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Warum es fließt... und warum nicht


Ich bin in Los Angeles und besuche nicht nur meine erwachsene Tochter, sondern auch enge Freunde. Viele meiner Seelenschwestern und Seelenbrüder leben hier und auch jetzt – auf der Terrasse von Sheila und Marcus Gillette – bin ich mal wieder dankbar für diese Nähe. Sechzehn Jahre lang lebte ich in Kalifornien und es scheint, als ob ich wieder ein bisschen mehr Zeit hier verbringen werde. Es fällt mir leicht hier zu schreiben. Meine ersten Bücher sind hier entstanden und es ist einfacher hier nicht von Alltäglichem abgelenkt zu werden.

von Sabrina Fox



dream world
© Martinliao/flickr

Ich habe viele unterschiedliche Freundesgruppen. Manche kenne ich seit 35 Jahren – lange bevor ich mich für Seelenwege interessiert habe. Einige von meinen langjährigen Freundinnen haben noch nie einen Vortrag von mir gehört oder ein Buch gelesen. Andere hingegen habe ich während meines spirituellen Aufwachens kennengelernt.

Wir sind Wegbegleiter. Unterstützer. Ich habe meine Freunde nicht unbedingt dafür, dass sie für mich da sind, wenn ich sie brauche. Obwohl das natürlich sehr hilfreich ist. Ich habe meine Freunde eher dafür, dass sie mich auf meine Schwächen aufmerksam machen und mich bei meinem Wachstum unterstützen; so wie ich das auch bei ihnen tue. Diese Erlaubnis gibt man sich als wahre Freunde. Es ist beidseitig willkommen, denn es ist immer eine Unterstützung aus Liebe – selbst wenn manche Wahrheit schwer verdaulich ist. Manche Freundschaft überlebt das nicht.

Sheila Gillette ist eine meiner Seelenschwestern. Sie war vor 35 Jahren schwer krank und klinisch tot und bat – in diesem Zwischenzustand – um einen Job, für den es sich lohnt weiter zu leben. Sie bekam ihn. Sie channelt seit dieser Zeit eine Gruppe von Engeln die sich THEO nennen. Sie und ihr Mann Marcus moderieren jeden Dienstag eine Internet-Radioshow zu spirituellen Themen die weltweit zu hören ist. Beide erzählen mir an diesem Nachmittag auf ihrer Terrasse von ihren großen persönlichen Veränderungen und Zeiten mit Frustrationen.

Ich nicke. Ja, das kenne ich. Da bin ich auch gerade mal wieder durch. Jetzt allerdings fließt es wieder. Bei ihnen wie bei mir. Wir genießen das und fühlen uns ein bisschen wie Marathonläufer nach der erfrischenden Dusche und dem Schlaf danach. Und wie Sportler sitzen wir zusammen und reden über den Marathon und darüber, dass wir uns freuen, dass er hinter uns liegt. Für sie wie für mich waren es fast zwei Jahre. Eine lange Strecke. Eine Strecke, die viel verlangte: Ausdauer. Geduld. Das Aushalten von Frustrationen. Das Heimbringen der inneren Waisenkinder. Schmerzen. Stille. Sorgen. Anstrengungen. Humor. Vertrauen. Immer wieder Vertrauen.

Wir kommen aufs wünschen – wir alle drei haben uns nichts mehr gewünscht als wieder in unseren vertrauten Lebenszustand zu kommen - und wie auf Kommando lächeln wir. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Wünschen alleine nicht reicht.

Was ist eigentlich ein Wunsch? Ein Wunsch folgt einer Sehnsucht. Etwas in uns regt sich und wünscht sich etwas - etwas anderes, als das, was wir im Moment erleben. Und so war es auch bei uns dreien: Wir wünschten uns wieder in unseren vertrauten Zustand des Wohlbefindens zurück. Einen Zustand, den wir uns in den letzten Jahren erarbeitet hatten: Ein Leben, gefüllt mit Gelassenheit, Dankbarkeit, Freude und Freunden. Ein spannendes Leben. Ein Leben, das uns vertraut war. Ein Leben, in dem sich etwas bewegte und in das wir jeden Morgen mit Freude aufwachten. Und dieser Zustand ging uns ab. Es fühlte sich so an, als hätten wir den Garten verlassen, um in den Keller zu gehen und aufzuräumen.


Mark Scott Associates
© Landscape Design Advisor/flickr

Natürlich wussten wir, dass aufräumen wichtig ist – schließlich hatten wir es schon oft genug getan und werden es auch weiter tun – und doch sehnten wir uns nach unserem Garten zurück.

