und wirkt sich positiv auf zwischenmenschliche Beziehungen und den gesamten Alltag aus. Dieser Selbstliebe-Impulsgeber soll zeigen, wie diese Liebe zelebriert werden kann.



Was ist Selbstliebe?

Experten sprechen bei Selbstliebe davon, die eigenen Stärken und Schwächen annehmen und wertschätzen zu können. Nicht zu verwechseln mit dem Egoismus oder einer Extraportion Eitelkeit. Die Liebe zum eigenen Körper, zu den eigenen Charaktereigenschaften, aber auch die Akzeptanz sowie mangelnde Härte gegen eigene Fehler machen das Selbstliebe-Potpourri aus.

Bei der Frage „Was ziehe ich an?“ würden achtsame Menschen mit einer guten Selbstliebe-Einstellung bestimmt auf die Konventionen der Gesellschaft pfeifen. Stattdessen erfolgt der zielgerichtete Griff in den Kleiderschrank danach, worin sich der eigene Körper gerade wohlfühlt. Auch kleine Präsente an sich selbst gehören dazu. Frauen mit einer wohligen Selbstliebe-Einstellung machen sich beispielsweise mit passenden Ohrringen zu ihrem Lieblingsoutfit eine Freude oder verwöhnen sich mit anderen schönen Dingen (beispielsweise einem Kerzenständer, einer wohltuenden Creme oder sonstigen Accessoires).


Ich liebe mich selbst – vier Worte, die in der Praxis oft gar nicht so einfach umzusetzen sind.
© geralt/pixabay
Ich liebe mich selbst – vier Worte, die in der Praxis oft gar nicht so einfach umzusetzen sind.



Mangelnde Selbstliebe: Diese 5 Anzeichen deuten darauf hin

Lebe ich wirklich Selbstliebe mir gegenüber oder rede ich es mir nur schön? Die Liebe und das Verständnis zum eigenen Körper, zur eigenen Person, zeigen sich in vielen Facetten. Mangelt es daran, wird das im Alltag schnell deutlich.


1. Vergleich mit anderen Personen

Ein untrügliches Zeichen, dass die Selbstliebe nicht stark ausgeprägt ist, ist das Bedürfnis nach dem dauernden Vergleich. Nie ist das eigene Tun gut genug, denn andere machen es vermeintlich besser. Auch der eigene Look wird durch den ständigen Vergleich negativ bewertet.


2. Gedanken anderer sind wichtiger als das eigene Wohlbefinden

Fühle ich mich in dieser Situation wohl? Häufig bestimmt die Antwort auf diese Frage nicht mehr die Entscheidungen, sondern die Meinung anderer zählt. Dadurch manövrieren wir uns unweigerlich in eine unbehagliche Situation, die zu schlechter(er) Stimmung und fehlendem Selbstvertrauen führt.


3. Ständige Kritik mit sich selbst

Die Hüften sind so breit, die Haare zu ungepflegt, der eigene Geist viel zu träge – nur einige kritische Äußerungen, die sich viele tagtäglich mantraartig erzählen. Doch so wie wir mit uns selbst sprechen, behandeln wir uns auch. Eine ständige Kritik an den eigenen Fähigkeiten oder dem eigenen Körper sorgt dafür, dass wir uns selbst nicht mehr liebenswert finden.


4. Es wird alles persönlich genommen

Folgende Situation: Sie kocht ein leckeres Gericht für ihren Partner und tischt es voller Vorfreude auf den Abend in Zweisamkeit auf. Er bedankt sich und fragt nach etwas mehr Würze. Hat sie eine fehlende Selbstliebe, wird diese Situation sofort zur (innerlichen) Katastrophe. In ihrem Kopf spielen sich kritische Szenen ab, in denen sie sich selbst bestraft, nicht genug gewürzt zu haben. Aber realistisch betrachtet besteht dazu gar kein Grund, denn wie Studien zeigen, hat jeder Mensch auf Grundlage seiner Geschmacksknospen völlig andere Empfindungen von Würze. Was sie vielleicht als besonders salzig oder scharf empfindet, kann er als zu wenig erachten und deshalb um etwas mehr Salz und Pfeffer bitten.


