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Hochbegabung – Depression – Selbstliebe




Viele Hochbegabte
erfahren erst durch eine Depression von ihrer Hochbegabung. Es ist bekannt, dass eine fehlende Identität oder eine ständige Ablehnung und Ausgrenzung zu Depressionen führen kann. Aus diesem Grund untersuchen immer mehr Therapeuten, Psychologen und Neurologen, ob eine Hochbegabung vorliegt. Vielen Menschen ist nicht bewusst, was die Eigenschaften dieser Krankheit sind, wie es sich äußert oder äußern kann, dass es verschiedene Symptome und Verhaltensweisen gibt, weshalb vielen Depressiven Unverständnis und Ungläubigkeit entgegen springt.

von Manon Garcia


Depression – gesellschaftlich anerkannt

Traurig | Menschen » Körperteile | berwis / pixelio
© berwis/PIXELIO
In den letzten Jahren ist die Depression anerkannt, auch gesellschaftlich. Einige Prominente Bürger waren von Depressionen betroffen, was half diese Krankheit gesellschaftsfähig zu machen. Wird erfahren, dass jemand an Depressionen erkrankt ist, wird dieses bedauert. Hörte man doch so vieles negatives darüber. Aber im Grunde genommen weiß kaum einer, was eine Depression genau ist.

Wissen über Depression

Landläufig wird davon ausgegangen, dass jemand, der depressiv ist, im Bett liegt, antriebsarm ist und in so gut wie jeder Situation überfordert ist. So weit so gut. Aber in diesem Zustand gehen depressive Menschen selten aus dem Haus, außer zum Arzt oder Therapeuten. In dieser Zeit ist die heimische Höhle, das Bett, die Wohnung, das einzige, worin sich diese Menschen aufhalten mögen. Schon der Gedanke aus dem Haus gehen zu müssen, kann diese Menschen überfordern und sie innerlich zusammenbrechen lassen. Oder eine banale Frage: Gericht A oder B, kann diese für die nächsten Tage aus der Bahn werfen. Es sind die alltäglichen Arbeiten und Tätigkeiten, die überfordern. Das schlimmste an einer Depression ist wohl, dass die Menschen mitansehen müssen, wie sie mit Kleinigkeiten überfordert sind, über die sie früher noch nicht mal nachdachten. Da war es schon erledigt, bevor es ausgesprochen wurde. Weil zur Last der Depression die Scham über die Hilflosigkeit hinzukommt, steht der Wunsch nach einer einsamen Insel ohne Erwartungen, Druck, Stress bei vielen ganz oben auf der Liste.

Depressive in einer depressionsfreien Zeit

Es gibt Phasen, in denen sind depressive Menschen mit allem überfordert, da kommt dem Zähneputzen einem Marathon gleich. Aber es gibt natürlich auch die Phasen, in denen man sein Leben im Griff zu haben scheint. Vieles von dem, was vorher unmöglich schien, ist möglich. Die Freude und der Spaß sind zurück. Nicht wie früher ohne Depression, aber doch wesentlich besser, als in den Depressionsphasen. Unternehmungen sind wieder lohnenswert und die Aussicht nicht mehr alleine zu sein, macht glücklich. Mit der Depression wurden die gefühlten 100 kg abgelegt, die sonst auf dem Körper liegen und jede Bewegung unmöglich machen. Der Wunsch unter Menschen zu gehen ist groß.

Der Blick von außen auf einen depressiven Menschen

In einer depressionsfreien Zeit sehen Menschen von außen so aus, wie jeder andere. Sie gehen unter Menschen, sie lachen und haben Spaß. Sie bewegen sich, als gäbe es keine Krankheit. Und sie genießen diese Phase, um Kraft zu tanken für die nächste Depression. Sie nehmen alles mit, wissen sie doch nicht, wann sich das nächste Loch auftut. Außerdem hofft jeder depressive Mensch, dass die gute Phase die endgültige ist. Wird doch hart an sich gearbeitet und jede Hochphase kann das ersehnte Ziel sein. Der Außenstehende sieht also einen “gesunden” Menschen und denkt, alles ist wieder gut. Sofort wird erwartet, dass das jetzt der anhaltende Zustand ist. Wird dieses von den depressionen Personen mit Vorsicht gesehen, kommen Sprüche, dass man nur positiv denken müsse, dann klappt das auch. Sprich: Depressive müssen nur positiv denken und schon ist die Krankheit weg.

Unverständnis bei Rückfällen


Weinbergschnecke 1 | Tiere » Mollusken | Bernd Boscolo / pixelio
© Bernd Boscolo/PIXELIO
In den Hochphasen werden natürlich Termine vereinbart und sich verabredet. Geht ja jeder Mensch davon aus, dass diese Phase endgültig ist. Auch der depressive Mensch. Allerdings rechnet der Depressive damit, dass es anders kommen kann, im Gegensatz zu Außenstehenden. Diese reagieren mit Unverständnis, fühlen sich persönlich angegriffen, wenn wieder eine Verabredung abgesagt wird. Es kann sogar zu verbalen Angriffen kommen, wenn unterstellt wird, dass die Absagen immer nur bei einem selber sind und nicht bei anderen. Zusätzlich zu der eigentlichen Krankheit kommen nun auch noch Vorwürfe, Unterstellungen und Unverständnis.