Ein Wunsch ist immer nur ein Anfang. Er ist eigentlich nur das Fokussieren auf ein Ziel. So ein Wunsch, so ein Ziel gestaltet sich. Wie ein Rosenbusch wird er gepflegt und getrimmt. Man erkennt erst im Wachsen was genau man sich eigentlich wünscht. Aus einer ersten Sehnsucht entsteht ein Wunsch und wenn wir diesen Wunsch genauer betrachten (warum wir ihn haben und was wir damit zu erreichen hoffen) dann fokussieren wir uns und schärfen unseren Blick. Der nächste Schritt ist dann unsere Energien in die Richtung zu bündeln, die wir einschlagen wollen.

Der alternative Nobelpreisträger und brillante Wissenschaftlicher Prof. Dr. Peter Dürr erklärt, dass Energie der Aufmerksamkeit folgt. Und das hat sich immer wieder gezeigt. Nicht nur bei physikalischen Experimenten, sondern auch in unserem Leben.

Aber da gibt es auch noch den Zeitfaktor, den wir gerne unterschätzen. Nicht nur ein Marathon braucht Zeit. Zehn, zwanzig, fünfzig Kilometer lassen sich nicht in ein paar Minuten zu Fuß überwinden.

Ein Beispiel war unsere Haussuche von der ich Sheila und Marcus erzähle. Mein Liebster und ich suchten seit über einem Jahr ein Haus auf dem Land. Wir sprachen darüber was wir genau suchen und überlegten, was für uns am passendsten wäre. Dem Wunsch folgten Aktionen: Anzeigen durchschauen. Freunden Bescheid geben. Auf Facebook setzen. Bei Maklern anrufen. Mit Hausbesitzern Termine ausmachen. Hinfahren. Fotografieren. Überlegen. Meditieren. Weitersuchen.

Wir suchten.

Und suchten.

Und suchten.

Manches war interessant. Einiges spannend und doch fühlte sich keines der Häuser bei weiterer Betrachtung richtig an. Keines gab mir das Gefühl: Das ist es!

Wir vertrauten darauf, dass wir schon etwas finden werden. Monate vergingen. Ich ging in die Stille, saß vor meinem Hausaltar und meditierte. „Was ist der Grund dafür, dass wir nichts finden?“ fragte ich meine Engel.

„Warte“, war alles was an Gedanke hoch kam.

Ich möchte gerne etwas zu diesen Engelgesprächen hinzufügen. Unsere Engel sind immer bei uns und sie warten darauf uns zu unterstützen. Sie nehmen uns allerdings nicht unsere Arbeit ab. Das müssen wir schon selbst tun, denn nur wir haben den Körper dazu. Die Engel haben andere Möglichkeiten und doch ist die Zusammenarbeit mit den Engeln immer eine Teamarbeit. Wenn ich in die Stille gehe und meine Engel nach etwas frage, dann erlaube ich nach meiner Frage eine Ruhepause. Dort – in diesem Vakuum meiner Gedanken – können die Vorschläge der Engel einen Platz finden. Wenn diese Stille von mir geschaffen worden ist, dann können die Engel mit mir kommunizieren. Sie schicken mir dann entweder Gedanken oder Worte, ein visuelles Image oder eine körperliche Reaktion. Auch das ist Übungssache.


Sabrina Fox - Mit Engeln Kontakt aufnehmen - Menschen & Blogs

Dieses Mal bekam ich einen Gedanken: Warte.

Nun gut, dann warte ich eben.

Ich vertraue meinem Seelenweg. Es hat sich für mich als wahr herausgestellt. Es wurde immer und immer wieder überprüft. Ich weiß, dass nur dann etwas passiert, wenn es im Einklang mit meinem Seelenweg steht. Meine Persönlichkeit mag sich etwas vornehmen, sich etwas wünschen, aber es tritt nicht ein, weil meine Seele – ich als Seele – einen passenderen Plan habe. Es gibt immer einen Grund für ein Stocken.

Wir sind hier – in diesem Körper und in diesem Leben – weil wir etwas erfahren wollen. Unsere Seele hat diesen Körper und diese Umstände gestaltet, damit sie erfahren kann, wie es ist, Gott in Menschenform zu sein.

Was ist Gott in Menschenform?

Gott ist Schöpfung. Und wir sind das auch. Wir erschaffen und kreieren jeden Tag unser Leben neu: Wie wir uns verhalten. Für was wir uns entscheiden. Für was wir uns nicht entscheiden. Worüber wir reden. Was wir denken. Mit was wir uns beschäftigen. Welche Stimmungen wir kreieren. Welche Wärme oder welche Kälte wir vermitteln. Mit wem wir uns abgeben. Wie wir diese Zeit in diesem Körper auf dieser Erde verbringen.

