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Die Philosophie Epikurs : Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug
Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinem Reichtum hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen.
Epikur von Samos
© Rolf Handke/PIXELIO
Im Jahre 341 v.Chr. wurde Epikur auf der Insel Samos vor der kleinasiatischen Küste geboren. Er begann schon 14 Jahren seine philosophische Ausbildung und im Sommer des Jahres 306 v. Chr., bald nachdem er sich in Athen niedergelassen hatte, erwarb der Epikur ein Gartengrundstück und gründete dort seine „Schule des Gartens“. Der Garten Kepos, nach dem die Schule den Namen erhielt, beherbergte nicht nur den Ort des Unterrichts, sondern auch die gemeinsame Wohnstätte von Lehrer und Schülern. Bei einfacher Lebensführung, weitgehend abgeschottet von der Umwelt, versammelte der Philosoph seine Anhänger unter dem doppelten Zeichen der Freundschaft und des philosophischen Forschens. Auch Frauen, unter ihnen Hetären gehörten zum Kreis seiner Schüler. 36 Jahre blieb Epikur der geistige Mittelpunkt des „Gartens“.
Der Garten des Epikur - Die Philosophie Epikurs
Sein Konzept ist praktischer Natur: Ihm geht es nicht nur um die philosophischen Worte, sondern um die Umsetzung in das alltägliche Leben. Das Streben nach Glück soll nicht nur gelehrt, sondern auch gelebt werden.
Dabei stand die Schule Epikurs stets im Verdacht, gemeinhin eher dem Eros denn der Philosophie verpflichtet zu sein. Ursache ist die Missinterpretation seiner Lehre von der Lust: Nach Epikur ist die Lust ( vergl.Sigmund Freud ) das Ziel jeden Handelns. Dabei ging es ihm aber nicht um Ausschweifungen und das, was viele heute zuweil als "das pralle Leben" verstehen, sondern um die kleinen Freuden des Tages. Lust sollte nach Epikur immer mit dem richtigen Maß verbunden sein.
Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug.
Epikur von Samos
Zur Lebenskunst Epikurs gehörte neben der Lust auch die Askese. Begierden versuchte er zu überwinden, denn sie sind die Quellen von Furcht und Schmerz. Dabei bedient sich Epikur, von dessen Fragmenten nur wenige noch vorhanden sind, einer bildhaften und allgemein verständlichen Sprache:
„Den Menschen nützt der naturwidrige Reichtum ebenso wenig wie das Nachfüllen von Wasser in ein schon gefülltes Gefäß. Denn offenbar fließt beides nach außen wieder ab.“
Nach der Enthaltsamkeit, dem Reduzieren von Ansprüchen, vermochte auch der durchschnittlich gedeckte Teller wieder Freude zu wecken. Die Natur ist für Epikur nichts, was beherrscht werden muss, sondern ein "Mechanismus", der für den Menschen das Nötigste zu seinem Glück bereit hält:
„Wenn du nach der Natur lebst, wirst du niemals arm. Wenn du nach den Meinungen lebst, wirst du niemals reich“. „Wer der Natur folgt und nicht den leeren Meinungen, der genügt in allen Dingen sich selbst. Denn im Hinblick auf das Genügende ist jeder Besitz ein Reichtum, im Hinblick auf die unbegrenzten Begierden ist aber auch der grösste Reichtum Armut.“
Von allen Geschenken, die uns das Schicksal gewährt, gibt es kein größeres Gut als die Freundschaft - keinen größeren Reichtum, keine größere Freude.
Epikur von Samos
Epikur empfiehlt seinen Schülern zu ihrem Glück Dinge, die heute zum Handwerkszeug der humanistisch orientierten Psychotherapie zählen: Probleme sollen nicht heruntergeschluckt, sondern mit Freunden diskutiert werden. Auch die Selbstanalyse und Selbstreflexion zählen zur Epikureischen Methode. Die Freundschaft zu den Mitmenschen erhebt Epikur zur Voraussetzung für ein glückliches Leben. Daraus erwächst seiner Meinung nach sogar die Fähigkeit zur Freundschaft mit der ganzen Welt.
Die fünf Regeln des Glücks nach Epikur
Epikur - 5 Regeln des Glücks (Wer bin ich - und wenn ja wie viele - Audio) - Bildung
Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen. Bin ich, ist er nicht. Ist er, bin ich nicht.
Epikur von Samos
Allerdings ernannte Epikur in seinem Testament zwei Schüler, Amynomachos und Timokrates, zu seinen geistigen Erben. Und seine Vorkehrungen waren erfolgreich: Mindestens bis in die Mitte des ersten vorchristlichen Jahrhunderts wurde Epikurs Gartenschule fortgeführt.
Wichtig für uns heute ist , dass Epikur den Lustbegriff ganz neu definiert hat: Lust ist, ein schmerzfreies Leben voller Gesundheit zu führen. Im Zentrum stehen also die "Gesundheit des Leibes" und die "Beruhigtheit der Seele", da das schmerzfreie Leben sowohl physisch als auch psychisch zu verstehen ist. Somit pflegt der heutige Epikurer einen völlig anderen Lebensstil als die Konsum- und Lustgütergesellschaft ihm zugesteht .
Schönheit, Anerkennung, Sexualität, Besitz werden in diesem Sinne von jedem Menschen individuell wahrgenommen und achtsam geprägt. So verstanden kann Epikurs Lehre, bei angemessener, nicht verschwenderischer Anwendung, der "Beruhigtheit der Seele" dienen und gleichwohl der "Gesundheit des Leibes" förderlich und segensreich sein.
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