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Die Zeit - manchmal bleiben am Ende des Tages zu wenige Stunden...



von Alexandra Kobler


...oder das Wörtchen „hätte“


Was, so spät? Sagen wir, wenn wir noch etwas zu erledigen haben, oder der nächste Termin bereits wartet. Manchmal tröpfelt sie auch nur langsam und mühsam:
Wie lange dauert das denn noch? Fragen wir, wenn wir im Sprechzimmer beim Arzt sitzen.

Die Zeit zerrinnt schnell, wenn wir schöne Dinge erleben, den Besuch, den Ausflug, die Reise, ein interessantes Buch, eine Tätigkeit die uns Spaß macht. Die Zeit läuft langsam, wenn wir gelangweilt sind, auf etwas warten, Tätigkeiten ausführen, die uns keinen Spaß machen.

Die Uhr am Handgelenk macht uns auf etwas anderes aufmerksam. Sie symbolisiert, dass Zeit gezählt wird. Immer genauer, denn Zeit ist Geld.

Die Zeit wird gezählt und je mehr sie gezählt wird, desto mehr bekommen wir das Gefühl, die Uhr frisst unerbittlich unsere Zeit. Die Uhr frisst die Zeit. Die Zeit zerrinnt.


Die Zeit - manchmal bleiben am Ende des Tages zu wenige Stunden...
© samer daboul/pexels.com

Diese gefräßige Zeit, nennen die Griechen übrigens CHRONOS. Dieser Begriff steht für die Zeitdauer, die messbar ist.Das Innehalten aufgrund dessen Entscheidungen getroffen werden und handelt, nennen die Griechen KAIROS. Kairos günstigen Augenblick, den besten Zeitpunkt.

Jeder von uns hat die gleiche Anzahl an Zeitstunden. Dabei lebt der eine ein Leben, als gäbe es kein Morgen, der andere hingegen verbringt sein Leben im „Standby“, also im Wartemodus. Was will ich damit sagen? Zeit ist das kostbarste Gut, was wir haben. Kein materieller Reichtum kann diesen Schatz aufwiegen. Jede Sekunde können wir entscheiden, ob wir ein eintöniges, langweiliges Leben führen, oder es gegen ein lebendiges, mit Abenteuern versehenes Leben tauschen wollen. Es ist also fast wie früher, wir können Tauschgeschäfte vornehmen.

Statt Brot gegen Käse, gilt es nun Langeweile gegen Erlebnisse zu tauschen. Oder aber bewusste Entscheidungen zu treffen. Tausche Zeit gegen Wissen, oder, hart ausgedrückt, Zeit gegen Emotionen. Wenn Du keine Zeit in Beziehungen zu einem Menschen investierst, wirst Du nicht erfahren, was tiefe Liebe bedeutet, oder keine engen Freundschaften haben oder keine enge Verbindung zu Deiner Familie. Aus meiner Sicht ist ein schlechter Tausch sich tagsüber im Büro so anzustrengen und zeiteffizienter zu werden, um dann abends auf der Couch vor dem Fernseher die Zeit zu vergeuden. Wir tauschen also viel zu wenig bewusst. Bereits im Alten Testament verlangte das 3. Buch Moses, dass der Tauschwert beider Tauschobjekte annähernd gleich sein sollte.

Ein mittelmäßiger Tauschhandel liegt vermutlich daran, dass sich die wenigsten Gedanken machen, wie wertvoll eine Sekunde ist. Tauscht man also belanglose Zeitfresser, wie Glotze schauen, ist diese genauso weg, wie heißer Sex mit einer begehrenswerten Person. Oder einem wunderschönen Strandspaziergang an den Stränden Südafrikas. Oder einer unbeschwerten Zeit im Wald mit dem Hund. Oder tollen und intensiven Gesprächen mit wunderbaren Menschen bei einem Glas Wein. Oder oder oder.


Zeit ist, was wir daraus machen. Daher nehmen wir uns doch bewusst vor, mehr Kairos in unser Leben zu lassen.
© Taryn Elliott/pexels.com

Zeit ist, was wir daraus machen. Daher nehmen wir uns doch bewusst vor, mehr „Kairos“ in unser Leben zu lassen.

