Fragen zum Jahresrückblick 2020: Omara Evertz

Arm an Ereignissen ist das Jahr 2020 bislang nun wahrlich nicht gewesen, vor allem das Coronavirus und seine Auswirkungen beherrschten seit dem Frühjahr unser aller Leben.

Zum Jahresrückblick 2020 haben wir Fragen zusammengestellt, in denen sich unsere LEBE-LIEBE-LACHE Autoren und ausgesuchte InterviewpartnerInnen mit dem vergangenen Jahr auseinandersetzen. Und vielleicht lasst auch ihr euch zu einem ganz persönlichen Rückblick inspirieren!


"Wir bringen dich ins spüren und fühlen, sodass du wieder in Kontakt kommst mit deinen Sehnsüchten und Träumen. Aus diesem inneren Punkt heraus wirst du zum Magnet für dein Leben. Sodass du das, was deins ist magisch in dein Leben ziehst."



1. Wie sieht jetzt dein Tagesablauf aus?

Nachdem ich meine Tochter in den Kindergarten gebracht habe, bin ich dieses Jahr tatsächlich in meiner Morgenroutine angekommen, die mich innerlich für den Tag ausrichtet. Hier findet mein Inneres Raum und es zeigt sich, was an diesem Tag in Handlung gebracht werden möchte. Oft sind es tatsächlich nur 2-3 wichtige Dinge, die rufen, wie das Schreiben eines neuen Textes, Coaching Termine mit den wundervollen Frauen und Mütter, die ich begleiten darf, das Kreieren und Schöpfen neuer Angebote aus mir heraus, aber auch ein Spaziergang im Park oder ein Mittagsschlaf gehören mit dazu. Ich erlaube mir alles, was in mir ruft, ohne es zu bewerten.
Ich vertraue auf meinen eigenen Rhythmus und das fließen mit meinem Zyklus, was in der aktiven Zeit viel Umsetzung bedeutet und in der rückläufigen Phase (der zweiten Zyklushälfte) mehr Innenschau und Ruhe.

Nachmittags hole ich meine Tochter vom Kindergarten ab und wir treffen Freunde, gehen auf den Spielplatz oder haben Zeit zu Hause. Es ist viel Raum, für das was uns spontan am Tag Freude macht.

Nachdem sie schläft, habe ich Zeit für meinen Partner und an manchen Abenden nochmal Me-time, wie Auszeiten in der Badewanne, oder Zeit für Weiterbildung, bevor der Schlaf ruft.

Glücklich und erfüllt falle ich dann ins Bett. Zu meinem Abendritual gehört es bewusst nochmal den Tag abzuschließen und um einen erholsamen und krafttankenden Schlaf zu bitten. Diese Intension vor dem Schlafengehen wirkt wahre Wunder. Ich habe es in der ersten Phase meines Mama Seins, als meine Tochter noch ein Baby war und ich schon alleinerziehend mit ihr, für mich entwickelt und seitdem lieben gelernt. Es macht tatsächlich einen körperlichen Unterschied.

2. Wofür bist du dankbar?

Ich liebe es, dass mein Alltag mittlerweile von sehr viel Raum geprägt ist, sodass ich dem folgen kann, was sich aus dem Moment heraus für mich zeigt.

Ich bin dankbar für die Nähe zu mir, die ich innerlich gefunden habe. So viel Altes an Denkmustern und Strukturen durfte weichen und stattdessen sind Frieden, Vertrauen und Glücklich Sein eingekehrt. Heute entscheide ich aus Liebe und fühle die Führung meines Herzens. Das ist das größte Geschenk.

Ich bin dankbar für meine Familie, die mir immer den Rücken freihält und mich bei allem unterstützt. Mehrgenerationenwohnen habe ich sehr zu schätzen gelernt.

Ich bin dankbar, nachdem ich mehrere Jahre alleinerziehend war, wieder in einer liebenden Partnerschaft angekommen zu sein.

Ich bin dankbar für meine Mama Zeit, die dieses und die Jahre davor viel Raum und Erfüllung gefunden haben.

3. Was war in diesem Jahr deine Lieblingsbeschäftigung?

Ich habe das Schreiben für mich entdeckt und war sehr viel in der Natur. Sie ist meine größte Kraftquelle geworden.


Dank diesem Jahr kann ich sagen, ICH BIN GLÜCKLICH. Es war ein Jahr für mich, indem viele innere Themen Heilung gefunden haben und ich wahrhaft leer geworden bin. Frei von all dem, was ich nicht bin, in mir ruhend, verbunden mit meiner inneren Essenz. Heute fühle ich bereits jetzt das, was ich mir immer im Außen gewünscht habe. Ich erlaube der Form im Außen sich zur rechten Zeit zu zeigen und weiß, dass es um das Gefühl in mir geht, was unabhängig vom Außen ist. Das macht mich innerlich frei und hat mir mein Wollen genommen. Ich beobachte, wie alles in meinem Leben dadurch an seinen Platz findet.

5. Warum hast du DAS nicht öfter gemacht?

Tatsächlich bin ich erst durch das langsamere Tempo in meinem Leben und das noch intensivere Entdecken meiner inneren Welt an diese Essenz gekommen.


