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Schloß Schönbrunn - Vienna calling



Historisches zum Schloß Schönbrunn

Die imperiale Schlossanlage Schönbrunn der Mozart-Stadt Wien (Vienna) zählt aufgrund ihrer langen und recht bewegten Geschichte zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern Österreichs. Das gesamte denkmalgeschützte Ensemble, zu dem das Schloss, der Park und der älteste Tiergarten der Welt zählt, wurde Ende 1996 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Schloss Schönbrunn ist ein Muss für alle Wien-Liebhaber, genauso wie Sacher-Torte und Mozartkugeln...


Das im 17. Jahrhundert erbaute Schloss war einst Sommerresidenz von Kaiserin Elisabeth (Sissi) und Kaiser Franz Joseph. Heute zieht das Schloss Schönbrunn in Wien mehrere Millionen Besucher an, die auf den Spuren der kaiserlichen Familie wandeln wollen.


Die Anfänge von Schloß Schönbrunn

Die Geschichte Schönbrunns und seiner Vorgängerbauten reicht bis ins Mittelalter zurück. Das gesamte Anwesen wurde seit Beginn des 14. Jahrunderts als „Katterburg“ bezeichnet und befand sich im Grundherrschaftsbereich des Stifts Klosterneuburg. In den folgenden Jahrhunderten schienen zahlreiche Pächter auf, darunter auch sehr prominente wie der Wiener Bürgermeister Hermann Bayer im Jahre 1548, der das Anwesen baulich erweitern und in einen Herrensitz umwandeln ließ.

1569 gelangte  Schloß Schönbrunn durch Maximilian II. in habsburgischen Besitz, zu dem laut Kaufvertrag ein Haus, eine Mühle, ein Stall sowie ein Lust- und Obstgarten gehörten. Maximilians Interesse galt hauptsächlich dem Ausbau des Tiergartens, der vornehmlich für die Haltung einheimischen Jagdwildes und Geflügels bestimmt war. Im Fasangarten wurde aber auch exotisches Geflügel wie Pfauen und Truthühner gehalten.


Nach dem überraschenden Tod Maximilians II. 1576 kam Katterburg in den Besitz Rudolphs II., der lediglich die Mittel zur Instandhaltung bereit stellte, die Anlage jedoch selbst nie  besuchte. Erst sein Nachfolger, Kaiser Matthias, nutzte das Areal zum Jagen und soll einer Legende zufolge bei einem seiner Jagdausflüge im Jahre 1612 jene Quelle entdeckt haben, die später als „Schöner Brunnen“ dem Areal den Namen gab.


Auch sein Nachfolger Kaiser Ferdinand II. und dessen Gemahlin Eleonora von Gonzaga, beide leidenschaftliche Jäger, wählten Schloß Schönbrunn als Aufenthaltsort für Jagdgesellschaften. Nach dem Tod Ferdinands 1637 wurde das Anwesen Witwensitz und die kunstsinnige Kaiserinwitwe führte hier ein reges gesellschaftliches Leben, für das sie einen repräsentativen architektonischen Rahmen benötigte. Sie ließ daher um 1642 ein Lustschloss errichten, das mit der Umbenennung des Anwesens auf den Namen „Schönbrunn“ einherging, der im gleichen Jahr erstmals urkundlich erwähnt wurde.


Von den mit der zweiten Türkenbelagerung einhergehenden Verwüstungen im Jahre 1683 blieb auch Schloß Schönbrunn mit Lusthaus und Tiergarten nicht verschont. Kaiser Leopold I., in dessen Besitz sich das Schloss seit 1686 befand, fasste den Entschluss, Schönbrunn dem Thronfolger Joseph zu überlassen und für diesen einen repräsentativen Neubau zu errichten. Als bald darauf durch adelige Vermittlung der in Rom ausgebildete Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach an den kaiserlichen Hof kam, legte dieser 1688 den so genannten „Schönbrunn I-Entwurf“ dem Kaiser vor, mit dem er sein architektonisches Können unter Beweis stellen und damit das kaiserliche Interesse gewinnen wollte. Fischer wurde daraufhin 1689 zum Architekturlehrer des Thronfolgers ernannt und reüssierte in der Folge zum am meist beschäftigten Architekten des Hofes und des Adels.



