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Angst



In der heutigen Zeit stehen wir immer wieder vor Situationen, die uns durchaus Angst machen können - ich denke, das haben wir alle schon einmal erlebt.

von René Hug


Unser Umfeld tendiert dabei oft dazu, unsere Ängste, sofern wir sie daran teilnehmen lassen, nicht Ernst zu nehmen und sogar ins Lächerliche zu ziehen - nicht sehr erstrebenswert, oder!? Auch wir selbst fragen uns des Öfteren, ob es unserem Erwachsen sein entspricht, dass wir Angst haben, oder ob wir nicht gerade zurückfallen ins Kind sein. Dabei vergessen wir, dass die Angst einer unserer elementarsten Urinstinkte ist, ohne dessen lebensrettende Funktion die Menschheit wahrscheinlich nicht mehr existieren würde. Angst löste bei unseren Vorfahren zwei Reaktionen aus: entweder Flucht, oder Kampf.


René Hug
© www.reneyoga.ch
In der heutigen Zeit scheint Angst bei den meisten Menschen leider Flucht auszulösen, d.h. anstatt bei Problemen und Situationen, die uns Angst machen Lösungen zu finden und zu "kämpfen", entscheiden wir uns sehr oft dafür, sie vor uns herzuschieben und zu ignorieren, was durchaus einer "Flucht" gleich kommt.

Diese Probleme werden häufig durch frühere Erfahrungen, die noch nicht verarbeitet sind, durch langjährig bestehende Gewohnheiten, die nicht mehr in Frage gestellt werden, oder auch durch zu hohe Erwartungen, die gestellt werden - sei dies durch uns selbst oder durch andere - verursacht. Dabei führt Angst dann zu einer enormen Erregung, permanenten Anspannung und dadurch zu inneren Blockaden.

Ich selber hatte in meinem Leben lange unter verschiedenen Ängsten zu leiden, wie Geld- oder Arbeitsplatzverlust, aber auch banalere Dinge wie: was denkt man über mich, wird man mich mögen, gefalle ich dem- oder derjenigen, wird man mich ernst nehmen oder wird man mich verstehen? So können unsere eigenen Gedanken normale alltägliche Situationen als Bedrohung erscheinen lassen, obwohl von ihnen objektiv keine unmittelbare Gefahr ausgeht.

Ich wurde dadurch derart gehemmt, dass ich keine eigene Meinung, keinen eigenen Weg mehr "riskierte" und nur noch mit dem Strom geschwommen bin. War ich dadurch glücklicher und ohne Angst? NEIN! Denn ich war nicht mehr frei, sondern voller Hemmungen, welche die freie Entfaltung meines Geistes, meines ICHs verhinderten. Ich war zwar in den Augen der Anderen so wie sie selbst - also "normal" - aber deswegen war ich noch lange nicht glücklich? Und Angst, in ihren Augen etwas falsch zu machen, hatte ich immer noch.

Zu Beginn meiner Veränderung begann ich einfach mal "loszulassen". Wobei Loslassen und seinen bestehenden Verpflichtungen nicht mehr nachgehen zu wollen übrigens zwei verschiedene Dinge sind. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun! Für mich bestand der richtige Weg im Loslassen darin, diejenigen meiner immer freiwillig eingegangenen Verpflichtungen, die in mir Ängste auslösten, langsam und auf korrekte Art und Weise zu beenden. Denn für mich waren es die falschen Verpflichtungen. Dieser Schritt war nicht einfach, aber die Yogamatte half mir dabei sehr.


DINGE AKZEPTIEREN, WIE SIE SIND - KLARHEIT SCHAFFEN


René Hug Angst
© www.reneyoga.ch
Ich begann, indem ich auf der Matte 15 Minuten ganz still sass, ohne mich zu bewegen, bevor ich mit der Yogapraxis begonnen habe. Denn genau diesen "Stillstand" erlebte ich gerade im Beruf mit den mir übertragenen und von mir nicht beeinflussbaren Aufgaben.

