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16 Fragen für den Jahresrückblick: Stefanie von Wietersheim



Wieso, weshalb, warum? Wieder geht ein Jahr zu Ende, in dem wir alle viel erlebt haben. Aber nehmen wir aus unseren Erfahrungen und Erlebnissen auch etwas mit?

Passend zum Jahresrückblick 2016 haben wir 16 Fragen zusammengestellt, in denen sich unsere LEBE-LIEBE-LACHE Autoren und ausgesuchte InterviewpartnerInnen mit dem vergangenen Jahr auseinandersetzen. Und vielleicht lassen auch Sie sich zu Ihrem ganz persönlichen Rückblick inspirieren!


Bestsellerautorin Stefanie von Wietersheim:
"Guter Anlass, sich einmal hinzusetzen und nachzudenken. Es erinnerte mich etwas an den Fragebogen aus meinem letzten Buch „Mütter & Töchter“…"


Stefanie von Wietersheim Ausschnitt
© www.callwey.de

1. Gab es während des Jahres 2016 ein erstes Mal in Ihrem Leben? Haben Sie etwas das erste Mal gemacht, waren Sie an einem neuen Ort?

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...“ Schön, wenn es erste Male gibt, auch mit 46 Jahren. Ich hoffe, das bleibt so, bis ich eine sehr alte Dame mit Stock bin.

Stefanie von Wietersheim: Mütter und Töchter: Wie wir wohnen und was uns verbindet
Mein erstes Mal in diesem Jahr 2016 war nicht spektakulär, aber ein schönes Geschenk nach einer langen Wegstrecke als Mutter: Der Abend, an dem wir mit unserer 15-jährigen Tochter zu ihrem ersten Ball gegangen sind.


2. Welche Fähigkeiten, Fertigkeiten oder Kenntnisse haben Sie sich angeeignet, die Sie vor einem Jahr noch nicht hatten?

Solo zu singen. Ich bin Chorsängerin und habe am Geburtstag einer Freundin ein Solo in der Kirche gesungen. Ich hätte nie für möglich gehalten, das einmal zu tun. Querflöte spielen schon, aber singen nicht. Aber mein Chorleiter hat mich da unmerklich und geschickt hingebracht. Ich fand es schön, da ich meiner Freundin ein Geschenk machen wollte, ich wollte mein Herz in den Raum schicken. Das habe ich geschafft. Es hat mit kontinuierlichem Training zu tun, Zutrauen und Loslassen.


3. Welche Erlebnisse zählen zu den drei schönsten?

Als meine Tochter nach ihrem ersten USA-Aufenthalt in einer Gastfamilie in Deutschland zurück war, müde und überglücklich in ihrem Sweatshirt mit dem Schriftzug „Chicago“ in meinen Arm fiel.

Immer wieder: Durch Paris zu flanieren und einfach Leute anzuschauen.

Schön war auch ein Vormittag in meinem Schreibatelier, als ich perfekt im Flow war. Eigentlich hätte ich in diesem Moment sterben können, so gut war der.


4. Gibt es ein Ereignis, das Ihr Weltbild verändert oder nachhaltig geprägt hat?

Auch wenn ich als Historikerin weiß, wie grausam Menschen zu ihresgleichen immer waren, wie dünn der Firnis des momentanen Friedens sein kann: Die Bilder aus den bombardierten Städten in Syrien, der verletzten und toten Menschen ernüchtern mich und haben mein Weltbild, oder besser mein Menschenbild, sehr grau werden lassen.


5. Welche Person haben Sie kennengelernt, die Ihr Leben besonders bereichert (hat)?

Ich habe eine Cousine aus unserem weit verzweigten Clan kennengelernt, die ich zuvor nur über Facebook kannte, da sie in den USA lebt. Diese Begegnung mit ihr und ihrem Mann hat mich besonders bereichert, weil sie ein Mensch voll ansteckender Lebenslust, Liebe und Güte ist. Sie strahlt von innen heraus, kann wunderbar erzählen und umarmt die Welt. Ansteckend. Als ich sie sah, dachte ich: toll, sie ist wie eine Sonne. Anti-Syrien.


6. Was hätten Sie nicht geglaubt, wenn Ihnen jemand das vor einem Jahr vorausgesagt hätte?

Dass ein windiger Immobilienhai US-Präsident wird und die Weltpolitik auf den Kopf stellt.


7. Gibt es einen besonderen Geruch, einen außergewöhnlichen Geschmack, den Sie wahrgenommen haben?

Ich habe einen Vormittag in der Pariser Guerlain-Boutique in der Rue de Passy verbracht und mich durch lauter außergewöhnliche Düfte geschnuppert. Es war wie Oper für die Nase: piano, crescendo zum mezzoforte, dann forte, fortissimo. Drama, Lyrik, Komik. Schließlich kam ich mit einem Parfum heraus, das es nur dort gibt: sehr warm und sinnlich, wie ein pinkfarbener Kaschmirpullover, den man über einem Seidenhemd trägt. Dazu fand ich ein spezielles Wäschespray mit dem Duft von „La Petite Robe Noire“. Das steht nun im Kleiderschrank, und jedes Mal, wenn ich dessen Tür öffne, freue ich mich wie ein Kind. Nach dem Besuch bei Guerlain war ich außerdem köstlich Mittag essen. Kleiner Kir, ein Fisch mit Olivenpaste, ein warmer Schokokuchen und Espresso. An diesem Tag schwebte ich auf einer Pariser Glückswolke. Geruch und Geschmack sind für mich eng verwoben mit Glück. Deshalb koche ich auch so gern.


