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Heilerziehungspflege: Was beschreibt diese Tätigkeit genau?



Die Heilerziehungspflege wurde im Jahr 1961 in das Gesundheitswesen integriert und zählt damit zu den jüngeren Fachbereichen. Sie unterstützt, bildet, berät und begleitet physisch beeinträchtigte Menschen und steht auch psychisch Erkrankten zur Seite. Bei ca. 7,9 Millionen physisch behinderten Menschen in Deutschland braucht es in diesem Bereich jede helfende Hand.



Die Aufgabengebiete eines Heilerziehungspflegers


Unterstützung im Alltag

Der Heilerziehungspfleger kümmert sich im Alltag um die Bedürfnisse seines Schützlings. Dabei sollte der behinderte Mensch die Erfahrung von Eigenständigkeit machen dürfen, was sich positiv auf die psychische Gesundheit auswirkt. Im Haushalt bedeutet das Unterstützung bei verschiedenen Tätigkeiten, abhängig von der physischen Verfassung des Patienten. Zum Einkaufen fahren, die Wohnung reinigen, das Essen kochen oder die Zeitung lesen - ist die Behinderung so stark, dass diese täglichen Dinge problematisch sind, greift der Heilerziehungspfleger an dieser Stelle unterstützend ein.

Heilerziehungspflege: Was beschreibt diese Tätigkeit genau?
© Thirdman/pexels.com


Diese praktische Hilfe erstreckt sich auch in den pflegerischen Bereich. Braucht es Hilfe beim Händewaschen oder der Körperpflege, gehören auch diese Dinge zu den Aufgaben eines Heilerziehungspflegers. Durch den pflegerischen Anteil in der Ausbildung dürfen Heilerziehungspfleger auch Medikamente gemäß der vom Arzt vorgegebenen Dosierung verabreichen.

In diesem Bereich ist fachlich fundiertes Wissen gefragt. Der Heilerziehungspfleger muss in jeder Situation einschätzen können, wie viel er seinem Schützling physisch und psychisch zumuten darf. Vorausschauendes Handeln ist von größter Wichtigkeit, damit es bei physischer und psychischer Eingeschränktheit nicht zu Problemen kommt. Das heißt, dass die Betreuungsperson beurteilen muss, wie lange sie mit dem Patienten auswärts unterwegs sein kann, bevor Ermüdungserscheinungen auftreten. Beim Kochen von Mahlzeiten sollte sie die Gerichte auch selbst fertigstellen können. Gerade bei psychisch Behinderten kann die Stimmung schnell umschlagen und der pflegebedürftige Patient verlässt schlagartig die Küche.

Ein Heilerziehungspfleger lässt sich im Alltag als eine gute Fee verstehen, die dort weitermacht, wo der behinderte Mensch an seine Grenzen kommt. Wie eine Mutter all das übernimmt, wozu das Kind physisch und psychisch noch nicht in der Lage ist, greift der Heilerziehungspfleger ein, wenn die Behinderung der ihm anvertrauten Person das Handeln unmöglich macht.


Förderung der Selbstständigkeit

In diesem Bereich besteht die Aufgabe eines Heilerziehungspflegers darin, über die Behinderung hinauszusehen und einen Plan zu erarbeiten, der zu größerer Handlungsfreiheit führt. Menschen mit physischen Behinderungen profitieren von geeigneten sportlichen Übungen, um den Körper zur Selbstheilung zu animieren. Wo das nicht möglich ist, geht es um die Erfahrung von Erfolgserlebnissen, wie groß oder klein diese auch sind. Für psychisch Erkrankte ist ein liebevoller und intensiver Umgang von besonderer Bedeutung. Nervenzellen reagieren positiv, wenn der Mensch Bestätigung und Akzeptanz erfährt. Das kann zu neue Vernetzungen im Nervensystem führen und für positive Verhaltensveränderungen sorgen.

Wer auf dieser Ebene arbeitet, muss seinen Schützling dort abholen, wo dieser steht. Zu hohe Erwartungen bauen Druck auf, der in Resignation und Verweigerung umschlagen kann. Trotzdem sollte der Heilerziehungspfleger immer mehr in seinem Patienten sehen. Man kann Menschen auch auf sanfte und spielerische Weise animieren, über sich selbst hinauszuwachsen. Das geht ohne Leistungsdruck und muss bei Menschen mit physischer oder psychisch eingeschränkter Leistungsfähigkeit besonders vorsichtig geschehen.

