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Glück in Krisenzeiten


von Gina Schöler

Um uns herum ist gerade sehr viel los. Die Nervenkostüme sind dünn, die Geduldsfäden kurz und generell ist es nicht unbedingt leicht, glücklich zu sein – besonders in diesen Ausnahmesituationen. Wenn alles um uns herum Kopf steht, mag es für die einen wie ein „Luxusproblem” erscheinen, sich um das eigene Wohlbefinden zu kümmern. Andere wiederum erwischen sich dabei, ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn sie sich mal einen Moment Leichtigkeit und Lebensfreude gönnen.
Dabei ist es gerade in schwierigen Phasen und herausfordernden Momenten noch wichtiger als sonst, das Augenmerk auf das Positive zu legen, Selbstfürsorge zu betreiben und somit die Seele zu schützen und zu stärken! Denn nur so können wir gut aktuelle und auch künftige Krisen bewältigen, ohne im Tsunami der schlechten Nachrichten unterzugehen.


Glück in Krisenzeiten
© Anastasia Shuraeva/pexels.com


Als Glücksministerin stehe ich selbstverständlich für solche Themen wie Zufriedenheit, Wohlbefinden und seelische Gesundheit. Doch das bedeutet nicht, dass es in meinem Kosmos keine schlechte Laune, grauen Tage, trübe Gedanken und negative Emotionen gibt. Und das ist gut so. Denn das Leben ist eine Achterbahnfahrt, mal geht es runter, dann wieder steil nach oben und ab und zu steht auch mal alles auf dem Kopf. So auch gerade jetzt. Krieg, Corona und die Klimakrise bestimmen die Nachrichten und es entwickelt sich schnell ein Sog an negativen Gedanken, Angst und Hilflosigkeit.



Resilienz – unser persönliches Schutzschild

Optimismus ist Hochleistungssport – so fühlt es sich momentan oft an. Es ist viel Arbeit, es ist anstrengend, aber es lohnt sich und ist sogar absolut notwendig. Denn gerade jetzt sind Hoffnungsschimmer und Lichtblicke besonders wichtig! Resilienz spielt dabei eine entscheidende Rolle: Sie ist das Immunsystem unserer Seele und hilft uns, mit äußeren Einflüssen besser klar zu kommen. Wenn wir also seelisch widerstandsfähig und gefestigt sind, können wir das Leben besser annehmen, aktiv gestalten und flexibler mit allen Ungeplantheiten, Höhen und Tiefen umgehen. Zudem entwickeln wir so ein Vertrauen, dass sich alles zum Guten wenden wird, ohne dabei in eine toxische Positivität zu verfallen. Unser psychisches Schutzschild stärkt außerdem unsere Selbstwirksamkeit, die Eigenverantwortung und einen zukunftsorientierten Lösungsfokus. All das sind wichtige Eigenschaften im Umgang mit Krisen, die es gerade jetzt zu stärken gilt!



Mit Akzeptanz und Aktionismus durch Krisenzeiten

Was können wir nun aber tun, wenn uns die äußeren Umstände durcheinanderbringen und wir nicht wirklich glückliche Zeiten erleben? Die Antwort ist für mich ganz klar: Über das Glück sprechen! Und es nicht aus den Augen verlieren. Auch wenn es auf den ersten Blick etwas paradox erscheint, so brauchen wir das Glück gerade in diesen Phasen mehr denn je. Vor allem ist es wichtig, dieses mit Leben zu füllen und auch andere daran teilhaben zu lassen. Lebensfreude trotz oder gerade wegen den Tiefen in unserem Leben zu behalten ist sicherlich nicht immer einfach, aber es lohnt sich! Durch die Zeit der Coronakrise und die damit verbundenen Lockdowns hat mich vor allem eine Balance aus Akzeptanz und Aktionismus getragen: 

 

Alles ist im Fluss: Akzeptanz

Häufig denken wir, dass wir unser Leben kontrollieren können, denn immerhin planen wir unseren Alltag haargenau und das wiegt uns in Sicherheit. Das Leben an sich lässt sich allerdings nicht planen: Unvorhergesehene Dinge passieren immer wieder, oft kommt es anders als wir denken und alles ist sowieso immer im Wandel. Genau diese Tatsache gilt es zu akzeptieren. Erst, wenn wir loslassen und uns vom Fluss des Lebens treiben lassen, statt gegen den Strom zu schwimmen, können wir zur Ruhe kommen und unsere Kräfte sammeln, die wir brauchen, um später Raum für Neues zu schaffen. Ganz im Sinne des Wu Wei, was soviel bedeutet wie „Handeln durch Nichthandeln”, gilt es zunächst, Krisen als solche zu realisieren, in ihnen ankommen und den Zustand erstmal anzunehmen.