Baugeschichte Schloß Schönbrunn I - 17. Jahrhundert

1693 beauftragte Leopold I. Johann Bernhard Fischer von Erlach mit konkreten Plänen für den Bau eines Jagdschlosses, das ab 1696 zum Teil auf den noch vorhandenen Grundmauern des von den Türken verwüsteten Lusthauses errichtet wurde. Im Frühjahr 1700 war der Mitteltrakt des Schlosses fertig gestellt und bewohnbar. Der Ausbau der Seitenflügel kam durch den spanischen Erbfolgekrieg ab 1701 und den damit verbundenen Finanznöten ins Stocken, die noch notwendigen Bauarbeiten nach dem überraschenden Tod Josephs gänzlich zum Erliegen. Fischer von Erlach zeichnete nicht nur für die Planung des Schlosses verantwortlich, auch die Bauarbeiten unterstanden seiner unmittelbaren Aufsicht. Im Zusammenhang mit dieser großen und repräsentativen Aufgabe steht wahrscheinlich auch die Verleihung des Adelsprädikats „von Erlach“ durch Kaiser Leopold.

Der Bau des Jagschlosses am Fuße des Berges wurde im Gegensatz zu einem ersten, weitgehend utopischen Entwurf, der ausladende Auffahrtsrampen, Kolonnaden und Wasserspiele vom Wienfluss bis zum Schloss auf der Anhöhe des Schönbrunner Berges vorsah, ausgeführt. Die gesamte Anlage ist entsprechend einer barocken Schlossanlage durch die Zentralachse bestimmt. Der kompakte Baukörper des Schlosses mit einer monumentalen Freitreppenanlage vor dem Mittelrisalit wurde von seitlichen Trakten für Marställe flankiert. Diese Bauten umschlossen einen Ehrenhof, der im Norden durch ein adlerbekröntes Obeliskentor mit Herkulesgruppen begrenzt wurde.

Baugeschichte Schloß Schönbrunn I - 17. Jahrhundert
© suju/pixabay

Die Repräsentationsräume des Jagdschlosses lagen an der Ehrenhofseite, die Privatgemächer Josephs I. dagegen an der Gartenseite im Westteil des Schlosses, während der Ostflügel für die Unterkunft von Gästen diente. Eine wahrscheinlich erst später geplante Kaiserintreppe im Westflügel sollte die Gemächer der Kaiserin erschließen.

Das unvollendete Schloss diente in der Folge als Witwensitz für Wilhelmine Amalie. 1728 erwarb Kaiser Karl VI. Schönbrunn, der das Anwesen jedoch lediglich zum Fasanschießen aufsuchte. Schließlich schenkte er die Anlage seiner Tochter Maria Theresia, die schon immer eine Vorliebe für das Schloss und die umliegenden Gärten hatte. Die Regierungszeit Maria Theresias bedeutete für Schönbrunn eine glanzvolle Epoche. Es wurde zum Mittelpunkt des höfischen und politischen Lebens. Unter ihrem persönlichen Einfluss und unter der Leitung des Architekten Nikolaus Pacassi wurde das ehemalige Jagdschloss Josephs I. zu einer Residenz umgebaut und erweitert.


