ANZEIGE
347

Warum gerade hochsensible Menschen die Kunst des NEIN Sagens beherrschen sollten


von Edith Maria Morell

Neulich war ich mit ein paar Freunden in einem Restaurant. Der Kellner begrüßte uns mit einem missmutigen Gesicht und wirkte dazu auch noch völlig arrogant. Die Preise fand ich übertrieben hoch und eigentlich fand ich die Atmosphäre auch ziemlich kalt.
Ich weiß nicht, was es genau war, aber ich fühlte mich ziemlich unwohl in meiner Haut. Sollte ich etwas sagen? Meinen Freunden schien das nichts auszumachen. Wir setzten uns, und in diesem Moment wusste ich, ich hätte doch meinem unguten Gefühl vertrauen sollen und etwas sagen sollen.

Warum gerade hochsensible Menschen die Kunst des NEIN Sagens beherrschen sollten
© bundo/unsplash
Nicht aus der Rolle fallen und den sozialen Normen entsprechen, hindert uns zu oft, unsere Bedürfnisse zu äußern. Kognitive Dissonanz, nennt man das. Wir handeln, wie wir es immer schon gewohnt sind. Wir wollen unseren (schönen) Plan nicht aufgeben, nicht wahrhaben, dass es so nicht sein wird, wie wir uns das vorgestellt haben.


Ich hatte vor mit meinen Freunden einen schönen Abend in einem Restaurant zu verbringen. Jetzt zu gehen, hieße meine Meinung zu ändern, ich wollte auch meinen Freunden den Abend nicht verderben. Dennoch fasste ich Mut und sagte: “wie findet ihr es hier, ich fühle mich total unwohl.”Meine Freunde schauten sich an und erwiderten beinahe gleichzeitig: “Irgendwie ist hier keine schöne Atmosphäre, jetzt wo du das sagst.” Wir erhoben uns und verließen vor den missbilligenden Blicken des Kellners das Lokal.


Manchmal muss man einfach NEIN sagen

Das NEIN sagen ist wie ein Muskel, der trainiert werden kann. Genauso wie von ganzem Herzen JA sagen. Es bedeutet zu üben in sich hinein zu horchen. Seine innere Stimme wahrzunehmen. „Nein“, schreit es nicht unbedingt gleich in dein Ohr. Es kommt meist ganz subtil und leise daher. Nein zu sagen, bedeutet lernen zu hören. Es bedeutet deine innere Stimme zu hören auch zwischen den ganzen gemischten Gefühlen, die wir manchmal haben.

NEIN sagen bedeutet seine innere Stimme WAHR zu nehmen und ihr dann auch zu vertrauen.


Wenn wir üben Nein zu sagen, lernen wir unserer Intuition immer besser zu vertrauen

Unser Körper weiß immer, ob wir in unserer Mitte sind oder mit der richtigen Energie schwingen.

„Ich möchte hier nicht sein“, dein Körper wird es dir sagen. 
„Diese Person ist nicht die richtige für mich“, dein Körper weiß es. 
Nein zu sagen, auch zu sehr guten Freunden, wenn du gerade deine Ruhe haben möchtest. Nein zu Kunden oder Klienten, nein zu Projekten, mit denen du nicht konform gehst.

Juckende Haut, zappelige Finger, müde Augen, sagen es dir.

Unser Herz hat eine Vielzahl von Nervenzellen, die wie ein autarkes System funktionieren. Dieses Herzgehirn hat einen immensen Einfluss auf unsere Gefühle. Das Herz steht mit dem Kopf Gehirn in enger Verbindung und beeinflusst dieses. Die Herzintelligenz ist eine Quelle schneller und intuitiver Weisheit. Sie erhöht die emotionale und mentale Intelligenz, indem sie alle Körpersymptome koordiniert und kohärent, also übereinstimmend macht.
Wenn Verstand und Herzintelligenz in Übereinstimmung miteinander sind, fühlen wir uns wohl in unserem Körper. Die Herzintelligenz verarbeitet Informationen viel schneller, komplexer und umfassender. Unser Bewusstsein geht, wenn wir mit unserer Herzintelligenz verbunden sind, weit über das lineare und logische Denken hinaus. 