Manchmal gleicht unser Leben aber vertanen Chancen. Allzu viele Gelegenheiten verstreichen ungenutzt. Sei es, weil uns der Mut fehlt, etwas zu verändern. Ein anderes Mal sind wir zu bequem, um die Initiative zu ergreifen. Oder wir schieben es auf. Den Traummann, die Traumfrau ansprechen, lieber erst, wenn ich wirklich in Bestform bin. Das klärende Gespräch mit dem Partner, lieber die vermeintliche Harmonie nicht stören. Und so schieben wir auf, mit dem Gedanken jederzeit in die Umsetzung zu kommen. Manchmal kann aber diese Umsetzung zu spät sein. Nämlich dann, wenn ein geliebter Mensch oder ein geliebtes Tier verstirbt. Spätestens dann wird einem bewusst, dass die Zeit endlich ist. Man sieht die die verpassten Chancen.

Ja, wenn das Wörtchen wenn nicht wäre. So ist es sinnvoll, immer in einem friedlichen Zustand auseinander zu gehen und vor dem Zubettgehen sich zu versöhnen. Ich hatte als Teenager eine geliebte Fellnase, einen kleinen Hund. Bevor ich zur Schule ging, war ich sauer, weil Cindy etwas nicht so machte, wie ich es mir vorstellte. Ich schrie sie an, dass ich sie nie mehr sehen wolle. Nun, es kam leider genau so. Sie wurde beim Spaziergang mit meinem Vater auf einem Zebrastreifen an der Leine überfahren. Seid Euch also Eurer Worte und Eurer Zeit sehr bewusst, denn wir alle verschenken leider aufgrund eigener Eitelkeiten oder falschem Stolz wertvolle Momente.


Wir merken immer erst wenn es zu spät ist,
oder am Ende, dass wir viel Zeit verloren haben.


Neben der Verfügbarkeit der Zeit haben wir alle noch etwas gemeinsam.

Wir wissen mit dem Zeitpunkt unserer Geburt, dass es ein Anfang und ein Ende gibt. Mit zunehmendem Alter stelle ich fest, dass ab einem Zeitpunkt X, der kann bei dem einen früher und beim anderen später kommen, die Sinnfrage aufpoppt. Anders als früher, wo sich historisch bedingt, der Sinn im Kampf ums Überleben ergab, sind wir heute gesellschaftlich auf einem sehr hohen Niveau. Fragen nach dem „Warum“, „Welche Spuren hinterlasse ich“, „Wie möchte ich wirklich leben“.

Fragen über Fragen. Dabei gibt es eine ganz einfache Antwort. Sag ja zu Dir und sag ja zum Leben. Jetzt kannst Du sagen, einfacher gesagt als getan. Aber was nutzen Dir denn die buntesten Träume, wenn Du zeitgleich einem grauen Alltag lebst. Wenn es darum geht, ein doppeltes Auffangnetz zu spannen, um Dich in Sicherheit zu wägen, dann erlaube mir bitte den Hinweis. Die einzige Sicherheit, die wir im Leben haben, ist der Tod, denn die Reise des Lebens schließt den Tod mit ein.


Wir merken immer erst wenn es zu spät ist, oder am Ende, dass wir viel Zeit verloren haben
© Tobi/pexels.com

Die Lebenserwartungsstatisik ist trügerisch. Meine Mutter ist beispielsweise im jungen Alter von 40 Jahren an schwarzem Hautkrebs verstorben. Am Sterbebett gab sie mir den guten Rat: „Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum!“. Wie sieht denn Dein Leben aus? Hast Du ein erfülltes Leben und genießt Deine Zeit? Lebst Du Deine Träume, oder schiebst Du sie auf einen späteren Zeitpunkt in der Zukunft? Getreu dem Motto, wenn die Kinder, wenn ich in Rente, wenn ich 4 Kilo leichter, wenn…. Wir hatten es vorher bereits, wenn das Wörtchen, wenn nicht wäre.

Es geht hier nicht darum, dass Du sofort Deine Arbeit hinschmeißen sollst vor lauter Leben oder Unglück. Obwohl dies auch manchmal sinnvoll wäre. Nein, es geht mir darum, Ideen zu entwickeln, wie Du ein erfülltes und glückliches Leben führen kannst. Wenn ich Dich also fragen würde, wo stehst Du gerade auf einer Skala von 0 bis 10, wobei 10 bedeutet, Du führst, das Leben, welches Du Dir vorgestellt hast, dann frage Dich doch mal, wo stehst Du gerade?