Baugeschichte - Schloß Schönbrunn III - 19. Jahrhundert

Danach blieb Schloß Schönbrunn unbewohnt und wurde erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter Kaiser Franz II./I. wieder als Sommerresidenz benützt. In diese Epoche fällt auch die zweimalige Besetzung Schönbrunns in den Jahren 1805 und 1809 durch Napoleon, der auch die Memorialräume Franz I. Stephans im Ostflügel bewohnte. Anlässlich des Wiener Kongresses 1814/15 zeigte sich deutlich, dass Schönbrunn einer dringenden Erneuerung bedurfte, im Zuge derer Franz II./I. zwischen 1817 und 1819 auch eine neue Fassadengestaltung nach den Plänen des Hofarchitekten Johann Aman ausführen ließ, die entscheidende Veränderungen mit sich brachte. Aman entfernte den reichen Rokoko-Fassadendekor Pacassis und gab dem Schloss sein heutiges Erscheinungsbild mit einer nüchternen und auf wenige Schmuckelemente reduzierten Fassadengestaltung. Auch das „Schönbrunner Gelb“ in der heutigen Fassung dürfte in dieser Periode entstanden sein.


1830 wurde Franz Joseph im Ostflügel des Schlosses geboren, den seine Eltern Franz Karl und Sophie bewohnten. Franz Joseph, von seiner ehrgeizigen Mutter seit den ersten Lebensjahren auf die Rolle des zukünftigen Thronfolgers vorbereitet, verbrachte bereits während seiner Kindheit und Jugend die Sommermonate in Schönbrunn. Als er 1848 den Thron bestieg, sollte das Schloss wiederum eine glanzvolle Epoche erleben. Schon als junger Kaiser erkor Franz Joseph Schönbrunn zu seinem Lieblingswohnsitz, in dem er den Großteil seines Lebens verbrachte. Er bezog die zum Ehrenhof gelegenen Räumlichkeiten des Westflügels, die er bis zu seinem Tod am 21. November 1916 bewohnte.

Sein Appartement setzte sich in einer kontinuierlichen Abfolge aus Audienz-, Arbeits- und Schlafzimmer zusammen. Beim Audienzzimmer wurde die kostbare Nussholzvertäfelung aus der maria-theresianischen Zeit belassen, die Möblierung übernahm Franz Joseph von seinem Onkel und Vorgänger Kaiser Ferdinand I. von Österreich. Die anschließenden Privaträume des Kaisers wurden in den 1860iger Jahren neu möbliert und ausgestattet.


Kaiserin Elisabeth - Sissi


Anlässlich der bevorstehenden Hochzeit mit Elisabeth, Herzogin in Bayern, im Jahre 1854 wurden bereits im Winter davor die Adaptierungsarbeiten im Westflügel zum Hietzinger Kammergarten für die zukünftige Kaiserin begonnen.




Auch das Elisabeth-Appartement umfasste mehrere Räume, von denen der Salon der Kaiserin das Zentrum bildete. Hier empfing die Kaiserin ihre persönlichen Besucher. Die nach Norden anschließenden Räume wie das gemeinsame Schlafzimmer, das Toilettezimmer und das Stiegenkabinett dienten Elisabeth als Privatgemächer und wurden mit schweren Palisanderholzmöbeln ausgestattet. Das so genannte Stiegenkabinett diente als Schreibzimmer. Die 1862 eingebaute und nach dem Ende der Monarchie abgebrochene Wendeltreppe, die dem Raum den Namen gab, ermöglichte einen direkten Zugang in die Erdgeschossräume.

Diese unter ihrem Appartement liegenden Gartenappartements wurden mit ausschließlich privater Funktion, ähnlich wie später in Gödöllö, neu ausgestattet. Diese Gemächer setzten sich aus einem großen Salon und wahrscheinlich auch aus dem obligatorischen Turnzimmer zusammen. Die Wände waren spaliert und die Möbel in ihrer Lieblingsfarbe lila tapeziert. Im Erdgeschoss des Schlosses wurden auch die Appartements für die Kinder Franz Josephs und Elisabeths eingerichtet.



Im Anschluss an die Gemächer der Kaiserin lagen die Räumlichkeiten für die älteste Tochter Gisela, für den Kronprinzen Rudolf wurde ab 1867 das so genannte Kronprinzen-Appartement an der Meidlinger Seite zum Kronprinzengarten etabliert. Im gesamten Erdgeschossbereich blieben die aus der maria-theresianischen Zeit stammenden Deckenstuckdekorationen, die Holzvertäfelungen im Weißgold-Akkord und die auf Leinwand ausgeführten Landschaftsmalereien weitgehend erhalten.