Wir sind ein Teil Gottes wie die Sonnenstrahlen ein Teil der Sonne sind. Auch sie sind von der Sonne, wie wir von Gott sind. Damit wir dieses Abenteuer hier in unseren Körpern und auf unserem Planeten intensiv erleben können, hat sich ein Vorhang des Vergessens über uns gelegt und es ist unsere Aufgabe, diesen Vorhang zu lichten. Wie wir uns für eine Reise mit der passenden Kleidung eindecken, so haben wir uns hier mit der passenden Persönlichkeit eingedeckt. In unserer gesellschaftlichen Struktur haben wir uns angewöhnt den Intellekt als höchstes Gut zu sehen und so ist es für unsere Persönlichkeit einfach, dem Verstand die höchste Kompetenz zuzuschreiben. Doch unsere Seele ist der Schöpfer und der Verstand muss in die zweite Reihe. Dort wo er hingehört. Das macht er natürlich nicht ohne dementsprechendes Geschrei.

Es ist nicht immer einfach in die Stille zu gehen und sich selbst zu hören. Wir sind konditioniert anderen zuzuhören. Von Kindesbeinen an haben wir unserer Umgebung zugehört, sie beobachtet und von ihr gelernt. Sich wieder ganz auf sich selbst zu fokussieren erfordert eine Kehrtwendung. Eine Kehrtwendung nach Innen.

Stille. Dunkelheit. Einsamkeit - all das wird häufig mit Angst assoziiert. Wir sind alleine! Niemand ist für uns da! Oh Gott wie furchtbar!

Ich empfinde das anders: Oh Gott, wie wunderbar.

In der Dunkelheit, in der Stille, in der Einsamkeit finden wir uns selbst. Und das ist ein Tunnel durch den wir gehen müssen. Ohne diesen Tunnel erreichen wir das Ziel nicht. Da können wir noch so viele Ohms singen und noch so viele Seminare buchen.

Es ist unser eigener Weg und er wird alleine gegangen.

Manchmal kennen wir uns zu wenig, um uns selbst zu vertrauen. Meistens liegt es daran, dass wir eben nicht genug Zeit alleine verbracht haben. Wir haben uns nicht wirklich um uns und unsere Bedürfnisse gekümmert. Und ich rede hier nicht von Egomanie. Ich rede von einem Verständnis für sich selbst – welches das Verständnis für andere nicht ausschließt. Nur wenn wir uns selbst lieben und achten sind wir in der Lage es auch bei anderen zu tun. Das, was wir suchen, ist tief in uns: Der göttliche Funken. Die Schöpferkraft. Und die kann man nur alleine entdecken. Wirklich und völlig alleine.

Dazu braucht es Zeit.

Das kann man sich nicht wünschen. Das muss man üben.

Sheila und Marcus nicken fast gleichzeitig. „Ohne üben geht es nicht.“ Marcus schaut Sheila an. „Wie war der Satz noch mal den wir erst vor kurzem gehört haben?“

„Wenn eine Chance an deine Tür klopft und du machst auf - dann steht Arbeit vor der Tür.“

Ich lache laut auf. Ja! Wie wahr! Und hier, da sind wir drei uns einig, hackt das Wünschen. Ich erinnere mich an Briefe und Emails in denen stand: „Ich bete schon seit Jahren zu meinem Engel, dass ich ein friedliches Leben haben will und es passiert einfach nichts.“

Es wird auch weiterhin nichts passieren, wenn wir uns dafür nicht bewegen. „Arbeit“ steht vor der Tür und ohne die geht es nicht. Wenn wir Wände streichen wollen, dann ist es praktisch einen Pinsel mit Farbe in die Hand nehmen. Allerdings gibt es auch andere, die so lange herumnörgeln und betteln bis jemand anderer das für sie erledigt. So bekommen sie zwar ihre Wände gestrichen, aber gelernt haben sie etwas völlig anderes: Wenn ich lange genug nerve, dann macht es schon jemand für mich.

Auch eine Methode des Lebens.

Aber eben keine des Wachstums.

Meine Freunde und ich interessieren uns fürs Wachstum. Wir finden das spannend. Mein Liebster nannte das mal „sich selbst veredeln“. Wenn ich auf die Häusersuche schaue, dann fällt mir auf, wie sehr sich mein Verhalten über die Jahre verändert hat. Daran erkenne ich mein Wachstum. Meine Persönlichkeit hat verstanden, dass es um den Weg der Seele geht. Und mit Hilfe dieses Wissens ging ich trotz der stattfindenden Frustration sehr viel entspannter um, als noch vor zehn, fünfzehn Jahren.

