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Zen und die japanische Gartenkunst des Shunmyo Masuno


Im traditionellen Weltbild der Japaner spielt die Natur eine wichtige Rolle. Und so haben auch Gärten einen hohen Stellenwert. Berühmt ist das Land für seine Zen-Gärten, die als grandiose Miniaturlandschaften mit Bäumen, Büschen und Wasser Wirkung entfalten oder durch Kargheit und Minimalismus überzeugen. Aber sind Zen-Gärten mehr als reine Abbilder der Natur oder dekoratives Kunstwerk?

"Wer mit einem sanften Garten aufwächst, wird auch ein sanfter Mensch“,"
Shunmyo Masuno

Shunmyo Masuno ist ein Zen- Mönch in der 18. Generation und der letzte Zen- Buddhistischen Mönch der Gärten gestaltet. Er lebt und arbeitet an seinem Geburtsort Yokohama im Kenkohji-Tempel, der mit ­seinen alten Holzbauten wie eine zeitlose Oase der Ruhe und Besinnlichkeit anmutet. Die Gärten Shunmyo Masunos sind von der japanischen und buddhistischen Tradition inspiriert.

Die japanische Gartenkunst bedeutet vorerst ”katachi”, die Form. Er ist so angelegt, dass der Garten, von oben gesehen, eine Symmetrie oder ein schönes Layout ergibt. In Japan kommt es darauf an, wie der Garten wirkt, wenn man mittendrin steht. Vielleicht weil hier die Häuser selten mehrstöckig waren und man nicht die Vogelperspektive einnehmen konnte. Japaner wollen ein Teil des Gartens sein, sich mit ihm in Harmonie fühlen. Ein japanischer Garten entsteht auch nicht nach vorgefassten Plänen – sondern richtet sich ganz nach dem Platz, auf dem er gedeihen soll.


Zen garten Free-Photos/pixabay 3
© Free-Photos/pixabay

 „Man muss einen Ort erst mal lesen, ihn verstehen und fühlen. Ich sehe ihn mir von jeder Perspektive aus an – auch aus der Ferne. Dann erst kann ich die Steine pflanzen. Wir sagen tatsächlich ”pflanzen”, weil Steine für uns genauso ein Stück Natur darstellen wie ein Baum oder eine Blume.

 Shunmyo Masuno


Wer mit einem sanften harmonischen Garten aufgewachsen ist, wird auch ein sanft­mütiger Mensch. Wer täglich einen dornigen Rosen-Garten ansehen muss, wird auch einen dornigen, abweisenden Charakter bekommen. Ein aggressiver Garten allerdings macht auch aggressiv. Zum Beispiel wenn es darin viele spitze Steine gibt, die allein stehen oder aber auch spitze Äste die direkt auf den Betrachter zeigen.

Die japanische Gartenkunst nach Fengshui

Die einzelnen Lehren basieren immer auf realen Erfahrungswerten, das Fengshui genauso wie die Kunst, einen Garten anzulegen. Im Norden muss ein Hügel liegen, heißt es etwa im Fengshui: Das kommt daher, dass aus dem Norden oft der Wind kam und der Hügel ein bisschen als Windfang dienen konnte. Genau wie hohe Bäume. Die meisten Regeln gründen auf durchaus nachvollziehbaren Erfahrungen. So hat man im Norden Japans in den Gärten auch selten mit Wasser gearbeitet, und man versuchte, nach Süden eine möglichst offene Fläche zu halten damit die Sonne voll in den Garten scheinen und ihn hell und warm machen konnte.

Japaner leben viel stärker mit der Natur als Europäer – sie feiern die Kirschblüte, die Herbstfärbung und richten ihre Speiseplan viel strenger nach dem saisonalen Angebot. In Japan und China gab es viele Wälder – wie in Europa auch. Nur dass man sich hier in der freien Natur eher geschützt als bedroht fühlte und sich ein größerer Teil des sozialen Lebens draußen abspielte.

In Europa ist der Garten ein traditionell von der Natur abgegrenzter Bereich, während die japanischen Gärten Teil der Umgebung sein wollen. Idealerweise schiebt man nur eine Tür beiseite, und schon hat man das Gefühl, mitten im Garten zu sitzen. Man versucht, Haus und Garten als eine Einheit zu begreifen. Anders als die Europäer haben Japaner dabei ein besonderes Gefühl für Steine. Die Farbe muss zum Beispiel möglichst hell sein, weil Weiß als rein und heilig gilt. Gerade im Zen sind Steine wichtig – Steine ändern sich nämlich nicht. Das ist etwas Bleibendes, und das Bleibende ist von besonders großem Wert.





In Japan ist Individualität eher unerwünscht. Gleichzeitig erkennt man an, dass jeder Baum, jede Blume und jeder Stein eine eigene Seele hat. Japaner versuchen, den Charakter eines Baums oder Steins zu erkennen, um ihn harmonisch in die Umgebung einpassen zu können. Die Balance muss immer stimmen so wie das Prinzip von Ying & Yang.

Shunmyo Masuno versteht sich so als Nachfahre historischer Vorbilder, die im 13. Jahrhundert mit dem aus China eingewanderten Zen-Buddhismus die bis dahin üppigen Gärten Japans radikal reduzierten und ­eine völlig neue Ästhetik schufen.


Die Anlagen der alten Meister faszinierten Shunmyo Masuno schon als Kind. Als Zehnjähriger besuchte Masuno mit seiner Familie die alte Residenzstadt Kyoto, wo Adel und Klerus seit über tausend Jahren Kunst und Kultur pflegten. Die überwältigende Schönheit der Gärten war ein tiefes Erlebnis für Masuno. Besonders der Steingarten des ­Ryoanji-Tempels begeisterte ihn.

Mehr als 60 Gärten hat Shunmuyo Masuno gestaltet, auch in Nordamerika und Europa. In Berlin zeigt er im 2003 vollendeten „Yuusui-en“ des Marzahner Erholungsparks mit Steinen, Kiesflächen und Teehaus japanische Gartenkunst der Perfektion. In Japan stapeln sich die Aufträge, obwohl so ein Gesamtkunstwerk zwischen 750.000 und fast vier Millionen Euro kostet. Es dauert mindestens dreieinhalb Jahre, in der Regel fünf von der Planung bis zur Fertig­stellung. Masuno betreue seine Projekte bis zum völligen Abschluss. Der Meister des Kenkohji-Tempels setzt sich detailliert mit der Umwelt auseinander und kontert der Hektik mit Besinnlichkeit.

Wer aus der Tokioter Hektik ein edles Hotel betritt und einen Musano-Garten sieht, bremst fast schon automatisch ab.

­„Unser Leben wird immer schneller, es wird schwieriger, sich selbst zu betrachten. Für Rückbesinnung reicht es nicht, einfach eine grüne Fläche oder etwas zur Dekoration von Hochhäusern anzubieten. Was heute gefordert wird, ist ein Garten, der sehr viel tiefer in die Herzen der Menschen eingeht."

Shunmyo Masuno
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