Anlässlich der bevorstehenden Weltausstellung im Jahre 1873 in Wien erfolgten ab 1869 umfangreiche Restaurierungen mit Rücksicht auf die ehemalige Rokoko-Ausstattung aus dem 18. Jahrhundert, die ergänzt beziehungsweise im Neorokoko als Ausdruck des imperialen Stils wieder hergestellt wurden. Die Arbeiten erstreckten sich auf die beiden Galerien und die Gemächer im Ostflügel, die als Appartements für Gäste zur Verfügung standen. In diesen Räumen wurden die Wände mit Tapisserien aus den kaiserlichen Sammlungen oder mit rotem Ananasdamast neu spaliert.


Der Schlosspark von Schloß Schönbrunn

Die Anlage Schönbrunn bildet eine Einheit aus Schloss und Park, die in vielfältiger Weise aufeinander bezogen sind, da der barocken Konzeption des fürstlichen Schlosses zufolge sich Architektur und Natur zu durchdringen hatten.


Die barocke Gartengestaltung hat sich mit den Erweiterungen aus dem letzten Lebensjahrzehnt Maria Theresias weitgehend erhalten. Der weitläufige Park ist durch ein System von breiten, sternförmigen Alleen gegliedert, die mit der Zentralachse des Schlosses eine Symmetrie bilden. Zwischen den Alleen wechseln zahlreiche kompliziert gestaltete Parterres und Boskette, die häufig durch kleine Plätze mit Brunnen und figuralem Schmuck aufgelockert sind. Besondere optische Akzente werden durch einzelne Gartenbauwerke gesetzt, die oft hinter oder zwischen den Hecken und den Alleen errichtet wurden.


Vor der Gartenfassade des Schlosses breitet sich das so genannte Große Parterre bis zum Neptunbrunnen am Fuß des Schönbrunner Berges aus, die einzelnen Parterrefelder sind durch Rasenflächen gegliedert und mit Blumenrabatten eingefasst. Seitlich wird das Große Parterre von Heckenwänden begrenzt.

In den ehemaligen Heckennischen wurden 1777 die Gartenfiguren auf hohen Podesten aufgestellt. Die unter Maria Theresia geplante aufwendige Gestaltung des Schönbrunner Berges kam nicht zur Ausführung, es wurden lediglich Zickzackwege bis zur Gloriette angelegt ( heute beherbergt die Gloriette ein Café und lädt zum verweilen ein ), die einen eindrucksvollen Abschluss der Mittelachse bildet. Die breiten Diagonal-Alleen bieten vom Treppenpodest der Gartenfassade des Schlosses einen ungehinderten Ausblick bis zum Obelisken auf der Meidlinger Seite und zum Menagerie-Pavillon im Westen und werden zusätzlich von Bassins akzentuiert. Besondere Erwähnung verdienen die Kammergärten zu beiden Seiten des Schlosses, die um 1750 angelegt wurden und später ausschließlich der kaiserlichen Familie vorbehalten waren, nachdem der Park bereits 1779 für die Bevölkerung geöffnet wurde.

Im Hietzinger Bereich ließ Kaiser Franz I. Stephan ab 1753 den so genannten Holländischen Garten anlegen, der mit seinen Pflanzensammlungen vor allem naturwissenschaftlichen Zwecken dienen sollte. Im 19. Jahrhundert wurde der Holländische Garten in eine englische Anlage umgewandelt, bis man schließlich 1880–1882 auf diesem Gelände das Große Palmenhaus als monumentalen Glashausbau errichtete. Unweit davon wurde 1904 als letztes Bauprojekt des Kaiserhofes das Sonnenuhrhaus zur weiteren Unterbringung von Pflanzen errichtet. Das Palmenhaus erfreut das Herz eines jeden Botanikers!

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Walter M. Weiss (Autor)
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