Ich begann bewusst zu atmen, ich verlängerte das Ausatmen, um zu entspannen und ich verlängerte das Einatmen, um mich zu stimulieren. Der Geist beruhigte sich dabei mehr und mehr und ich fing an auf der mentalen Ebene die Dinge immer klarer zu sehen.


Der Ärger, das Selbstmitleid und das selbst unter Druck setzen mit Sätzen wie "Das muss ich unbedingt heute noch schaffen, egal wie.", oder "Was mein Chef mir aufträgt, muss ich sofort und schnell erledigen", oder "Wie soll ich das alles jemals schaffen?" wichen zur Seite und es entwickelten sich in mir plötzlich neue Ansichten und Sichtweisen auf die Dinge.

Auf der körperlichen Ebene bemerkte ich während der Yogapraxis, dass wenn ich zu tief in die jeweiligen Positionen ging oder zu schnell zu viel wollte, ich keinen Erfolg hatte und die Position nicht korrekt ausführen konnte. War ich jedoch entspannt und akzeptierte meine momentanen Grenzen und begann daran zu arbeiten, diese Grenzen langsam auszudehnen, dann sah ich mit der Zeit den Erfolg kommen. Genau so war es im Beruf; Dinge zunächst so akzeptieren wie sie sind und mich dann im nächsten Schritt damit arrangieren, dann die Arbeit entsprechend der persönlichen Stärken und Schwächen und mit den richtigen "Mitteln“ und ohne negativen Stress erledigen und dabei Erfahrungen sammeln, die mir beim nächsten Mal helfen, die Arbeit noch besser zu erledigen.

Dementsprechend ist es hilfreich, beim ersten Aufkommen eines Stress auslösenden Gedankens sofort "einen Schritt zurückzugehen", d.h. verlängere das Ausatmen, um zu entspannen und verlängere das Einatmen, um dich zu stimulieren und zu ermutigen dich nicht hetzen zu lassen, sondern alles Schritt für Schritt zu erledigen.


SICH ZEIT NEHMEN – REGENERIEREN


Täglich auf die Matte, täglich nach Innen hören, täglich den Körper wahrnehmen! Es ist wie mit dem Pause machen am Arbeitsplatz. Wir brauchen diese Momente des Regenerierens, des Kraft schöpfen und "Batterie aufladen"! Allerdings führen solche Momente des "nicht produktiv seins" bei vielen Menschen zu einem Gefühl von negativem Stress. Denn alles, was uns "warten" lässt, bzw. Zeit die nicht mit "Produktivität" gefüllt ist, erzeugt oft ein negatives Gefühl. Für viele Menschen ist nur "aktiv sein" das einzig Wahre - Pausen oder Momente, in denen "gewartet" werden muss erzeugen hingegen Unruhe oder ein schlechtes Gewissen, besonders wenn diese für eigene Interessen genutzt werden. Warum ist das eigentlich so? Hast du dich das nicht auch schon mal gefragt?


Yin Restorative Yogatherapie Quelle des Daseins
René Hug (Autor)
Yin Restorative Yogatherapie
Quelle des Daseins


Auf der Yogamatte macht man bewusst eine Pause, "Balasana“ genannt. Man zieht sich von den Anstrengungen der Körperhaltungen, "Asana" genannt, zurück. Dauernd festhalten und nie loslassen können sind schon die ersten Anzeichen von Ängsten, die ganz schleichend grösser werden können.

Schon eine kleine bewusste "unproduktive" Pause reicht aus, um sich hinterher viel gelöster und "un-verspannter" zu fühlen.


SELBSTBESTIMMT HANDELN – ZIELE SETZEN

René Hug www.reneyoga.ch
© www.reneyoga.ch
Selbstbestimmt zu handeln und sich nicht durch andere Menschen "steuern" zu lassen ist manchmal schwieriger als man denkt. Wer schnell das Gefühl hat, die Dinge nicht kontrollieren zu können, erlebt auch (neue) Herausforderungen schnell als Bedrohung – und fühlt sich in der Folge überfordert und gestresst. Auch hier hilft ein Umdenken bzw. eine veränderte Sicht auf die Dinge, um die Kontrolle zurückzugewinnen und negativen Stress gar nicht erst aufkommen zu lassen. Wer sich persönliche Ziele setzt und diese dann verfolgt, der "steuert" sein Leben selbst.