Mein Liebster und ich schauten weiter nach Häusern auf dem Land und spürten doch beide, dass der Weg ein holpriger war. Von Fließen - vom flow - konnte keine Rede sein. Wenn ich mich auf etwas fokussiere, dann reagiert meine Welt normalerweise recht schnell. Ich bin das mittlerweile so gewohnt und nehme das mit großer Dankbarkeit an. Wenn es also hackt, dann hackt es aus einem Grund.



Warum es fließt... und warum nicht
© Landscape Design Advisor/flickr

Wie fühlt sich so ein Fließen, so ein flow an? Jeder von uns hat das schon mehrmals erlebt: Alles geht leicht von der Hand. Möglichkeiten tauchen aus dem Sumpf der unerledigten Angelegenheiten auf, bis der Sumpf ausgetrocknet ist und alles Schwebende sich erledigt hat. Ich merke es besonders daran, dass ich wieder schnelle Entscheidungen treffe. Der Weg meiner Seele wird wieder zur Schnellstraße. Es läuft. Es fließt. Jedwedes Zögern ist verschwunden. Es ist ein inneres Lachen. Eine kindliche Lust am Spiel, am Leben. Ein Juchzen. Eine Fröhlichkeit gepaart mit einer zu Tränen rührenden Dankbarkeit. Doch davon konnte bei der Häusersuche – wie auch im Rest von meinem Leben im letzten Jahr – keine Rede sein. Vom Flow war nichts zu spüren.


Monate später – immer noch auf Häusersuche – stellte sich heraus, dass die erwachsene Tochter meines Liebsten mit ihrem Vater zusammenziehen will und die Richtung in der wir nach Häusern gesucht haben korrigiert werden musste. Jetzt wussten wir, warum wir nichts gefunden hatten! Hätten wir etwas gefunden, dann wäre die Möglichkeit der Vater-Tochter Nähe ohne einen weiteren Umzug nicht möglich gewesen. Wir änderten die Richtung und nur ein paar Wochen später fanden wir das perfekte Haus. Mein Liebster und ich erspürten diese tiefe Dankbarkeit. Was für eine Erleichterung! Es fühlte sich so an, als ob sämtliche Absperrungen von unserer Seelenautobahn auf einmal aufgehoben waren. Es ging wieder voran. Wir konnten dies alle drei auch körperlich spüren. Hätten wir uns gegen unsere Intuition entschieden und etwas genommen was „eigentlich“ nicht so wirklich gepasst hätte, dann wären die Veränderungen später anstrengender gewesen. Doch selbst das wäre kein Fehler gewesen. Denn dann hätte es den extra Lernprozess, die extra Runde eben noch gebraucht, damit wir es beim nächsten Mal verstehen.

Viele von uns erwarten, dass dieses Fließen, dieser flow, der natürliche Zustand unseres Seins ist und wir uns in diesem Fluss ungestört und entspannt lange und glückselig aufhalten können.

Das mag zutreffen: Wenn wir unseren Körper verlassen und uns wieder im EINS aufhalten. Doch hier in diesem Leben ist das eher unwahrscheinlich.

Viele Lehrer und Lehrerinnen verbreiten die These, dass wir – wenn wir diesen flow nicht immer in unserem Leben haben – eben noch nicht genug meditiert, noch nicht genug verstanden, integriert oder getan haben. Das mag für einen Mönch, der in einer Umgebung lebt, in der er sich nicht um sein tägliches Wohlergehen kümmern muss einfacher sein, als für eine alleinerziehende Mutter mit finanziellen Einschränkungen. Ich kenne niemanden, der nicht gelegentlich Herausforderungen und Schwierigkeiten hat.

Sie?

Ein spiritueller Lehrer – den Namen möchte ich nicht nennen – den ich sehr bewundert habe, vermittelte den Eindruck, dass er (jetzt wird es schwierig ... ich muss laut lachen ... schließlich ist es nicht mein Interesse öffentlich jemanden bloß zu stellen ... hm ... wie schreibe ich das nur) immer sehr aufmerksam ist. Ich hörte ein Interview von ihm bei dem er nicht wirklich zuhörte. Ich war zuerst fassungslos und musste dann doch laut lachen. Das Image, dass er versuchte zu vermitteln, klappte in diesem Gespräch zusammen und bestätigte mein Wissen darüber: Jeder, der hier auf Erden eine menschliche Erfahrung macht, hat auch menschliche Herausforderungen. Ob er es zugeben mag – oder nicht.