Schwierigkeit mit der Depression


Oftmals erkrankten gerade vitale, aktive, erfolgreiche oder selbstbewusste Menschen an einer Depression. Sprich, die Depression zwingt diese Menschen zum Nichtstun, zum Innehalten, zum Nachdenken, zum Erkennen der Hilflosigkeit. Dieser Mensch kann keine Kraft tanken, in dem er wie früher Leistung erbringt und dadurch Lob und Anerkennung bekommt. Nein, er muss ohne Anerkennung von außen auskommen und sich selbst eingestehen, dass er genau so ist, wie er nie sein wollte: hilflos, schwach, abhängig. Schwierig ist zudem, dass sich Depressive erst erlauben müssen, innezuhalten. Sie müssen sich erlauben nicht zu arbeiten. War das doch das normalste von der Welt und dafür lebten sie schließlich. Egal, ob sie krank waren oder überfordert. Egal, ob übermüdet oder nicht. Sie standen auf, weil sie zur Arbeit mussten, weil sie arbeiten mussten oder weil sie gebraucht wurden. Sie standen auf, weil sie etwas erreichen wollten. Nun gibt es keinen Grund mehr aufzustehen, denn sie können nicht mehr Arbeiten, nicht mehr leisten, sind nicht mehr erfolgreich und auch sonst nicht nützlich. In dieser Phase stellen diese Menschen fest, dass von den materiellen Dingen nicht viel übrig bleibt. Manchmal sogar gar nichts, weil die Abwärtsspirale zur sozialen Abhängigkeit sehr kurz sein kann. Sie müssen erkennen, dass ihre Aufopferung für nichts war.

Heilung durch Selbstliebe


Diese ehemals erfolgreichen Menschen blicken zurück und sehen, dass alles, wofür sie arbeiteten weg ist oder nicht mehr wichtig. Die scheinbare Anerkennung von außen bezog sich nie auf die eigene Person, sondern auf die Leistung, die erbracht wurde. Die Freundschaften reduzieren sich auf ein Minimum, wenn man Glück hat, ansonsten auf die Zahl Null. Die Menschen, die zu einem aufschauten, haben sich schon lange abgewandt und blicken nun zur nächsten Person auf, die erfolgreich ist. In dieser Zeit wird die fehlende Selbstliebe schmerzlich vermisst. Der Blick zu sich wurde durch das Streben nach Erfolg und Anerkennung ersetzt. Warum auf sich schauen, wenn etwas geleistet werden kann. Der Nachteil hierbei ist, dass Lob und Anerkennung vergänglich sind, die Selbstliebe aber, die steht immer zu einem. Denn sie verlässt einen nie! Vorausgesetzt, sie wurde aufgebaut und ist vorhanden.

Fehlende Selbstliebe in der Krise

Tasse mit Herz | Essen & Trinken » Getränke | Sylvia Voigt / pixelio
© Sylvia Voigt/PIXELIO
Ein Mensch, der sich selbst nicht liebt und zu dem keine Anerkennung von außen bekommt, weil er durch die Krankheit nicht mehr funktioniert, kann einsamer nicht sein. Das einzige, was diesem Menschen jetzt und in Zukunft helfen wird, ist eine gesunde Selbstliebe. Aber wie soll diese aufgebaut werden, wenn noch nicht mal Erfolge durch Arbeit, Sport oder Hobby vorzuweisen sind? Der Mensch muss erkennen, dass er liebenswert ist auch ohne Leistung, ohne Erfolge, ohne Arbeit. Der Mensch an sich ist es wert geliebt zu werden. Aufgrund der Tatsache, dass es ihn gibt. Da ist es egal, welche Eigenschaften der Mensch hat. Jeder Mensch ist liebenswert, wertvoll und wichtig.

Selbstliebe als Wegweiser aus der Depression


Dieses zu erkennen, dass jeder Mensch, also auch man selbst, liebenswert, wertvoll und wichtig ist, muss sich hart erarbeitet werden. Wurde dieses bis dato immer anhand von Leistungen und Erfolgen aufgehängt. Die Depression erschwert diesen Weg zusätzlich, will sie einem doch weis machen, dass man nutzlos, faul und entbehrlich ist. Und trotzdem – der Weg heraus führt nur über die Selbstliebe. Wer es schafft diese in einer Phase aufzubauen, in der kein Lob, keine Anerkennung, keine Leistung, nichts ist, der wird diese Selbstliebe nie mehr verlieren. Denn die Selbstliebe ist treu und verzeiht, dass sie bis dato achtlos liegen gelassen wurde. Für viele Depressive ist es auch wichtig, diesen Weg entgegen allen Widrigkeiten und Anfeindungen zu gehen. Denn wer diesen Weg in dieser schweren Zeit gehen konnte, wird ihn fortan konsequent fortsetzen. Wird mit Leichtigkeit, Freude, Bewusstheit und Zufriedenheit sein Leben mit der Selbstliebe genießen.

Wichtig ist, dass erkannt wird, dass die Bereitschaft für diesen Weg in einem Selbst vorhanden sein muss. Und die Selbstliebe ist die einzige Zutat, die die Depression abschwächt.

In diesem Sinne wünsche ich allen eine immer wachsendere Selbstliebe, die der Depression keine Chance mehr lässt.

Eure

Manon García


Manon García ist  Autorin und Coach für Hochbegabung


Website:
hochbegabung.manongarcia.de
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