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DANCE WITH YOUR VOICE - Die Sache mit meiner Stimme


von Anja Jacobsen

Meine Stimme vor 25 Jahren – leise, piepsig, S-Schwäche. Wenn ich zurückdenke, läuft mir noch immer ein Schauer über den Rücken. Alles andere als angenehme Erinnerungen. Es passierte mehr als einmal, dass ich Jugendliche und junge Erwachsene am Telefon für ein Kind gehalten wurde. Meine Schullaufbahn über piepste ich in mich hinein. „Lauter“ wurde für mich zu einem roten Tuch. Irgendwann wurde ich, nett gemeint, aber ziemlich unsensibel, auf meine S-Schwäche aufmerksam gemacht. Riesige Irritation für mich. Ich begann mich zu beobachten. Und machte alles nur noch schlimmer. Der Moment, als ich zum ersten Mal eine Sprachaufnahme von mir hörte, war ein regelrechter Schock. Das war doch nicht ich. Meine Selbstbild schwankte.

Dann kam die Theater-AG. Schauspielerin. Ich wollte Schauspielerin werden. Plötzlich machten Töne, Lautstärke, Stimme für mich einen Sinn. Ausgerechnet ich wurde mit der Hauptrolle besetzt, weil ich so laut schreien konnte. Aber der S-Fehler blieb. Und meine Stimmlage auch. Trotzdem. Ich wollte.

DANCE WITH YOUR VOICE - Die Sache mit meiner Stimme
© Engin_Akyurt/pixabay


Ich studierte also Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Künste in Hamburg. Und war entschlossen, meine Stimme in den Griff zu bekommen. Ich lernte alles über Atmung. Über die Spannungsverhältnisse des Körpers. Was Nervosität und Anspannung mit meiner Artikulation machten. Was mein Rücken mit meiner Lautstärke zu tun hatte. Resonanzraum. Volumen. Stimmklang. Zungentraining. Präsenz. Sprachbehandlung. 2 Jahre verbrachte ich den Sprecherziehungsunterricht mit einem Strohhalm im Mund und brachte meiner Zunge bei, den S-Laut hinter der unteren Zahnreihe zu bilden. Ich machte mich fit. Oder wurde fit gemacht. Ausgebildet für die großen Bühnen. Ich fühlte mich wie in einem Trainingslager für Spitzensportler. Und veränderte mich. Ganz ehrlich – das war nicht immer leicht. Das hat nicht immer Spaß gemacht. Ich bin ganz schön an meine Grenzen gestoßen. Aber ich wollte etwas und war bereit.

Auch nach meinem Studium habe ich noch viele Stunde summend, tönend, atmend, klingend verbracht. Irgendwann begann ich es zu lieben. Es wurde zu meiner persönlichen Auszeit. Zu meiner Erdung. Zu der Zeit, in der ich die Verbindung zu meiner Mitte aufbaute. Und da war nichts mehr anstrengend. Da war nur noch ich, Klang, Wohlgefühl.

Schon längst bekam ich mit meiner Stimme eine andere Art von Aufmerksamkeit. Sie wurde mein Alleinstellungsmerkmal. Menschen sagten, ungewöhnlich, schön, vielfältig, tiefes, südländisches Timbre. Wer hätte das gedacht. Meine S-Schwäche wurde mein wichtigster Indikator für Vertrauen und Gelassenheit. Sie meldete sich immer noch dann, wenn ich Angst hatte, mich anspannte und klein machte. Eine direkte, untrügliche Rückmeldung meines Körpers, die ich verstehen lernte. Der Weg mit meiner Stimme, die Auseinandersetzung und das Kennenlernen, war mein Weg in meine Größe, in meine Kraft, in mein Talent. Stimmarbeit hat immer etwas mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun. Allerdings habe ich das erst so richtig verstanden, als ich selber anfing zu unterrichten.


Ja. Das Unterrichten. Das Voicecoaching. Die Menschen kamen zu mir. Sie haben mich gefunden. Es war nie mein Plan zu lehren, zu unterrichten. Ich wurde gefragt und habe zugestimmt, habe gelehrt und nochmal gelernt. Das didaktische Wissen habe ich mir aus meinem Studium, Fortbildungen und eigenen Erfahrungen abgeleitet. Ich habe erlebte Erfahrung und gelebte Veränderung vermittelt. Und das war und ist meine Magie, glaube ich.

Die meisten Menschen setzen ihr visuelles Erscheinungsbild in den Mittelpunkt. Kleidung, Frisur, Makeup haben eine größere Priorität als ihre Stimme. Für Voicecoaching, Stimm- und Präsentationstraining, Sprecherziehung oder Logopädie interessieren sich meist nur diejenigen, die unter irgendeinem Problem zu leiden haben. Wem fällt es schon ein, sich eine akustische Wellnessbehandlung zu gönnen? Hast du zum Geburtstag schon mal eine Schönheitsbehandlung für deine Stimme geschenkt bekommen? Oder selber verschenkt?

Glücklich diejenigen, die ein Stimmproblem haben, ohne dass sie nie zu mir ins Coaching gekommen wären. Auch ich würde ohne meinen Berufswunsch vermutlich noch in mich hineinpiepsen. Meine Klient*innen schilderten mir, dass sie nie auch nur im Traum geahnt hätten, welches Geschenk auf sie wartet. Sie kommen mit einem Problem. Sie gehen hoch erhobenen Hauptes als Königinnen und Könige in die Welt hinaus und sprechen ihre Wahrheit – frei, lebendig, geerdet, glücklich und stolz. Ja, stolz vor allem. Weil sie sich trauten, sich ihren Ängsten zu stellen und über sie hinauszuwachsen. Stimmarbeit, so wie ich sie verstehe, ist viel mehr als reine Technik. In deiner Stimme liegt deine Geschichte. Liebe, Freiheit und Selbstbestimmung haben eine andere Schwingung als Angst, Aufregung und Mutlosigkeit.

