Fremdgehen - wenn die Seele leidet

Jeder reagiert anders

Die Gründe für Fremdgehen sind dabei vielfältig. Ebenso sind es die Folgen, die Betroffene aushalten müssen sowie die Entscheidung, die sie treffen müssen. Man kann grob zwischen drei verschiedenen Verhaltensweisen von Betrogenen unterscheiden. Dabei sind die Übergänge oft fließend:

• Die, die klare Grenzen ziehen
  
  Für viele ist die Entscheidung klar: Der offensichtliche Vertrauensbruch kann in letzter Konsequenz nur das Ende der Beziehung bedeuten. Ein klarer Bruch ist in vielen Fällen auch die beste Strategie, denn ein Ende mit Schrecken ist für die Meisten immer noch besser als ein Schrecken ohne Ende. In jeder Beziehung gelten bestimmte Spielregeln, wenn diese gebrochen werden, stellt sich die Frage nach dem Sinn des Spiels.
• Die, die emotional festhalten
  
  In vielen Fällen schaffen es Betrogene nicht, sich emotional von ihrem Partner zu lösen, halten an der Beziehung fest und geben dem gemeinsamen Miteinander eine neue Chance. So wie vor dem Fremdgehen wird das Verhältnis allerdings nie mehr werden, denn das Undenkbare - dass der Partner einen betrügen würde, ist ja bereits eingetreten. Ob sich eine so vorbelastete Beziehung langfristig halten kann, hängt unter anderem von der Fähigkeit zum Verzeihen ab.
• Die, die eine Schuld bei sich selbst suchen
  
  Manche Betrogenen suchen den Fehler gar bei sich selbst und denken, sie könnten die Beziehung retten, indem sie sich in bestimmter Art und Weise verändern. Das allerdings gibt dem Fremdgehenden oftmals das Gefühl, er könne sich alles erlauben und lenkt die weitere Beziehung in gefährliche Bahnen. Unter Umständen kann eine klare Aussprache und ein Ergründen der Motivation des Seitensprungs zu einer Verbesserung der Beziehung führen, eine Garantie gibt es jedoch nicht.

Schlimmstenfalls lebenslange Beziehungsunfähigkeit

Der Vertrauensverlust ist die wohl offensichtlichste Folge des Fremdgehens. Unabhängig davon, ob die Beziehung beendet wird, oder man es schafft, sich wieder zusammenzuraufen, gedanklich beschäftigt das Ereignis viele Betrogene noch lange. Selbst in späteren, mitunter glücklichen Beziehungen, kann ein einmal erlebter Vertrauensverlust für Bindungs- und Beziehungsunfähigkeit verantwortlich sein. Wenn die Seele leidet, ist es sehr schwer, bis fast unmöglich sich emotional von dem Vertrauensbruch zu lösen und diesen in den Gesamtkontext einzuordnen.


Was, wenn man (nur) einen Verdacht hat

Allein bei dem Verdacht auf mögliches Fremdgehen des Partners können Betroffene seelisch stark leiden. Viele trauen sich nicht, den Partner mit seinem "Misstrauen" zu konfrontieren, wenn man dann am Ende doch falsch liegt und dem entsprechend das Vertrauensverhältnis zerstört hat.