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Angst und das Immunsystem



von Tanja Seehofer


Die Evolution hat die Angst als wichtige Schutzfunktion vor möglichen Gefahren eingerichtet. Gesunde Angst kann enorme Energien freisetzen: Sie versetzt den Körper in einen Alarmzustand, schärft die Sinne und führt zu mehr Aufmerksamkeit und Kraft. Angst kann uns aber auch lähmen und unser Immunsystem schwächen. Gerade in herausfordernden Zeiten tun wir also gut daran, uns mit unseren Ängsten zu beschäftigen und unsere Abwehrkraft zu aktivieren.


Angst und das Immunsystem
© anthonytran/unsplash



Gesunde Angst sichert unser Überleben. Nicht auf sie zu hören, könnte den Tod bedeuten. Die Spannbreite an körperlichen Reaktionen ist daher groß: die Pupillen vergrößern sich, die Muskeln werden stärker durchblutet und die Herzfrequenz steigt. Adrenalin wird ausgeschüttet, Atmung und Gedanken beschleunigen sich. Kurz, der gesamte Organismus ist im Überlebensmodus, hervorgerufen durch das Sympathische Nervensystem. Ist die Gefahr vorbei, sorgt das Parasympathische Nervensystem dafür, dass der Körper wieder entspannt.


Angst hat viele Namen und Gesichter

Angst kann sich als Beklommenheit und Verzagtheit zeigen, aber auch in Form von Nervösität, Schreckhaftigkeit und Erregbarkeit. Neben Existenzangst, Versagensangst, Prüfungsangst und Verlassenheitsangst werden manche Menschen auch von Phobien geplagt, wie etwa Klaustrophobie, Höhenangst oder die Angst vor Spinnen, Schlangen oder Einbrechern. Migräne, Verdauungsprobleme oder Muskelverspannungen – die Angst kann sich auch hinter vielen körperlichen Symptomen verstecken. Angst wirkt sich auch auf unser Immunsystem aus.

Es ist eine Illusion, dass es ein Leben ohne Angst gibt. Die Angst – insbesondere die Angst vor dem Tod – gehört im Yoga zu den Kleshas und wird dort als die Energie bezeichnet, die am stärksten durch uns durchwirkt. Durch die Angst als spirituelle Praxis können wir Grenzen überwinden, Übermenschliches leisten und sogar die Angst vor dem Tod verlieren. Überwinden wir unsere Angst, erleben wir eine tiefe Befriedigung und ein spontanes Glück; dann strahlt der Mut in uns, wir fühlen uns lebendig und stark. Gelingt es uns, das Gefühl der Angst im Körper zu transformieren und diese Energie zugänglich zu machen, können wir einen völlig neuen Zugang zu bedingungsloser Freude und Erfüllung finden.


Yoga für den inneren Frieden In Harmonie mit den eigenen Gefühlen leben
Tanja Seehofer (Autor)
Yoga für den inneren Frieden
In Harmonie mit den eigenen Gefühlen leben


Übung 1: Geben Sie Ihrer Angst eine Gestalt

Zeichnen Sie Ihre Angst oder malen Sie sie auf ein großes Blatt.

Vielleicht erscheint sie Ihnen in Form eines Gesichtes, eines Tieres, eines Wesens. Geben Sie ihrer Angst eine Gestalt und gehen Sie in Zwiesprache mit ihr.

Stellen Sie Ihrer Angst folgende Fragen:

  • Warum bist du da und was möchtest du mir sagen?
  • Wovor willst du mich schützen?
  • Was kann ich tun, damit mein Leben mit dir leichter wird?

Schreiben Sie auf, was Ihnen dazu spontan in den Sinn kommt. Vielleicht klingt manches davon im ersten Moment unerklärlich, aber wahrscheinlich wird sich Ihnen die tiefere Bedeutung dieser Aussagen mit der Zeit nach und nach erschließen.