Stimmarbeit deckt auf. Stimmarbeit heilt. Stimmarbeit ermutigt. Stimmarbeit macht frei und selbstbestimmt.

Stimmarbeit deckt auf. Stimmarbeit heilt. Stimmarbeit ermutigt. Stimmarbeit macht frei und selbstbestimmt.
© 910629/pixabay


Am Anfang steht die Atmung. Immer. Egal, wer kommt. Ohne die entsprechende Atmung geht nichts. Mit der entsprechenden Atmung geht alles. Mit der Atmung wird der Körper ins Gleichgewicht gebracht, die Basis für den vollen Stimmklang geschaffen, Souveränität und Präsenz gefördert, Angst und Panik transformiert, Aufregung und Nervosität in rechte Licht gerückt, Anspannungen und Blockaden gelöst.

Im zweiten Step verbinden wir Atmung mit Klang. Öffnen Resonanzräume. Erweitern Stimmvolumen. Integrieren Stimmfarben. Klang, Töne, Lautstärke. Meist ist das der Zeitpunkt in dem Prozess, an dem sich die Themen zeigen, die gesehen werden wollen.

Wenn wir ein A klingen lassen, öffnen wir den Mund und forcieren die weite Kieferöffnung. Alleine das wurde zum Abenteuer für Paul. Paul hatte noch nie vor einer anderen Person so weit den Mund geöffnet. Als er zu mir ins Training kam, leitete er eine Musikschule und spielte in zwei verschiedenen Bands, die ihn alles andere als inspirierten. Es machte ihn buchstäblich krank. Paul lernte zu seinen Bedürfnissen zu stehen. Den Mund aufzumachen und für sich einzutreten.

Christoph, eine Führungskraft eines großen Verbands, nuschelte in sich hinein. Sprach leise und viel zu schnell. Um ihn zu verstehen, musste man nachfragen. Christoph brachte es auf den Punkt, als er sagte: „Aber wenn ich lauter ich werde, werde ich ja auch gehört.“ Ja, darum geht es. Gehört zu werden. Und ja, da zeigen sich Ängste. Und wenn man gehört wird, kann es passieren, dass man auf Widerstand stößt. Oder ernst genommen wird. Oder oder oder…

Bei Christin, Gründerin eines bekannten Crowdfunding Unternehmens, machte es klick, als sie beschrieb, dass sie früher mal ein lautes und wildes Kind war. Zu laut, zu wild. Zu laut, zu wild für wen?

Anka, Generalkonsulin im Ausland, hatte mit stimmlicher Monotonie und Eintönigkeit zu kämpfen. Und brachte Lebendigkeit in ihr Leben.

Katharina, eine große, äußert attraktive Frau, Juristin mit enormer, fachlicher Kompetenz und viel Angst vor ihrem Vorgesetzten, versauerte mit ihrem Können. Bis sie begann, sich zu zeigen und ihrem Chef erlaubte, auf sie aufmerksam zu werden. Katharina legte eine enorme Karriere hin, brach ihr persönliches (und übrigens auch gesellschaftliches) Tabu und verdiente mehr Geld als ihr Mann, bekam zur selben Zeit ein Kind und machte ihren Jagdschein.

Jeder einzelne Prozess ist anders und einzigartig und immer wieder sehr berührend für mich.

Am Ende steht das Wort. Atmung und Klang verbinden sich in dem gesprochenen Wort. Hier geht es ganz konkret um Präsentationen, Moderationen, Vorträge, Castings, Interaktion mit Zuhörern, Reden. Sprachbehandlung unterliegt gewissen Gesetzmäßigkeiten. Kennen und beachten wir diese, wird es magisch. Wir erlauben den Wörtern und Inhalten ihre Macht, Wucht und Faszination zu entfalten. Worte ziehen Menschen in ihren Bann. Das war schon immer so. Und das wird für immer so bleiben. Kommunikation ist eines der menschlichen Grundbedürfnisse. Ich mache meine Klient*innen zu Wortkünstlern. Sie jonglieren mit Worten und fesseln ihr Publikum. Frei, authentisch, selbstbewusst.



Anja Jacobsen

Coachess für Stimme, Schauspiel und Bewusstseinsfloating, Filmemacherin, Schauspielerin, ThetaHealing® Practitionerin, Mutter von zwei Kindern und Hundebesitzerin.

Anja Jacobsen
© Anja Jacobsen



In meiner Arbeit verbinde ich all diese Gaben, Erfahrungen und Berufe. Was als Reise mit mir selbst anfing, trage ich nun in unterschiedlichen Programmen und Formaten in die Welt hinaus. Ich habe eine intuitive Begabung, Potenzial und innere Kraft bei Menschen zu erkennen und zu fördern. Mein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Arbeit mit Frauen und Künstler*innen. Ich bin der tiefen Überzeugung, dass allen Menschen ein Leben in Liebe, Freiheit und Erfüllung uneingeschränkt zusteht und möglich ist. Es ist ein riesiges Glück und eine große Erfüllung für mich, bereits so vielen Menschen den Weg in ihr ureigenes Paradies initiiert und bereitet zu haben. Und ich lade dich von Herzen ein, diese Reise mit mir zu beginnen!

Direkt zur Homepage von Anja Jacobsen: www.anja-jacobsen.de


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