Wir sind nicht immer im flow. Unsere Erfahrung zeigt, dass es Zeiten gibt, in denen vieles holpert oder gar nicht vorankommen will. Natürlich ist uns der andere Zustand lieber. Er ist leichter. Unbeschwerter. Wir fühlen uns eins mit dem Universum und verstehen wie es sich anfühlt, wenn alles „richtig“ ist. Und doch ist der andere Zustand nicht falsch. Wie es Ebbe und Flut gibt, so gibt es auch holprige und fließende Zeiten.

Woher wissen wir, dass auch eine holprige Zeit genau so richtig ist?

Weil es sie gibt.

Sich mit der Realität anzulegen ist immer anstrengend; obwohl wir es alle gelegentlich tun. Es gibt Ebbe und Flut. Es gibt Nacht und Tag. Es gibt aktive und ruhige Zeiten und - es gibt das Fließen und das Steckenbleiben.

Alles ist richtig. Wir würden niemals auf die Idee kommen, die Nacht abschaffen zu wollen. Oder die Ebbe. Warum kommen wir also auf die Idee die holprigen Zeiten abschaffen zu wollen? Weil sie anstrengend sind. Wir wünschen uns etwas anderes. Die spirituelle Ebbe hat immer einen Grund: Es steht Wachstum an. Das mag mit unseren Leben zu tun haben (wir haben etwas noch nicht umgesetzt; die Zeit ist noch nicht reif und lernen mal wieder Geduld; es fehlt noch ein Puzzleteil) oder mit der Situation von anderen Menschen (deren Situation ist noch nicht reif) oder wir müssen noch unsere Hausaufgaben machen (den Pinsel in die Hand nehmen und selbst die Wände streichen).

Es gab noch einen zweiten Grund warum das „richtige“ Haus für uns erst jetzt aufgetaucht war. Ich war nicht wirklich bereit, die Stadt aufzugeben. Ich bin viel alleine und liebe es, auf die Straße zu gehen und Menschen zu sehen. Ich bin gerne auf dem Land – aber eben nicht immer.

Doch auf diese Erkenntnis kam ich nicht sofort. Es war zuerst ein unbestimmtes Gefühl. Diese Erkenntnis brauchte ihre Zeit und damit war auch klar, dass es sich bei dem Haus nicht um unser gemeinsames Haus, sondern eher um das Haus meines Liebsten mit seiner Tochter handeln würde. Deren Bedürfnisse an das Haus waren wichtiger als meine. Ich werde ihn in seinen Räumen besuchen und er mich in meinen. Denn es gab noch einen dritten Grund: Ich brauchte meinen Raum wieder für mich alleine und das wollte ich mir nicht sofort zugestehen. In meinem Alter – ich bin jetzt 55 Jahre – merke ich, wie wichtig das für mich ist. Ich schreibe gerade an einem Buch über die Wechseljahre und das Älter werden („Kein Fliegender Wechsel“) und wie vieles man in dieser Zeit über sich selbst begreift und zum umsetzten bereit ist. Unter anderem sich das zu erlauben, was man braucht. Ohne Entschuldigungen und ohne Einschränkungen. Einfach nur, weil man sich selber besser kennt und akzeptiert, wie man ist.

Wachstum eben.

Manchmal dauert das eine Weile ... und es ist schön, tiefe Freundschaften zu haben, die einen beim Erkennen unterstützen.

Sheila Gillette: Leider nur auf Englisch: The Soul Truth – A Guide to inner Peace

Internet Radio jeden Dienstag um 9.00 Uhr unter www.asktheo.com

Über die Autorin:

Sabrina Fox
© Jorinde Gersina
Sabrina Fox beschäftigt sich seit über zwanzig Jahren mit ganzheitlichen Themen. Sie ist Autorin von mittlerweile dreizehn Büchern, beliebte Rednerin und erfahrener Coach. Mit ihrer Mischung aus Wärme und Humor, Mitgefühl und Klarheit gelingt es ihr Leser wie Zuhörer zu inspirieren. Ihre berufliche Laufbahn begann sie als Fotoredakteurin und arbeitete später als Fernsehmoderatorin für die ARD, das ZDF und SAT1. Sie absolvierte Ausbildungen als klinische Hypnosetherapeutin, Mediatorin, Konflikt-Coach und studierte Bildhauerei und Gesang. Sie lebte sechzehn Jahre in Kalifornien und ist seit 2005 wieder in München. Ihre Bücher haben eine Gesamtauflage von einer Million. Ihr neuestes Buch „Kein fliegender Wechsel – Jede Frau wird älter, fragt sich nur wie“ ist im Herbst 2014 erschienen.




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