Übung 2: Die Angst im Körper erfahren

Wenn wir Angst haben, fühlt sich unser Organismus bedroht und sorgt dafür, dass wir besonders im Bereich des Oberkörpers Anspannung und Druck erleben. Versuchen Sie, Ihre Angst im Körper wahrzunehmen. Wo genau spüren Sie die Angst? Was verändert sich, wenn Sie bewusst tief und lang ausatmen? Was verändert sich, wenn Sie sich vorstellen, dass die Angst auch wieder vergeht? Wie fühlt es sich an, wenn Sie sich bewusst machen, dass Sie selbst viel stärker sind als die Angst?


Das Immunsystem langfristig stärken

Gerade in stressigen und gesundheitsgefährdeten Zeiten, wie es gerade der Fall ist, ist unser Immunsystem besonders gefordert. Da sich Krankheitserreger nicht vorher anmelden, weiß das Immunsystem nicht, wann es mit der Abwehr beginnen muss. Daher ist es ratsam, das Abwehrsystem nicht kurzfristig zu «boosten», sondern langfristig in Balance zu bringen. Besonders in Situationen, die eine längere Immunabwehr verlangen, ist Durchhaltevermögen gefragt. Daher sollte das Immunsystem in Alarmbereitschaft stehen ohne sich vorzeitig zu verausgaben.


Abwehren, Abräumen, Aufräumen – die Arbeit des Immunsystems

Das Immunsystem besteht aus der spezifischen Immunabwehr, die in den ersten Lebensjahren entwickelt wird, und der unspezifischen Immunabwehr, die von Geburt an existiert und auf jede Art von Fremdstoffen mit einer Entzündungsreaktion reagiert. Besonders in der zweiten Lebenshälfte wird die unspezifische Abwehr zur vorrangigen Verteidigungsstrategie, da sich die spezifische Immunabwehr langsam erschöpft. Deswegen ist es für ältere Personen oder Personen mit chronischen sowie autoimmunen Erkrankungen umso wichtiger, das Immunsystem in seiner Arbeit zu unterstützen und belastende Faktoren zu minimieren.

Abwehren, Abräumen, Aufräumen – die Arbeit des Immunsystems
© silviarita/pixabay

Kommt es zum Kontakt mit Viren, Bakterien und Pilzen knöpfen sich die sogenannten Makrophagen (spezialisierte Fresszellen) die Eindringlinge vor und machen sie unschädlich. Nach getaner Arbeit kehren die Fresszellen normalerweise in ihren Ruhemodus zurück. Durch verschiedene Faktoren kann es allerdings vorkommen, dass die Fresszellen ständig aktiv bleiben, was zu chronischen Entzündungen und folglich zu Zellschädigungen führen kann. So erzeugen etwa freie Radikale durch falsch zusammengestellte Nahrung sowie durch Stress, Schlafmangel, Rauchen oder Bewegungsmangel “oxidativen Stress” im Körper. Hält dieser über längere Zeit an, kann das Immunsystem nicht mehr korrekt arbeiten.

Gerade durch die Ausnahmesituation, in der wir uns alle gegenwärtig befinden, wird der Stress verstärkt. Unsicherheit und Sorgen belasten die Psyche, es fällt schwer einzuschlafen. Die Bewegung ist sehr eingeschränkt und die Doppelbelastung von Homeoffice und Kinderbetreuung erzeugt großen Druck. Um die Gesundheit zu schützen, ist es wichtig, trotz der schwierigen Situation, den oxidativen Stress auszugleichen.


Oxidativen Stress mindern

Im Schlaf kann sich der Körper am besten erholen. Für erholsamen Schlaf ist es wichtig, eine Tagesstruktur und somit auch gleichbleibende Schlafenszeiten beizubehalten. Das Homeoffice sollte demnach auf keinen Fall ins Schlafzimmer wandern.

