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René Hug im Interview:"DIE QUELLE DES DASEINS"


RENÉ HUG schreibt so klar wie ich ihn kenne: Seine Liebe zu dem was er vermittelt, seine Präsenz, Fähigkeit zu anschaulicher und auf allen Ebenen (Körper, Seele, Geist) spürbarer Anleitung, kommt auf jeder Seite seines Buches "DIE QUELLE DES DASEINS" zum Ausdruck! Es ist ein Buch was sowohl für Anfänger als auch schon fortgeschrittenere Yogis empfehlenswert ist, da René die wunderbare Gabe besitzt Menschen genau da abzuholen, wo sie gerade sind. Gerade beim Yin- / Restorative-Yoga ist dies ein wichtiges Thema und Voraussetzung für gute Erfolge. Wunderbar finde ich auch, dass er selbst auf den Fotos zu sehen ist, die so deutlich zeigen, wie sehr er mit ganzem Herzen dabei ist!

Während im dynamischen Yoga den Fokus auf die Muskulatur gesetzt wird, sind wir im Yin-Yoga eher passiv. Der Fokus liegt hierbei auf den tieferen Schichten des Körpers wie Bindegewebe und Faszien. Diese werden im dynamischen Yoga oft gar nicht erreicht.

Für LEBE-LIEBE-LACHE erklärt der Schweizer Yogalehrer was es mit dem Wunsch auf sich hat, sein Yogawissen möglichst vielen Menschen zu vermitteln.

René Hug mit seinem Buch: DIE QUELLE DES DASEINS
© www.reneyoga.ch

René Hug im Interview mit Annette Maria Böhm


LEBE-LIEBE-LACHE: Wie bist du dazu gekommen ein Buch über Restorative Yoga zu schreiben?

RENÉ HUG: Yoga ist für mich ein Rückzug, damit ich mich wieder spüre und bei mir sein kann.

Also eine Wiederherstellung oder Erneuerung meines selbst, wie es das Wort Restorative (dt. Wieder herstellen) ja schon aussagt. Dazu kommt, dass es bis heute in allen Yogabüchern, die es auf dem Markt gibt, nicht wirklich gezeigt wird, wie man Hilfsmittel korrekt einsetzen kann.

In meiner Zeit als ich mich von Paul Grilley und Simon Low inspirieren ließ, kam von ihnen immer der Hinweis so viele Hilfsmittel wie möglich einzusetzen und nicht zu tief in die Haltungen zu gehen.

Viele Menschen wissen gar nicht, dass es Hilfsmittel im Yoga gibt, die einem helfen können, Haltungen korrekt auszuführen, ohne dass man bereits die Geschmeidigkeit entwickelt hat, die es normalerweise dafür braucht, wenn man keine Hilfsmittel benutzen würde. Und es gibt auch viele Yogis, die noch nicht gelernt haben, wie man diese Hilfsmittel korrekt einsetzt.

Da ich schon seit Jahren mit diesen Utensilien sowohl in meiner persönlichen Praxis als auch in meinem Unterricht im Studio arbeite, habe ich mir mit der Zeit einen großen Erfahrungsschatz im Einsatz der Hilfsmittel aufbauen können, wofür ich sehr dankbar bin. Im Grunde genommen könnte man auch sagen, dass ich durch „Best Practice“ gelernt habe, wie diese Hilfsmittel meinen Schülern am besten helfen können.

Um dieses Wissen und meine Erfahrungen mit möglichst vielen Yogainteressierten teilen zu können, hatte ich mich entschlossen, dieses Buch zu schreiben. Es war schon immer mein Bestreben, möglichst viele Menschen für Yoga zu interessieren. Denn Yoga beinhaltet viel mehr, als sich möglichst gelenkig in die „unmöglichsten“ Positionen zu begeben. Und genau dieses „Mehr“ wird im Buch auch beschrieben.

René Hug, Buch DIE QUELLE DES DASEINS: Kurm A sana
© www.reneyoga.ch


LEBE-LIEBE-LACHE: "Die Quelle des Daseins". Was hat dich zum Titel des Buches veranlasst?

RENÉ HUG: Viele Menschen sind in der heutigen Zeit auf der Suche nach innerer Ruhe und Frieden und immer mehr fangen an sich zu fragen, was eigentlich der Sinn ihres Lebens sein soll. Einige suchen diese Ruhe im Yoga und besuchen Yogastunden in der Hoffnung, unter Anleitung eines Yogalehrers ihre Antworten dort zu bekommen. Dabei liegt es doch auf der Hand, wo man sie eigentlich finden kann, nämlich tief in sich selbst. Es ist alles schon da und muss von uns nur noch entdeckt werden. Yoga kann uns helfen, in diesen Zustand der Ruhe zu kommen, den wir brauchen um tief in uns hinein hören zu können. Dort liegen die Antworten, was der Sinn unseres Leben sein soll. Diese Quelle der Antworten in uns ist für mich die „Quelle des Daseins“. Mit diesen Überlegungen kam der Titel zustande.

