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Die Geschichte des Muttertags
In Deutschland wird der Vatertag immer an Christi Himmelfahrt begangen – recht praktisch, da dies ein gesetzlicher, arbeitsfreier Feiertag ist und die Herren der Nation dementsprechend den ganzen Tag für sich (und / oder ihre Familien) nutzen können. Der Muttertag hingegen ist nicht an ein genaues Datum oder einen freien Tag gebunden, steigert aber dennoch einmal im Jahr den Umsatz von Blumenläden und Schokoladenherstellern enorm. Böse Zungen möchten daher behaupten, dass der Muttertag – wie der Valentinstag angeblich auch – von gewieften Einzelhändlern erfunden worden ist, um pünktlich zu diesem Termin das Geschäft anzukurbeln. Auch wenn diese definitiv ihren Nutzen aus dem Feiertag für Mütter ziehen, ist der Hintergrund jedoch ein anderer.
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Vor vielen, vielen hundert Jahren...
Der Muttertag in seiner heutigen Form hat seinen Ursprung zwar im 19. Jahrhundert, dennoch kann bei der Geschichte zur Entstehung weit früher angefangen werden. Etwa 250 Jahre vor Christi Geburt, um genau zu sein. Damals schon haben sowohl die Griechen als auch die Römer eine Art Muttertagsfest für ihre Göttinnen – in Griechenland zum Beispiel für die Mutter des Zeus – abgehalten.
Nach dem Zerfall des römischen und des griechisches Reiches, wurden solche Festlichkeiten zunächst nicht mehr abgehalten, wenngleich sie in verschiedenen Ländern immer wieder aufgegriffen worden sind.
Die nächste wichtige Erwähnung sollte der „Motherings Day“ finden, der zu Zeiten von Heinrich III. zu Ehren der Mutter von der Kirche eingeführt worden ist. Ab 1644 etwa wurde der „Motherings Day“ in England tatsächlich zu einer Art Tag für alle Mütter, an denen die Kinder diese besuchen gegangen sind und kleine Aufmerksamkeiten wie Kuchen oder Blumen mitgebracht haben.
Die Entwicklung des Muttertags von heute
Im Jahr 1865 wurde der erste Stein für den heute bekannten Muttertag ins Rollen gebracht. Die US-Amerikanerin Ann Maria Reeves Jarvis gründete damals eine Mütterbewegung mit dem Namen „Mothers Friendship Day“, die schon während der Zeit des Bürgerkriegs zu regelmäßigen Treffen aufrief, um sich gegenseitig Fragen zur Mutterschaft zu beantworten.
Auch die Schriftstellerin Julia Ward Howe gründete kurz darauf (1870) eine Mütter-Friedenstag-Initiative, die zum Ziel hatte zu verhindern, dass Söhne weiterhin im Krieg geopfert werden. Die Frauen- und Mütterbewegung war zu der Zeit also in vollem Gange.
Doch der Muttertag ließ trotzdem noch ein bisschen auf sich warten und wurde letztendlich von Ann Maria Jarvis, der Tochter von Ann Maria Reeves Jarvis (verstorben am 9. Mai 1905), ins Leben gerufen: Zu Ehren ihrer eigenen Mutter hat sie am Sonntag nach dem zweiten Todestag ihrer Mutter – also am 12. Mai 1907 – ein „Memorial Mothers Day Meeting“ in Grafton veranstaltet. Nicht nur für ihre eigene Mutter, sondern auch für alle anderen. Auch in den folgenden Jahren wurde in Grafton immer am zweiten Sonntag im Mai den Müttern gedacht.
Doch damit nicht genug, Ann Jarvis setzte sich fortan hauptberuflich dafür ein, dass dieser Gedenktag nicht nur regional begangen wird. Sie schrieb an Politiker und Geistliche, kaufte sogar eine Werbeagentur, um auf diese Weise ihr Anliegen an die Bevölkerung weiter zu vermitteln.
Schlussendlich war sie erfolgreich: Nachdem bereits zahlreiche Staaten der USA ihrem Vorbild gefolgt sind und einen Ehrentag für die Mütter eingeführt hatten, ist der damalige US-Präsident Woodrow Wilson dem Anliegen gefolgt, wodurch der Muttertag im Jahr 1914 offiziell als Feiertag eingeführt worden ist.
Schnell verbreitete sich dieser Feiertag dann sogar weltweit, 1917 wurde er in der Schweiz, in den folgenden Jahren auch in Norwegen und Schweden und letztendlich im Jahr 1922 in Deutschland eingeführt, wo er 1933 zum offiziellen Feiertag erklärt worden ist. Dies ist allerdings auch der Grund dafür, weshalb viele denken, der Muttertag sei eine Erschaffung der Nationalsozialisten – was aufgrund der historischen Erläuterung jedoch nicht der Fall ist.