8. Wer oder was war für Sie die größte Überraschung?

Ein Paket mit wunderschönen Tulpenzwiebeln, das mir die Pariser Illustratorin Florine Asch, die für die französischen Luxushäuser arbeitet, gerade nach Hause aufs Land geschickt hat. Ich hatte sie über das Interview für mein Buch "Mütter & Töchter" kennengelernt, und irgendwie fanden wir über den Beruf hinaus sofort einen besonderen Draht zueinander. Eines Nachts schrieb ich ihr die Geschichte, wie traurig ich war, als ich vor einigen Jahren mein geliebtes südfranzösisches Landhaus verlassen musste, weil wir umzogen.

Ich hatte dort mit meinem damals sehr kleinen Sohn lauter holländische Blumenzwiebeln in die Erde gesetzt. Und nach dem Umzug dachte ich immer an diese Zwiebeln, die da nun ohne mich waren. Ein Vermächtnis, aber auch ein Schmerz. Und einige Monate später schickt mir Florine dieses Paket mit neuen Papageientulpen, die ich nun in Niedersachsen einbuddeln kann. Sie hilft mir, etwas ganz zu machen. Florine ist eine Fee.


9. Wer oder was hat Sie herzlich zum Lachen gebracht? Wann haben Sie das letzte Mal so richtig gelacht?

Mein Sohn hat einen wahnsinnig guten Humor. Er erzählt uns beim Kochen oder Essen oft Witze oder spielt Kabarett-Szenen vor. Und ich habe eine Freundin, mit der ich Whatsapp-Disussionen über das real existierende Leben von Working Mums führe, da schreie ich manchmal vor Lachen. Vielleicht machen wir ein Buch daraus. Komische Freundinnen sind ein Geschenk des Lebens.


10. Was würden Sie so nicht mehr machen?

Ungeduldig sein.


11. Welches Buch, welche Lektüre, welches Werk hat sie am meisten beeindruckt?

„Hier bin ich“ von Jonathan Safran Foer. Ein meisterhaft dicht gewebter Ehe- und Familienroman aus dem Washington der Jetzt-Zeit. The great Jewish American Novel.

Und als Werk der Musik: die neue Aufnahme von Mendelssohns Oratorium „Elias“ mit dem Balthasar-Neumann Ensemble, dirigiert von Thomas Hengelbrock.

Als Bauwerk: Die Hamburger Elbphilharmonie.


12. Was hat sich zum Positiven gewendet?

Ich reg mich nicht mehr auf. Oder fast nicht.


13. Was haben Sie geschafft, auf welche Leistung sind sie stolz?

Meinen Schweinehund zu überwinden, jede Woche schwimmen zu gehen und Yoga zu machen. Auch alleine. Finde es toll, sich als Delphin, nach unten schauender Hund oder Kobra zu fühlen. Gerade als Mensch, der eher traumatisierende Erinnerungen an seinen Schulsport-Lehrer hat.


14. Welches ungewöhnliche Kompliment haben Sie erhalten?

Es kam von meiner Tochter. Sie ist ein kritischer Teenager und sagte: „Ich hab nachgedacht. Du siehst irgendwie gar nicht aus wie eine Mami. Also eine Mami von meinen Freundinnen, so eine Mami halt. So alt. Du hast Dich echt gut gehalten.“


15. Wofür sind sie besonders dankbar?

Für sehr viel. Dankbarkeit ist der Schlüssel zum Glück. Ich bin dankbar, dass ich meist keine Schmerzen habe. Dass ich durch die Felder rennen kann, durch Paris, durch den Harz. Dass ich eine Nacht durchtanzen kann mit einem Mann, der mich anstrahlt und herumwirbelt bis meine Absätze abfallen. Dass Freunde um meinen Tisch sitzen, auf dem köstliches Essen steht. Dass meine Kinder nicht im Krankenhaus liegen.


16. Was ist mir wichtig geworden, das es vor einem Jahr noch nicht war?

Haare färben.


Stefanie von Wietersheim
© www.callwey.de
Stefanie von Wietersheim, 46 Jahre, ist freie Journalistin und Bestsellerautorin der Bücher „Frauen & ihre Refugien“, „Vom Glück, mit Büchern zu leben“ und „Mütter & Töchter“ (Callwey-Verlag).

Sie studierte in Passau und Tours Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien und volontierte bei der „Passauer Neuen Presse“.

Nach Lehr- und Wanderjahren in München, Paris und Toulouse lebt sie heute mit ihrer Familie auf dem Land in Niedersachsen, hat immer noch einen Koffer in Paris und reist für ihre Reportagen durch die Welt.







Stefanie von Wietersheim: Mütter und Töchter: Wie wir wohnen und was uns verbindet
Stefanie von Wietersheim (Autor), Claudia von Boch (Fotograf)
Mütter und Töchter
Wie wir wohnen und was uns verbindet


Es gibt wohl keine engere Bindung als Mutter und Tochter. Und doch hat jede Beziehung eine andere Dynamik, der man sich nicht entziehen kann. Sie ist prägend für beide Seiten und hat ihre eigenen Gesetze.



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