ANZEIGE
126

Mehr vom Leben


von Birgit Faschinger-Reitsam

Ich habe einen Verehrer im Altersheim. Roland. Manchmal treffe ich ihn, wenn ich meine Mutter besuche. Sein Herz schlägt schneller, wenn er mich sieht und ob ich französisch spreche, oder spanisch, wollte er wissen. Er hat viele Jahre im Ausland verbracht und hatte gehofft, sich mit mir in einer Fremdsprache austauschen zu können.

Meine Französischkenntnisse stammen noch von der Schulzeit. Den Kleinen Prinzen habe ich gelesen, damals, und wenn ich den Namen Saint-Exupéry lese, muss ich lächeln.


Birgit Faschinger-Reitsam: Mehr vom Leben
© Fotografin: Nora Bretting

Letztes Jahr an Weihnachten, schon auf dem Weg zu meiner Mutter, kehrte ich nochmal um und fand mich vor meinem Bücherregal wieder. Neben dem Kleinen Prinzen stand nämlich seit Jahren ein Bildband mit Briefen…

Als geschiedene Frau würde sie ein schweres Leben haben, deshalb erklärte Consuelo ihren Mann kurzerhand als verstorben. Gefallen in der Mexikanischen Revolution. Als sie 1931 Antoine de Saint-Exupéry traf und im selben Jahr vor den Altar trat, war die Schriftstellerin aus Salvador einmal geschieden und einmal verwitwet. Mit der erneuten Heirat wurde sie Gräfin und galt als Unglücksbringerin. Soll ich noch anfügen, dass sie sich unzählige Male getrennt und wiedergefunden haben? Das Paar schrieb sich leidenschaftliche Briefe. Als ihr Mann 1943 als Pilot nach Nordafrika in den Krieg zog, schworen sie sich, einander niemals zu verlassen. Ihrem „geliebten“ Mann schrieb sie von da an jeden Sonntag einen Brief…

In diesem Bildband mit den handschriftlichen Briefen, mal auf Französisch, mal auf Spanisch liest Roland seitdem täglich. Für mich war es nur eine Geste zu Weihnachten, für ihn aber war es viel mehr.

Roland wusste, dass ich in die Bretagne fliege. Wie lang ich dort wäre, fragte er und, nur einer Woche ist gut, denn dann würden wir uns wohl wiedersehen. In seinem Alter kann man das nie wissen.

Bevor ich flog bat er mich, zu warten: Ich hab was für dich. Das wird dir gefallen...
Es war ein Buch. Ein Buch, dem man ansah, dass es nicht nur einmal gelesen wurde. Roland hatte es bestimmt schon Tage bei sich, um es mir zu schenken, wenn wir uns begegnen.

Ich habe es nicht mit eingepackt und legte es daheim auf meinen Nachttisch. Stattdessen nahm ich den Bretagne-Krimi mit, den ich mir in der Buchhandlung eigens für die Reise bestellt habe. Zum Lesen kam ich kaum, wir hatten einen straffen Zeitplan und abends tauschte ich mich lieber mit meiner Reisefreundin Nele aus, mit der ich mich so gut verstand. Wir hatten dieselbe Energie und inspirierten uns gegenseitig.

Jetzt weiß ich warum das Buch nicht mit wollte. Es bietet tiefe Einsichten und so durchgetaktet wie wir waren, hätte ich sie überlesen. Es ist darin von einem "Spiel" die Rede: "Such dir jemanden, der dieselbe Energie hat wie du und frag ihn, was er täte, wenn er ein paar Tage lang dein Leben lebte. Was würde er ändern? Wie würde er sich die Haare schneiden? Was essen? Womit würde er sich beschäftigen? Kurz gesagt, wie würde er dein Leben leben, wenn er nur wenige Tage darin verbrächte?" - Allerdings musst du jemanden finden mit dem du das Spiel spielen kannst, und das ist nicht so einfach...

Dieses Spiel will ich spielen. Nele kam mir in den Sinn. Wir teilen dieselbe Energie. Mit einer Freundin diskutierte ich das Spiel und was mir beim Lesen so einfach erschien, bekam plötzlich weitere Dimensionen. Es bräuchte einen Übergang. Einen Traum vielleicht. Und als ich heute aufwachte wusste ich, dieses Spiel habe ich bereits gespielt. Ich habe sogar ein Buch darüber geschrieben. Über ein paar Tage im Leben einer Frau, nachdem sie einen magischen Laden betreten hat…

Willst du wissen, wie sie dieses „Spiel“ weiterging?


Birgit Faschinger-Reitsam: Mit Vergnügen: Von einer Frau auf dem Weg zu sich selbst
Birgit Faschinger-Reitsam

Mit Vergnügen
Von einer Frau auf dem Weg zu sich selbst
Alles läuft gut für Nina, wenn sie nicht von Mann, Körper und Auftraggeber gleichzeitig im Stich gelassen würde. Was sich wie eine Reihung von Schicksalsschlägen anmutet, bietet der erfolgsverwöhnten Maklerin, unerwartet neue Perspektiven. Wie auch könnte das Universum das Seufzen einer Frau: „Es muss sich etwas ändern“, überhören? Ihre Schritte lenken sie direkt in einen geheimnisvollen Laden…



Passender Artikel: https://birgit-faschinger-reitsam.de/frauen-auf-den-roten-teppich/
Magst Du, was wir bei LEBE-LIEBE-LACHE schreiben? Willst Du uns helfen, Menschen zu erreichen, denen das auch gefallen könnte? Wie? Ganz einfach: "teilen". Wir freuen uns sehr über Deine Wertschätzung.
126
ANZEIGE
Weitere Artikel von Birgit Faschinger-Reitsam:
Das Boudoir - Vom Schmollwinkel zur Machtzentrale
Proaktives Kuscheln
Körperglück: Sexualtherapie und Tango
Mehr Lust – Mehr vom Leben
Die Welt der Drüsen – Hormonell beglückt in den Wechseljahren
Lust ohne Altersbeschränkung
Weitere Artikel:
„Krise als Chance – Wie du in turbulenten Zeiten wächst“
Wonnemonat Mai? ~ Was wir alle vom Stier lernen können
Schützt den Wortschatz!
Wenn der Job zur Last wird: Auswege aus der Hamsterrad-Falle
Gewichtszunahme – alles hormonell bedingt?
Mit Gummistiefeln ins Glück – Mein heilsamer Garten
Eat your way to happiness: Warum eine nährstoffreiche Ernährung letztendlich auch der Psyche zugutekommt
ADHS – noch so eine Modekrankheit?
Prof. Rita Fasel: Mein Spezialgebiet: DIE AUGEN
Bea Kallen: Hoffnungsvollfroh
Self Care – Deine Seele entfalten, Spiritualität entdecken
Till Brönner und Dieter Ilg mit „Nightfall“ auf Tournee
Ganzheitliche Geburtsvorbereitung
Die perfekten Jeans für alle Lebenslagen
Lebenstage-Rechner
Geburtstag:
Lebe-Liebe-Lache.com
ANZEIGE

Neueste Artikel:
Unsere TOP Hotel-Empfehlungen
Diese Hotels haben wir für Sie besucht

Nicht verpassen:
Lebe-Liebe-Lache.com
Unsere weiteren Projekte:
www.flowerofchange.de Webguide
Merken
schliessen
Newsletter Anmeldung
Regelmäßig tolle Tipps, die neuesten Artikel und viele Mind- und Lifestyle-Impulse
Ihre E-Mail:
Spam-Check:
Fenster nicht mehr zeigen