Münzen sammeln – ein Hobby mit Mehrwert?

Seit Jahrtausenden werden verschiedene Edelmetalle als Zahlungsmittel verwendet. Doch neben dieser praktischen Funktion üben Münzen auf viele Menschen eine besondere Faszination aus, die über den reinen Materialwert hinausgeht. Die Seltenheit und die Ästhetik historischer Münzen machen sie bei Sammlern so begehrt. Viele sammeln Geldstücke mit größter Leidenschaft und legen den Fokus dabei auf eine Epoche oder Region. Doch was gibt es beim Sammeln von Silber-, Gold- und Platinmünzen zu berücksichtigen?



Was sollten Einsteiger beachten?

Neulinge sollten langsam in dieses Hobby einsteigen. Zu Beginn könnten sich die aktuellen Euromünzen (verschiedene Länder und Prägestätten) anbieten. So kann man ohne größeres finanzielles Risiko herausfinden, ob einem dieses Hobby liegt. Gerade am Anfang steht bei vielen Hobbysammlern der Gedanke an einen finanziellen Gewinn nicht im Vordergrund. Als Methode, um schnell an Geld zu kommen, lohnt sich diese Freizeitbeschäftigung vermutlich nicht. Viele sammeln Münzen aus Leidenschaft, und weil sie sich persönlich für die Themen Münzen und Geschichte interessieren. Sie legen sich Stück für Stück komplette Sammlungen zu und möchten möglichst alle Exemplare einer Kollektion haben.


Welches Zubehör ist für Münzsammler sinnvoll?

Folgende Tipps können Einsteiger dabei helfen, ihre Münzen von Anfang an richtig zu pflegen:

• Eine gummierte Zange oder Pinzette verhindert, dass die Münzen beim Sortieren und Reinigen verkratzen. Außerdem verschmutzt der natürliche Fettfilm auf der Haut eine Münze, wenn man sie mit der Hand berührt.
• In einem Sammelalbum oder einer Schatulle können Münzen sortiert und in Plastiktäschchen einzeln aufbewahrt werden, ohne dass sie beschädigt werden. Unterschiedliche Materialien sollten sich nicht berühren, da es sonst zu einer chemischen Reaktion kommen kann. Diese kann sich negativ auf den Zustand auswirken.
• Münzen sollten trocken, kühl und lichtgeschützt gelagert werden.
• Wertvolle Einzelstücke sollten in einem Safe verwahrt werden. Bei einem Diebstahl greifen Hausratversicherungen oft nur, wenn Wertgegenstände wie Sammlermünzen eingesperrt wurden.
• Zum Reinigen verwendet man am besten milde Seife.
• Ein sauberes Mikrofasertuch verhindert, dass beim Trocknen Kratzer entstehen.

Sammlermünzen als Wertanlage?

Sammlermünzen können nicht nur ein leidenschaftliches Hobby sein, sondern ebenfalls als Wertanlage dienen. Ihr Wert bestimmt sich aus folgenden Faktoren:

• Seltenheit: Je geringer die Auflage, desto höher ist die Nachfrage (v.a. bei historischen Münzen).
• Zustand: Je weniger Kratzer, desto größer ist der Wert. Besonders exakte Prägungen sowie Fehldrucke wirken preissteigernd.
• Edelmetallgehalt: Je mehr Gold, Silber oder Platin in einer Münze enthalten ist, desto wertvoller ist sie.
• Herkunft/Thema/Motiv: Hierbei bestimmen Trends die Nachfrage. Zu manchen Zeiten sind antike Exemplare gefragter – etwas später können Münzen chinesischer oder preußischer Herkunft sowie Dichtermotive beliebter sein. In Münzkatalogen werden zahlreiche Informationen (u.a. Preisschätzungen) zu einer Vielzahl von Münzen gesammelt. Fachzeitschriften informieren über aktuelle Entwicklungen auf dem Münzmarkt.
• Alter: In der Regel steigt mit zunehmendem Alter der Verkaufspreis.

Mit viel Erfahrung, Geduld und etwas Glück kann auch mit Sammlermünzen ein Gewinn erzielt werden. Anlagemünzen ohne Sammlerwert eignen sich jedoch eher als Wertanlage. Diese sind aufgrund ihres Materials wertvoll, nicht wegen ihrer Exklusivität. Im Sammlergeschäft kann die Nachfrage nach manchen Themen oder Sonderprägungen sinken, was einem Kurstief gleichkommt. Zu beachten ist außerdem, dass bei besonderen Münzen die Zahl potenzieller Käufer geringer ist. Das bedeutet, dass sich der gewünschte Preis bei einem Verkauf u.U. nicht erzielen lässt. Dagegen haben klassische Anlagemünzen wie Maple Leaf, Wiener Philharmoniker und Krügerrand keinen zusätzlichen Seltenheitswert. Daher ist normalerweise ein größerer Kreis potenzieller Nachfrager an ihnen interessiert.