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Die Lilifee-Hölle – Mädchen in den Fängen der Glitzerfee


Für das Mädchen die Puppe, für den Jungen die Ritterburg – Geschlechtertrennung beginnt bereits im Kinderzimmer. Die Spielzugindustrie steckt unsere Kinder in Schubladen und verdient damit Millionen. Wenn das Kind zum Marketingziel wird, bleibt die Individualität auf der Strecke.

Gutes Spielzeug fördert die Kreativität und regt die Fantasie an. Interessante Formen und vielfältige Verwendungsweisen – zwei Schlagworte, die pädagogisch wertvolles Spielzeug kennzeichnen, aber auf heutige Produkte der Spielindustrie jedoch nur noch bedingt zutreffen. Den meisten Spaß haben Kinder mit Spielzeugen, die ihnen nur wenig vorgeben und der Spielfreude keinen Grenzen setzen. Und dennoch werden selbst die Kleinsten von der Spielzeugindustrie in Schablonen gepresst. So werden von den Herstellern zunehmend stereotype Spielweisen vorgegeben, die die Kreativität beschneiden und Geschlechterklischees verfestigen.


Ein Traum in Rosa


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© ashraful kadir/flickr
Wer heute das Kinderzimmer einer Fünfjährigen betritt, fühlt sich in eine andere Welt versetzt: Ein rosafarbenes Märchenreich, Traum-Schlösser, Feen und Einhörner. Rationaler hingegen geht es im Jungenzimmer zu. Als ob sie genetisch dafür veranlagt wären, werden Jungen schon früh in die Welt der Technik eingeführt. Hier dominieren Lego-Steine und Spielzeugautos das Bild. Während Mädchen ihre Puppen füttern, tanken Jungs ihre Matchbox-Autos. Die Farbe rosa wird man im Zimmer eines Jungen vergeblich suchen. Und das, obwohl rosa früher eine reine Jungen-Farbe war: Das "kleine rot" – eine Farbe, die mit Leidenschaft, Kampf und Männlichkeit assoziiert wurde.

Der Wandel in der Farbwahrnehmung zeigt sich auch in den Regalen der Spielwarenhändler. Lego – früher ein Spielzeug für Jungen und Mädchen – führte schon vor einigen Jahren eine eigene Produktlinie für Mädchen ein, natürlich im lilafarbenen Karton. Und auch das Überraschungsei gibt es neuerdings in rosa, statt mit Happy Hippos nun mit süßen Feen bestückt. Die Zeiten von Pippi-Langstrumpf, die ein Pferd hochheben konnte und Piraten das Fürchten lehrte, scheinen ein für allemal vorbei zu sein. Zu gut verdienen die Hersteller an geschlechtsspezifischen Spielwaren.

So verkauft sich Spielzeug, das eindeutig einem Geschlecht zugeordnet ist, sehr viel besser als geschlechtsneutrales. 796 Millionen Euro verdiente die Branche allein im Jahr 2012 mit spezialisiertem Mädchenspielzeug. Für die Genderforscherin Stevie Schmiedel ist Rosa hingegen die Einstiegdroge in ein Identitätsangebot. Im Kinderzimmer wird Mädchen das mit dem Merchandise-Rummel um Prinzessin Lilifee, Fillypferdchen und Barbiepuppen beigebracht. Diese beschneiden nicht nur die Individualität, sondern lassen aufgrund ihrer vorgegebenen Verwendungsweisen auch zunehmend die Kreativität verdorren.
Weniger auffällig tritt die geschlechterspezifische Trennung der Spielwaren im Bereich Holzspielzeug in Erscheinung, wie ein Blick in das Sortiment des Online-Händlers Baby Walz zeigt.


Statt geschlechtsspezifisch lieber vielseitig einsetzbar und altersgerecht

Wenn es um Spielzeug geht, heißt die Devise: zurück zu den Wurzeln. Nichts wird schneller Langweilig als ein Spielzeug, das den Rahmen seiner Nutzung schon von Vornherein absteckt. So bietet beispielsweise ein Spielzeugschwert keinen anderen Einsatzzweck als den Kampf.
Ein pädagogisch wertvolles Spielzeug hingegen regt zum selbst gestalteten Spiel an. Wird eine Verwendungsweise vorgegeben, landet das Spielzeug schnell in der Ecke. Und auch wenn Kinder zu passiven Zuschauern werden, wie es beispielsweise bei aufziehbaren Autos der Fall ist, kommt schnell Langeweile auf.
Anders hingegen ist es bei recht einfach gestalteten Spielwaren. Bausteine zum Beispiel sind vielseitig einsetzbar, regen die Kreativität an und sind daher nicht ohne Grund ein Klassiker in deutschen Kinderzimmern. Dennoch gilt: Pädagogisch sinnvoll ist ein Spielzeug nur dann, wenn es dem Alter des Kindes angemessen ist und eine Herausforderung darstellt, aber nicht zur Überforderung wird. Gut kommt ein Spielzeug vor allem dann an, wenn es die Erfahrungen des Kindes widerspiegelt und eine Verarbeitung des Erlebten ermöglicht. Ein Doktorkoffer nach ein Arztbesuch kann beispielsweise eine gute Idee sein. Und auch Spielzeugtiere werden sich nach einem Zoobesuch sicherlich größerer Beliebtheit erfreuen.
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