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Der Basset - oder das Wunder der Beschaulichkeit

von Bruno Schulz

Das Leben mit einem Basset bedeutet immer Erziehung auf Gegenseitigkeit. Während der menschliche Teil der Hausgemeinschaft redlich bemüht ist, dem Schlappohr die grundsätzlichen wie schlichten Kommandos, sowie die "Dos and Dont’s" eines gedeihlichen Miteinanders nahezubringen, mal mehr und oft weniger erfolgreich, beschäftigt sich der Philosoph unter den Hunden von Beginn an mit den erheblich subtileren Themen um Langmut und Bedächtigkeit.

Der Basset - oder das Wunder der Beschaulichkeit
© AlbanyColley/pixabay

Was sind schon die geradezu unterkomplexen Ansagen „Sitz“, „Platz“ und „Aus“ im Vergleich zu einer authentisch vorgelebten Gratisdauerlektion in Sachen Entschleunigung, den täglichen Stegreif-„Vorträgen“ zu „Ausgeglichenheit“ und zur „Ruhe in sich“?

Das dänische „Hygge“ ist Gemütlichkeit für Anfänger, das schwedische „Lagom“ bestenfalls Vorschulgelassenheit. Die Masterclass aber beherrscht der Basset in tiefenfreundlichem Gleichmut. Befellte Zeitlupenmeditation und Nährboden für mein „Innehalten“.

Und „Innehalten“ bedeutet für mich keinesfalls, stehen zu bleiben. Es steht für Bewusstwerdung. Für den Moment der Stille in mir selbst. Ich erkenne darin eines der allerkostbarsten Geschenke, das ich mir selbst machen kann.

Der schweizer Aphoristiker Kurt Haberstich meinte dazu ganz passend: „wir können die Zeit nicht anhalten, aber innehalten können wir zu jeder Zeit“. Und das sollten wir immer mal wieder tun. Am besten einfach so und immer öfter. Ich knüpfe daran ein Bonmot Gustave Flauberts: „… immer, wenn ich mitten im Alltag innehalte und gewahr werde, wie viel mir geschenkt ist, werden die zahllosen Selbstverständlichkeiten zu einer Quelle des Glücks“.

Darin steckt sehr viel Wahrheit: kurz mal den Gang rausnehmen, an die Liebste denken und an all die wunderbaren Dinge, die mir widerfahren. Jeden Tag. Atmen. Der Seele Luft geben. So meistert man die nächste Schwelle. Die ist nämlich oft nicht Hindernis, sondern vielmehr Signal zur Besinnung. Zur Bewusstwerdung. Zum Innehalten eben.

Und dann geht es wieder weiter. Leichter in mir. Gerade jetzt und in dieser Zeit.

Danke Wilma Wunder.




Bruno Schulz
© www.brunoschulz.de
Bruno Schulz ist zweiundfünfzig Jahre alt und Vater eines Sohnes. Er hat Innenarchitektur studiert und einiges Geisteswissenschaftliche. Nach einigen Stationen in Deutschland, Europa, in Asien und in Afrika arbeitet er als Designer, Texter und Moderator. Mit seiner Agentur schulzundtebbe (www.schulzundtebbe.de) entwickelt und pflegt er Marken. Er liebt und lebt das Storytelling und schreibt immer und leidenschaftlich, ob Essays, Short Stories oder Reiseberichte. Oft geht es dabei um die Liebe, das Leben, Genuß und Kultur. Und um Frauen, natürlich.
 

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