Am besten funktioniert dieser Prozess mit Tätigkeiten, die der Betroffene liebt. Basteln, Musizieren, Singen oder leichte sportliche Übungen bringen Erfolgsmomente und machen Lust auf mehr. Dafür lassen sich Pläne erstellen, die umgesetzt und überarbeitet werden, wenn der nächste Fortschritt in der Selbstständigkeit erreicht ist.


Hilfe bei der Eingliederung

Behinderte Menschen müssen sich nicht nur mit der Ablehnung durch andere Personen auseinandersetzen. Es beginnt bereits bei Bordsteinstufen oder fehlenden Aufzügen in Schulen, wenn die Behinderung einen Rollstuhl erfordert. Heilerziehungspfleger setzen sich daher auch für die Integration der behinderten Menschen ein, indem sie auf Probleme im Stadtbild oder an Einrichtungen aufmerksam machen.

Geht es um den Einstieg ins Berufsleben, klären sie mit ihrem Schützling ab, was möglich ist und was nicht. Sie organisieren mit potenziellen Arbeitgebern einen behindertengerechten Arbeitsplatz und helfen bei der Umsetzung des Arbeitsalltages.

In Schulen und Kindereinrichtungen gehört die Aufklärung des Umfeldes zu den Aufgaben des Heilerziehungspflegers. Das beinhaltet den Abbau von Berührungsängsten und die Herstellung von Kontakten zwischen behinderten und nicht behinderten Kindern. Hier ist es wichtig, die Unterschiede, die im Denken bestehen, auszulöschen und für einen gleichberechtigten Umgang zu sorgen. Der Kontakt zum Umfeld ist sehr wichtig, hinzu kommt Öffentlichkeitsarbeit, um dem behinderten Menschen einen gleichberechtigten Platz in der Gesellschaft zu sichern.


Wer als Heilerziehungspfleger arbeiten möchte, muss eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ausreichend Berufserfahrung nachweisen
© Thirdman/pexels.com



Ausbildung und charakterliche Eigenschaften

Wer als Heilerziehungspfleger arbeiten möchte, muss eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ausreichend Berufserfahrung nachweisen. Demzufolge wird auch von einer Weiterbildung gesprochen, wenn es um die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger geht. Jedes Bundesland setzt hier andere Maßstäbe für die Zulassung. Wer über das Abitur oder die Fachschulreife verfügt, kann auch mit mehreren Jahren Erfahrung in einschlägigen Pflegeberufen zugelassen werden. In der Heilerziehungspfleger Ausbildung werden verschiedene Inhalte kombiniert, der Arbeitsschwerpunkt liegt jedoch auf der pädagogischen Ebene.

Damit man als Heilerziehungspfleger auf seine Aufgaben vorbereitet ist, umfasst die Ausbildung verschiedene Bereiche. Neben mindestens 2400 theoretischen und 1200 praktischen Unterrichtsstunden werden verschiedene Themenfelder gelehrt:


In den Praktika lassen sich die theoretischen Kenntnisse bereits in die Praxis umsetzen. In dieser Zeit zeigt sich auch, ob man den Ansprüchen des Berufes gerecht wird. Geduld, Empathie und Nervenstärke sind bei jedem gefragt, der sich für diese Tätigkeit entscheidet.

Der Arbeitsalltag ist abwechslungsreich, da jeder Tag anders abläuft. Das erfordert von einem Heilerziehungspfleger ein gewisses Maß an Flexibilität. Außerdem muss man sich dem Tempo des behinderten Menschen anpassen, was nur funktioniert, wenn man die eigenen Vorstellungen zurückstellen kann. Erfolge stellen sich ein, wenn sich der Schützling dafür entscheidet. Bei dieser Arbeit geht es nicht darum, dass Vorgaben gemacht und Ziele erfüllt werden. Es geht vielmehr darum, dem Weg zu folgen, einfühlsam zu motivieren, zu unterstützen und aufzufangen, wenn die Behinderung das Selbstbewusstsein ins Wanken bringt.



Fazit

Der Beruf des Heilerziehungspflegers erfordert physische und psychische Belastbarkeit. Hinzu kommt, dass einem das Schicksal des behinderten Menschen zu Herzen gehen wird. Heilerziehungspfleger gehen abends nicht nach Hause und lassen ihre Arbeit zurück. Das Schicksal der ihnen anvertrauten Person bleibt nicht an der eigenen Haustür zurück. Deshalb zählt die Arbeit eines Heilerziehungspflegers zu den anspruchsvollen Aufgaben, die im Rahmen der Pflege von Menschen zu tun ist. Wer diesen Beruf wählt, muss sich mit intensiven Gefühlen auseinandersetzen. Aber das dankbare Lächeln seines Schützlings lässt sich durch nichts ersetzen.
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