Idealerweise arbeiten Verstand und Herz harmonisch zusammen, bekommen wir jedoch zwei unterschiedliche Ratschläge von Verstand und Herz, dann ist die Einschätzung des Herzens meistens die sinnvollere und es lohnt sich auf sie zu hören.

Wenn wir üben Nein zu sagen, lernen wir unserer Intuition immer besser zu vertrauen
© KELLEPICS/pixabay

Nimmst du Kontakt auf mit deinem Herzen und spürst hinein, lernst du mit der Zeit ein eindeutiges Ja oder Nein zu identifizieren.
Bei einem Ja fühlt es sich in deinem Körper wie eine Ausdehnung oder warm an. Ein Gefühl, wie wenn sich innerlich alles zusammenzieht, ist meistens ein Zeichen für ein Nein auf deine Frage.


Grenzen sind für gesunde Beziehungen und auch für ein gesundes Leben unerlässlich

Gesunde Grenzen zu haben bedeutet, zu wissen und zu verstehen, was deine Grenzen sind. Anderen zu sagen, was für dich akzeptabel ist und was nicht.

Wie wichtig es ist, zuerst dafür zu sorgen, dass man selbst in einem guten Zustand ist und bleibt, bevor man sich um andere kümmert wird sehr gerne mit diesem Beispiel erklärt: In einem Flugzeug wird immer wieder betont, wie wichtig es ist als Erwachsener zuerst seine Sauerstoffmaske aufzusetzen, bevor man das bei seinen Kindern macht. Der natürliche Instinkt der Eltern könnte darin bestehen, ihre Kinder zuerst zu retten. Aber was würde mit ihren Kindern passieren, wenn sie selbst dabei ohnmächtig würden? Wer würde sich dann um sie kümmern?

Auch das häufig zitierte Sprichwort "Man kann nicht aus einer leeren Tasse gießen" spiegelt dieses Konzept wider. Es ist eine Metapher dafür, dass wir uns um uns selbst kümmern, emotional, energetisch, physisch und mental. Sicherstellen, dass unser Becher voll ist, bevor wir ihn an andere weitergeben können.

Selbstfürsorge ist eine Notwendigkeit, kein Genuss - es geht um Selbsterhaltung und nicht um Egoismus. Das Setzen gesunder Grenzen ist entscheidend für unser Wohlbefinden.
Wenn wir uns nicht zuerst um uns selbst kümmern, wie können wir dann anderen helfen?


Hier einige Anzeichen und Symptome, die darauf hinweisen, dass du möglicherweise keine gesunden Grenzen setzen kannst:

  • Bist du jemand, der sich darauf verlässt, dass andere dich bestätigen oder glücklich machen?
  • Findest du, dass Leute oft ihre Sorgen bei dir abladen, aber nicht da sind, wenn du sie brauchst?
  • Fühlst du dich regelmäßig ausgelaugt oder überfordert?
  • Fühlst du dich unvollständig, wenn du keinen Partner hast?
  • Ist es dir unangenehm, ehrlich zu den Menschen zu sein?
  • Tust du zu oft Dinge, die du eigentlich nicht tun willst, und es fällt dir schwer, "Nein" zu sagen?
  • Möchtest du immer alle um dich herum glücklich machen?
  • Fällt es dir schwer deine Bedürfnisse auszudrücken?

Nein sagen, muss nicht zwangsläufig unfreundlich und lieblos sein

Nein zu sagen ist ein Akt der Selbstliebe. Gerade hochsensible Menschen, die die Bedürfnisse anderer nicht selten besser wahrnehmen können als ihre eigenen, neigen dazu vorschnell ja zu sagen und falsche Kompromisse einzugehen, lieb zu sein, wenn es angebracht ist Grenzen zu setzen.

Im guten Sinne Nein zu sagen, heißt auch nicht trotzig oder aggressiv zu reagieren. 
Lauthals zu protestieren und einen anderen Menschen verbal aggressiv seine Grenzen zu zeigen, ist keine erwachsene Form des Nein Sagens. Das ist kein wirkliches Ja zu einem Nein, sonst müsste es nicht so kämpferisch vertreten werden.