Um den Körper über die Ernährung zu entlasten, empfiehlt es sich, den Konsum von Fertiggerichten, rotem Fleisch, Lebergerichten einzuschränken. Zu viel Eisen begünstigt die Bildung von freien Radikalen. Sogenannte Antioxidantien schützen vor freien Radikalen und reduzieren oxidativen Stress. Studien zeigen aber, dass die einseitige Zufuhr von z. B. Vitamin C oder Vitamin E allein nicht ausreicht. Gemischte Pflanzenstoffe hingegen haben einen viel höheren Schutzeffekt auf die Gesundheit. Pflanzenpräparate beinhalten eine ausgewogene Kombination unterschiedlicher Antioxidantien, die durch ihre komplexen Strukturen über eine größere Aufnahmekapazität für schädliche Radikale verfügen als die Vitamine. Auch Nahrungsmittel wie Schwarz-, Grün- und Heilkräutertees, kakaohaltige Produkte (dunkle Schokolade) sowie Karotten, Spinat, Spargel, Tomaten, Erdbeeren, Blaubeeren und Nüsse enthalten viele Antioxidantien.

Oxidativen Stress mindern
© plushdesignstudio/unsplash


Nachfolgend habe ich für euch 8 Tipps für das Immunsystem zusammengestellt: 

  • Jeden Morgen frisch gepressten Orangen- oder Grapefruitsaft trinken: Vitamin C pur!
  • Über den Tag verteilt sehr viel trinken, z.B. warmes Wasser oder Ingwer Tee mit Honig und Zitrone
  • Bewegung im Freien und die Sonne genießen (Vitamin D!) – am besten alleine oder mit 2 Meter Abstand
  • Gemüse, Gemüse, Gemüse
  • Zufuhr von pflanzlichen Nahrungsbestandteilen. Polyphenole, Flavonoide und Tannine wirken antioxidativ und kommen in Tee und Gewürzpflanzen vor.
  • Tibetische Kräuter-Rezepturen sind präventiv und akut sehr gut geeignet, z.B. die Rezepturen Gabur 25 und 'bras bu 3 (PADMA, in Apotheken)
  • Angst, Panik und Stress vermeiden, um die Abwehrkräfte und Psyche zu schonen. Hilfreich sind auch hier balsamische und erdende Gewürzkräuter, z.B. Muskatnuss- Rezeptur (Dza ti 10)
  • Lichtmeditation: grünes Licht heilt, violett-silbernes Licht schützt und stärkt die Abwehrkräfte

Dazu ist ein richtiges soziales Verhalten jetzt notwendig. Es geht hier nicht nur um den Selbstschutz, sondern durch bewusstes Handeln auch unser Umfeld miteinzubeziehen.

Ich wünsche euch eine achtsame Zeit, viel Gesundheit, Kraft & Vertrauen!


Tanja Seehofer

Tanja Seehofer
© Tanja Seehofer
Tanja Seehofer ist Bewusstseinsforscherin, Dipl. Intuitions- Mental- und Wingwavecoach (u.a. Traumatherapie), Entspannungstherapeut mit dem Fokus Stressmanagement und Humanenergetik.

Sie unterrichtet Yogaklassen, Retreats, Workshops sowie Weiterbildungen im In- und Ausland und ist erfolgreiche Autorin der Bücher "Yin Yoga des Herzens" und "Yoga gegen Burnout - gelassen und selbstsicher im Stress".

„Wie heilsam und schön ist es doch im Leben, sich selbst zu begegnen …“ Was genau damit gemeint ist, lernte sie auf sehr unsanfte Weise kennen. Nach einem tiefen Burnout und einer schweren Depression erfuhr sie auf ihrem Weg zur Heilung wie sehr Yoga - vor allem Yin Yoga und Vipassana Meditation - den Weg zur Gesundung beeinflussen. Sie kündigte nach 19 Jahren ihren Job als Casterin bei einer sehr bekannten Filmproduktion München und widmete sich ganz dem Yoga mit Schwerpunkt YIN YOGA, Yoga Nidra, Burnout-Prävention, Meditation und Stressmanagement. Tanja ist Ausbilderin im Fachbereich „Restoratives Yoga und Yoga Nidra“ und leitet Yin Yoga Teacher Trainings in Deutschland, Österreich, Schweiz. Ebenso wirkt sie als Yogacoach bei Filmproduktionen mit.

Direkt zur Homepage von Tanja Seehofer: www.tanjaseehofer.de



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