Heute auf dem Spielplatz, bis in die Dunkelheit hinein, haben ich und meine Tochter lauthals gesungen, geschaukelt und von Herzen gelacht. Wir haben Grimassen geschnitten, und waren beide Kind. Ich liebe diese Momente des Mama Seins.

7. Was hat sich verändert?

Vom Wollen zum Sein. Ich wollte immer sehr viel: schneller, höher, weiter kommen. Habe mir selbst am meisten Druck gemacht. Wollte erfolgreich sein. Bin dabei einem inneren Bild von Erfolg nachgejagt, habe initiiert und war gegen das Tempo meines weiblichen Körpers unterwegs. Nicht nur hat es mir jeden Tag unglaublich viel Kraft gekostet, meistens hat es auch gar keine Erfolge im Außen gebracht und glücklich war ich auch nicht. Heute hat sich mein Lebenstempo grundlegend verändert. Ich warte darauf, bis Dinge wirklich reif sind und sich Türen für mich von alleine öffnen. Menschen kommen heute auf mich zu. In der Zwischenzeit lasse ich es mir gut gehen. Ich glaube wir haben organisches Wachstum verlernt. Unsere Welt im Außen ist so schnell geworden, dass wir oftmals Idealen des Geistes nachjagen, anstatt mit unserem Körper im Moment präsent zu sein und aus diesem Moment mit Leichtigkeit zu schöpfen.

8. Worauf bist du stolz?

Ich bin stolz auf die Heilung meines inneren Mannes, welche 4 Jahre in vielen Schichten in mir stattgefunden hat. Als meine Tochter 3 Monate alt war, wurde ich alleinerziehend. Heute ist sie 5 Jahre alt. Ich wusste innerlich, dass ich erst diese innere Welt in mir heilen durfte, bevor eine neue Partnerschaft im Außen gut für mich sein würde . Als ich dieses Jahr im Sommer klar gespürt habe, dass sich der Prozess in mir abgeschlossen hat, war nach 2 Monaten mein jetziger Partner da. Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl sich so zu begegnen.


Meine Tochter und meine Eltern.


11. Was hast du zum ersten Mal gemacht?

Ich habe mir dieses Jahr zum ersten Mal ein eigenes Auto gekauft. Bisher hatte es mich nie gerufen. Ich konnte mir immer ein Auto leihen oder teilen.
Diesen Sommer, in Italien war es auf einmal klar. Ich habe das Auto, die Farbe und den Preis innerlich bekommen und wusste, dass ich es hier in der Region um Frankfurt finden würde. Genau dieses Auto, was ich innerlich gesehen hatte, war dann tatsächlich zwei Wochen später, als ich aus Italien wieder zurück war, auf ebay Kleinanzeigen zum Verkauf ausgeschrieben und ist heute meine weiße, italienische Feder, die mich durch die Tage trägt.

12. Was sind die drei wichtigsten Dinge, die du in diesem Jahr gelernt hast?

Das alles seine Zeit braucht und sich die Türen im richtigen Moment öffnen, wenn ich innerlich klar und ausgerichtet bin.

Das Liebe alles in den Fluss bringt. Es hat Menschen zu mir geführt, Türen geöffnet und mir Klarheit gegeben was mir gut tut und mich nährt. Es ist tatsächliche der Kompass für unser Leben. Heute kümmere ich mich täglich um mein Herz und schaue, was es braucht um offen zu bleiben und Liebe zu fühlen. Es ist auch der Pol, der bei all der Angst und Unsicherheit im Außen, mich immer erdet und bei mir sein lässt.

Das wir unglaublich viel von der Natur, dem Keimen von Samen, den Jahreszeiten und dem inneren (unser eigener, weiblicher Zyklus) und äußeren (Jahreszeiten) Rhythmus lernen können.

13. Was ist jetzt für uns alle besonders wichtig?

Ich begleite Mütter und Frauen, dass sie wieder ihre eigenen Träume spüren lernen und das Vertrauen finden, dafür loszugehen. Ich glaube es ist unglaublich wichtig, einen innerlichen Sinn im Alltag zu fühlen und in der eigenen Führung anzukommen. Wie bleibe ich in meiner Kraft als Frau?
Wie finde ich innerlich für mich Antworten und lerne mich von innen heraus zu fühlen?
Wie tanke ich mich selbst auf, damit ich nicht leer laufe und nur die Bedürfnisse der anderen bediene?
Wie finde ich komme ich in meinem eigenen Wert an und lerne dadurch Grenzen in Liebe zu setzen und zu kommunizieren?
Was ist mir für mein Leben wichtig? Was möchte ich schenken?

Ich glaube, dass wir Frauen einen wertvollen Beitrag der Gesellschaft schenken, wenn wir anfangen unser weibliches Wissen und unsere zyklische Kraft zu erinnern. Hier finden wir Antworten aus uns heraus. Dieses Wissen wird für unseren heute oft sehr schnellen Alltag als Gegenpol gebraucht. Darin möchte ich dich bestärken.
Wenn es dich interessiert, kannst du gerne mehr dazu auf meiner Website lesen: www.omaraevertz.com

14. Mit welchem Satz lässt sich dein Jahr 2020 zusammenfassen?

Es war für mich ein leises Jahr im Außen, dafür umso lauter und bunter im Innen, in dem ich bei mir selbst angekommen bin.
Danke.