Ein Nein aus wahrer Selbstliebe heraus wird einen anderen nicht verletzen, sondern wird liebevoll und freundlich vermittelt und ist immer ein Ja zu dir selbst:

“Nein, mein Schatz, das ist ganz lieb von dir, aber danach steht mir überhaupt nicht der Sinn.”
“Ganz lieben Dank für die Einladung, aber ich bin so ausgebucht gerade, so dass ich den Auftrag ablehnen muss.”
“Vielen Dank für ihre Anfrage, aber ich glaube wir haben unterschiedliche Vorstellungen von der Zusammenarbeit, daher möchte ich gerne absagen.”

Wenn jemand jedoch dein Nein, partout nicht respektieren möchte, dann ist es allerdings angebracht, massiver aufzutreten.

Nein sagen, muss nicht zwangsläufig unfreundlich und lieblos sein
© yoannboyer/unsplash


Fange im Kleinen an zu üben

  • Nein zu sagen, kannst du am besten üben, wenn du mit kleinen Dingen anfängst. 
  • Nein, die Salatsoße ist mit Joghurt, ich hätte gerne eine ohne tierische Produkte.
  • Nein, mein abgestandener Kaffee schmeckt mir nicht mehr, ich mache mir eine frische Tasse Kaffee.
  • Nein, dieses Restaurant hat eine kalte Atmosphäre, lass uns gehen.

Meine Freunde und ich verbrachten übrigens, an dem besagten Abend, nach dem wir noch einen gemütlichen, angenehmen Ort gefunden hatten einen schönen, unbeschwerten Abend.


Edith Maria

Edith Maria
© Edith Maria
ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, Intuitionsexpertin, Thetahealerin und Coach für hochsensible Frauen mit Vision.

Sie unterstützt diese ihrem Ruf zu folgen, ihre weibliche Urkraft zu entdecken, das Korsett innerer Begrenzungen zu sprengen, ihre wahre Größe zu erkennen und ihr Leben mit mehr Fülle, Schönheit, Magie und Selbstliebe zu bereichern.

www.edithmaria.de



Magst Du, was wir bei LEBE-LIEBE-LACHE schreiben? Willst Du uns helfen, Menschen zu erreichen, denen das auch gefallen könnte? Wie? Ganz einfach: "teilen". Wir freuen uns sehr über Deine Wertschätzung.
347
ANZEIGE
Weitere Artikel:
Unbedingte Nähe
Frühlingsfrisch statt Frühlingstief mit natürlichen Produkten von Sonnentor
Mit einem Glückstagebuch zu mehr Freude im Alltag: So funktioniert's!
„Krise als Chance – Wie du in turbulenten Zeiten wächst“
Wonnemonat Mai? ~ Was wir alle vom Stier lernen können
Schützt den Wortschatz!
Wenn der Job zur Last wird: Auswege aus der Hamsterrad-Falle
Eckhart Tolle - Stille ist deine wahre Natur
Mit Gummistiefeln ins Glück – Mein heilsamer Garten
Eat your way to happiness: Warum eine nährstoffreiche Ernährung letztendlich auch der Psyche zugutekommt
ADHS – noch so eine Modekrankheit?
Selbstliebe: Happy Valentine's Day to ME!
Rettet die Jugend unsere Zukunft?
Hotel Winselerhof - historisches Landgut inmitten zauberhafter Natur
Alpiana Resort: Ein ECHTES JUWEL in Südtirol
Die Ökologie des Lernens
Für Teens: Angesagte Styles der Frühjahrs-Saison
DIE LIEBE ÜBEN?
Lebenstage-Rechner
Geburtstag:
Lebe-Liebe-Lache.com
ANZEIGE

Neueste Artikel:
Unsere TOP Hotel-Empfehlungen
Diese Hotels haben wir für Sie besucht

Nicht verpassen:
Lebe-Liebe-Lache.com
Unsere weiteren Projekte:
www.flowerofchange.de Webguide
Merken
schliessen
Newsletter Anmeldung
Regelmäßig tolle Tipps, die neuesten Artikel und viele Mind- und Lifestyle-Impulse
Ihre E-Mail:
Spam-Check:
Fenster nicht mehr zeigen