Alles ist im Fluss: Akzeptanz
© Mike/pexels.com

Des Weiteren ist es wichtig, uns unserer Gefühle bewusst zu werden, sie zu akzeptieren und uns nicht dafür zu verurteilen. Gerade in herausfordernden Zeiten durchleben wir alle möglichen Gefühle, von Trotz über Wut bis hin zu Trauer. Wir besitzen eine bunte Palette an Emotionen, die wir alle zulassen dürfen, denn sie alle haben ihre Daseinsberechtigung und sind wichtig für uns und unsere Entwicklung. Lasst uns also durch diese Zeiten gehen mit allem, was dazu gehört: Mit all unseren Gedanken, Gefühlen und Bedürfnissen. Das bedeutet nicht, dass wir uns völlig unreflektiert allen Emotionen hingeben oder einfach mit den Schultern zucken sollten, weil uns plötzlich alles egal ist, aber eine gewisse Form von Geduld und Gelassenheit im Umgang mit unseren eigenen Gefühlen tut uns allen gut.


Gina Schöler: Glück doch mal!: Das kreative Workbook für alle, die sich das gute Leben selbst gestalten wollen
Gina Schöler (Autor)

Glück doch mal!

Das kreative Workbook für alle, die sich das gute Leben selbst gestalten wollen
Kreatives Mitmachbuch für alle, die ihr Glück selbst in die Hand nehmen wollen

Glücklich sein ist eigentlich gar nicht schwer – das zeigt Deutschlands „Glücksministerin“ Gina Schöler in ihrem Mitmachbuch Glück doch mal!

99 unterhaltsame, interaktive und kreative kleine Glücks-Challenges lassen uns erkennen, dass wir unser Glück selbst gestalten können, wenn wir uns nur ein wenig aus unserer Komfortzone wagen. Das Mitmachbuch enthält mit abwechslungsreichen Aufgaben, überwiegend basierend auf Erkenntnissen der Glücksforschung und der Positiven Psychologie, und ist eine kleine Anleitung zum Glücklichsein. 

  • 99 Glücks-Challenges – von wissenschaftlich fundiert bis spielerisch-kreativ
  • Originelles Geschenk zu den Themen Glück und glücklich sein
  • Von der „Glücksminsterin“ Gina Schöler entwickelt
  • Glücksbuch zum Ausfüllen mit 192 Seiten (Maße: 14,0 x 21,0 cm)
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Glück für uns und andere: Aktionismus

Mindestens genauso wichtig wie Herausforderungen zu realisieren und sie anzunehmen ist es auch, sich Gedanken darüber zu machen, wie man aktiv etwas für das Gute tun kann. Hier geht es nicht darum, dass jede:r von uns große Held:innentaten vollbringen muss, sondern jede:r darf im Rahmen der eigenen Möglichkeiten zum persönlichen Wohlbefinden und dem der anderen beisteuern. 

Zunächst ist es wichtig, dass wir gut für uns selbst sorgen, um Energie zu tanken, die uns für stürmische Zeiten wappnet. Das tun wir, indem wir aufmerksam in uns hinein hören, liebevoll mit uns umgehen, unsere eigene Gesellschaft genießen und uns bewusst etwas Gutes tun: Indem wir zum Beispiel unser Lieblingsessen kochen, ein warmes Bad nehmen, einen langen Spaziergang in der Natur machen oder die Musik laut aufdrehen und dazu tanzen. Wenn wir uns gut um uns selbst kümmern, können wir auch gut für andere sorgen und ihnen helfen. Sich selbstlos um andere zu kümmern, steigert auch die eigene Zufriedenheit – nicht umsonst heißt es „Glück verdoppelt sich, wenn man es teilt”.


Glück für uns und andere: Aktionismus
© Yan Krukov/pexels.com

Schaut euch einfach in eurem Umfeld um und fragt euch, wie ihr euch um andere kümmern könnt:

Der Freundin ein offenes Ohr schenken? Dem Kollegen bei der Arbeit helfen? Eine Spenden für die Betroffenen des Kriegs in der Ukraine möglich machen? Eine Bleibe für Geflüchtete zur Verfügung stellen? Der Nachbarin eine liebe Nachricht hinterlassen oder dem Verkäufer ein Lächeln schenken (auch mit Gesichtsmaske gut möglich, lasst eure Augen leuchten)?

Unsere Mitmenschen steigern nicht nur unser Wohlbefinden, indem wir uns um sie kümmern – sie können uns auch dabei helfen, unsere Energiereserven aufzutanken. Dafür müssen wir uns einfach gezielt mit eben den Menschen umgeben, die uns Energie schenken. Fragt euch hierbei: Welche Personen tun mir gut? Bei wem kann ich ganz ich selbst sein? Und bei wem fühle ich mich richtig wohl? Mit wem kann ich meine Sorgen und Ängste teilen? Umgebt euch in emotional herausfordernden Zeiten genau mit diesen Menschen, tauscht euch mit ihnen aus und unterstützt euch gegenseitig. Mit den Lieblingsmenschen kann man offen reden, gemeinsam schweigen und natürlich auch lachen. Und gerade Humor ist wichtig im Umgang mit widrigen Umständen: Wir dürfen auch oder gerade dann albern sein und das Leben nicht so ernst nehmen. 