Wenn Du noch nicht oben angekommen bist, hast Du JETZT die Chance, Dein Leben umzukrempeln und Deinen Träumen Leben einzuhauchen. Hast Du schon genug Länder gesehen? Hast Du genug und intensiv geliebt? Erlebst Du viele heitere und ausgelassene Stunden? Hast Du genug Geld verdient, um genügend Neid zu bekommen? Hast Du den Partner an Deiner Seite, den Du unbedingt haben wolltest? Hast Du genug Menschen in den Tod begleiten dürfen? Machst Du das, was Du beruflich machst, mit Freude? Bereust Du etwas?

Es ist bekannt, dass Menschen kurz vor ihrem Tod häufig Reue empfinden. Sie bereuen meist nicht, was sie getan haben, sondern was sie nicht getan haben. Sie sprechen somit von Chancen, die sie ungenutzt verstreichen haben lassen. Sie wünschten sich diese oder jene Situation zurück, um eine Chance wahrzunehmen oder ein Wagnis einzugehen.


Machst Du das, was Du beruflich machst, mit Freude?
© Anna Shvets/pexels.com

Leider nimmt die Dringlichkeit zu leben ab einem gewissen Alter ab. Die Zeit nimmt ab, weil wir sie immer weniger füllen. Sie wird also immer leerer. Wir entschuldigen dies mit einer Beschleunigung des Lebens, getreu dem Motto, was schon wieder Silvester. Woran liegt dies? Mit zunehmendem Alter werden wir routinierter und erfahrener. Leider aber auch abgestumpfter. Kinder entdecken jeden Tag etwas Neues und nehmen somit die Zeit viel intensiver wahr. Wenn wir als Erwachsene die Zeit also auch wieder erleben wollen, müssen wir aus unserer Alltagsroutine ausbrechen.

Neugierig auf das Leben sein. Dies hört sich sehr einfach an, ist es im Alltag allerdings nicht. Unser Schweinehund macht uns nämlich gerne einen Strich durch die Rechnung, indem er uns die Gewohnheiten auf einem Silbertablett serviert. „Das brauchst Du heute nicht machen, reicht auch wenn Du morgen damit anfängst“, oder „Heute hast Du zu viel um die Ohren“, oder „Das ist ja echt anstrengend“.

Nun es fordert also tatsächlich einen enormen Aufwand, aber auch erheblichen Mut, die Bequemlichkeit zu verlassen und das Leben willkommen zu heißen. Mach Dir also klar, dass es Deine bewusste Entscheidung ist, wie Du Dein Leben gestaltest. Du hast die Macht, die Dinge zu verändern und Dein Leben mit der Dir verfügbaren Zeit bunt, laut und mit ganz viel Konfetti zu leben. Viel Spaß dabei.


Alexandra Kobler

Alexandra Kobler
© Alexandra Kobler
Alexandra Kobler
ist seit mehr als 25 Jahren Führungskraft. Nach dem frühen Tod der Mutter übernahm sie im zarten Alter von 19 Jahren ihre erste Führungsrolle. Sie wurde geschäftsführende Gesellschafterin das Unternehmen mit knapp 200 Mitarbeitern im Backwaren Business.

Vor 4 Jahren hat Alexandra Kobler als Quereinsteigerin eine Firma gegründet, mit der sie zu den Top 3 % in Deutschland gehört. Mit mehr als 1000 Trainings und Coaching Teilnehmern kann sie auf eine langjährige Expertise im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung zurück blicken.

Um ihre Kunden kraftvoll zu unterstützen, setzt sie bei ihrer Arbeit auf Genuss und Leichtigkeit um Ziele zu erreichen. Wer einen Sinn sieht in seinem Tun, wird dabei auch immer Spaß haben. Als Autor, Speaker, Coach und Berater regt sie zur Selbstverantwortung an und gibt Mut für Entscheidungen.

Ihr Credo lautet: wer führen will, muss fühlen (auch sich selbst).


Direkt zur Homepage von Alexandra Kobler: www.alexandra-kobler.de

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