LEBE-LIEBE-LACHE: Was verbirgt sich hinter der Weisheit des Körpers?

RENÉ HUG: Für mich eine sehr spannende Frage. Der Körper „redet“ eigentlich permanent mit uns und gibt uns Signale, nur achten wir nicht auf sie und hören nicht auf ihn. Wenn unser Körper uns sagt „ich kann nicht mehr“, sollten wir auf ihn hören. Niemand sagt uns so zuverlässig wie er, wann es genug ist und wann er erschöpft und ohne Energiereserven ist. Dabei versucht er so lange wie möglich gesund zu bleiben und zu „funktionieren“. Leider behandeln die meisten von uns ihren Körper nur als unerschöpfliches Kraftwerk, dass sie nur ausbeuten und dabei vergessen, dass sie es auch pflegen und „warten“ müssen. Bis es dann eines Tages zu spät ist. Würden wir Menschen der Weisheit unseres Körpers folgen, dann bin ich überzeugt, dass es Krankheiten wie Burnout oder Diabetes nicht geben würde. Es wäre wirklich schön, wenn wir mehr auf unseren Körper hören würden und nicht immer nur von ihm fordern und verlangen, dass er funktioniert.


LEBE-LIEBE-LACHE: Wie unterscheiden sich die meisten Mainstream- Yoga Stile von deiner Yin Restorative Yoga Stunde?

RENÉ HUG: Ich denke, der größte Unterschied ist der, dass ich in meinen Yin Restorative Yogastunden kein „Akrobatik“-Yoga anbiete. Das heißt, in meinen Stunden wird man keinen Handstand machen, auf den Händen balancieren, oder sich in irgendwelche Haltungen „hinein verbiegen“. Es ist schon wirklich interessant – in Indien, dort wo ich einen großen Teil meiner Ausbildung absolviert habe, haben uns unsere Lehrer die verrücktesten Körperhaltungen gezeigt, nur um uns zu sagen, dass DAS in ihren Augen kein Yoga ist, sondern Akrobatik.

Wir dürfen aber nun in der westlichen Gesellschaft immer mehr beobachten, wie sich genau diese Akrobatik als Yoga in vielen Studios etabliert hat, so unterrichtet wird und sich im Kopf von vielen Yogis als Yoga verankert hat. Leider schreckt das viele Menschen ab, überhaupt darüber nachzudenken, ob sie nicht mit Yoga beginnen wollen und was es ihnen bringen könnte, regelmäßig Yoga zu praktizieren.

Im Yin Restorative Yoga, das ich unterrichte, ist das völlig anders. Ich achte in meinem Unterricht sehr darauf, dass meine Schüler verstehen, was der Kern dieses Yogastils ist, nämlich das Erneuern der Energiereserven des Körpers, das in die Wahrnehmung des eigenen Körpers gehen und das Erlangen eines Zustands der inneren Ruhe und der Meditation. Mir ist durchaus bewusst, dass es viele Yogalehrer gibt, die da so ihre eigenen Ansichten haben, was Yoga ist. Wenn ich mir diese sogenannte moderne Yogapraxis dann aber näher betrachte und sie mit den Texten des Yoga-Sutra vergleiche, fällt es mir sehr schwer, eine Verbindung zwischen beiden herzustellen. Auf der einen Seite sehe ich da die ethische und meditative Yogapraxis beschrieben im Yoga-Sutra, die großen Wert auf das Beruhigen der Bewegungen des Geistes legt, und auf der anderen dann diesen doch sehr auf Leistung und Akrobatik „getrimmten“ Unterricht in den westlichen Studios. Ehrlicherweise muss ich allerdings sagen, ich bin ja schon froh, dass das Wort Yoga in der westlichen Welt sehr viel bekannter geworden ist, als noch vor ein paar Jahren das der Fall war. Alles andere wird sich mit der Zeit ergeben.

René Hug, Buch DIE QUELLE DES DASEINS: Hara
© www.reneyoga.ch


LEBE-LIEBE-LACHE: Warum ist es für uns alle an der Zeit, dass wir uns dem weiblichen Prinzip zuwenden?

RENÉ HUG: Wir reden alle immer von Achtsamkeit und Rücksichtnahme. Jedoch werden diese Prinzipien nicht gelebt, weil uns oft Mitgefühl und Liebe für unsere Mitmenschen fehlt - das weibliche Prinzip. Dieses Prinzip, dass es nämlich eigentlich in unserer Natur liegt, Gefühle zu zeigen und auszudrücken, unseren Mitmenschen zu helfen und darauf zu achten, dass es in einer Gesellschaft allen gut geht und nicht nur einigen wenigen, wird den meisten von uns so nicht mehr gelehrt und beigebracht. Das weibliche Prinzip wurde ersetzt durch das Streben nach immer mehr leisten zu müssen und immer mehr Geld zu verdienen. Mantra-artig wird uns immer wieder vorgebetet, dass das eine das andere ausschließt. Es wird auch nicht offen über das weibliche Prinzip gesprochen, da es in unserer männlich geprägten Gesellschaft verpönt ist, Gefühle zu zeigen und darüber zu sprechen – ist halt eher was für Weicheier. Dem ist aber nicht so, davon bin ich überzeugt.

