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Rituale fördern den Blick nach innen
Bewusst gestaltete Rituale strukturieren nicht nur unseren Alltag und das gesellschaftliche Miteinander. Darüberhinaus geben sie uns maßgeblich Orientierung und Halt. Individuelle Rituale haben eine große Wirkung, vor allem in der Stressbewältigung, weiss die moderne Hirnforschung.

Ein Ritual ist seit jeher eine kultur- und kontextgebundene menschliche Handlung. Rituale werden häufig von bestimmten Gepflogenheiten, Konventionen und Regeln begleitet und können religiöser oder weltlicher Art sein.
In einer Gesellschaft können Rituale Halt und Orientierung geben, indem sie auf wiederkehrende Handlungsabläufe und altbekannte Symbole zurückgreifen.
Rituale beruhigen
Gerade in Krisensituationen werden ritualisierte Handlungen besonders wichtig. Wenn uns die Knie werden weich, der Atem stockt, können uns wiederkehrende Abläufe in solchen Situationen enorm helfen. Rituale synchronisieren dabei die gestörte Beziehung der Nervenzellen, die Information fließt wieder in geordneten Bahnen.
Eines der größten Probleme, die wir über die Jahre als Naturwesen zu lösen hatten, bestand darin, die unterschiedlichen Interessen der Individuen zusammen zu führen. Denn unser Überleben gelingt, langfristig jedenfalls, nur in Gruppen. Eine der Thesen, die mit dem Versuch zur Erklärung von Ritualen zusammen hängen, besteht darin, zu zeigen, dass Rituale eine gemeinschaftsbildende Funktion von evolutionärer Bedeutung haben.
Man kann also sagen, dass Ritualen eine entscheidende Bedeutung beim Aufbau von Gemeinschaften und Gesellschaften zukommt. Gerade weil die soziale und kulturelle Welt nicht in gleicher Weise sofort fassbar ist wie die Welt der Gegenstände und Handlungen, binden Rituale die im Ritual selbst erfahrbare sinnliche Welt an die nur indirekt erfahrbare, "immaterielle" Welt. (Wolf Singer, Ein notwendiges Produkt unserer Evolution, in: Spektrum der Wissenschaft Spezial, Rituale. Was unser Leben zusammenhält (1/11), S. 18).
Entstehen und Vergehen ritueller Praktiken
Bislang ging man davon aus, Rituale seien gleichbleibenden Mustern verpflichtet, oder starren, gleichbleibenden Verhaltensformen, deren ursprüngliche Herkunft meist nur schwer nachweisbar ist. Das Heidelberger Projekt "Die Welt der Rituale" widmet sich jedoch vorrangig der Frage, wie rituelle Praktiken entstehen und vergehen und warum Rituale erfunden oder weiterentwickelt werden.

Methoden der Forscher
Bei ihrer Erforschung von Ritualen nutzen die Heidelberger Wissenschaftler verschiedene Methoden. Sie beobachten die Rituale heutiger Zeit, analysieren sie und nehmen Kontakt mit den Menschen auf, die sie praktizieren. Außerdem studieren sie schriftliche oder bildliche Quellen über Rituale früherer Zeiten und analysieren z.B. den zeitgenössischen Diskurs über bestimmte Rituale und die Entwicklung, die damit einherging.
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Die moderene Hirnforscherung rät uns , eigene Rituale als Bewältigungsstrategie ganz gezielt einzusetzen. Dabei geht es nicht unbedingt darum, an starren Regeln und möglicherweise längst "überholten" Traditionen festzuhalten, sondern sich Aktivitäten zu suchen, die man gerne in seinen Tagesablauf integriert. Jeder kann und soll für sich selbst herausfinden, was ihm gut tut.
Shoppen , Computerspiele oder Fernsehen sind da übrigens nur eine Art Ersatzbefriedigung. Bewusste Rituale dagegen lenken den Blick nach innen statt nach außen – und sie können nicht süchtig machen. Rituale sollten uns also nicht zur Routine werden. Ein bisschen Anstrengung und Kreativität gehören also dazu, damit Aktivitäten ihre positive Wirkung entfalten können.
Quelle : die Welt der Rituale :http://www.dfg-science-tv.de/de/projekte/rituale/mehr-informationen-zum-projekt
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