5. Der unerschütterliche Glaube, dass Erfolg nur durch Glück erreicht wird

Das fehlende Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten macht mangelnde Selbstliebe sofort sichtbar. Wer einen Erfolg feiert, tut das häufig mit „Da habe ich einfach Glück gehabt!“ ab und macht sich damit selbst klein.



Selbstliebe ist erlernbar: Diese 5 Tipps helfen dabei

Wer sich selbst liebt, kann auch andere lieben und aufrichtig Liebe empfangen – so lautet eine alte Weisheit. Die Achtsamkeit der eigenen Person gegenüber wirkt nicht nur beruhigend, sondern schafft auch Selbstvertrauen und bringt Gelassenheit. Das wirkt sich vor allem auf den Umgang mit dem eigenen Partner sowie Freunden, Bekannten, der Familie oder den Arbeitskollegen aus. So wird nicht mehr jedes Wort auf die Goldwaage gelegt und wir reagieren stattdessen gelassen, üben konstruktive Kritik, ohne dabei kleine Alltagsdramen kreieren zu müssen. Der Weg zur Selbstliebe ist gar nicht so schwer. Diese fünf Selbstliebe-Impulse helfen bei der Anwendung im Alltag:


1. Sich selbst der/die beste Freund/-in sein

Kommt der beste Freund/die beste Freundin mit Sorgen zu uns, trösten wir sie. Ein Taschentuch, eine wohlige Umarmung, eine Tasse Tee oder etwas Süßes – diese Behandlung dürfen wir auch uns selbst zuteilwerden lassen, wenn wir einen schlechten Tag haben.


2. Im eigenen Körper wohlfühlen

Der Körper ist ein Tempel – eine alte Weisheit, die auch ein wesentlicher Bestandteil der Selbstliebe ist. Neben ausreichend Schlaf, Flüssigkeitszufuhr oder gesunder Nahrung braucht ein vitaler Körper auch etwas Bewegung. Viele setzen für das eigene Wohlbefinden auf Übungen zu Hause und praktizieren beispielsweise Yoga, Kraftsport oder andere Übungen. Die Stärkung der Rumpfmuskulatur ist beispielsweise wichtig, um Wirbelsäule und Becken zu stabilisieren.


3. Kleine Geschenke bereiten

Kleine Geschenke erhalten sprichwörtlich nicht nur die Freundschaft, sondern auch die Selbstliebe. Die Psychologie kennt längst den positiven Effekt, den eine Belohnung mit sich bringen kann. Sich selbst Pralinen zu kaufen oder mit einem Strauß frischer Blumen zu verwöhnen, kann sich stimulierend auf unser Gehirn auswirken und Glückshormone ausschütten.


Das Achten auf den eigenen Körper ist ein wichtiges Zeichen der Selbstliebe. Gesunder Ernährung und Sport (beispielsweise Yoga) gehören dazu.
© lograstudio/pixabay
Das Achten auf den eigenen Körper ist ein wichtiges Zeichen der Selbstliebe. Gesunder Ernährung und Sport (beispielsweise Yoga) gehören dazu.



4. Gute Leistungen anerkennen

„Ich hatte nur Glück!“ – dieser Satz darf künftig gern nicht mehr über die Lippen kommen oder im Geist erscheinen. Wer Erfolge erzielt, kann sich auch selbst auf die Schulter klopfen und die eigenen Fähigkeiten anerkennen. Das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern ist ein wesentlicher Bestandteil gelebter Selbstliebe. In Verbindung mit einem kleinen Präsent bei einem riesigen Erfolgs-Meilenstein wird der wohltuende Effekt noch mehr verstärkt.


5. Nicht mit anderen vergleichen

„Der Vergleich ist der Tod des Glücks“ – Georg-Wilhelm Exler bringt es trefflich auf den Punkt. Wer bemerkt, dass er sich (erneut) mit anderen vergleicht, kann sich einen „Anker“ suchen. Beispielsweise hilft ein Armband, solche Situationen durch Berühren ganz bewusst zu machen und sie künftig noch besser zu meiden.


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