Alleine einander wieder nur zuzuhören und unsere Liebe füreinander in Worte und Taten zu kleiden, führt dazu, dass wir wieder wertvollere Begegnungen miteinander haben könnten und unseren Tag und unsere Zeit dem Anderen schenken. Schon ein ernst gemeintes Lächeln, dass man einem Fremden schenkt, kann das wiederspiegeln und wäre zumindest ein guter Anfang. Oder schaut man bei der kurzen Begegnung mit dem Anderen doch eher zu Boden, weil man damit nicht umgehen kann!? Dem Anderen seine Liebe zu schenken, stärkt einen selbst und Anderen zu helfen gibt dir ein wahnsinnig schönes Gefühl!

LEBE-LIEBE-LACHE: Welche Mudras finden in deinen Yogastunden Anwendung?

RENÉ HUG: Alle, die in meinem Buch stehen, und noch ein paar mehr. Mudras sind eine sehr gute Hilfe, um zur Ruhe zu kommen. Dank Gertrud Hirschi habe ich sie für meinen Unterricht entdeckt, sofort integriert und auf dann auf meine Art das Ganze ausgebaut. Die Meditation „Bewegung aus dem Herzen“ ist ein gutes Beispiel, wie ich mit den Mudras spielerisch arbeite.

LEBE-LIEBE-LACHE: Ist die Welt in der wir leben die beste Karmaschule?

RENÉ HUG: Diese Frage kann ich leider nicht beantworten. Ich habe mir einfach vorgenommen, in diesem Leben so viel zu lernen, wie möglich ist und alle Herausforderungen anzunehmen, die mir das Leben bietet. Auch wenn sie nicht immer so toll sind und mich auch manchmal aus der Ruhe bringen. Aber, habe ich sie gemeistert, dann weiss ich die schönen Dinge in meinem Leben wieder um so mehr zu schätzen.


LEBE-LIEBE-LACHE: Auf welche Hilfsmittel sollte man beim Restorative Yoga nicht verzichten?

RENÉ HUG: Auf die, die dir gut tun. Nein, jetzt ernsthaft. Es kommt zuerst einmal darauf an, welche Haltung du praktizieren möchtest und danach sollte man beachten, wie geübt du schon bist. Letztendlich ist ja das Ziel, die Haltung eines Tages ganz ohne Hilfsmittel zu praktizieren. Die Hilfsmittel begleiten dich solange auf diesem Weg, bis sie nicht mehr gebraucht werden. Weitere Informationen gibt dir das Buch darüber.

LEBE-LIEBE-LACHE: Welche Vorteile hat es, wenn man auch eine Meditation in seine Yin Restorative Yoga Praxis integriert?

RENÉ HUG: Die Entspannung des Körpers in der Haltung wird tiefer. Und wenn das geschieht, dann geht dein Geist leichter auf die Reise in dein Inneres zu deiner „Quelle des Daseins“, zu dem großen Schatz an Antworten auf alle Fragen deines Lebens, die in dir liegen.

LEBE-LIEBE-LACHE: Was versteht man unter dem zentrierten Juwel?

RENÉ HUG: Das ist eine Meditation aus meinem Buch. Es geht in ihr darum, bei sich in seiner Mitte anzukommen und einfach bei sich zu sein. In seiner Mitte – im HARA - anzukommen heißt, die „Quelle des Daseins“ zu erreichen, für mich persönlich ‚das Juwel des Körpers’. Von dort kommen unsere wahren Gefühle. Aus dem HARA kommt unsere Intuition, die uns nie betrügt.

René Hug, Buch DIE QUELLE DES DASEINS: Jnana Mudra
© www.reneyoga.ch

LEBE-LIEBE-LACHE: Gibt es eine Yogaübung, die du besonders gern praktizierst?

RENÉ HUG: Ich liebe Hüftöffner, damit ich die inneren Spannungen und die Ängste, die auch ich habe, los lassen kann!

LEBE-LIEBE-LACHE: Auf welche Frage wünscht du dir eine Antwort?

RENÉ HUG: Darauf, welche Lottozahlen, bei der nächsten Ziehung kommen. Im Ernst, es gab eine Zeit, da hatte ich sehr viele Fragen, jedoch heute...?! Wie bereits gesagt, die Antworten auf meine Fragen liegen in mir, in meiner „Quelle des Daseins“!

Direkt zur Website von René Hug: www.reneyoga.ch



Yin Restorative Yogatherapie Quelle des Daseins
Empfohlen von Lebe-Liebe-Lache.com
René Hug (Autor)
Yin Restorative Yogatherapie
Quelle des Daseins
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