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Ende gut, alles gut? Nicht ganz. Denn Ann Jarvis war schon bald von ihrem Erfolg gar nicht mehr begeistert. Im Gegenteil: Im Laufe der 1920er Jahre wandte sie sich von diesem Feiertag ab und wollte ihn sogar verbieten lassen. Dabei ging sie so weit, dass sie einerseits geklagt hatte – und verlor – andererseits eine Muttertagsfeierlichkeit störte und dafür festgenommen wurde. Warum sie den Muttertag wieder abschaffen wollte? Weil er ihr einfach zu kommerziell geworden ist. Und damit kommt man nun tatsächlich zu dem Muttertag, der heute bekannt ist.- Herbstlich willkommen!von Katri Diet Kalendarisch ist schon...
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Dass der Muttertag als Gedenktag sowohl für bereits verstorbene als auch noch lebende Mütter gedacht war, ist nun bekannt. Die Botschaft dahinter ist demnach eine durch und durch gute, verstorbenen Müttern wird gedacht, lebenden Müttern soll eine Freude bereitet werden. Doch trotzdem ist der Muttertag vielerorts verpönt und zwar aus demselben Grunde, weshalb die Mitbegründerin ihn wieder abschaffen lassen wollte: Er driftet für viele zu sehr in die kommerzielle Richtung ab und verliert dabei seine wahre Bedeutung.
Faktisch ist der Muttertag tatsächlich für den Einzelhandel ein lukratives Geschäft, laut der Süddeutschen Zeitung geben Deutsche etwa 25 Euro für diesen Tag aus, die Blumenhändler haben im Jahr 2010 in der Muttertagswoche einen Umsatz von 130 Millionen Euro verbuchen können.
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Für Blumenhändler ist der Muttertag traditionell eines der wichtigsten Ereignisse des Jahres. Mittlerweile gibt es viele Online-Shops für Blumen, und ein großer Teil des Geschäfts mit dem Muttertag hat sich ins Web verlagert, zu Lasten der kleinen Blumenläden vor Ort. Allein das Traditionsunternehmen Fleurop setzt weiter auf echte Floristen: Online-Bestellungen werden an lokale Floristen weitergegeben und von ihnen ausgeliefert. So profitiert sowohl das Unternehmen als auch der Blumenhändler um die Ecke. Aber auch ganz allgemein hat sich der Onlinehandel fest etabliert, wenn es um die klassischen Blumenpräsente zum Muttertag geht:„Die BITKOM untersucht seit Jahren den zunehmenden Trend, dass vermehrt Schnittblumen im Internet bestellt werden. So gab der Bundesverband noch im Jahr 2011 an, dass vier Millionen Menschen allgemein Blumen im Internet bestellt haben, 2012 sind es bereits 4,2 Millionen allein am Muttertag. Auch die Umsätze im Bereich E-Commerce steigen von Jahr zu Jahr. Im E-Commerce gehört die Branche zu denen mit den größten Umsatzsteigerungen.“
Quelle: http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Pflanze/Blumenhandel-erwartet-Umsatzhoehepunkt-am-Muttertag_article1397138659.html
Doch nicht nur Floristen erfreuen sich an einem erhöhten Umsatz: Ebenfalls laut Süddeutsche Zeitung geht der Trend immer mehr zu Sachgeschenken wie Parfüm oder Schmuck, sodass ein großer Teil der Einzelhändler tatsächlich vom Muttertag profitieren kann.
Wer im Einzelhandel arbeitet, weiß also, wie wichtig dieser Tag im Jahr ist. Doch sollte er nicht als rein kommerzieller Tag gesehen werden. Mütter freuen sich natürlich das ganze Jahr darüber, wenn die Kinder ihnen eine Kleinigkeit basteln oder der Mann einfach so mit einem Strauß Blumen nach Hause kommt – dennoch ist der Muttertag wie bereits erwähnt aus einer guten Sache heraus entstanden (übrigens war es sogar Ann Jarvis selbst, die mit dem Blumengeschenk begonnen hat, indem sie 500 weiße Nelken, die Lieblingsblumen ihrer Mutter, verteilen ließ), sodass ein kleiner Strauß Blumen an diesem Feiertag sicherlich nicht schadet.
Besonders glücklich sind Mütter sicherlich, wenn es auch zwischendurch die eine oder andere kleine Aufmerksamkeit gibt, nicht nur am Muttertag – dann verliert dieser auch den faden Beigeschmack, den er für manche Mütter hat, die womöglich sonst nur zu Weihnachten und dem Geburtstag ein Geschenk und Blumen bekommen.
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