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"Worte der Weisheit" Das Ego und das Selbst wohnen im selben Körper
von Dr. Albert Kitzler
Im antiken Weisheitsdenken in West und Ost finden wir eine grundlegende und bedeutsame Unterscheidung, die das Seelenleben betrifft: Die Vorstellung, dass es bei jedem Menschen einen Kernbestand von individuellen Persönlichkeitsmerkmalen gibt: das Eigene, Eigentliche, die innersten Bedürfnisse, das Wesen, die „Mitte“ oder das Selbst.
Davon zu unterscheiden sind Charaktereigenschaften, die uns anerzogen worden sind, die wir von außen oder durch einschneidende Erlebnisse angenommen haben, die nicht aus uns selbst heraus gewachsen oder in unserer Mitte verankert sind. Sie sind uns fremd, weder wesentlich noch bestimmend, sondern eher zufällig mit uns verbunden.
© KoolShooters/pexels.com
Denken wir beispielsweise an gesellschaftlich vermittelte Wertvorstellungen wie Besitz, Ansehen und Stellung oder seelische Narben aufgrund traumatischer Erlebnisse oder Kindheitsprägungen etc. In der folgenden modernen Übersetzung einer Stelle aus den Upanishaden wird dieser Teil der Seele mit „Ego“ übersetzt und als etwas angesehen, das ganz auf äußeren Genuss ausgerichtet ist:
„Wie zwei goldene, in engster Freundschaft auf ein und demselben Baum
thronenden Vögel wohnen das Ego und das Selbst
in demselben Körper. Das Erstere isst
die süßen und sauren Früchte vom Baum des Lebens,
während das Letztere innerlich losgelöst zusieht.
Solange wir meinen, wir seien das Ego,
fühlen wir uns anhaftend gebunden und verfallen in Kummer.“
Die Forderung lautet, den Kern der eigenen Persönlichkeit, die „innere Burg“ (Seneca, Mark Aurel) nicht an Äußeres zu binden und sich nicht im Genuss weltlicher Güter zu verlieren.
Nutzen Sie die "Worte der Weisheit", um fünf Minuten Atem und Geist zu beruhigen, still zu werden und sich auf das Wesentliche Ihres Lebens zu konzentrieren.
Albert Kitzler (Autor)
Wie lebe ich ein gutes Leben?
Philosophie für Praktiker
Philosophie zum Anfassen
"Wie lebe ich ein gutes Leben?" verbindet die westliche mit der östlichen Philosophie und lädt ein, den Spuren der großen antiken Denker und Weisheitslehrer zu folgen: Seneca, Epikur, Konfuzius, Laotse, Patañjali,
Gautama Siddharta u.v.a. Es geht um Selbsterkenntnis, den Umgang mit dem Wandel der Zeiten und die Beziehung zu anderen Menschen. Dabei erfahren wir, wie wir gelassener, glücklicher und bewusster leben können. Entlang von Stichworten wie Zeit, Schicksal, Freundschaft, Unabhängigkeit und anderen mehr präsentiert Albert Kitzler Geschichten und Texte der großen Weisheitslehrer, die auf ihre Bedeutung für unseren Alltag befragt werden. Verweise auf aktuelle Forschungsergebnisse der Neurowissenschaften und anderer moderner Disziplinen schlagen eine Brücke in unsere Gegenwart. Impulse zum Weiterdenken helfen, die Erkenntnisse auf das eigene Leben zu übertragen.
"Wie lebe ich ein gutes Leben?" verbindet die westliche mit der östlichen Philosophie und lädt ein, den Spuren der großen antiken Denker und Weisheitslehrer zu folgen: Seneca, Epikur, Konfuzius, Laotse, Patañjali,
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© Albert Kitzler
Dr. Albert Kitzler, Jahrgang 1955, studierte Jura und Philosophie in Freiburg. Promotion in Rechtsphilosophie. Bevor er sich ganz der praktischen Philosophie widmete, arbeitete er als Rechtsanwalt und Filmproduzent. Er produzierte über ein Dutzend Spielfilme und gewann 1994 mit dem Kurzfilm „Schwarzfahrer“ einen Oscar. Seit 2000 intensivierte er seine Studien zur antiken Philosophie.
2010 gründete er „MASS UND MITTE – Schule für antike Lebensweisheit“ und veranstaltet seither Seminare, Vorträge, philosophische Matinees sowie Einzel- und Gruppen-Coachings. Er lebt in Berlin und München.
Direkt zur Homepage: www.massundmitte.de
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