Balance von Akzeptanz und Aktionismus

Auch oder gerade in Krisenzeiten geht es also um das Glück. Wir können dieses auf der einen Seite aktiv selbst gestalten und andere damit anstecken; dürfen andererseits aber auch einmal nur sein, nicht handeln, nicht funktionieren müssen und die Leerlaufphase durchleben oder gar genießen. Das Leben annehmen, wie es kommt, alle Gefühle willkommen heißen, Selbstfürsorge betreiben, Teil des großen Ganzen sein, Glück an andere weitergeben, uns mit Lieblingsmenschen umgeben und bei allem den Humor nicht verlieren – all das hilft uns dabei mit den Herausforderungen, die das Leben bereithält, umzugehen. Die Möglichkeiten das Glück in stürmischen Zeiten zu finden und weiterzugeben sind so vielseitig und individuell wie wir selbst. Dennoch ähneln sich unsere Bedürfnisse, wenn es zum Beispiel um Wertschätzung, Anerkennung, Liebe, Sicherheit oder Ruhe geht – unsere Strategien, diese zu erfüllen, können aber vollkommen unterschiedlich sein. Seid also neugierig, experimentierfreudig und kreativ, wie ihr das Wohl von euch und euren Mitmenschen steigern könnt und seid gleichzeitig geduldig und verständnisvoll mit euch und anderen, denn: Glück ist nunmal so individuell wie wir selbst!

Letztlich geht es um eine gesunde Balance zwischen Akzeptanz und Aktionismus, das bewahrt unsere Lebensfreude auch in den Phasen, in denen es sowohl im Außen als auch im Innen drunter und drüber geht, das Leben mal wieder einen Looping macht und alles Kopf steht.



Die Kraft des kleinen Glücks

Oft steckt das kleine Glück in Überraschungsmomenten, die uns dabei helfen, den Blick auf das Gute zu fokussieren. Im ersten Schritt zu akzeptieren, dass man manche Dinge aktuell nicht aktiv beeinflussen kann, kann dabei helfen, die Schockstarre im zweiten Schritt in gesunden Aktionismus umzuwandeln. Denn unser direktes Umfeld ist ein Rahmen, der durch unser Aktivwerden definitiv verändert werden kann und so können wir schon mit ganz kleinen Gesten das gute Leben für uns und andere proaktiv gestalten.

Hier gibt es eine kleine Faustregel für das gute Leben, die dazu inspirieren soll, noch heute loszulegen – Schritt für Schritt in eurem eigenen Wirkungskreis:


Passt gut auf euch und bleibt gesund. Alles Gute & viel Glück
Gina



Gina Schöler

Gina Schöler
© Gina Schöler

Glücksministerin, Trainerin und Speakerin im Bereich Glück, Lebensgestaltung und Zufriedenheit, Autorin von („Glück doch mal!”, Groh Verlag 2021 und „Das kleine Glück möchte abgeholt werden”, Campus Verlag 2016)

Gina leitet die bundesweite Initiative „Ministerium für Glück und Wohlbefinden“, um mit bunten Aktionen und Angeboten wie Workshops und Vorträgen dazu aufzurufen, aktiv zu werden und gemeinsam das Bruttonationalglück zu steigern. Alltagsnah, auf Augenhöhe und mit viel Spaß lädt sie dazu ein, Teil dieser positiven Bewegung zu werden. Auf vielfältige und kreative Weise regt sie zum Umdenken und Handeln an: Wie wollen wir leben? Was zählt wirklich und was macht uns glücklich?

Ned babbeln, mache – Als waschechte „Monnemerin“, Macherin und leidenschaftliche Weltverbesserin hat sie sich ihren eigenen Beruf erfunden: Glücksministerin.

Sie weiß durch die langjährige Erfahrung als Kommunikationsdesignerin, wie man kreative Lösungen generiert und komplexe Themen bearbeitet. Gestaltung bedeutet für sie auch die Arbeit an einer besseren Gesellschaft hin zu einem guten und gelingenden Leben für alle.

Durch greifbare Ansätze, die Spaß machen und sofort in den (Arbeits)-Alltag übertragbar sind, fasziniert sie damit bereits seit Jahren europaweit tausende Menschen, Unternehmen, Bildungseinrichtungen und sogar Bundesministerien.

Das Ministerium für Glück und Wohlbefinden:www.ministeriumfuerglueck.de


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