Wichtig ist hier, sich über die eigenen Ansprüche bewusst zu werden und zu erkennen, ob möglicherweise ein übertriebener Perfektionismus besteht, der einem mehr schadet, als dass er hilft. Ist dies der Fall, sollte geprüft werden, inwieweit die Ansprüche an die eigene Person verringert werden können, damit wieder ein emotionales Gleichgewicht hergestellt werden kann.

Apropos emotionales Gleichgewicht - wenn du anfängst dein Leben selbst in die Hand zu nehmen, selbst das Steuer wieder in die Hand zu nehmen und dir Ziele zu setzen, dann sei achtsam dir selbst gegenüber und höre auf dein Bauchgefühl, diese leise innere Stimme, die viel zu viele von uns in der heutigen Zeit nicht mehr wahrnehmen können und bleib dir treu.

Übrigens, für neue Ziele praktiziere ich immer den Kopfstand. Da sehe ich persönlich die Welt plötzlich buchstäblich von einem anderen Blickwinkel.


ANGSTBEWÄLTIGUNG DURCH ENTSPANNUNG – YIN YOGA

Yin-Restorative Yoga ist für mich einer der besten Wege Ängste abzulegen, Klarheit zu schaffen, zu regenerieren, neue Ziele für mich zu erkennen und Stress ab zu bauen. Durch die in dieser Yogapraxis ausgeführten sogenannten "aktiven Entspannungstechniken" kann man ohne großen Aufwand das innere Gleichgewicht wiederherstellen und dadurch Angst und negativem Stress langfristig entgegenwirken. Da dauerhafter, negativer Stress in den meisten Fällen auch körperliche Beschwerden mit sich bringt, ist Yin-Restorative Yoga nicht nur eine aktive Methode zur Entspannung, sondern auch ein hilfreiches Mittel, um Symptomen wie Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden, Schwindel oder Rückenschmerzen entgegenzuwirken. Wer sich bewusst für eine aktive Entspannungstechnik entscheidet, kann diese häufig auch gut als "Erste-Hilfe-Maßnahme" bei akut auftretendem Stress anwenden – denn einmal richtig gelernt, brauchen viele Methoden keine Anleitung mehr, sondern können schnell und unkompliziert alleine durchgeführt werden.

In diesem Sinne

Lokah Samastah Sukhino Bhavantu



René Hug
unterrichtet seit über 10 Jahren einen Stil, der durch Yin & Yang Yoga und Yin Yoga geprägt ist. Durch das Praktizieren dieser Stile erlangte er innere Ruhe und Gelassenheit, wodurch er einen tieferen Bezug zum Yoga fand. Die allgemein gelehrte Achtsamkeit, sowie Meditations- und Atemtechnik ist teil seines Unterrichts, wobei dabei auch viele Elemente inspiriert durch seine eigene tägliche Yoga Praxis einfliessen.
Um sein Wissen über den menschlichen Körper und seine Funktionen zu vertiefen und zu erweitern besuchte René Hug regelmässige Yogatherapie Workshops bei der „International Yoga Alliance“.
Durch die ständige persönliche Weiterbildung, mittlerweile mehr als 1000 Stunden (RYS Yoga Alliance), und den Wissensaustausch mit den dort zertifizierten international anerkannten Yin Yoga Lehrern hält sich René auf dem aktuellsten Wissensstand. Dadurch kann er noch spezifischer auf die Bedürfnisse seiner Klienten eingehen.
Zudem gehört er der „International Yoga Alliance“, der „Yoga Alliance Europe“ sowie dem „Schweizerischen Yogaverband” an.

www.reneyoga.ch
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